Ausbildung und Asperger-Syndrom

conetzin

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Auszubildender zum Gesundheits- und Krankenheitspfleger
Hallo,

ich fange am 1.4., also schon in ein paar Wochen, meine Ausbildung zum GuK an und bin schon jetzt seit 4 Jahren in einem Krankenhaus, aber eben nicht in der Pflege, unterwegs. Wird also ein komplett neuer Lebensabschnitt werden und die Aufregung ist dementsprechend groß.

Der "Haken" an der ganzen Sache ist nur, dass ich (sehr wahrscheinlich) vom Asperger-Syndrom betroffen bin, mindestens die SPS wurde bereits bei mir diagnostiziert und selbst die ist nicht sehr weit davon entfernt. Das bringt naturgemäß einige Probleme mit sich... per Definition verhalten sich soziale Berufe wie die Pflege und die SPS/Asperger äquivalent, in der Praxis sieht es allerdings ein wenig anders aus. Ich hab viel Spaß im Umgang mit anderen Leuten, auch wenn ich mich häufig ungeschickt anstelle und lerne sehr schnell dazu. Man kann beinahe minütlich dabei zusehen, wie sich alles verbessert.

Die Frage ist nur, ob das tatsächlich aufgehen kann? Funktioniert es? Gibt es Beispiele, in denen so etwas schon gut geklappt hat? Ich fürchte, dass vieles an der Kommunikation scheitern wird, was bereits jetzt ein wenig schwierig ist und lange Angewöhnungszeit bedarf... und die gibt es zwischen Pflegepersonal und Patienten eben nicht.

Danke für Antworten.
 
Es gibt auch Ärzte mit Asperger. Du wärst auch nicht der Erste damit in einem sozialen Beruf. Also warum nicht, wenn es dir Freude bringt?
 
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Du kennst dich selber am Besten und weißt dich einzuschätzen.
Was die Kommunikation mit Patienten betrifft: Das lernst du in der Ausbildung.Und sofern du nicht total Kommunikationsscheu bist wird es sicher klappen.Probier es aus.Die Probezeit ist nicht nur für den Arbeitgeber da;)
 
Das klingt ja schon mal sehr beruhigend, v.a. dass man in der Ausbildung dann noch das eine oder andere in dieser Richtung beigebracht bekommt.

Kommunikationsscheu überhaupt nicht, ganz im Gegenteil, und da kommt es schon häufiger vor, dass Missverständnisse entstehen, die nicht immer gut ausgehen. Wird aber sicher. Danke für die aufmunternden Worte von euch beiden.
 
Kommunikative Missverständnisse entstehen auch bei nicht-betroffenen regelmäßig. Dafür gibt es Gesprächstechniken, die du in der Ausbildung kennen lernen wirst. Viel Erfolg und Spaß.
 
Hallo,
es handelt sich um eine Störung aus dem Autismuspektrum- dieses ist breit gefächert und muss nicht zwingend mit gravierenden sozialen Anpassungsstörungen einhergehen. Bei vielen hochfunktionalen Formen sind die Betroffenen ganz normal berufstätig...
Probleme könntest Du in der nonverbalen Kommunikation haben/bekommen. Hier kannst Du sicher beser einschätzen, ob und wie gut Du z.B. anhand der Mimik die Emotion des Gegenübers erfassen kannst, wie empathisch Du bist etc.
Ein weiters Thema könnte das der Reizüberflutung sein/werden: im Pflegeberuf bist Du vielen "Reizen" ausgesetzt, die auch Gesunde schon stressen. Laute Geräusche durch Klingel, Telefon und piepsende Überwachungsgeräte, mehrere Gespräche von Kollegen im engen Stationszimmer, hoher Arbeits- und Zeitdruck, körperlicher Kontakt bei pflegerischen Verrichtungen, unangenehme Gerüche etc.
Hier wirst Du selber merken, wie Du in diesem Umfeld zurecht kommst und arbeiten kannst.

Die Probezeit ist dafür gedacht, dass auch Du Dich an dem Berufsfeld erproben kannst....probier es aus.
LG, Lille
 

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