Gelmatten vs. viskoelastischer Schaumstoff zur Dekubitusprophylaxe im OP/Endoskopie

narde2003

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

was bevorzugt ihr im OP bzw. auch auf dem Röntgentisch z.B. bei einer ERCP wenn ein Patient mit Dekubitusrisiko kommt.

Schlägt die Gelmatte den viskoelastischen Schaumstoff oder umgekehrt? Habt ihr noch bessere Systeme/Vorschläge?

In dem Thread möchte ich nicht über allgemeine Dekubitusprophylaxe diskutieren, sondern speziell für den OP und/oder Endoskopie.

Schönes Wochenende
 
Früher hatten wir Gelmatten und die Patienten gelegt.

Wir haben die neuesten OP-Tische der Firma Maquet. Diese Auflagen sind extra dick und laut Hersteller dienen sie auch der Dekubitusprophylaxe.

LG opjutti
 
unsere (unfallchirurgie, plastisch, verbrennungs, wiederherstellungschirurgie) neuen op-tische (ebenfalls maquet wie bei jutti, schaumstoff heißt glaub ich "Tempur") haben schaumauflagen standardmäßig außer auf den beinplatten. besonders gefährdete körperstellen wie fersen oder bei bauchlage knie oder seitenlage knöchel und trochanter-region bekommen noch gelpads drunter, ebenfalls kommen längliche gelpads auf die armbänkchen, da diese noch keine weich-schaum-auflage haben. beinplatten sind hartschaum, um beim bohren genug widerstand geben zu können.
gelpads werden jedoch weggelassen an der zu operierenden extremität, wenn intra-op röntgen-3D-scans gefahren werden sollen, da laut hersteller die gelpads die röntgen-strahlen ablenken/resorbieren/was auch immer (muss ich nochmal genau nachfragen) und somit die bildqualität negativ beeinflussen.

was ist der hintergrund deiner frage, narde?

lg, philosplatte
 
Ok, ich leih mir deine Tische aus ;)

Nein, ich persönlich tendiere für unsere ERCP zu viskoelastischem Schaumstoff, alleine vom Gewicht.
Logischerweise nicht den Schaumstoff pur auf den Tisch, sondern als desinfizierbare Matte.


Neue OP-Tische stehen erstmal nicht zur Anschaffung an, deshalb suche ich eine andere Lösung.

Sind eure Armhalterungen auch entsprechend?

Was nutzt ihr bei der Bauchlage?
 
Bei Bauchlage ist das bei uns unterschiedlich:

Wirbelsäule dorsal = halbrunde Gelkissen in verschiedenen Längen, für den Kopf ein Hörnchen aus demselben Material. Unsere Armstützen sind sehr dick und gut gepolstert, aber gg. z. B. Plexusschaden legen unsere Anästhesisten noch zusätzlich eine dünne Gelmatte auf die sog. Kanten.

Nucleotomie oder Laminektomie = Wilsonrahmen.

Wenn Patient eine Spinalanästhesie hat und wach ist, z. B bei Achillessehnennaht oder dorsalen OP´s an den unteren Extremitäten, liegt er flach auf dem Bauch und bekommt ein Kopfpolster, auf dem er den Kopf rechts- oder linksgedreht gut hinlegen kann.

Wir brauchen keine extra Gelkissen für Knie, Spina iliaca und Unterarme, weil wir durchgehend extra dicke Polsterungen haben.

LG opjutti
 
Hallo,
also ich weiß das es von Tempur solche Matten für OP-Tische gibt. Es gibt aber auch ne kostengünstiger Firma, die Lagerungsmaterialien anbieten, da müßte ich nachfragen.
LG
 
Sinkt man in Tempur net leichter ein?

In meiner Erinnerung war das "Einsinken" in Gelmatten sehr vom Eigenegewicht des Pat. abhängig. Damit wurden dei "hohen Drücke" über den exponierten Bereichen nur unwesentlich gemildert.

Elisabeth
 
Also die neuen Maquettische haben doch auch ne Art Tempurauflage oder täusche ich mich da? Einsinken tut man da biszu einem gewissen Grad auch.
Ich hab das jetzt mal im Selbsttest ausprobiert, man sinkt auf den Matten net so sehr ein, ich habs als angenehm empfunden. Dagegen auf ner Gelmatte zu liegen, fand ich härter und damit unbequemer.