Dipl. Pflegewirt ohne Berufserfahrung?!

Als Leitungskraft (z.B. Stationsleitung) sollte man seinen Mitarbeiter schon als eine Art Kunden sehen. Nur wer zufrieden und gerne zur Arbeit kommt, kann gute Leistungen bringen. Natürlich ist damit keine Zufriedenheit um jeden Preis gemeint ("Geben und Nehmen":sbaseballs:):

BeBoe schrieb:
Nur wer selber mal am "Endkunden" gearbeitet hat kennt auch die Wünsche.

Vielleicht sollte es deshalb besser heissen: " Nur wer selber mal als Endkunde...."

Wer erklärt mir den Begriff diversity Management ?:knabber:

MfG
guebue
 
Gebt dem Kind einen Namen...

diversity Management ist ein Begriff der meistens im Zusammenhang mit interkulturellen Aspekten gebraucht wird.
Das Wort "diversity" bedeutet so viel wie Vielfältigkeit oder Verschiedenheit. Es geht im weitesten darum mit Personen mit unterschiedlicher Interessen, Herkunft, Religion etc. zu arbeiten und zu versuchen es möglichst allen recht zu machen.
 
Was haltet Ihr davon, dass man direkt nach der Ausbildung oder sogar ohne Pflegeausbildung ein Dipl. Pflegewirtstudium beginnen kann?

Davon halte ich absolut nichts. Jeder Pflegewirt sollte abschätzen können, ob seine theoretischen Ansätze in der Praxis überhaupt durchführbar sind und diese Fähigkeit schreibe ich diesen Leuten ab.

Andererseits sehe ich aber auch nicht die Notwendigkeit, nur mit einem Abitur Zugang zu einem Pflegewirtstudium zu erhalten. Eine mehrjährige praktische Erfahrung sollte einem Abitur gleichgestellt sein.

Sicher gibt es dann bei einem Studium immer mal einen Punkt wo man sagt: Hoppla hier fehlt mir ein kleines bisschen Schulbildung, aber das kann man schnell aufholen. Wer ehrgeizig ist, wird damit kein Problem haben. Man sollte allerdings die Fähigkeit haben, sich selbst Wissen anzueignen, zu erarbeiten. Auf die Entwicklung dieser Fähigkeit wird vermehrt bei zukünftigen Abiturienten geachtet. Aber längst nicht jeder Abiturient konnte diese Fähigkeit ausbauen und nicht jedem "Nichtabiturient" kann man diese Fähigkeit absprechen. Die Persönlichkeit spielt hier auch eine Rolle.

Aber woher sollen Betriebswirte lernen, ihre theoretischen Gedanken dahingehend zu überprüfen, ob sie in der Praxis Bestand haben? Ich kann nur dann eine theoretische Optimierung entwickeln, wenn ich weiß, was in der Praxis abläuft. Ich bin im Laufe meines beruflichen Werdeganges immer wieder auf Situationen gestoßen, wo von oben herab von solchen Theoretikern Entscheidungen getroffen wurden, die in der Praxis so nicht ausführbar waren, eben weil diese Leute nicht wußten, was in der Praxis essentiell notwendig ist.

Sicher möchte ich diesen Leuten nicht die Fähigkeit absprechen, dass sie sich entwickeln können. Aber andersherum darf man dann auch den Leuten nicht die Fähigkeit absprechen, ohne Abitur ein Pflegewirtstudium durchzuziehen.

Als langjährige Praktikerin möchte ich persönlich kein Pflegewirtstudium absolvieren, obwohl ich ein Abitur vorweisen kann. Meine Gründe:
Ich kenne die Praxis, ich weiß was optimal wäre. Ich weiß, was die Patienten brauchen. Ich weiß, dass die Qualitätssicherung ein enorm wichtiger Bestandteil ist.
Ich weiß aber auch, dass unter der Gesundheitsreform jegliche Qualitätssicherung zur Farce wird. Wir stehen an einer Grenze. Es ist nicht möglich, mit weiteren finanziellen Einschränkungen noch qualitativ hochwertige Arbeit zu leisten und gleichzeitig den Patienten noch als einen "Menschen mit Gefühlen" anzusehen und ihn entsprechend seinen Bedürfnissen zu versorgen.

Ich könnte etliche betriebswirtschaftliche Entscheidungen, die ich als Betriebswirt fällen muß, vor mir selbst nicht verantworten.
 
Davon halte ich absolut nichts. Jeder Pflegewirt sollte abschätzen können, ob seine theoretischen Ansätze in der Praxis überhaupt durchführbar sind und diese Fähigkeit schreibe ich diesen Leuten ab.
Ich spreche den Pflegekräften ab das sie theoriegeleitet arbeiten können.

Andererseits sehe ich aber auch nicht die Notwendigkeit, nur mit einem Abitur Zugang zu einem Pflegewirtstudium zu erhalten. Eine mehrjährige praktische Erfahrung sollte einem Abitur gleichgestellt sein.

So sind aber nunmal die deutschen Bildungsstrukturen. Es würde auch das Abitur ad absurdum führen wenn jeder mit Berufserfahrung studieren könnte.

Sicher gibt es dann bei einem Studium immer mal einen Punkt wo man sagt: Hoppla hier fehlt mir ein kleines bisschen Schulbildung, aber das kann man schnell aufholen. Wer ehrgeizig ist, wird damit kein Problem haben. Man sollte allerdings die Fähigkeit haben, sich selbst Wissen anzueignen, zu erarbeiten. Auf die Entwicklung dieser Fähigkeit wird vermehrt bei zukünftigen Abiturienten geachtet. Aber längst nicht jeder Abiturient konnte diese Fähigkeit ausbauen und nicht jedem "Nichtabiturient" kann man diese Fähigkeit absprechen. Die Persönlichkeit spielt hier auch eine Rolle

Richtig, aber was spricht dagegen das man mit solch einer Persönlichkeit nicht das Abitur nachholt, wie viele andere auch?

Aber woher sollen Betriebswirte lernen, ihre theoretischen Gedanken dahingehend zu überprüfen, ob sie in der Praxis Bestand haben? Ich kann nur dann eine theoretische Optimierung entwickeln, wenn ich weiß, was in der Praxis abläuft. Ich bin im Laufe meines beruflichen Werdeganges immer wieder auf Situationen gestoßen, wo von oben herab von solchen Theoretikern Entscheidungen getroffen wurden, die in der Praxis so nicht ausführbar waren, eben weil diese Leute nicht wußten, was in der Praxis essentiell notwendig ist.

Wie machen es denn Lehrer, Ärzte, Maschinenbauer, Bauingeneure, Informatiker und alle anderen Akademiker die nach dem Abitur ein Studium aufgenommen haben??

Sicher möchte ich diesen Leuten nicht die Fähigkeit absprechen, dass sie sich entwickeln können. Aber andersherum darf man dann auch den Leuten nicht die Fähigkeit absprechen, ohne Abitur ein Pflegewirtstudium durchzuziehen.

Wird auch nicht gemacht... An den Fachhochschulen gibt es Zugangsprüfungen für Nichtabiturienten.

Als langjährige Praktikerin möchte ich persönlich kein Pflegewirtstudium absolvieren, obwohl ich ein Abitur vorweisen kann. Meine Gründe:
Ich kenne die Praxis, ich weiß was optimal wäre. Ich weiß, was die Patienten brauchen.

Weißt du das auch noch wenn du in einem anderen Haus, in einer anderen Abteilung mit ganz anderen Organisationsstrukturen, beschäftigt bist?

Ich weiß aber auch, dass unter der Gesundheitsreform jegliche Qualitätssicherung zur Farse wird. Wir stehen an einer Grenze. Es ist nicht möglich, mit weiteren finanziellen Einschränkungen noch qualitativ hochwertige Arbeit zu leisten und gleichzeitig den Patienten noch als einen "Menschen mit Gefühlen" anzusehen und ihn entsprechend seinen Bedürfnissen zu versorgen.

Richtig, aber will der Patient das denn überhaupt?? Stell ihn doch mal vor die Wahl: Höhere Ausgaben für die Krankenversicherung, oder weniger "qualitative" (was immer das auch sein soll) Pflege. Was meinst du was er antwortet?

Ich könnte etliche betriebswirtschaftliche Entscheidungen, die ich als Betriebswirt fällen muß, vor mir selbst nicht verantworten.

Musst du auch nicht, da du dich ja gegen eine solche Leitungsaufgabe entschieden hast.

Verteufel aber nicht die die sich dafür entschieden haben und unbeliebte Entscheidungen treffen, die dem einzelnen Weh tun der Masse aber helfen.

Das wird sich in naher Zukunft auch noch verschärfen. Die Leitung ist aber nunmal ökonomischen Zwängen unterworfen und muss versuchen daraus das Optimum für alle Beteiligten herauszuholen.
So ist das nunmal unter den gegebenen Verhältnissen.
Wenn die Pflege sich aber solchen Entscheidungen und gesamtwirtschaftlichen Zwängen nich entgegenstellt und dagegen aufbegehrt, wie es die Ärzte zur Zeit tun, dann werden die Entscheidungen immer zu Lasten der Pflege fallen, da dort der geringste Widerstand zu erwarten ist.

Gruß
 
Einfach mal so adalbert zustimme, hatte ähnliche Gedanken, aber Du warst schneller. :verwirrt:
 
Ich spreche den Pflegekräften ab das sie theoriegeleitet arbeiten können.
Es gibt solche und solche. Man kann das grundsätzlich nicht pauschal sagen. Es gibt mit Sicherheit auch studierte Kräfte die ohne viel praktische Arbeit top sind.
So sind aber nunmal die deutschen Bildungsstrukturen. Es würde auch das Abitur ad absurdum führen wenn jeder mit Berufserfahrung studieren könnte.
Das was man heute Abitur nennt führt sich selbst ad absurdum. Nicht umsonst klagen viele Lehrherren drüber, dass die Schüler viel zu weit von der Praxis entfernt gelernt haben. Das gilt übrigens nicht nur für das Abitur, es ist jeder Schulabschluss betroffen. Ausnahmen gibt es wenn der Schüler z.B. ein berufsorientiertes Abitur macht, für den Wirtschaftsbereich wäre das ein Wirtschaftsgymnasium wo schon berufsbezogen unterrichtet wird.
Richtig, aber was spricht dagegen das man mit solch einer Persönlichkeit nicht das Abitur nachholt, wie viele andere auch?
Warum sollte man damit noch Zeit vergeuden?
Wie machen es denn Lehrer, Ärzte, Maschinenbauer, Bauingeneure, Informatiker und alle anderen Akademiker die nach dem Abitur ein Studium aufgenommen haben??
Ich picke mal die Lehrer heraus. Angehende Lehrer durchlaufen einen umfassenden Praxisbereich. Nicht unsonst müssen Lehramtsanwärter viele Unterrichtsstunden absolvieren und zur Prüfung gehört auch der praktische Unterricht.
Ärzte durchlaufen nach der Uni auch noch etliche Stationen und erwerben sich praktisches Wissen.
Weißt du das auch noch wenn du in einem anderen Haus, in einer anderen Abteilung mit ganz anderen Organisationsstrukturen, beschäftigt bist?
Nach einer Einarbeitungszeit sicher. Frage ist, wie lange man sich einarbeiten muß. Das ist abhängig von vorherigen Erfahrungen. Jemand, dem ein Teilbereich fehlt oder nur rudimentär in der Ausbildung angesprochen wurde, braucht sicher länger um sich entsprechend umzustellen.
Richtig, aber will der Patient das denn überhaupt?? Stell ihn doch mal vor die Wahl: Höhere Ausgaben für die Krankenversicherung, oder weniger "qualitative" (was immer das auch sein soll) Pflege. Was meinst du was er antwortet?
Man sollte bedenken, dass viele Patienten keine finanzielle Basis haben, immer noch mehr zu zahlen. In meinem Arbeitsbereich erlebe ich das besonders krass. Ein Großteil meiner Patienten sind Frauen, die z.B. jahrelang ihre Männer versorgt haben bis sie starben und jetzt von einer mickrigen Rente leben und selbst Hilfe bruachen. Das die heutige Pflegeversicherung das nicht abfängt müßte allen klar sein. Viele dieser alten Frauen leben knapp über der Sozialhilfe. Alleine die Rezeptgebühren bis zur Befreiung und die Praxisgebühren treiben sie schon in die Verzweiflung. Auf das Jahr verteilt können sie den von ihnen geforderten Obulus zahlen, aber nicht innerhalb der ersten 2 Monate bis dann die Befreiung greift.
Verteufel aber nicht die die sich dafür entschieden haben und unbeliebte Entscheidungen treffen, die dem einzelnen Weh tun der Masse aber helfen.
Ich verteufele niemanden. Aber ich bin Realistin und stelle durchaus kritische Fragen auf bzw. gebe kritische Antworten. Was nutzt mir eine umfangreiche Diskussion über Qualität und professionelles Arbeiten, wenn mir die Realität so viele Stolpersteine in den Weg legt, dass ich unmöglich professionell arbeiten kann. Für mich ist dieser Umstand extrem frustrierend zumal mir die Patienten leid tun, die die Allerletzten im Glied sind.
 
Was nutzt mir eine umfangreiche Diskussion über Qualität und professionelles Arbeiten, wenn mir die Realität so viele Stolpersteine in den Weg legt, dass ich unmöglich professionell arbeiten kann.

Womit sich die Frage stellt: was ist denn professionelles Arbeiten?

Elisabeth
 
Das was man heute Abitur nennt führt sich selbst ad absurdum. Nicht umsonst klagen viele Lehrherren drüber, dass die Schüler viel zu weit von der Praxis entfernt gelernt haben. Das gilt übrigens nicht nur für das Abitur, es ist jeder Schulabschluss betroffen. Ausnahmen gibt es wenn der Schüler z.B. ein berufsorientiertes Abitur macht, für den Wirtschaftberiech wäre das ein Wirtschaftsgymnasium wo schon berufsbezogen unterrichtet wird

Oha, da hast du jetzt aber den richtigen erwischt. Ich hab selber Abitur gemacht, mein Bruder Wirtschaftsabi.
Das Abitur führt sich nicht ad absurdum, da es darauf ausgelegt ist theoretisches Arbeiten zu fördern, Sinn des Abiturs ist es auf ein Studium vorzubereiten, nicht auf eine Lehre. Dein Argument ist daher falsch. Die zitierten "Lehrherren" beziehen sich auch mehr auf Schüler generell und nicht auf Abiturienten.
Was das Wirtschaftsabi angeht so ist es doch schon speziell auf den wirtschaftsbezogenen Bereich focussiert, richtig. Es ist aber mit nichten praxisorientiert. Wie kommst du eigentlich darauf?
Dort wird alles in der Theorie gelehrt, auch hier ist das Ziel den Schüler auf ein Studium vorzubereiten. Das wiederum ist dann theoretisch.

Warum sollte man damit noch Zeit vergeuden?

Damit man studieren darf...

Ich picke mal die Lehrer heraus. Angehende Lehrer durchlaufen einen umfassenden Praxisbereich. Nicht unsonst müssen Lehramtsanwärter viele Unterrichtsstunden absolvieren und zur Prüfung gehört auch der praktische Unterricht.
Ärzte durchlaufen nach der Uni auch noch etliche Stationen und erwerben sich praktisches Wissen.

Wenn du schon die Lehrer rauspickst dann solltest du auch wissen wovon du sprichst. Bevor der Lehrer in seinem Referendariat die erste Stunde abhält vergeht ersteinmal ein 1/4 Jahr. Dann darf er theoriegeleitet eine Stunde vorbereiten. Dazu muss aber erst ein methodisch-didaktisches Vorgehen schriftlich fixiert werden und das nach allen Regeln der Pädagogik.

Wie sieht denn die Praxis der Ärzte aus?? PJ und dann geht es auch schon als Assistenzarzt mit voller Verantwortung auf die Station. Da bin ich dann auch immer sehr froh wenn das PJ so ergiebig war... Das PJ gehört übrigens zum Studium und findet nich danach statt.

Vergleichend kann man hier noch die Juristen anführen, die auch noch ein Jahr Referendariat hinter sich bringen müssen.
Der Rest der Studierten geht so ohne weiteres in die Praxis. Erschreckend!!

Ich verteufele niemanden. Aber ich bin Realistin und stelle durchaus kritische Fragen auf bzw. gebe kritische Antworten. Was nutzt mir eine umfangreiche Diskussion über Qualität und professionelles Arbeiten, wenn mir die Realität so viele Stolpersteine in den Weg legt, dass ich unmöglich professionell arbeiten kann. Für mich ist dieser Umstand extrem frustrierend zumal mir die Patienten leid tun, die die Allerletzten im Glied sind.

Um diese Stolpersteine zu beseitigen braucht es Leute die sich mit diesen Stolpersteinen auseinandersetzen und hier Lösungsansätze entwickeln. Derzeit ist da aus der "praktischen" Pflege noch nicht viel gekommen, was ich damit in Verbindung bringe das halt die Basis nich wissenschaftlich ausgebildet wird. Wäre dem so wäre das Interesse größer Problem wissenschaftlich zu ergründen, denn nur mit wissenschaftlich fundierten Daten kann ich mir Gehör verschaffen. Das was ich aus dem Bauch oder aus Erfahrung weiß interessiert keinen wenn es um Geld, etc. geht.

Gruß
 
Elisabeth Dinse schrieb:
Womit sich die Frage stellt: was ist denn professionelles Arbeiten?
Elisabeth

Das soll hier aber doch nicht zur Diskussion stehen, da schon im anderen Thread thematisiert, oder???

Gruß
 
Oha, da hast du jetzt aber den richtigen erwischt. Ich hab selber Abitur gemacht, mein Bruder Wirtschaftsabi. Das Abitur führt sich nicht ad absurdum, da es darauf ausgelegt ist theoretisches Arbeiten zu fördern, Sinn des Abiturs ist es auf ein Studium vorzubereiten, nicht auf eine Lehre.
Ich habe auch Abitur gemacht. Du führst aber genau das Problem auf. Die Schulausbildung läuft viel zu theoretisch ab. Vor allem wird nicht gelehrt, wie man theoretisches Wissen in die Praxis umsetzt. Da hapert es bei vielen. Die Lehrherren, von denen ich spreche, haben gerade mit den Abiturienten ein Problem wegen der Fixierung auf theoretisches Arbeiten. Die stellen teilweise lieber Schüler mit Fachoberschulreife ein. Es fehlt schlichtweg das Bindeglied zwischen Theorie und Praxis.

Damit man studieren darf...
Doofe Antwort ;-) Ich bleibe dabei. Abitur ist für einige Studiengänge nun wirklich nicht notwendig. Eine vorherige praktische Berufsausbildung ist sinnvoller, weil damit eher ein Bindglied zwischen theoretischem und praktischem Arbeiten gesetzt werden kann.

Zu den genannten Ausbildungen:
Die Praxis kommt grundsätzlich zu kurz, bei einem Berufsbild mehr beim anderen weniger. Aber muß dieser Fehler denn immer weiter gemacht werden?

Derzeit ist da aus der "praktischen" Pflege noch nicht viel gekommen, was ich damit in Verbindung bringe das halt die Basis nich wissenschaftlich ausgebildet wird. Wäre dem so wäre das Interesse größer Problem wissenschaftlich zu ergründen, denn nur mit wissenschaftlich fundierten Daten kann ich mir Gehör verschaffen. Das was ich aus dem Bauch oder aus Erfahrung weiß interessiert keinen wenn es um Geld, etc. geht
Die Basis hat mit anderen Problemen zu kämpfen. Die versucht, unter den kathastrophalen Zuständen das Beste für die Patienten zu machen. Damit ist sie voll ausgelastet.
Ich gebe dir Recht, es muß sich dringend um Änderungen gekümmert werden, von mir aus auch von Akademikern. Aber solange die die Probleme der Praxis nicht kennen und ernst nehmen, kommen wir zu keinem vernünftigen Ergebnis.
 
Ich habe auch Abitur gemacht. Du führst aber genau das Problem auf. Die Schulausbildung läuft viel zu theoretisch ab. Vor allem wird nicht gelehrt, wie man theoretisches Wissen in die Praxis umsetzt. Da hapert es bei vielen. Die Lehrherren, von denen ich spreche, haben gerade mit den Abiturienten ein Problem wegen der Fixierung auf theoretisches Arbeiten. Die stellen teilweise lieber Schüler mit Fachoberschulreife ein. Es fehlt schlichtweg das Bindeglied zwischen Theorie und Praxis

Es gibt da schon noch mehr als nur das Gymnasium. Was ist denn mit Hauptschülern und Realschülern? Diese Schulformen sollen in Deutschland das genannte Bindeglied darstellen.
Geht es nach deiner Argumentation müsste man ja diese Schulformen abschaffen und alle auf's Gymnasium schicken.

Doofe Antwort ;-) Ich bleibe dabei. Abitur ist für einige Studiengänge nun wirklich nicht notwendig. Eine vorherige praktische Berufsausbildung ist sinnvoller, weil damit eher ein Bindglied zwischen theoretischem und praktischem Arbeiten gesetzt werden kann.

Oder doch das Abitur abschaffen?? Wenn nur noch Leute mit Ausbildung studieren dürfen brauchen wir kein Abitur mehr, geniale Lösung.
Problem wird nur sein das Deutschland ohne höhere Schulbildung ins, sagen wir mal, späte Mittelalter zurückkatapultiert wird.

Zu den genannten Ausbildungen:
Die Praxis kommt grundsätzlich zu kurz, bei einem Berufsbild mehr beim anderen weniger. Aber muß dieser Fehler denn immer weiter gemacht werden?

Ja. Denn aus dieser Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis entstehen neue Ideen. Wenn jemand in der Uni die Theorien büffelt und dann anhand der Praxis sieht wie sie umgesetzt werden, oder auch nicht, wird er versuchen dieses mit Hilfe der Theorie zu ändern, oder zu verbessern.

Ich gebe dir Recht, es muß sich dringend um Änderungen gekümmert werden, von mir aus auch von Akademikern. Aber solange die die Probleme der Praxis nicht kennen und ernst nehmen, kommen wir zu keinem vernünftigen Ergebnis.

Und das geht nur wenn man in der Praxis arbeitet?? Wenn der Bauingenieur als Maurer arbeitet, oder der Maschinbauingeneur in der Produktion am Band???
Dazu braucht es wohl vielmehr die Leute die, die Probleme benennen und vermitteln können. Ich denke da gibt es dann schon einige in der Pflege die das können.

Ich weiß ja nicht wie bei euch gearbeitet wird. Vielleicht sitzt da ja eine Leitung und spielt den Sonnenkönig. Dann kann das natürlich nicht gehen. Dipl.- Pflegewirt heißt nunmal auch managen zu können, darunter fällt dann das Lösen von Problemen und die Mitarbeiterführung. Bislang habe ich nur PDL erlebt die beides kombiniert haben und die Lösungen mit den Mitarbeitern erarbeitet haben.
Dabei muss man dann auch klarstellen, dass nicht jeder Hans und Franz vor Implemetierung der Lösung nach seiner Meinung gefragt werden kann.

Um das zu können, und vielleicht auch noch etwas mehr, bedarf es nicht unbedigt der praktischen Erfahrung.

Gruß
 
Es gibt da schon noch mehr als nur das Gymnasium. Was ist denn mit Hauptschülern udn Realschülern? Diese Schulformen sollen in Deutschland das genannte Bindglied dartsellen.
Geht es nach deiner Argumentation müsste man ja diese Schulformen abschaffen und alle auf's Gymnasium schicken.
*kopfkratz das habe ich nun wirklich nicht gesagt. Die besagten Lehrherren wollen Auszubildende die die Theorie auf die Praxis umsetzen können. Wieso sollten da Hauptschule und Realschule abgeschafft werden? Mein Ziel ist nur, dass Abitur nicht grundsätzlich für ein Studium zur Pflicht gemacht wird, sondern das ganze individueller gesehen wird. Eine Aussage wie nur Abtiurienten haben die Qualifikation zu studieren ist schlichtweg Unsinn.

Oder doch das Abitur abschaffen?? Wenn nur noch Leute mit Ausbildung studieren dürfen brauchen wir kein Abitur mehr, geniale Lösung.
Du denkst viel zu krass. es gibt auch Zwischentöne im Leben.

Dann kann das natürlich nicht gehen. Dipl.- Pflegewirt heißt nunmal auch managen zu können, darunter fällt dann das Lösen von Problemen und die Mitarbeiterführung. Bislang habe ich nur PDL erlebt die beides kombiniert haben und die Lösungen mit den Mitarbeitern erarbeitet haben.
Herzlichen Glückwunsch, es schaut aber längst nicht überall so aus. Ich habe in meinem gesamten Berufsleben, und da sammeln sich etliche Jahre an, immer wieder die Erfahrung gemacht, dass es eben genau andersherum verlief. Völlige Ahnungslosigkeit was real in der Praxis abgeht. Unendliche Diskussionen, was nun wirklich real machbar ist.

Dabei muss man dann auch klarstellen, dass nicht jeder Hans und Franz vor Implemetierung der Lösung nach seiner Meinung gefragt werden kann.
Es geht nicht um Meinungen, sondern definitiv um Stolpersteine die bis hin zur gefährlichen Pflege führen.

Ich habe nicht grundsätzlich etwas gegen eine akademische Ausbildung. Wenn sich jemand dazu berufen fühlt soll er es machen aber bitteschön den Bezug zur Praxis nicht verlieren und genau das ist der Punkt der leider viel zu häufig passiert.
 
Eine Aussage wie nur Abtiurienten haben die Qualifikation zu studieren ist schlichtweg Unsinn.

Da musst du dir nur mal die Zugangsvoraussetzungen der jeweiligen Studiengänge anschauen, dann wirst du feststellen das Abi, Fachabi oder eine Eignungsprüfung Mindestvoraussetzung ist. Das ist kein Unsinn, das ist Fakt.

Du denkst viel zu krass. es gibt auch Zwischentöne im Leben.

Was bleibt mir denn bei deiner Argumentation übrig??? Du sagst Schüler können die vermittelte Theorie nicht in der Praxis umsetzen, das sagen die Lehrherren, lässt dabei aber völlig außer acht das es verschiedene Schulformen mit verschiedenen Zielsetzungen gibt.

Dann sag mir doch jetzt mal konkret welche Lehrherren das, in der gymnasialen Oberstufe, erworbene Wissen brauchen. Kannst du das überhaupt???

Es geht nicht um Meinungen, sondern definitiv um Stolpersteine die bis hin zur gefährlichen Pflege führen.

Welche sind das?

Ich habe nicht grundsätzlich etwas gegen eine akademische Ausbildung. Wenn sich jemand dazu berufen fühlt soll er es machen aber bitteschön den Bezug zur Praxis nicht verlieren und genau das ist der Punkt der leider viel zu häufig passiert.

Hast du schonmal darüber nachgedacht das beide Bereiche unabhängig voneinander profitieren können??
Was passiert denn wenn die Studierten Theorie und Praxis beherrschen?? Dann wird das praktische Wissen der nicht-Studierten ja nicht mehr benötigt, oder doch??

Gruß
 
Da musst du dir nur mal die Zugangsvoraussetzungen der jeweiligen Studiengänge anschauen, dann wirst du feststellen das Abi, Fachabi oder eine Eignungsprüfung Mindestvoraussetzung ist. Das ist kein Unsinn, das ist Fakt.
Ich kenne die Mindestvoraussetzungen. Aber das löst das evtl. Problem der fehlenden praktischen Erfahrung nach Abschluss der Ausbildung nicht. Du hast einige Beiträge vorher eine Liste von akademischen Berufen aufgeführt deren "Defizit" ebenfalls fehlende praktische Ausbildung ist. Das ist ein Grundübel vieler akademischer Ausbildungen. Muß man denn diese Fehler immer wiederholen? Warum stellt man eine praxisbezogene Ausbildung nicht mit einem Abitur gleich? Voraussetzung ist natürlich, dass das vorgesehene Studium auf dem erlernten Beruf aufbaut.

Was bleibt mir denn bei deiner Argumentation übrig??? Du sagst Schüler können die vermittelte Theorie nicht in der Praxis umsetzen, das sagen die Lehrherren, lässt dabei aber völlig außer acht das es verschiedene Schulformen mit verschiedenen Zielsetzungen gibt.

Dann sag mir doch jetzt mal konkret welche Lehrherren das, in der gymnasialen Oberstufe, erworbene Wissen brauchen. Kannst du das überhaupt???
Das ist extrem zusammengerafft der Konsens aus vielen Diskussionen zu unserem Bildungssystem, welche auf total verschiedenen Ebenen ablaufen. Das ist nicht isoliert auf einen Lehrherrentypen aus einem bestimmten Bereich zu sehen. Grundsätzlich wird heute angeprangert, dass Schüler viel zu theoretisch ausgebildet sind und Abiturienten sind nach diesen Diskussionen am schlimmsten betroffen. Soll man solche Diskussionen ignorieren? Die entstehen ja nicht von ungefähr.

Zum Thema Stolpersteine:
Alle die Situationen, wo aufgrund fehlender Praxis eine Situation nicht richtig eingeschätzt werden kann, die aufzuzählen würde vermutlich die max. zugelassene Zeichenanzahl im Beitrag sprengen. Man muß lernen, mit Menschen umzugehen, lernen sie zu verstehen, ihre Reaktionen interpretieren können. Das kann man nur bedingt theoretisch lernen. Theoretische Kenntnisse müssen in der Praxis gefestigt sein. Man braucht praktische Erfahrungenswerte um theoretische Erkenntnisse vollständig auswerten zu können.

Was passiert denn wenn die Studierten Theorie und Praxis beherrschen??
Ja super, das ist doch das was ich will. Nur fliegt das nicht jedem in den Schoß und eine rein theoretische Ausbildung (ev. mit ein paar Praktikas) bringt keine praktische Erfahrung.

Dann wird das praktische Wissen der nicht-Studierten ja nicht mehr benötigt, oder doch??
Wo ist das Problem? Es wird so garantiert nicht eintreten, weil es schon alleine eine Kostenfrage ist.

Mein Ziel ist doch nur:
Eingefahrene alte Zöpfe abschneiden, Fehler zahlreicher Jahre nicht immer weiter fortführen. Flexibler werden.

Jemand, der nur in der Theorie lebt, kann auch nur Entscheidungen aus der Theorie heraus fällen. Ob sie das Optimum in der Kombination von Theorie und Praxis sind, kann er nicht entscheiden. Aus meiner Sicht heraus gibt es 3 Möglichkeiten:
1. Theoretische Entscheidung und praktische Durchführung laufen konform, das Optimum ist erreicht. Da die praktische Durchführung aber unbekannt ist, ist dies eher Zufall.
2. Theoretische Entscheidung und praktische Durchführung laufen nicht konform, die Mitarbeiter leiden und vor allem die Patienten.
3. Die praktische Durchführbarkeit wird bei der Entwicklung einer Entscheidung mit einbezogen, die Entscheidung ist ohne Komplikationen durchführbar.

Aus meiner Sicht ist Punkt 3 der Idealzustand.
 
stormrider schrieb:
3. Die praktische Durchführbarkeit wird bei der Entwicklung einer Entscheidung mit einbezogen, die Entscheidung ist ohne Komplikationen durchführbar.
Aus meiner Sicht ist Punkt 3 der Idealzustand.

Und warum sollte ich dann Berufserfahrung für ein Studium benötigen, wenn ich mir bei der Entwicklung der Entscheidung praktische Fachkompetenz durch Praktiker ins Boot hole????
 
Beim "ins Boot holen" liegt doch das Problem. Wieviele Entscheidungen werden schon heute in der Theorie gefällt und diejenigen, die in das in der Praxis umsetzen, quälen sich damit ab. Sie sind eben NICHT ins Boot geholt worden.
 
stormrider schrieb:
Beim "ins Boot holen" liegt doch das Problem. Wieviele Entscheidungen werden schon heute in der Theorie gefällt und diejenigen, die in das in der Praxis umsetzen, quälen sich damit ab. Sie sind eben NICHT ins Boot geholt worden.

Da leigt doch die Crux. Sie quälen sich damit ab aber können es nicht artikuliern, höchstens in der Pause unter Kollegen. Den meisten fehlt da einfach der Mut dieses nach "oben" zu artikulieren.

Dann kann PDL XY auch nicht wissen das das gar nicht so gut war was sie da gemacht hat.

Gruß
 
Wir drehen uns fleißig im Kreis.

Da leigt doch die Crux. Sie quälen sich damit ab aber können es nicht artikuliern, höchstens in der Pause unter Kollegen. Den meisten fehlt da einfach der Mut dieses nach "oben" zu artikulieren.

Dann kann PDL XY auch nicht wissen das das gar nicht so gut war was sie da gemacht hat.

Eine gute PDL kann dieses Problem händeln.

Ich denke, wir werden nie auf einen Nenner kommen. Vielleicht liegt es daran, dass wir völlig unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben.
 
Ich belebe dieses Thema wieder weil ich mich dafür Interessiere wo der Unterschied letztendlich bei den Studiengängen liegt zwischen :
Kaufmann oder Pflegewirt ?
Habe schon etwas "gegooglet" aber leider ohne gute Ergebnisse!

Kann mir jemand erklären wo da die Unterschiede sind bzw Vor/Nachteile?

Danke für eure Hilfe :)
 
Hallo,


ich studiere gerade Pflegemanagement im 2. Semester auf Dipl.Pflegewirt, bin einer der letzten Studenten, dann kommt der B.A.
Der Unterschied ist z.B. das ein Pflegewirt eine Menge Pflegewissenschaft; Psychologie, Soziologie usw. studiert und es spezielle Studienbriefe "Pflegemanagement" gibt.
Ein Pflegemanager muss sich auch mit Theorien des Pflegemanagements auseinander setzen, z.B. das halt nicht alles Ökonomisch zu lösen ist.
Der Pflegewirt hat auch nicht so intensiv Rechnungswesen, aber mir reicht es voll aus.
Fernstudium | Pflegemanagement | Hamburger Fern-Hochschule
 

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