Ausländische Haushaltshilfen in der ambulanten Pflege

Als beruflich Pflegende sehe ich den Einsatz der ausländischen Hilfskräfte auch eher mit Unbehagen, aber als Angehörige beginne ich aus aktuellem Anlass auch darüber nachzudenken.

Was will man denn machen, wenn man beispielsweise einen dementen Angehörigen hat, der nicht mehr alleine leben kann, und "lediglich" jemand braucht, der sich mit ihm beschäftigt und ihn bei alltäglichen Dingen unterstützt. Nicht mehr und nicht weniger würde ich auch tun.

Illegal ist meines Erachtens lediglich, wenn man diese armen Frauen 24h am Tag und 7 Tage die Woche beschäftigt und sich damit gegen alle gesetzlichen Arbeitszeitregelungen verhält und sie nicht anmeldet. Ehrlich gesagt müsste ich mich aber erst informieren inwiefern und ab welchem Umfang man dies tun müsste......

Behid
 
Illegal ist meines Erachtens lediglich, wenn man diese armen Frauen 24h am Tag und 7 Tage die Woche beschäftigt und sich damit gegen alle gesetzlichen Arbeitszeitregelungen verhält und sie nicht anmeldet.

Komisch- ein Auxpair "arbeitet" auch 24 Stunden am Tag- meint: sie wohnt im Haushalt des Arbeitgebers und ist sozusagen Teil der Familie. Sie kümmert sich um die Kinder. Da nimmt niemand Anstoß dran.

Ist die Versorgung von alten Mesnchen nicht ähnlich? Wohnen im Haushalt, Mitglied der Familie auf Zeit, Übernahme der üblichen haushälterischen Tätigkeiten- dazu gehörte früher tatsächlich auch die Versorgung der Pflegebedürftigen (bis zu dem Zeitpunkt, wo der Staat glaubte dies besser machen zu können). Wieviel kann/ soll man Familienmitgleidern für ihre Hilfe bezahlen? Wieviel kann/ soll man Familienmitgliedern auf Zeit für ihre Hilfe bezahlen?

Welch eine verlogene Gesellschaft die mit zweierlei Maß mißt: Kinder und pflegebedürftige Menschen, Familienmitglieder und Famileinmitgleider auf Zeit.

Ich fand das Buch Minimum von Schirrmacher bringt es auf den Punkt. Wenn die Familien zerfallen hat das Folgen, die bis dato gerne verdrängt werden. Wer das eine will (weniger Kinder) muss das andere wollen- die Kausalität läßt sich nicht verleugnen. Hinzu kommt die zunehmende Veränderung in der Arbeitswelt: Menschen müssen der Arbeit folgen. Auch das bringt Folgen für die Versorgung alter Menschen. Wir würden gut daran tun als Berufsgruppe mal aunahmsweise nicht zu reagieren, sondern zu agieren.

Elisabeth

Elisabeth
 
Welch eine verlogene Gesellschaft die mit zweierlei Maß mißt: Kinder und pflegebedürftige Menschen, Familienmitglieder und Famileinmitgleider auf Zeit.

Elisabeth


Liebe Elisabeth,

so habe ich das nicht gemeint.
Wenn ich fremde Menschen brauche, die mich in der Pflege meiner Angehörigen zu unterstützen, dann bin ich Arbeitgeber gegenüber dieser Frauen und möchte mich entsprechend verantwortungsvoll diesen gegennüber verhalten.
Niemand kann auf Dauer 24h und 7 Tage die Woche verantwortlich sein für die Pflege eines dementen oder anders schwerstbetreuungsbedürftigen Menschen. Und ich würde als Angehörige auch meinen Teil dieser Verantwortung auf mich nehmen um Freiräume für die angestellte "Pflege"person zu schaffen. Das hat so gar nichts mit verlogen, sondern eher mit Verantwortung meiner Gesundheit und der der Angestellten gegenüber zutun.

Und ein Au-pair darf nachts ohne Ruhestörung schlafen und hat "verantwortungfreie" Stunden und auch mal Tage. Diese würde ich mir als pflegende Anghörige wie auch den angestellten Frauen aus oben genannten Gründen gerne auch ermöglichen. Eltern teilen sich die Verantwortung für ihr Kind auch mit Partner, Großeltern und professionell mit Kinder beschäftigten Personen (Erzieher/Lehrer) usw und ermöglich sich demnach auch Zeit für ihre eigenen nicht minder wichtigen Bedürfnisse, denn nur wer sich selbst pflegt kann auch verantwortungsvoll andere pflegen......!

Behid
 

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