Blutgabe

hi

Bei uns ist alles Arztsache. Der Bedsidetest ist deligierbar liegt aber in der Verantwortung des Arztes. Ich würde nie eine Transfusion anhängen und starten. Irgendwo sehe ich auch meine Grenzen in der 3-jährigen Ausbildung.
Ich könnte noch unzählige andere Beispiele aufzählen....!

Aber Infusionen hängt man auch an?! Das ist genau so eine Ding. Wo will man persönlich die Grenze ziehen?

Ich ziehe sie dort, wo ich meine Fähigkeiten zu gering sehe. Blut anhängen, i.v. spritzen, Insulineinheiten bestimmen ( im Extremfall),....

Mit dem Antibiotika ist auch ein neuer Aspekt für mich! Hab heute erst wieder bei einem Patienten der Fieber hatte schnell mal nen Antiobika angehangen ..*hm*.....! Bin ich aber nicht abgesichert, wenn der Arzt mir dies aufträgt? Muss sich der Arzt nicht davon überzeugen das ich dessen mächtig bin und das der Patient nicht dagegen allergisch reagiert?! Ich bestimme ja auch nicht das er dies bekommen soll!?

Ist ausserdem machbar das der Arzt alle Antibiotika anhängt?!
Ich denke mal nicht....

Wie geht ihr vor wenn ihr ein Antibiotika anhängt?

Wenn das Aufgabenfeld in diesem Maße zunimmt, dann könnte man gut und gerne ein paar Semester anhängen.
Was auch praktisch wäre, ein Kapitel über die Wirkung von Medikamenten welche i.v. appliziert werden! (gängigsten Medikamente...)

Bei mir gibt es keine spezielle Weiterbildung für das Thema "i.v. Applikationen"....

mfg Stefan
 
Moin,Moin

Ganz klar: Blutgabe ist nicht delegierbare ärztliche Tätigkeit. Alles andere ist strafbar. Ist ja wirklich einer der Bereiche über den es ganz klare Stellungnahmen gibt. Wird ja als Transplantation gewertet.

@pperle27

Ist bei euch dieses Vorgehen nicht zu unterbinden würde ich mal eine Dienstanweisung von der Geschäftleitung bzw. vom Chefarzt, die genau dieses Vorgehen beschreibt erbitten. Kann mir nicht vorstellen das so etwas schriftlich fixiert wird. Wenn es die nicht gibt - wäre die Sache für mich erledigt. Wenn doch mal was passiert sehe es dann nicht nur für die durchführende Pflegekraft ganz schön düster aus. Im Moment scheint ihr als durchführende ja die einzigen zu sein die mit einem Fuß vorm Richter stehen. Im Falle einer Infektion durch eine Blutkonserve, die ja selbst bei korrekter Durchführung nie ganz ausgeschlossen werden kann, wäre die Beurteilung durch einen Richter auch ganz interessant.


@stefan1981
Was ich nicht verstehe warum bei euch der Bedsidetest delegiert wird. Gerade dieser Test dient ja der Sicherheit des Patienten. Ist es zu einer Verwechslung gekommen, ist das ja der letzte Moment in dem sie aufgedeckt werden könnte.
Stelle mir so vor, die Kreuzblutentnahme wurde von einer Pflegekraft durchgeführt, diese führt dann auch noch den Bedsidetest durch - hängt dem Doc die Konserven hin. Der geht los und steht am falschen Patienten. Im Endeffekt nehmen sich eure Docs diesen Sicherheitsmechanismus. Spannend ist ja nicht die Beurteilung des Bedsidetests alleine - sondern nur im Zusammenhang mit dem richtigen Patienten. (Halt am Bett des selbigen!)Qualitätssicherung und Risikomanagement ist da für mich was anderes. Und der Bedsidetest ist ja nun wirklich kein Aufwand.


Tschau
Dirk Jahnke
 
hi...

Hab noch mal in mein schlaues Buch geschaut. Hatte mich ein wenig vertan.
Ich meinte auch die Kreuzprobe. So wurde es uns bei der letzten Dienstbesprechung gesagt.

"Kreuzprobe deligierbar+Daten prüfen, aber Verantwortung liegt dennoch im Bereich des Arztes.

War wohl schon ein bisschen spät gestern :-)!

mfg Stefan
 
Hallo,

wir arbeiten nach den Transfusionsrichtlinien die nötig sind, um nach der Iso zertifiziert zu werden und diese lauten, dass Blut nur von einem Arzt angehängt, im Abrechnungswesen benannt und dokumentiert werden darf, dazu zählt auch der Bed-Side-Test. Das abhängen und 24h kühl aufbewahren kann von einer pflegenden Person durchgeführt werden.
Darin ist auch festgelegt, dass ein Blutprodukt auf keinen Fall mit anderen Medikamenten über einen Schenkel des ZVK´s laufen darf.

Liebe Grüße
Carolin2101
 
Hallo, Ihr "Mitschwestern und Pfleger",
also das Thema EK`s anhängen oder nicht dürfte ja jetzt eigentlich soweit klar sein: Absolute ärztliche Tätigkeit, genauso wie Durchführung des Bedside Testes! Wie sieht es denn mit der Überwachung des Patienten WÄHREND der Transfusion aus? Muss der Arzt sich da auch irgendwie einbringen? Oder ist das dann ausschließlich pflegerische Tätigkeit?! Mal ehrlich, das geht doch auf einer Normalstation mit 30 Patienten total unter, oder? Es gibt bei uns Schwestern, die gucken zwischendurch noch nichtmal nach dem Patienten, geschweigedenn, dass da mal der Blutdruck oder Puls gemessen wird...:weissnix:

Gruß Schwester Melli
 
Hallo,

Die Transfusion von Blut und Blutbestandteilen ist eine ärztliche Aufgabe, die nicht deligierbar ist. Der Bedsidetest muss direkt am Krankenbett stattfinden.
Der Arzt muss bei der Einleitung persönlich anwesend sein. Nach initial rascher Gabe von ca. 10 ml der Blutkonserve (Erwachsenen) wird die Transfusion vorübergehend ganz langsam gestellt und der Patient einige Minuten auf etwaige Unverträglichkeitserscheinungen überwacht. Danach mit regulärer Tropfgeschwindigkeit fortgefahren.
Auch während der Transusion muss eine regelmässige Überwachung des Patienten durch das Pflegepersonal erfolgen. Der zuständige Arzt muss stets unverzüglich zu erreichen sein.

Dies ist aus unseren Transfusionsleitlinien. Auch nachzulesen im Transfusionsgesetz, aber das hat 107 Seiten...

Also die Überwachung ist deligierbar, aber nicht das Anhängen und der Bedsidetest.
Frage: Wo wird dieser wirklich am Patientenbett durchgeführt und nicht im Stationszimmer?

Schönen Tag
Narde
 
Hallo nochmal,
also einige Ärzte machen es bei uns direkt am Patientenbett und wieder andere im Stationszimmer bzw. im Spritzenzimmer! Wie ist es bei Euch?

Gruß Schwester Melli
 
Schwesternzimmer, am Bett hab ichs noch nie gesehen!
 
narde2003 schrieb:
Frage: Wo wird dieser wirklich am Patientenbett durchgeführt und nicht im Stationszimmer?
Patientenbett. Manche Ärzte wollen bei uns sogar das Blut selber abnehmen (ich nehme manchmal direkt davor eine BGA ab und biete dann immer an, dass ich eine Spritze mit abnehme, dass sie nicht nochmal ran müssen. Also sehr löblich unsere Docs :wink1:
 
Ach ja, bei uns auch am Patientenbett, sorry hatte vergessen es dazu zu schreiben.
Ist aber auf einer Intensiv auch nicht so schwierig.

CU
Narde
 
narde2003 schrieb:
Ist aber auf einer Intensiv auch nicht so schwierig.
Verstehe aber auch nicht, warum es schwieriger auf Normalstation ist. Blut muss dem Patienten ja so oder so abgenommen werden. Und dann nimmt man sich den Bedsidetest halt mit und injeziert das Blut direkt in den BEDSIDEtest. Deswegen heißt er ja auch so. Erkenne keinen Vorteil darin, dass man Blut abnimmt und dann erst wieder zum Stützpunkt geht.
Kann mich da bitte jemand aufklären???