Fachweiterbildung Intensivpflege & Anästhesie: Vorteile danach?

Kasandra

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02.09.2015
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2
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Bayern
Akt. Einsatzbereich
Intensivstation
Funktion
G-.u. K.
Hallo zusammen!

Ich bin neu hier und habe gleich mal ein paar Fragen an euch :) :

Ich arbeite seit meiner Ausbildung nun mehr als 3 Jahre auf einer Intensivstation in einem Haus der Maximalversorgung. Das Haus hat eine eigene FWB-Stätte. Die Kosten für die FWB werden vom Haus übernommen und danach ist man die wohl üblichen drei Jahre ans Haus gebunden. Selbstverständlich denke auch ich darüber nach, die FWB zu machen, da mich der Arbeitsbereich stets dazu ermutigt, weiterzulernen. Da die drei Jahre "ans Haus gebunden sein" wohl überlegt sein wollen, denke ich gerade über die Vor- und Nachteile nach (schließlich geht es um insgesamt fünf Jahre Lebensplanung ;).

Die Vorteile Vertiefen des Fachwissens sowie Rotation durch verschiedene Arbeitsbereiche sowie die nochmalige Gelegenheit, das eigene Handeln zu reflektieren, liegen auf der Hand.

Doch wie sieht es mit dem finanziellen Aspekt aus?
-Viele fachweitergebildete Kollegen gaben mir gegenüber an, dass sich das Gehalt nur um "Peanuts" erhöhe- Wohlgemerkt im TVÖD.
Mit der FWB kommen natürlich mehr Verantwortlichkeiten dazu- beispielsweise Schichtleitung oder das Einarbeiten neuer Kollegen (ergo: mehr Arbeit).
Wie sehen eure Erfahrungen damit aus?

Und zu guter letzt eine etwas anstößige Frage:
Ist man danach wirklich um einiges schlauer?
Ich habe in der Zeit auf der ITS viele überdurchschnittlich kompetente Kollegen kennenlernen dürfen mit- und ohne FWB. Ich hatte den Eindruck, dass Motivation, Fleißigkeit und Erfahrung am wichtigsten sind.
Wie seht ihr das? Inwieweit hat euch die FWB vorangebracht?
Haben sich dadurch für euch neue, berufliche Perspektiven eröffnet?
Wenn ja, wie sahen diese aus?

Schon einmal vielen herzlichen Dank an all diejenigen, die mir eventuell etwas dazu erzählen möchten!

Viele Grüße

Kasandra
 
Hallo Kasandra,
ich kann dir "nur" von Erfahrungen der FWB Psychiatrie berichten. Finanziell lohnt es sich nicht wirklich, im TVÖD erfolgt die Höhergruppierung von 7a auf 9a - das macht vielleicht 50-100 Euro netto aus. Die Weiterbildung an sich empfand ich sowohl interessant, als auch extrem stressig. Im Prinzip war es bei uns eine Vollzeit-Ausbildung neben den Unterrichtszeiten v.a. hinsichtlich geforderter Eigenleistungen (Lernen, Hausarbeiten, Projektorganisation, Berichte, Präsentationen, Facharbeit, organisieren von Praktika usw.). Im Kurs haben wir den zeitlichen Umfang allesamt unterschätzt. Nebenher bist Du natürlich auf Stationen regulär eingesetzt, stellst dich auch dort immer wieder auf eine neue Arbeitsumgebung ein. Ebenso ist es aber auch spannend, andere Bereiche und viele kompetente Kollegen kennen zu lernen und sich auszutauschen. Vor allem der Austausch im Kurs mit anderen Kollegen war für mich sehr hilfreich. Inhaltlich war die FWB sehr medizinisch gestaltet. Man lernte, wissenschaftlich zu arbeiten, entsprechende Texte lesen, interpretieren und anfertigen zu können, professionell zu präsentieren, ein eigenes Projekt durchzuführen und natürlich - wie schon gesagt - ganz ganz viel Theorie. Ob man danach wirklich "schlauer" ist... keine Ahnung. Nichts geht über jahrelange praktische Erfahrung in dem Bereich. Die gibt's durch die Hospitationen aber natürlich auch. Insgesamt denke ich also schon, von der FWB profitiert zu haben. Natürlich kommen anschließend mehr Verantwortlichkeiten hinzu, auch die Kollegen werden dich mehr beobachten und schauen, wie du in verschiedenen Situationen reagierst. Wenn Du die FWB angeboten bekommst, empfehle ich Dir, das Angebot anzunehmen.

Ben
 
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Vielen herzlichen Dank Ben für deine ausführliche Antwort! Hat mich gefreut, etwas über deine Sichtweise zu hören :-)
 
Hallo Kasandra,

wenn es dir nur um das Geld geht - lohnt die FWB nicht, weil du sowohl mit der 8a als auch der 9a in der Endstufe gleichgestellt bist, eigentlich mit der 8a sogar mehr bekommst. Liegt daran, dass die Jahressonderzahlung bei der 8a höher ist als bei der 9a.

Böse ausgedrückt, handelt es sich bei der FWB um reine "geistige Onanie". Ich habe es jedoch nicht bereut diese betrieben zu haben.
Mein Benefit aus der FWB war einfach über den Tellerrand hinaus zu blicken, neue Bereiche kennen lernen.
Hintergründe zu verstehen.
Logisch, kannst dir alles als Autodidakt auch so anlesen.
Die FWB war sehr stressig, lernen, neue Stationen usw.

Einarbeitung neuer MA machen überwiegend die Praxisanleiter, dafür ist bei uns aber auch die FWB erforderlich (Stationsinterne Regelung).
Für Einarbeitung von Inkutei's muss der MA auch die FWB haben.

Ich kenne auch kompetente Leute ohne FWB, es gibt auch keine Vorschrift diese zu besuchen.

lg
Narde
 
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