Dosierung Palliativmedikamente

Hallo Joker,

nach welchen Kriterien steigert ihr die Dosis und für welchen Zeitraum?

Achtet ihr bei diesem Patienten auf Schmerzreaktionen? Oder wie geht ihr vor?

Schönen Abend
Narde
 
Wenn diese Aussage von einem Oberrichter hier aus unserer Region so gemacht wurde, nehme ich dieses auch an.

Und zum Thema Atemdepression hab ich auch schon andere Meinungen gehört, unter anderem von einem unserer Oberärzte...aber darüber will ich hier jetzt keine Grundsatzduskussion losreißen. http://www.medizinfo.de/schmerz/thopioide.htm

Wir haben die klare Ansage, dass der Patient ruhig sein soll und schlafen soll.

Wir achten schon darauf, ob besipielsweise beim Lagern irgendwelche Schmerzreize entstehen. Eine zeitlang verzog der Patient immer sein Gesicht beim Lagern.
Auf dem Palliativbogen werden weitere Symptome dokumentiert, z.B. Angst, Husten, Schwitzen, Unruhe etc....natürlich gibts noch die "normale" Pflegedokumentation obendrauf.

Die Dosis ist nun schon seit etwas längerer Zeit konstant, konstant hoch und der Patient schläft ruhig und zeigt keine Schmerzäußerungen wie Gesichtverziehen mehr. Er wirkt auf uns relativ entspannt, wenn man das so sagen kann.

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass der Patient eine entsprechende Patientenverfügung hat...
 
Hallo Joker,

dann passt es doch, oder?

Liebe Grüsse
Narde
 
Ja, das denke ich auch.

Für mich war die paliative Pflege insofern Neufeld und wahrscheinlich auch etwas zu emotional geladen, weil ich den Patienten vorher kannte, als er noch nicht palliativ war. Zu dem ist es ein sehr junger Patient....da tut halt eins das andere.

Aber ich danke allen, die mir hier immer und immer wieder Auskunft gegeben haben und mir auch neue Denkanstöße gegeben haben.

Danke
joker
 
und gerade junge patienten brauchen eine unvorstellbare hohe dosis

Wieso sollte die Schmerzmitteldosis vom Alter abhängen?
 
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Wenn diese Aussage von einem Oberrichter hier aus unserer Region so gemacht wurde, nehme ich dieses auch an.

Und zum Thema Atemdepression hab ich auch schon andere Meinungen gehört, unter anderem von einem unserer Oberärzte...aber darüber will ich hier jetzt keine Grundsatzduskussion losreißen. Opioide in der Schmerztherapie

a) Du kannst gerne glauben, was der Oberrichter angeblich gesagt hat, es ist trotzdem so nicht richtig.

b) In dem Artikel, den du hier verlinkt hast, steht zum Thema Atemdepression exakt das, was ich auch gepostet habe, nämlich dass sie nicht eintreten wird so lange der Patient Schmerzen hat. Das kannst du in jedem Fachbuch nachlesen und vielleicht ja auch mal deinem Oberarzt zeigen.
 
Hallo,

Schmerzen müssen gelindert werden, sonst wird das als unterlassene Hilfeleistung gehalten. Ich habe gelernt, dass Morphine so verabreicht werden, bis der Punkt erreicht ist, dass kein Schmerz mehr besteht. Darum führen wir Schmerzprotokolle, beobachten Mimik, Körperhaltung usw., dokumentieren wir.
Das erfordert auch eine gute gegenseitige Zusammenarbeit mit Ärzten. Diese haben leider immer noch Angst mit allgemeinen Schmerzmitteln (Sturzgefahr usw.) Bei uns arbeitet zur Zeit eine Ärztin aus Holland. Die gehen dort ganz anders mit dem Thema um. Für mich steht an erster Stelle die Schmerzfreiheit eines jeden. Schmerzen muss keiner mehr haben.
 
Hallo,

Schmerzen müssen gelindert werden, sonst wird das als unterlassene Hilfeleistung gehalten.

Nach einigen Gerichtsurteilen ist es sogar "Körperverletzung durch Unterlassen". Dem Schmerzpatienten wird das egal sein, dem Arzt (oder der Pflegeperson) nicht. Das Strafmaß ist im zweiten Fall nämlich größer.