Wie auch schon den vorherigen Postings zu entnehmen ist:
- Das Levothyroxin wird mit Hilfe bestimmter Albumine im Blut resorbiert und im Körper "weiterverteilt". Bei Nahrungsaufnahme wird ein Teil der Albumine durch die resorbierten und in der "Weiterverteilung" befindlichen Nahrungsstoffe belegt und fällt somit für die Resorption und Weiterleitung des Levothyroxin aus. Das hat zur Folge, daß weniger davon "im Körper ankommt".
- Der Magensäuregehalt hat auch einen Einfluß auf das Resorptionsverhalten von Levothyroxin. Bei höherem Säuregehalt findet auch eine bessere Resorption statt. Durch Nahrungsaufnahme wird ein Teil der Magensäure "verbraucht" und steht somit für die Steigerung der Resorption von Levothyroxin nicht mehr zur Verfügung.
Quellen dazu:
Fachinfo Euthyrox
Address : <http://www.madeasy.de/6/euthyrox.htm>
Date Visited: Thu Jun 07 2007 20:59:02 GMT+0200
13.3 Pharmakokinetik
Oral appliziertes Levothyroxin wird in deutlicher Abhängigkeit von der Art der galenischen Zubereitung bis zu maximal 80 % bei Nüchterneinnahme vorwiegend aus dem Dünndarm resorbiert. Maximale Plasmaspiegel werden ca. 6 Stunden nach der Einnahme erreicht. Der Wirkungseintritt erfolgt bei Beginn einer oralen Therapie nach 3 - 5 Tagen. Das Verteilungsvolumen errechnet sich auf 1/2 l/kg. Levothyroxin ist zu mehr als 99 % an Plasmaproteine gebunden. Die metabolische Clearance liegt bei etwa 1,2 l Plasma pro Tag, der Abbau erfolgt hauptsächlich in Leber, Niere, Gehirn und Muskel. Schilddrüsenhormone erscheinen wegen der hohen Proteinbindung nur in geringen Mengen im Hämodialysat.
Deutsches Ärzteblatt: Archiv "Magensäure und Thyroxinbedarf" (19.01.2007)
Address : <http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=suche&id=54181>
Date Visited: Thu Jun 07 2007 20:57:15 GMT+0200
Magensäure und Thyroxinbedarf
Deutsches Ärzteblatt 104, Ausgabe 3 vom 19.01.2007, Seite A-130 / B-120 / C-116
MEDIZIN: Referiert
Patienten mit einer eingeschränkten Salzsäureproduktion der Magenschleimhaut haben einen erhöhten Thyroxinbedarf bei der Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen, berichten italienische Autoren. Sie untersuchten 248 Patienten mit einer Knotenstruma und ermittelten den Thyroxinbedarf, der notwendig ist, damit ein Thyreotropinspiegel von 0,05 bis 0,20 mU/L erreicht werden kann. Dabei zeigte sich, dass Patienten mit einer Helicobacter-pylori-Gastritis beziehungsweise einer chronisch atrophischen Gastritis einen 22 Prozent bis 34 Prozent höheren Thyroxinbedarf aufweisen. Ähnliches traf für zehn Patienten zu, die mit Omeprazol behandelt wurden. Hier war eine Steigerung der Thyroxindosis von 37 Prozent erforderlich, um den Thyreotropinzielwert zu erreichen. Offensichtlich ist eine normale Magensekretion erforderlich, damit oral verabreichtes Thyroxin effektiv resorbiert werden kann.
Centanni M, Gargano L, Canettieri G et al.: Thyroxine in goiter, Helicobacter pylori infection and chronic gastritis. N Engl J Med 2006; 354: 1787–95. Dr. Centanni, Department of Experimental Medicine and Pathology, Policlinico Umberto I, Viale Regina Elena 324, 00161 Rom, Italien. E-Mail:
marco.centanni@uniroma.it
Die genauen biochemischen Details kenne ich allerdings nicht. Aber vielleicht kann das ja euer Kh-Apotheker beantworten?