Falsches Medikament

graógramán

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18.04.2006
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109
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Freiburg
Beruf
Gesundheits- und Krankenpfleger
Akt. Einsatzbereich
Kardiologische Intensivstation
Hi,

hier eine Frage nochmal für eine Arbeit.
Fallbsp.:

Ich bin PP auf Station, und ein Pat. soll eine Spritze bekommen.
Ich verabreiche ihm aber das falsche Medi, obwohl ich es aus der Orginalschachtel genommen hab.

was nun?
was sind die Erstmaßnahmen?
und 2. wie kann man so was verhindern??

Danke
graógramán
 
Bin noch nicht in der Ausbildung aber mich würde dann mal Interessieren wie wahrscheinlich es ist das ein falsches Medikament in einer Ampulle drin ist?

Man sollte doch vorher auch immer auf diese schauen, Und ich würd mal sagen dass sowas garnicht passieren kann oder?

Außerdem woher willst du dann wissen das es ein falsches Med. war wenn es auf der Ampulle ja als das draufsteht was du Spritzen wolltest?
 
okay, ich hab mich vielleicht etwas undeutlich ausgedrückt.
Dann mal die lange version.

Ich hab dem Pat. ein Medi gesprizt. Daraufhin wurde er Tachykard, RR stieg, er bekam Schweißperlen auf der Stirn.
Ich hab mich dann nochmal überzeugt ob ich das richtige Medi gesprizt hatte, und hab gesehen das in der Orginalschachtel eine falsche Ampulle dringelegen hat die ich aufgezogen hatte und ihm gesprizt.
Und was mach ich jetzt??

auch nochmal zur Info.
Das ist lediglich ein Fallbeispiel in einer Klassenarbeit von uns.
Mir ist sowas noch nicht passiert (glücklicherweise).
Aber sowas kommt ganz häufig vor.
Unser Lehrer hat uns einige Fälle erzählt.

Aber jetzt zurück zur Frage.
wie geh ich denn jetzt genau vor??
Was mach ich? Auch in Bezug auf den Pat.??
 
den arzt informieren

un das sowas nicht passiert immer genau lesen was drauf steht (auf der ampulle)
 
Achso meintest du das?

Ich dachte richtiger name auf Ampulle und falsches Medi drin. Sorry.
 
Moin,

einfach eine Ampulle aus ner Schachtel nehmen, aufziehen und spritzen ohne zu lesen, was auf dieser draufsteht...ein ziehmlicher Fehler, für den es nur einen Schuldigen geben würde - den Durchführenden.

Passiert in der Realität hoffentlich selten.

Und zu dem, was man dann macht - kommt ja irgendwie drauf an, was es war...bei MCP vermutlich nix ( ausser seinen irrtum kund tun ), bei ner Ampulle Supra möglichst schnellst nen Doc holen :)

Cys
 
Moin,

einfach eine Ampulle aus ner Schachtel nehmen, aufziehen und spritzen ohne zu lesen, was auf dieser draufsteht...ein ziehmlicher Fehler, für den es nur einen Schuldigen geben würde - den Durchführenden.

Passiert in der Realität hoffentlich selten.

Und zu dem, was man dann macht - kommt ja irgendwie drauf an, was es war...bei MCP vermutlich nix ( ausser seinen irrtum kund tun ), bei ner Ampulle Supra möglichst schnellst nen Doc holen :)

Cys

mal guckn ob es hier hin passt:flowerpower:

ich arbeite in england

jeder patient im kh hat seine eigene medikamente die er von der krankenhaus apotheke bekommt nach einlieferung und nach verordnung des consultierenden doc's

oder der patient hat seine medis mitgebracht

auf den medi schachteln stehen persoenliche angaben:

name, anschrift, geburtsdatum, dosis, die anschrift und gegenzeichnung der apothekefachkraft

im kh im falle es ist die anweisung gegeben der ausgabe von medikamenten
alles was gespritzt oder angehangen wird:

dazu nimmt man die verordnung des doctors fuer den patienten

in der verordnung ueberpruefen: allergien, medikamentenunvertraeglichkeiten, medikamentenart -ausgabezeit,
dosis, menge, art der application name des patienten, patientennummer.

medikamenten check wenn ich die packung in den haenden habe:

name, geburtstag, patientennummer
hersteller, charge nummer, verfallsdatum, dosis usw.

fertige alles an, ziehe die spritze auf und lass alles auf einem tray liegen
ampulle, verpackung, spritze, alc tupfer und so weiter
und die verordung vom doc ist auch noch dabei

dann habe ich eine weitere examinierte kraft heranzuziehen und lass gegenchecken

stimmt alles ueberein
koennen wir losgehen

(vorausgesetzt ich habe den schein gemacht zum verabreichen von medis die gespritzt oder angehangen werden)

check am bett des patienten:
die nummer, den namen und das geburtsdatum vom patienten (Anhand vom Patientenarmband)
verbale uebereinstimmung des patienten entgegennehmen, falls moeglich

jetzt kann gespritzt oder angehangen werden

dann wird in der verordnung unterzeichnet als gegeben mit meinem kuerzel , uhrzeit und datum
und die zweite examinierte kraft hat auch zu signieren
sie ist ja mit am bett gewesen

das alles ist unabhaengig von dem grad den du in nursing hast
so sind die richtlinien fuer alle

hoert sich viel an, jedoch sind die aufgaben im arbeitsablauf hier anders gelagert als in deutschland

bei controlled drugs oder cytostatica sieht der prozessablauf nocheinmal anders aus

machst du fehler kommt es zu einer ueberpruefung

bei einem "einfachen" fall
laesst man dich nicht mehr alleine medis ausgeben, die medikamenten ausgabe arfolgt dann unter beaufsichtigung bis die sicherheit gewaehrleistet ist das es sich bei deinem fehler um eine "unaufmerksamkeit" handelte
(anmerk. was ist ein "einfacher" fehler beim spritzen von medis?)

du koenntest auch zur nachschulung geschickt werden ( medikamentenlehre) wenn man merkt du hast nicht die sicherheit

bei "schwereren" faellen und wenn nachgewiesen wurde das du den fehler gemacht hast
du koenntest zu einer untersuchung herangezogen werden
wo dann die krankenhausleitung und die zentrale registrierungsstelle in london zusammenkommen und prueft und entscheidet
wenn das der fall waere
bekommst du aufjedenfall schon einmal einen eintrag in deinem berufsregister bei der zentralen registrierungsstelle das eine untersuchung sattgefunden hat
die wir auch nicht mehr geloescht und die wird auch an zukuenftige arbeitgeber weitergegeben, dass macht sich sehr schlecht fuer die persoenliche Zukunft

man koennte vom registrierungs board genommen werden zeitweillig
oder ganz, je nach vergehen und entscheidung

man kann vom gesetz her belangt werden (schadensersatz, arbeitsverbot, haftstrafen mit oder ohne bewaehrung)



lieben gruss
 
*zynischan*Ja, ja die spinnen die Briten- so ein Gewese um ein bischen Medikementengabe... der Doc hatte keine Zeit und es geht doch um den Pat.. Für den ist es doch wichtig- nicht für die Pflegekraft. Und wenn ich als deutsche Pflegekraft noch lange nach ner Kollegin suchen soll, die mich gegencheckt... Und Fehler, na die macht doch jeder mal- da reden wir am besten nicht drüber, soll ja auch nie wieder vorkommen.
*zynischaus*

Genau das fehlt in Deutschland- konkrete Vorgaben: wer darf mit welcher Ausbildung was machen- Vorbehaltsaufgaben für Pflegekräfte.

Elisabeth
 
Bin noch nicht in der Ausbildung aber mich würde dann mal Interessieren wie wahrscheinlich es ist das ein falsches Medikament in einer Ampulle drin ist?
Unwahrscheinlich. Aber es gab mal einen Fall, wo ein Arzt ein Medikament für die orale Gabe i.m. gespritzt hat. Die Firma hat die Farben umgestellt und die beiden Ampullen (ja beides Ampullen) waren nur noch im kleingedruckten zu unterscheiden... aber bestimmt viel mehr hübsch und bunt als wie vorher

Ulrich
 
... immer den Arzt informieren!

Eine falsche Medikamentengabe darf nicht passieren, wenn ich fachgerecht vorgehe...
(sprich, Anordnung, Ampulle etc.) überprüfe.

Wenn es trotzdem passiert:

Muss ich dazu stehen und den Fehler melden. Auch wenn es ein Fehler ist, der(vermeintlich) keine Ausswirkungen auf den Patienten hat.

Heute ist es ein "kleiner" (MCP mit Magastron verwechselt), morgen wird ein Grosser drauss ( Nacl mit Kcl).

Diese " Kann-passieren-Mentalität" ist verführerisch und kommt erschreckend häufig vor.

Wichtiger:
Fehler eingestehen
Fehler zugestehen
Fehler analysieren
Aus Fehlern lernen
Besser werden.......

Lieben Gruss
 

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