Hilfe bei Dysphagie

Laurina

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29.12.2020
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Guten Abend!

Bei meinem Vater trat während ein Hirntumor-OP ein minimaler Hininfarkt auf. Zuerst sagte man uns, man wisse nicht, ob er überhaupt nicht, ob er Konsequenzen hätte.
Leider hatte er welche. Die schwere Schluckstörung wird nicht mehr auf die Intubation zurückgeführt, sondern als Folge des Schlaganfalls gesehen. (Zudem kann er nicht laufen und kippt nach links weg)
Kern meiner Frage ist: Ich lese überall von allen möglichen Therapien bei Dysphagie. Gibt es hier Empfehlungen? Ich lese diesbezüglich viel von Homöpathie und Alternativmedizin- aber da glaubt keiner von uns dran.
 
Logopädie. Wird er wohlmöglich auch schon im Krankenhaus bekommen, aber wahrscheinlich nicht am Wochenende.
 
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Danke Claudia, die ist tatsächlich bereits angelaufen. Ihm wurde gesagt, wenn er ein wenig schlucken kann, dürfe er auf die Normalstation. Aber leider klappt es bisher nicht das kleinste bisschen.
 
So leid es mir tut: Ich fürchte, ihr werdet euch auf einen längeren Genesungsprozess einstellen müssen.
 
So leid es mir tut: Ich fürchte, ihr werdet euch auf einen längeren Genesungsprozess einstellen müssen.
Ja - das ist auch völlig in Ordnung. Ich hoffe, ich kann meinen Vater davon überzeugen, der sich die Worte des Arztes "vielleicht nie wieder" vielleicht etwas zu gut eingeprägt hat... Es ist schwer, weil mein Vater gerade erst Rentner ist und bisher sehr fit unterwegs war. Vermutlich ein Problem, dass Pflegepersonal sehr bekannt ist.
 
Wenn ihr alternativmedizinisch was probieren möchtet, funktioniert das auch ohne Glauben wenn damit etwas auszurichten ist.
Wichtig ist ein guter Therapeut. Ich würde mir einen Arzt suchen, der spezialisiert ist.
Gibt genug Homöopathen oder auch Experten für Akupunktur unter den Ärzten.
Oft allerdings mit Privatpraxen.

Empfehlungen im Bereich der Homöopathie machen keinen Sinn.
Wenn sowas helfen kann in eurem Fall muss da eine individuelle Fallaufnahme gemacht werden.
 
Wenn ihr alternativmedizinisch was probieren möchtet, funktioniert das auch ohne Glauben wenn damit etwas auszurichten ist.
Hallo Antje,
auch dir vielen Dank für deinen Beitrag. Wenn es alternativmedizinische Medizin gibt, die evidenzbasiert passt, wären wir natürlich offen dafür.
 
Ich hoffe, ich kann meinen Vater davon überzeugen, der sich die Worte des Arztes "vielleicht nie wieder" vielleicht etwas zu gut eingeprägt hat...
Es wäre leider auch möglich, dass die verlorenen Fähigkeiten nicht oder nur unvollständig zurückkommen.

Wie schätzen die behandelnden Ärzt:innen und Therapeut:innen die Situation ein?
 
Es wäre leider auch möglich, dass die verlorenen Fähigkeiten nicht oder nur unvollständig zurückkommen.

Wie schätzen die behandelnden Ärzt:innen und Therapeut:innen die Situation ein?
Sie sind zurückhaltend, meinten aber, wenn die Schluckfähigkeit zurückkommt, würden die anderen Einschränkungen ebenfalls nachlassen.
Mein Vater sollte eigentlich erst wenn er etwas schlucken kann, auf die Normalstation verlegt werden. Das kann er nicht, er wurde nun aber trotzdem auf die Normalstation verlegt. Ich hoffe, dass das ein gutes Zeichen ist.
Die Schluckübungen empfindet er als quälend, da sie in erster Linie darin bestehen, immer wieder zu versuchen etwas Obstmus zu schlucken. Laut Logopäden kann er auf der linken Seite etwas schlucken, was mein Vater aber dementiert. Er sagt, es würde ihm nur die Kehle hinunterrinnen.
Vom Geist her ist er völlig fit. Er spielt Schach, surft im Internet und beantwortet Mails.
Der Hirninfarkt wurde auch als "winzig" benannt.
 
Wenn Laien mal wieder unterwegs sind...
Auch wenn der Hirninfarkt winzig ist, ist ein Areal betroffen, an dem es zu Untergang von Gewebe und Nerven gekommen ist. Die verlorenen Fähigkeiten müssen nun wieder im anderen Hirnareal antrainiert werden. Inwieweit das klappt und mit welchem Ergebnis, wird sich noch rausstellen.

Letzten Endes solltest du aber mit deinen behandelnden Ärzten, Therapeuten etc. sprechen, als mit Unbeteiligten in einem Pflegeforum.
 
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Hallo Leander,
auch dir vielen Dank! Es ist nicht so, als würde ich ausschließlich hier Fragen stellen. Aber ich möchte mich gern breit informieren. Ich möchte mir nie vorwerfen müssen, irgendeine Möglichkeit nicht ausgeschöpft zu haben. Mein Vater ist zwar gesetzlich versichert, wir würden aber jederzeit selber Therapieleistungen finanzieren.
 
Ich hoffe, es ist als gutes Zeichen zu werten, dass auch bei keinerlei Schluckvermögen ein Hustenreflex einsetzt und die Nächte weniger plagend sind...
 
Es sieht besser aus. Angedicktes Wasser kann mein Vater mühsam schlucken. Es ist angedacht, es bald mit Suppe zu probieren. Erstaunt hat es mich, dass als Getränk außer Wasser nur Apfelsaft vorgesehen ist. Orangensaft gibt es für Privatpatienten..
Noch einmal vielen Dank an alle, die hier geantwortet haben!
 
Wenn du Orangensaft willst (wegen der Fruchtstücke, die dann adpiriert werden könnten), schließ doch eine Zusatzversicherung für deinen Vater ab.
Dann kommt der Chefarzt 2x am Tag vorbei zum Händeschütteln und abkassieren.
Achja, morgens gibt es dann 200ml Saft und die Tageszeitung zusätzlich.
Der Rest bleibt gleich.
 
Hey Leander,
ganz schön sarkastisch. Nein, will ich nicht. Trotzdem erfüllt es mich mit Betroffenheit, wenn selbst schlichte Dinge als Privileg der Privatpatienten gelten. In Absprache mit der Logopädin werde ich alles mitbringen, was als sinnvoll erachtet werden kann.
 
Hallo Laurina,

Leander‘s Kommentar ist vielleicht sarkastisch, aber leider Realität.
Mach genau das, was du vor hast:
Sprich mit den KollegInnen vor Ort und unterstütze sie (und deinen Vater) mit zusätzlichen „Trainingseinheiten“
Bringt bestimmt mehr als der tägliche „Chefarzt-Besuch“

LG Einer

P.S. Danke, dass du uns weiter auf dem laufenden hältst.
 
Hallo einer,
auch dir vielen Dank! Heute kam der Befund. Es handelt sich bei dem Tumor, wie vermutet, um ein Ependymom Grad 2. Grenzwertig gutartig. Mein Vater soll bald zur Reha und dann über ca. 4 Wochen ambulant Bestrahlungen bekommen.

Die Ärztin sagte mir, ich darf jedes Getränk mitbringen- es muss eben angedickt werden.

Die Gangstörung kommt vom Hirninfarkt, die Schluckstörung durch eine Nervenreizung durch die OP. Viel Geduld ist nötig.

Leider wohne ich sechs Stunden Autofahrt entfernt und mein Urlaub endet nun. Je nachdem, wie viel Hilfe mein Vater nach der Reha benötigen wird, werde ich eine "Pflegeauszeit" beantragen, bzw. wieder komplett zu meinen Eltern ziehen.
 
Es gibt gute Neuigkeiten. Mein Vater kann jetzt so viel Suppe essen, dass die Magensonde entfernt werden konnte. Er träumt von Steaks mit Kräuterbutter - und ich bin zuversichtlich, dass auch dieser Wunsch mal in Erfüllung gehen wird.
 
Dann brate ein schönes Steak, jage es durch den Mixer, und bring ihm den Brei mit. Man kann nahezu alles pürieren, ich spreche da aus eigener leidiger Erfahrung: Mein Bruder hat damals nach meinem Unfall sogar Döner püriert, da ich mich so nach einem anderen Geschmack gesehnt habe.
 
Dann brate ein schönes Steak, jage es durch den Mixer, und bring ihm den Brei mit. Man kann nahezu alles pürieren, ich spreche da aus eigener leidiger Erfahrung: Mein Bruder hat damals nach meinem Unfall sogar Döner püriert, da ich mich so nach einem anderen Geschmack gesehnt habe.
Ich werde es am Wochenende ausprobieren. Hat dir der pürierte Döner denn geschmeckt? Meine Nachbarin durfte nach einer OP einige Tage nur Püriertes essen - und las in ihrem Menüplan, dass es Sonntag Kartoffeln, Spargel und Schinken geben sollte. Ihre Enttäuschung war groß, als man ihr einige verschiedenfarbige Häufchen servierte.
 

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