Arbeiten auf Gastro oder Rheumatologie/Endokrinologie

YoungCare

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01.04.2020
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Beruf
Gesundheits und Krankenpflegerin
Hallo Leute,

nächstes Jahr beende ich meine Ausbildung, die ich in einem kleinen Allgemeinkrankenhaus absolviere. Der Gedanke ist schon da an eine Uniklinik zu wechsel, da ich mir dort mehr Möglichkeit des beruflichen Aufstiegs vorstelle und der Lerneffekt vielleicht auch größer ist.

Eine Bekannte gliederte ein paar Bereiche auf , wo sie weiß, das dort das Arbeitsklima ganz gut sein soll:

Gastroenterologie und Rheumatologie / Endokrinologie

Durch meine Einsätze im jetzigen Haus würde ich eher dazu tendieren in die Richtung Innere Medizin zu gehen . Das Spektrum ist groß und dadurch das wir nur zwei interdisziplinäre Stationen haben, kann ich leider auch nicht so richtig eine genaue Richtung ( Kardiologie, Stoffwechsel, Onkologie etc. ) definieren.


Vielleicht gibt es ja welche unter euch, die gerade, oder früher mal auf solchen Bereichen gearbeitet haben und können mir etwas dazu sagen. Typische Aufgaben und/oder Krankheitsbilder, Arbeitsbelastung /Pflegefälle und was ihr noch loswerden möchtet :).

Ich würde mich auf eure Erfahrungsberichte freuen und bin gespannt auf die Antworten.

LG von Young Care aus Dresden
 
ne Bekannte gliederte ein paar Bereiche auf , wo sie weiß, das dort das Arbeitsklima ganz gut sein soll:

Das mag dann so auf genau den AG zutreffen, wo deine Bekannte arbeitet. Generell ist das Arbeitsklima aber nicht vom Fachbereich, sondern in erster Linie vom Team abhängig. Wenn das stimmt, ist egal, in welchem Bereich du arbeitest, weil dann alles Spaß machen kann.

Typische Aufgaben und/oder Krankheitsbilder, Arbeitsbelastung /Pflegefälle und was ihr noch loswerden möchtet

Ich nehme an, dass du bis zum Ende deiner Ausbildung alle relevanten Bereiche durchlaufen haben wirst. Dann hast du einen Bestand an eigenen Erfahrungen, um zu wissen, welche Aufgaben, Krankheitsbilder, Pflegeaufgaben usw in welchem Fachbereich auf dich zukommen.
 
Manchmal findet man sein Korn auch erst spät...ich machte mein Examen 1983 und kam 2002 in die Dialyse wie die Jungfrau zum Kind: reiner Zufall, weil da grade ein Posten frei war. Und das wars bis heute...
 
Danke schonmal für die Antworten.

Das ist mit bewusst ,dass das Klima die jeweiligen Personen bestimmen mit denen du arbeitest.

Mich interessiert vordergründig wirklich die Beschreibung der einzelnen Tätigkeitsbereiche, weil ich wie oben beschrieben nur in einen kleinen haus arbeite.

Weitere Einsätze sind auch nicht geplant , ich komme das nächste Halbjahr auf die Stationen wo ich schon gewesen bin und ab März sind wir auf der Prüfungsstation.

Irgendwelche extravagante Einsätze haben wir leider nicht.

Das Krankenhaus hat insgesamt 11 Stationen da ist ITS schon mit drin und selbst die durchläuft nicht jeder.


Es wäre echt toll wenn mir jemand etwas detaillierter Auskunft geben könnte über die einzelnen Einsatzbereiche : Gastro und Rheumatologie / Endokrinologie

Vielen Dank
 
Deine Pflichtstunden wirst du ja hoffentlich in den entsprechenden Bereichen abgeleistet haben. ;)

Ich arbeite auf einer Gastroenterologie, aber wir haben auch einige unspezifische "innere" Patienten. Was möchtest du konkret wissen?
 
Hallo Jillian,

danke fürs Antworten.

Ich würde gerne wissen was für Patienten ihr genau betreut , oft multimorbiede oder eher gemischt?

Was sind die Kernaufgaben als Fachkraft in dem Arbeitsbereich. Welche Erkrankungen sind am häufigsten vertreten. Wie hoch ist das Stresslevel,leider erlebe ich auf unseren (Inneren) Stationen eine oft zu hohe Arbeitsbelastung, so das nicht nur die Pflegekräfte sondern auch wir als Schüler länger bleiben.

Findest du den Bereich als Berufsanfänger für geeignet? Hast du eventuell noch weitere Tipps für mich , hinsichtlich Berufseinstieg.

Danke schonmal im voraus.
 
Hallo, ich habe längere Zeit auf eine Gastro und Onkologie gearbeitet.
Wir hatten Chemos, Bestrahlungen und viel Sterben. Isolationen wegen Durchfall oder Erbrechen, waren an der Tagesordnung.
Unzählige Colos,Gatros und ERCP.
Der Altersdurchschnitt lag bei 75 Jahren und älter. Sehr viele multimorbide Patienten, eher Altersheim mit Medizin.
PEG,Tracheostoma und Anus Präter kamen sehr häufig vor.
Der körperliche und psychische Stress waren ziemlich groß, da die Personaldecke sehr dünn. Freiwillig würde ich nicht wieder auf einer Station mit dieser Fachkombination arbeiten wollen.
 
Ich würde gerne wissen was für Patienten ihr genau betreut , oft multimorbiede oder eher gemischt?

Unsere Klientel besteht zu einem Teil aus Elektivpatienten, und zum Teil aus Notfällen aus der ZNA. Die Pflegebedürftigkeit ist durchwachsen, ich schätze wir haben im Durchschnitt bis zu 1/3 Pflegepatienten (für mich sind das solche, die man im PPR als A3/A4 eingestuft hätte). Ansonsten viel spezielle Pflege (mitgebrachte Wunden, Stomata, Infusionsprogramm, Pflege vor und nach Diagnostik). Insgesamt sind die Patienten überwiegend multimorbide.

Was sind die Kernaufgaben als Fachkraft in dem Arbeitsbereich.

Hauptaufgabengebiet unserer Station ist die Diagnostik und Behandlung gastroenterologischer Erkrankungen. Dazu muss zuerst umfangreiche Diagnostik durchgeführt werden, diese gilt es vor- und nachzubereiten. Danach gewährleisten wir die Therapie.
Insofern unterscheiden wir uns nicht von anderen Fachbereichen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit muss genauso stimmen wie der eventuelle Einbezug von Sozialdienst, Krankengymnastik, Ergo, Konsilen etc pp.

Welche Erkrankungen sind am häufigsten vertreten.

Am häufigsten: Oberbauch-/Unterbauchbeschwerden, GI-Blutungen, Anämie, Pankreatitis, CED-Schübe.
Daneben: Leberzirrhosen, Raumforderungen, Stenosen, Polypabtragungen, Routinekontrollen, Stentwechsel, BZ-Einstellung, Infekte.
Weniger spezifisch liegen bei uns auch Patienten mit gastroenterologisch fernen Krankheitsbildern, wenn andere Stationen keine Kapazitäten mehr haben: Pneumonie, AP-Ausschluss, ANV, AZ-Reduktion, usw.

Wie hoch ist das Stresslevel

Nicht höher oder niedriger als auf anderen Stationen mit ähnlich hohem Patientenaufkommen, schätze ich. Wir langweilen uns nie, haben immer was zu tun, wissen auch manchmal nicht wo uns der Kopf steht. Wenn man sich aber gut strukturiert, delegieren und ablehnen kann, und generell eine gute innere Stresstoleranz hat, bringt einen nichts so einfach aus der Ruhe. Mich persönlich hebt Stress nicht mehr an. Ich bleibe auch in sehr troubeligen Situationen entspannt und ruhig.

Findest du den Bereich als Berufsanfänger für geeignet?

Durchaus. Bei uns haben einige Neulinge angefangen, wir haben ebenfalls BFDler, FSJler und Praktikanten im Team. In dem Bereich kann man ebenso viel lernen, wie anderswo.

Ich selbst habe damals auf Nephrologie/Diabetologie angefangen, bin dann über A-&Thoraxchirurgie, Stroke Unit und Neurologie zu meiner jetzigen Arbeitsstelle gewechselt. Was einem liegt, ist individuell. Das muss man einfach ausprobieren. Ich für mich weiß, dass Kardio, Pulmo, Chirurgie und Intensiv nichts für mich ist, da kriegen mich keine 10 Pferde hin; andere würden im Leben nicht internistisch/gastroenterologisch arbeiten wollen. So verteilen sich die Kollegen von ganz alleine dahin, wo sie gerne arbeiten. Was für dich am passendsten ist für den Einstieg, vermag ich nicht zu beurteilen.
Manche meiner einstigen Klassenkameraden sagten, dass das erste Jahr erzwungene Arbeiten im Pool den Vorteil bot, alles kennenzulernen, was man in der Ausbildung evtl noch nicht gesehen hat. Ich habe so relativ schnell aussortieren können, was mir liegt und was nicht, auch wenn die Arbeit im Pool meine persönliche Hölle war.
 
Vielen Dank für die umfangreiche Beantwortung meiner Fragen . Da bleibt mir wohl nichts anderes übrig als" ins kalte Wasser zu springen "

Nur so am Rande , konnte jemand Erfahrungen machen mit dem Arbeiten an der Uniklinik Dresden, oder kennt jemanden der dort arbeitet.
 
Hi Sosylos, da wo ich jetzt arbeite, haben wir eine Traumhafte Besetzung. Wir sind für 46 Patienten ,Nachts zu dritt. Am Tag betreut 1 GKP ,zwischen 8 und 10 Patienten. Bei uns herrscht zur Zeit kein Personalmangel.
 

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