Erkältung bei Tetraplegie

Alexa2

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06.09.2010
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Behindertenwohnheim
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Krankenschwester und Betreuungsfachkraft
Hallo,
es geht um folgende Patientin die zuhause rund um die Uhr gepflegt wird: Tetraplegie seit ihrem halben Leben nach Verkehrsunfall. Wird Nachts per CPAP beatmet, am Tag geht es ohne.
Nun hat sie eine Erkältung und kann den Schleim natürlich nicht abhusten. Das größte Problem ist ihre Angst!
Was habt ihr für Tips,wie man ihr helfen kann. Sie bekommt schon alles mögliche an natürlicher Medizin wie: Schüsslersalze, Brust einschmieren, Inhalieren, Tees...den Arzt möchte sie noch nicht holen.Noch geht es auch ohne. Vielleicht habt ihr noch Ideen? Bin dankbar um jeden Tip!!!
 
Hallo,

geht es jetzt um ihre Angst oder um die Sekretmobilisation?
Wird sie zuhause gepflegt?

Vielleicht könnt ihr vipraxen oder abklopfen.

Kann man sie absaugen?

Ich denke, wenn das alles möglich wäre, hättet ihr das auch schon längst getan...

Um ihre Angst zu lindern...wie steht es da mit Bachblüten?
Vielleicht finden das einige doof aber ich habe tolle Erfahrungen damit gemnacht...am Pat.
Geht um ihre Angst.....
Notfalls muß man eben doch den Arzt kommen lassen...aufgrund ihrer Situation, wird der nicht umsonst kommen müssen.
 
Wie wäre es mit Sekretmobilisierender Lagerung?
 
Alexa mir fehlen da kleine Infos


ist die Dame kanüliert? Damit würde sich die Frage mit dem et.Absaugen klären. Zum anderen besteht hier erhöhte Pneumoniegefahr.

Wenn sie so schwer erkältet ist, ist es an euch, beratend einzugreifen. Da muss ein Abstrich laufen bzw. die Abklärung, ob das ein viraler Infekt ist, oder ob wir es hier mit Bakterien zu tun haben, die auf Antibiotika ansprechen.

Ohne Arzt bei so einer Versorgung mit schwerer Erkältung :| - sichert euch ab!


PS- febrile Temperaturen gemessen?
und: was "sagt" die Pulmo beim Abhören?!
 
danke für euer antworten.
hier ein paar antworten:
nein, sie ist nicht kanüliert.
es geht um ihre angstbewältigung, aber auch darum, den sekret ein stückweit rauszubekommen.
sie sitzt tagsüber im rollstuhl, ist also somit nicht bettlägerig.
was für bachblüten wären denn ratsam?
vibraxen kann keiner von unserem team- aber der physiotherapeut kommt um es zumachen.
absauggerät ist bestellt. wobei sie sich wohl sehr schwer absaugen läßt, laut ihren ansagen.
wenns ihr heute nicht besser geht, kommt der arzt, auch gegen ihren willen!
wollte einfach nur alterntive tips haben. wobei wir eigentlich schon alles getan haben, außer bachblüten!
aber vielleicht hat der eine oder andere noch tips!
 
puh... was hat sie denn früher gemacht, wenn sie unter Stress stand? Könnt ihr das evaluieren?

Dyspnoe an sich wird immer ein angstbehaftetes Gefühl sein - Atmung ist elementar. Da könnt ihr nur eine ruhige Umgebung schaffen und die Patientin anleiten&möglichst nicht allein lassen (tiefe Atmung, Hustenstoß, Räuspern, wenn geht beim Ausatmen Lippenbremse).
Viel Trinken ist ratsam (Sekretauflockerung).
(Frage am Rande - seid ihr rund um die Uhr da?! :-? )

Ansonsten hoffe ich, dass es ihr bald wieder besser geht. Halt uns auf dem Laufenden :)
 
Laß Dich in der Apotheke beraten, denn es gibt mehrere Bachblütenmischungen.
Von Notfall - kontinuierliche Gaben.

Wenn Ihr nicht vipraxen könnt, müßt ihr sie abklopfen und nachts dementsprechend lagern.


Dann würde ich auch gegen ihren Willen notfalls mal den Arzt rufen.

Glaube aber , daß sie das einsehen wird.
 
@AdVitamAeternam, ja sie ist rund um die uhr betreut! sie mag auch gar nicht alleine sein. werde heute nm sehen,obs ihr besser geht.

@olynthchen, das abklopfen tolleriert sie nur schlecht. werd dann mal in die apotheke gehen, wenn sie bachblüten möchte. aber ich denke mit recue tropfen würden wir ganz gut fahren,oder?

ruhige atmosphäre werde ich schaffen,indem ich ihr vorlese, vielleicht hörbücher besorge, vielleicht kerzen anmachen,mal sehen was uns noch so einfällt.

sie tut mir so leid.ist echt nicht schön mit anzusehen, was für ne angst sie hat.ihre allergrößte angst ist das sie erstickt, und bei ihrem krankheitsbild liegt das auch nicht fern.
 
- viel trinken falls es keine TM Beschränkung gibt
- NaC 0,9% Inhalation
- ASE oder Kontaktatmung
- Triflow
 
sorry,jetzt nicht auslachen,aber was ist ase? bin schon länger aus dem kh alltag raus.
inhalieren tut sie schon!
 
ASE = Atemstimulierende Einreibung.

Aber wäre die bei Tetraplegikern anwendbar? Die meisten spüren die Berührung am Rücken doch gar nicht mehr.
 
Der psychische Effekt "Da wendet sich jemand mir zu" oder "Wir tun etwas um mir zu helfen" ist definitiv da. Wenn sie nicht aufgrund der Berührung atmen kann, dann atme ich ihr vor. Oh Gott, kompliziert ausgedrückt...
 
Tetraplegiker können die Atemhilfsmuskulatur halt meist nicht mehr benutzen. Von daher wird ASE über den psychischen Effekt hinaus in diesem Fall nicht helfen können. Deshalb würde ich sekrektmobilisierende Maßnahmen hier vorziehen.
 
Mehr als den psychischen Effekt leistet die ASE sowieso nicht.
Sie ist ein Mittel zur Kontaktaufnahme und da die Patientin doch Angst hat, ist sie sicher gut geeignet dafür.
 
Uui, Narde war zu schnell. Meine Antwort bezieht sich auf Claudia.
 
Moin Alexa2

Übrigens führt gerade die von dir geschilderte Situation recht häufig zum nächtlichen Einsatz des Rettungsdienstes mit intubation und anschließendem intensivmedizinischem Programm.

Verschleimt und Angst bei schwacher Atempumpe bilden eine recht unangenehme Kombination. Ruft man dann in der Not den Rettungsdienst bietet sich meist eine recht dramatische klinische Situation.

Soll nicht bedeuteten den Rettungsdienst nicht zu alarmieren, sondern frühzeitig den Arzt hinzuzuziehen, um auch entsprechend aggressiv medikamentös zu agieren. Der Übergang von Erkältung zur Pneumonie ist bei dieser Patientengruppe eher kurz !

Nutzt sie eine Nasenmaske für die CPAP Therapie ? Dann wird diese auch noch in der Effektivität behindert.
 
na dirk, du machst mir ja hoffnung!!!

sie hat bei der cpap therapie eine maske, aber nicht nur für die nase, sondern eben eine normale maske über mund und nase.
ich kenne mich mit der cpap therapie gar nicht aus.
bitte verzeihe meine leihenhafte erklärung dafür.

es war heute so,das es ihr vom infekt her viel besser ging.sie hatte auch kein fieber,die ganze zeit nicht.
nur kam mit der zeit immer mehr schleim auf,sehr flüssiger schleim.
sie konnte dann kurzzeitig nicht mehr reden und war voller angst. aber nicht zyanotisch o.ä. ich konnte ihr nur die hand halten und sie somit beruhigen. es ergibt sich bei ihr keine möglichkeit den schleim anders zu befördern, bzw.sie lehnt es ab.

nach 30 min. hat sie sich auch beruhigt und konnte auch wieder sprechen.
würde es sinn machen,ihr etwas sauerstoff zu verabreichen, oder ist das eher kontraproduktiv?
ein absauggerät hat sie bekommen, lehnt die absaugung aber noch strikt ab.

ich bin erst seit kurzem bei ihr,daher bin ich noch recht unsicher.
 
denk dran, dass O2 ein Medikament ist und erstmalig angeordnet werden muss - oder hat sie das eh über die CPAP?!

seid ihr 24/7 da?
 
ja, die anordnung besteht für O2!!!

im moment ist 24 stunden jemand da.sonst ist sie tagsüber stundenweise mal alleine. aber nachts ist immer jemand da!
das ist alles gut geregelt für sie.sie ist bestens betreut!
ich möchte nur für mich info haben,da ich wie gesagt neu bin.
aber ich kann natürlich jedezeit die teamleiterin anrufen,kein ding. das mach ich auch. ich holemir einfach gerne viel info...und danke dafür an euch alle!!!