Gastroenterologie: Diagnostikverfahren

adera

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10.02.2005
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Hallo an alle!
Bin im Moment mit Gastroenterologie beschäftigt und habe da paar Fragen. Kann mir vielleicht sie jemand beantworten:roll:?
1) Was ist das Enteroklysma, Entero-CT, MDP und Breischluck und bei welche Krankheiten werden diese Untersuchungen gemacht?
2) Wie verläuft KE? Und wo liegt Unterschied zwischen Barium und Gastrographin?

Vielen Dank im Voraus,
adera
 
Ich kann dir was zum Breischluck sagen: das wird gemacht um die Durchgängigkeit der Speisewege zu kontrollieren.
Dabei wird auch ein Kontrastmittel oral gegeben und geröngt während der Patient schluckt. So können Stenosen diagnostiziert oder auch ausgeschlossen werden, allerdings kann man damit nicht die Art der Stenose feststellen.

Zum Barium kann ich dir nichts sagen, wir haben nur Gastrographin gemacht...
 
Wird dann bei euch Gastrographin bei Breischluck verwendet? Wenn ja, kriegt Pat. nur Gastrographin oder Essen mit Gastrographin zusammen gemischt?
Und wie lange dauert diese Untersuchung?
Vielen Dank,
adera
 
adera schrieb:
und wo liegt Unterschied zwischen Barium und Gastrographin?
Gastrographin® ist ein jodhaltiges wasserlösliches Kontrastmittel, welches in Mengen zwischen 50 und 100 ml wie ein Schnaps verabreicht wird. Sollte es während der Untersuchung durch einen Defekt den MD-Kanal verlassen, wird es via Peritoneum resorbiert und über die Niere zur Ausscheidung gebracht.

Barium-Sulfat ist eine wässrige Suspension, aber wasserunlöslich (und wird deswegen nicht resorbiert) und ist in einigen Fällen kontraindiziert!



  • Kein Barium bei Ileus, Perforation oder Gefahr der Perforation (nach tiefen Biopsien oder Polypabtragungen, Z.n. Operation mit enteralen Anastomosen
Gastrographin® ist damit wohl universeller einsetzbar.
 
Ergänzend zu Gastrographin (oder gleichem): Wir verwenden fast ausschließlich dies, und zwar um Perforationen des Oesophagus nach Bougierung/Dilatation (Erweiterung) bei Stenosen (Engstellen, meist bei Tumoren oder chron. Entzündungen) auszuschließen.

Entero-CT: AFAIK Computertomographie des Gedärms.
MDP: Magen-Darm-Passage. Kontrastmittel trinken und über den Tag verteilt mehrmals Durchleuchten, wie das Zeug weitertransportiert wird (oder eben nicht...). Man sieht dann, wo eventuell ein Hindernis in der Passage ist. Stenosen, Lähmungen u.ä.
Enteroklysma: http://www.chirurgische-klinik.de/Siebeck/PatInf2g.htm (google sei Dank...) - Offenbar das gleiche wie Rö. nach Sellink.

Verlauf bei KE: Was meinst Du mit Verlauf? Vorbereitung oder Untersuchung? Bei der Untersuchung gibts einen Einlauf mit Kontrastmittel, und dann wird durchleuchtet. Passiert bei uns aber nur dann, wenn unsere Endoskopiker ausnamsweise doch mal eine Colo nicht hinkriegen. Also fast nie... ;)
 
Vielen Dank!
Über KE konnte ich nicht verstehen, ob man das schluckt, oder als Einlauf kriegt. Jetzt weiss ich das aber. Habe ich dann richtig verstanden- KE ist ein Kontrastmitteleinlauf ???
Noch mal danke!

Lieben Gruß,
adera
 
adera schrieb:
Habe ich dann richtig verstanden- KE ist ein Kontrastmitteleinlauf ???

Mir ist jedenfalls keine andere Definition dieser Abkürzung bekannt.
 
Hallo an alle!
Habe mich gestern bei uns im Krankenhaus erkundigt. Bei uns wird Barium genau so oft benutzt, wie Gastrographin , natürlich, mit Ausnahme von Situationen, die schon Flexi genannt hat (Perforation, oder Verdacht auf...). Wird auch kein Barium benutzt, wenn vorher PE stattgefunden hat (siehe oben). Sonst meinen Ärzte, dass Barium sogar bessere Darstellung ermöglicht.

bis dann,
adera
 
Ich kann zu dem Barium nur noch hinzufügen, wie die Ärzte es ja schon erwähnt haben.
Barium hat eine bessere Bildgabe, ist jedoch auf Grund seiner wasserunlöslichkeit (wie Flexi schon erwähnt hatte) gefährlicher.

Ich hoffe ich konnte noch ein bisschen helfen.