Frage an Pflegekräfte: Welche Doku-Aufgaben kosten euch am meisten Zeit?

pflegeassist

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Hallo zusammen ‍♂️

ich bin kein Pfleger, aber beschäftige mich intensiv mit der Frage, wie man den Arbeitsalltag im Pflegebereich durch einfache digitale Lösungen entlasten kann – ohne komplizierte Software oder zusätzliche Belastung.

Mich interessiert wirklich aufrichtig:

Welche Dokumentationsaufgaben kosten euch am meisten Zeit?
Nutzt ihr eher Zettel, Word, WhatsApp oder andere Tools im Alltag?
Was nervt euch bei der Büroarbeit oder bei der Übergabe am meisten?
Gibt es etwas, wo ihr denkt: „Das müsste doch einfacher gehen...“?

Ich arbeite gerade an einer kleinen Idee, die aus handschriftlichen Notizen oder Formularen automatisch eine saubere Doku oder Übergabehilfe machen könnte – aber bevor ich irgendwas baue, will ich erstmal *zuhören*.

Jede ehrliche Rückmeldung hilft mir mega. Und falls jemand Lust hat, sowas mal auszuprobieren oder Feedback zu geben – sehr gern.

Vielen Dank euch für eure Arbeit & Zeit!
Thomas
 
Wir haben eine Ellenlange Papierdoku. Die meisten Dinge kann man einfach ankreuzen. Man kann sich damit auch gut langhangelnd was man noch machen muß.

Allerdings, für Ergänzungen ist dort dann auch wenig platz.

Am meisten aber nervt, ist hinderlich... die Laufraten von Medikamenten, Dosis etc. einzutragen. Das wir dhäufog vergessen, unleserlich, kein Platz etc.

Wir auf ITS implementieren eine System welches wenigsten die Vitalzeichen und Perfusor, wie Infusiomaten im Hintergrund mitschreibt. SO entfällt das wenigstens schon mal.In dieser System kann man auch jede andere Doku vornehmen. Es gibt Textbausteine, Verteilerlisten, wie auchMedikamentenlisten etc.

Das System nennt sich Copra. Leider bedienen die Kollegen es nicht sorgfältig was unfassbar nervt. Würde es richtig geführt werden, wäre es genial. ES gibt sogar die Möglichkeit Routinetätigkeiten per Laserlesegerärt einfach einzuspannen.
 
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Wir haben seit einigen Monaten die epa, bei der die Informationssammlung und der Pflegeplan im PC erstellt und die Pflegemaßnahmen dort auch dokumentiert werden.

Ich hatte mir deutlich mehr davon versprochen. Das System ist weit weniger intelligent als angekündigt. Ich hatte z:B. gehofft, dass bei Veränderungen im Plan das System dann auch automatisch die Maßnahmen anpasst - tut es aber nicht. Ich dokumentiere z.B. dass ein Dauerkatheter entfernt werden konnte, und muss später dann trotzdem nochmal extra den Punkt "Urinbeutel leeren" aus dem Maßnahmenplan entfernen. Mach ich das nicht, steht die Maßnahme bis zur Entlassung drin. Zudem meldet das System zwar, wenn Maßnahmen in der Planung versehentlich mehrfach aufgenommen wurden, bietet aber keine Möglichkeit, dann gleich die doppelten bei der Meldung zu löschen - ich muss nochmal zurück und sie einzeln aufrufen.

Wir machen zurzeit eine Doppeldokumentation - elektronisch und Papierkurve. In der Papierkurve kann ich auf einen Blick sehen, wann die Kolleg:innen was gemacht haben und was noch nötig ist: Verband bei Hr. Dings wurde gestern gemacht, aber seine Drainage muss noch zweimal gespült werden; Frau Sowieso braucht noch parenterale Ernährung und war heute noch nicht auf der Waage. Im epa kann ich nicht sehen, was schon gemacht wurde und was nicht, ob der Verband gestern erledigt wurde oder heute dran ist, wann die Ernährung angehängt wurde oder wieviel eine Drainage oder ein Stoma fördert.

Auch recht neu sind diese fahrbaren Vitalzeichen-Messwägelchen (deren Name mir jetzt nicht einfällt). Die haben Thermometer, Pulsoxy und Blutdruckmanschette, messen nach dem Anlegen auf Knopfdruck (außer Temperatur. Das Thermometer stecken wir händisch ins Ohr) und würden die Werte auch in eine elektronische Kurve übertragen - wenn wir sie schon hätten.

(@InetNinja: Copra hätte ich auch gern. Haben bei uns aber nur die Intensivstationen und der Aufwachraum).
 
@pflegeassist: Wie wäre es mit einer Hospitation im pflegerischen Bereich? Oder, noch besser, der Zusammenarbeit mit einer Einrichtung? Ich finde es toll, wenn Technik mir tatsächlich Arbeit abnehmen kann. Aber leider ist es schon häufig vorgekommen, dass eine sicher gut gemeinte Erfindung als teure Kissenablage genutzt wurde, weil die Entwicklungen am Bedarf vorbeigingen.
 
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Reaktionen: Martin H.
Hallo Thomas,

Ich möchte mich nur auf den zweiten Satz deiner Fragen beziehen, da ich nicht im klassischen Pflegebereich, sondern im Funktionsbereich arbeite. Trotzdem denke ich, dass diese kurzen Notizen überall vorkommen:

Um mal schnell etwas zu notieren ist das primäre Tool immer noch Stift und Zettel. Word wäre nur mit einem Tablet/Smartphone möglich. Und der eigenen Fähigkeit, dies schnell zu bedienen. Im Alltag recht aufwändig und zeitintensiv. WhatsApp ist aus datenschutzrechtlichen Gründen ein Tabu. Und dazu kommt, dass jeder „Tastendruck“ der irgendwo gespeichert wird, nachvollziehbar sein muss, also irgendwo gespeichert ist. Daher ist das digitale notieren einer Info vor der korrekten Übertagung ins System eher nicht sinnvoll. Die schnelle Notiz müsste sonst immer absolut korrekt formuliert sein.
Da gewinnt das Blatt Papier und der Stift also. Und die Minute Zeit, die man bis zum Eintag ins Dokumentationssystem hat.

Einer
 
Ehrlich gesagt halte ich von diesem ganzen elektronischen Zeug gar nichts:
Eine herkömmliche Dokumentation in Papierform ist jederzeit konkurrenzfähig.
Was nervt ist Doppeldoku, wobei dies nicht notwendigerweise Fehler der Pflegekräfte ist, sondern in dem idiotischen System einfach dumm angelegt ist.
Sorry für meine harten Worte, aber das ist die Realität…
 

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