Nein, nicht jeder hat ein Helfersyndrom Ganz gewiß nicht. Viele Pflegekräfte haben eine selbstschädigende Haltung sich und ihrer Arbeit gegenüber ohne dabei die Bedürfnisse der Patienten aus dem Blick zu verlieren. Sie machen das, weil sie so sozialisiert sind und nicht genug Individuum sind um sich aus der "Herde" abzugrenzen. Weil wer ausbricht, ist im besten Fall "faul", im schlimmeren Fall "demotiviert", "unkollegial", "unsozial". Die meisten richten sich (im Ernstfall) am Gruppenzwang zugrunde.
Berufe im sozialen Dienstleistungssektor bieten natürlich das Risiko, Probleme wie das Helfersyndrom zu entwickeln. Erstmal unabhängig, ob ein Personalnotstand besteht oder nicht. Ich nehme an, daß diese Beruf diese Personen überhaupt von vornherein anziehen. Das denke ich oft, wenn ich von Azubis höre, warum sie den Beruf ergreifen möchte. Dann hoffe ich immer, daß dies nur dazu da ist, mich zu überzeugen und sie das nicht wirklich alles ernst meinen.
weil sie gerne mit und an Menschen arbeiten.
..und das "an Menschen" arbeiten (entschuldige, wenn ich jetzt spitzfindig erscheine), ist doch das Problem. Wie schnell definiere ich dann alleine die Ziele, obwohl der Patient in dem Bereich vielleicht mitsprechen kann? Woran mache ich Erfolge fest? Am Feedback des Patienten oder dem Erreichen von Zielen oder daran, daß ich der fleißigste war?
Vielleicht ermöglicht auch erst der Gruppenzwang einem krankhaften Helfer im Team unterzutauchen und dort unbemerkt seinem eigenen Zwang nachzugehen.
Scjhönes Wochenende