Alkoholinduzierte Leberzirrhose

ConnyS

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23.05.2007
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Ort
Wien
Beruf
Lehre zur Zahnarztassistentin, Azubi Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester
HI!!
Brauche für meine Diplomarbeit Info über Alkoholinduzierte Leberzirrhose (Pathogenese, Medikamente und speziell Pflege)!!
Wer Kann mir die Wirkung des Med. wirkstoff Naltrexon erklären im Zusammenhang mit Alkoholentzug??
Danke im voraus!
Conny
 
Hab mal gegooglt und hab da u.a. das gefunden.
Naltrexon soll Alkoholentwöhung erleichtern
Zitat aus letztgenanntem Link:
Wie der Hersteller Alkermes berichtet, sind diese Mechanismen und deren Bedeutung zwar noch nicht völlig verstanden, klinische Studien hätten aber den Nutzen des Präparats belegt

Oder hast Du das selber schon gelesen und brauchtest detailierte Informationen???
 
Hallo!

Habe auch im Netz etliche Artikel gefunden, die eine positive Wirkung beim Alkoholentzug bestätigen, aber keiner sagt etwas über die Wirkweise. Viele geben sogar an die Wirkweise sei noch völlig unklar...
 
Hallo ConnyS,

Leberzirrhose
Definition: ist eine chronisch progrediente (fortschreitende) Zerstörung der Leber, das gesamte Organ ist betroffen.
Der Aufbau der Leberläppchen wird zerstört und fibrotisch (zu Bindegewebe) umgebaut.
Endstadium unterschiedlicher Lebererkrankungen
Häufigkeit zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr, häufiger Männer als Frauen.

Ursachen:
. C2H50H-Abusus (50% der Fälle)
. Chronische Virus-Hepatitis (25% der Fälle)
. autoimmune chronische Hepatitis
. angeborene Erkrankungen Erkrankungen (Fettstoffwechsel)
. Gallenwegserkrankungen (mit Gallenstau)
. kardiovaskuläre Erkrankungen (Stauungsleber durch Rechtsherzinsuffizienz)
. Medikamente oder Gifte (selten)

Symptome: blasse, fahle Gesichtsfarbe
. Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust
. Magen-Darm-Probleme mit Nausea, Obstipation, Flatulenz
. bei Männern: Gynäkomastie; Abdominalglatze, Schrumpfhoden; Potenzverlust, bei abnehmender Libido
. Spider naevi (Gefäßspinnen)
. Foetor hepaticus (Mundgeruch nach frischer Leber)
. vermehrte Infekt- und Blutungsanfälligkeit
. Ikterus
. Lacklippen und - Zunge
. Aszites
. Caput medusae (verstärkte Venenzeichnung am Bauch)
.Palmaerythem

Diagnose:
Anamnese: Alkoholkonsum
Typische Leberzeichen (siehe Symptome)

Labor: Leberenzyme (Transaminase GPT und GOT) sind erhöht, Quick vermindert

Sonographie: Leberoberfläche knotig verändert, Lobus caudatus vergrößert. Im Anfangsstadium nimmt die Lebergröße zu. Im weiteren Verlauf, aber schrumpft sie immer mehr zusammen.

Heute selten:
Biopsie mittels Laparoskopie

Differenzialdiagnose: Cholezystitis, Cholelithiasis

Therapie:
Alle Schäden sind irreversibel
Diuretika (bei Aszites)
Blutdrucksenkung (bei Ösophagusvarizen)
Transplantation
Komaprophylaxe
Eiweißreduktion unter 40g/die

Prognose:
Beim Vollbild liegt die 5-Jahres-Überlebensrate mir nur 20% niedriger als bei mancher malignen Tumorerkrankung. Bewertung der Untersuchungsergebnisse nach der Child-Pugh-Klassifikation
Child A = günstige Prognose
Child B= Mortalitätsrate nach einem Jahr > 20%
Child C= Mortalitätsrate nach einem Jahr > 40%

Komplikationen:
Ösophagusvarizen
Leberzellkarzinom (80% durch Leberzirrhose)


"Pflege: wichtigste und mitunter auch lebensrettende Maßnahme: die absolute Alkoholkarenz. Eine spezielle Diät ist in den früheren Stadien nicht erforderlich. Kommt es später zu einer hepatischen Enzephalopathie, ist eine verminderte Eiweißzufuhr wichtig, um den Anfall von Ammoniak so gering wie möglich zu halten.

-Aszites: Einschränkung durch diätetische Maßnahmen, damit keine weiteren Medikamente (Diuretika) notwendig sind, welche wiederum die Leber belasten würden.
Einschränkung Flüssigkeitszufuhr auf 1-1,5 l/Tag und Verringerung der Kochsalzzufuhr.
Zur Verlaufskontrolle tägliche Kontrolle des Körpergewichts und des Bauchumfangs, sorgfältige Flüssigkeitsbilanzierung. In schweren Fällen Aszitespunktion. Täglich können somit bis zu 5 l Flüssigkeit abgelassen werden, was jedoch mit einem hohen Eiweißverlust verbunden ist, der durch Infusionen mit humaner Albuminlösung wieder ausgeglichen werden muss."

"Aus Fallbuch Pflege Krankheiten verstehen 2" von Markus Vieten

MfG
Helen

PS: Weitere Informationen unter der Rubrik "Leberzirrhose, salzarme Kost?"
 

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