"Abgezockt und totgepflegt"

Hallo!

Hab das Buch auch vor Kurzem gelesen und fand es auch irgendwie erschreckend. Ich hab selbst in 2 Altenheimen Praktika gemacht und konnte auch etliche Parallelen entdecken.
In dem Buch geht es auch nicht darum die Altenpflege insgesamt "runterzumachen", der Autor zeigt lediglich auf wie es in manchen Heimen laufen kann.
Es ist nunmal ein Buch das über Missstände handelt, darum wirkt das Ganze vielleicht etwas überspitzt wenn man soviel über Gewalt in der Pflege und gefährliche Pflege an einem Stück liest. Trotzdem kann man am Ende des Buches auch lesen dass es nicht ausschließlich solche Pflegeheime gibt, sondern auch solche in denen die Pflege menschlich, liebevoll und würdig verläuft.
Meiner Meinung nach ist das Buch lediglich ein Aufruf einmal genauer hinzusehen und vielleicht sogar seine eigene Arbeitsweise zu überdenken....
 
Huhu,
habe das Buch schon vor einiger Zeit gelesen.
Sicher, der ein oder andere Vorfall is echt der Schocker. Aber mal im Ernst:
Glaubt doch bitte nicht, dass ein Mensch ohne entsprechende Ausbildung in jedem Heim in dem er anheuert entsprechend verantwortungsvolle Stellen bekommt! Eh, wenn man das liest könnte man glauben, dass in jedem Heim in dem der war keiner von Tuten und Blasen eine Ahnung hat.
Und dann kommt der Herr Breitscheitel. Ein wildfremder Mensch. Und jeder Bewohner öffnet ihm Tür und Tor! Erzählt ihm die intimsten und bedrückendsten Einzelheiten! Ich bitte Euch, echt!
Sicher, nicht in jedem Heim läuft alles rund. Aber ich glaube auch nicht, dass dieser Herr Breitscheitel "zuuuuuuuuufällig" fünf Heime erwischt hat, in dem alle BW nur drauf gewartet haben, dass der erlösende "Aufdecker" auftaucht und die Missstände anprangert!

So long, Schreiberling
 
Habe das Buch natürlich auch gelesen aber mutig finde ich es nicht was er getan hat, nenne es eher mal berechnend, er wußte doch ganz genau das er darüber ein buch schreiben und geld verdienen wollte damit, und da wir menschen süchtig sind nach drama , braucht der gute mann wohl nie wieder arbeiten zu gehen.

Was das fachliche angeht klar gibt es gewisse missstäne in der pflege aber alle die in einem heim arbeiten brauchen wohl kein buch dafür um darauf aufmerksam gemacht zu werden, und kenne keine meiner bekannten die das buch gelsen haben wo nicht in der pflegearbeiten also eine art Fachliteratur mit niedrigem nivo.
Ausserdem ist zu beachten das dies schon eine weile her ist, und milerweile altenheime viel genauer betrachtet werden vom MDK angehörigen und Bewohner es gibt immer mehr altenheime der konkurrenz druckt steigt die dienstleistung und Kundenzufriedenheit rückt in den Vordergrund und es tut sich was auch wenn es lange gedauert hat.

Fazit: das Buch hat seinen Wachrütteleffekt erfüllt

Habe auch in einem nicht sehr guten altenheim gearbeitet und bin jetzt weg dort heutzutage wo die wie pilze aus dem boden schiessen braucht keiner mehr in seiner hölle auf der burn out zu warten, also wenn es zuviele paralelen zu diesen buch gibt an eurem arbeitsplatz weg dort.
 
Tachchen,


die Frage ist immer rüttelt es die Richtigen wach. Ich gestehe, ich habe das Buch nicht komplett gelesen. Doch schließe ich mich voll und ganz der Nachtelfe im Bezug auf "berechnend" "Geld geil" und "nicht sehr mutig" an.
Ich persönlich bin auch der Meinung, dass es nicht sehr viele wachrütteln kann, denn sein wir mal ehrlich, mitlerweile weiß sogar meine 80 jährige Oma was in manchen Heimen passiert und viele Personen müssen sich den Vorwurf gefallen lassen davor einfach ihre Augen verschlossen zu haben und auch immer noch zu verschließen.
Für mich ist das einfach wieder einmal ein krasses Beispiel wie es nicht sein soll und das weis beinahe nun fast jeder.
Da das Buch wohl auch nicht den großen Umbruch herbei führen wird, wie auch viele andere nicht und ich derartige möchtegern Schriftsteller nicht als Pflegekritiker noch als Entwickler bahnbrechnder Methoden oder neuen Systeme sehe spare ich es mir eigentlich mir derartige "Literatur" anzuschaffen und sehe mir lieber Herrn Fusseck bei Maibritt Illner an. :P


Greez

Dennis
 
Hallo!

Habe das Buch nicht gelesen, aber davon gehört. Bin eigentlich auch neugierig auf dieses Buch und will es auch noch lesen.

Das Ding ist einfach, den Menschen muss manchmal die Augen geöffnet werden.

Habe mal in einer Einrichtung gearbeitet (nicht lange), da waren Umstände, die echt zum ****en waren. Egal wie ein Personalmangel ist und wieviel Arbeit es gibt, aber muss ich in einem 22 Bewohner Haus 7 Leute nachts waschen? NEIN!!! Dann kann man eher sagen, dass die immobilen vom Spätdienst gewaschen werden, oder????
 
Achso, ich denke aber nicht, dass alles von dem Autor auch die Wahrheit ist.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser "Pflegelaie" in kurzer Zeit einen so tiefen Einblick gewinnt.

Es ist nicht alles und überall perfekt, aber man sollte schon aufn Teppich bleiben.
 
Wenn man sich dafür interessiert und nachfragt, bekommt man mehr Antworten und Einblicke, als einem lieb sind...
Doch das ist vielen zu anstrengend...

Und danke für den Hinweis auf den zweiten Teil, werde ihn garantiert lesen!
 
Hallo,
habe das Buch gelesen. Leider war ich selbst mal in einem ähnlichen Pflegeheim tätig. Es war genauso, wie es der Autor beschreibt. Ich musste nachts 15 Leute waschen. Um 22Uhr gab es die Schlaftabetten und um 1Uhr kam ich mit dem Waschlappen. Habe es dort auch nur 4Wochen ausgehalten.
 
Auch ich habe das Buch gelesen und meine ganz persönliche Konsequenz daraus gezogen: Meine Eltern - welche bereits im Seniorenalter sind - werden bei späterer Pflegebedüftigkeit NICHT in ein Alters- bzw. Pflegeheim gegeben.
 
Hallöchen,
ich habe das Buch NATÜRLICH auch gelesen, und ich war begeistert von diesem Mann, erstens der Lebenswandel und zweitens das er es GEWAGT hat dieses aufzuschreiben...das er damit Geld verdient hat, finde ich nicht schlimm da er ja auch so einiges mitmachen durfte.
Und des weiteren glaube ich mal gehört zu haben das er noch ein Buch rausgebracht aht, mit positiven Bsp.
 
Ja hat er @Josefine,

mir fällt nur im Moment der Name nicht ein...
 
Ist hier doch im Thread schon mehrfach erwähnt: "Gesund gepflegt statt abgezockt. Wege zur würdigen Altenbetreuung" :wink1:
 
Hallöchen,
ich habe das Buch NATÜRLICH auch gelesen, und ich war begeistert von diesem Mann, erstens der Lebenswandel und zweitens das er es GEWAGT hat dieses aufzuschreiben...das er damit Geld verdient hat, finde ich nicht schlimm da er ja auch so einiges mitmachen durfte.
Und des weiteren glaube ich mal gehört zu haben das er noch ein Buch rausgebracht aht, mit positiven Bsp.

Tachchen,

da liegt wohl eindeutig die Betonung..."Mit machen dürfen und mit gemacht haben"........ nun, wenn ich durch weg Unfug und gefährliche Pflege betreibe, fliege ich schlicht und ergreifend raus und wenn ich darüber auch noch ein Buch schreibe gehöre ich in einen Raum mit vergitterten Fenstern und Türen ohne eigenen Schlüssel und einer ordentlichen Schmerzensgeldzahlung an die Geschädigten meines "Schwachsinns". Mehr steht diesen Personen und auch dem Schreiber meiner Meinung nach nicht zu und mutig ist dieses Geschreibsel für mich schon gar nicht.

Für mich ist das Story gewittert, ohne Gewissen mit gemacht, berechnet und "abgezockt".


Greez
Dennis
 
nun, wenn ich durch weg Unfug und gefährliche Pflege betreibe, fliege ich schlicht und ergreifend raus ...

Dazu braucht es aber erst mal jemanden der dieses definiert. In Deutschland herrscht nun mal der Glauben: Pflegen kann jeder. Er hats bewiesen- inclusive der gefährlichen Pflege. Fatal, dass der dies dann soagr selbst erkennen kann und Fachpersonal es "übersieht".

Elisabeth
 
Nun, dazu gibt es klare Definitionen in Fachbüchern, z.B. Pflege Heute oder auch Curricula der verschiedenen Krankenpflegeschulen an denen sich Ausbildungen an lehnen und zu vielen Dingen die in diesem Buch beschrieben werden gibt es ganz klare und eindeutige Aussagen!
In diesen Zusammenhängen rede ich auch nicht mehr von Fachpersonal...... Wer natürlich des lesens nicht mächtig ist und mit fehlendem Interesse an seinem Beruf gestraft ist, ist fehl am Platze. Bei einigen ist es vielleicht auch mit dem logischen Denken nicht sehr weit her, dennoch ist dies nie eine Entschuldigung für derartige Fehler.
In keinem renomierten Fachbuch wirst du etwas lesen über eine Wundbehandlung mit Haushaltszucker (wie hier auch schon mal erwähnt) und ich bin mir relativ sicher, dass so etwas auch an keiner Kranken- oder Altenpflegeschule gelehrt wird.
Ich kann in diesem Buch auch keine realisierbaren Konstruktiven Vorschläge erkennen. Wäre der Titel angemessen gewählt und es würde sich klar rausstellen es gibt A (für schlecht), aber doch auch in großer Anzahl B (für gut) könnte ich damit leben soagr mit der Tatsache des nicht fachkundigen Autors.


Gruß
Dennis

Gruß
Dennis
 
Der gute Mann hat nach besten Wissen und Gewissen gehandelt. Er hat nicht eigenmächtig- sondern nach Anleitung gehandelt. Wer ist hier der Schuldige? Der, der nach Anweisung arbeitet oder der, der wider besseren Wissens falsch anleitet?
Der Autor gibt meines Wissens auch nicht vor fachkompetent zu sein. Erhält den "Fachkompetenten" allerdinsg einen Spiegel vor- und das offenischtlich sehr gekonnt.

Elisabeth
 
Ich schaetze mal schon, dass der Verfasser sich vor der Veroeffentlichung seines Buches hat beraten lassen - inwieweit sein eigenes Verhalten rechtlich ok ist :besserwisser:. Er haette wahrscheinlich nichts geschrieben, was ihm im Nachhinein zum Verhaengnis werden koennte.
Aber ich kann nur spekulieren............
 
Nun ja, Elisabeth. Ich denke nicht das wir auf einen Nenner kommen, da ich mich deiner Position nicht annähern kann und ich denke mal das gilt auch umgekehrt für dich. :P

Für mich ist dies trotz alle dem ein klares Übernahmeverschulden, nichts wissen und nichts können schützt vor Strafe nicht, wenn man in medizinischen/pflegerischen Bereichen an und mit Menschen tätig sein will muss man Interesse daran haben und nicht alles was vom Himmel fällt akzeptieren, das zeigt dieses Forum ja.
Ich kenne ja zu meinem Glück, deshalb kann ich das hier behaupten, einige Personen im Kreise der "Pflegehelfer" und kann getrost von ihnen behaupten, dass sie derartige Tätigkeiten ablehnen würden oder auf jedenfall hinter fragen würden, was auch etwas, mit gesundem Menschenverstand zu tun hat.
Wir bauen ja keine 0,35 € Kugelschreiber immer auf die gleiche Weise zusammen sondern arbeiten mit Menschen und des Menschen Leben soll ja sein höchstes Gut sein, das kann ich weder als Examinierter noch als Pflegehelfer ignorieren geschweige denn vergessen.
Ich will und hoffe hier mit nun nicht wieder einmal eine Diskussion zu examiniert und unexaminiert zu entfachen....wir wissen alle das es auf beiden Seiten schwarze Schafe gibt.

Ich denke nicht, dass das Buch denen die Augen öffnet die es betrifft und ich kann mich relativ gut selbstreflektieren und bin in der Regel sehr kritikfähig und da ich keine großen Anteile zur Arbeit in unserem Team und in den Vorigen finden kann nutzt es mir wenig bis gar nichts.

Vor allem...........Schreibe ich so ein Buch um etwas zu verändern?
Für mich steht dahinter ein klares NEIN.


Gruß
Dennis
 
Ich denke, wir betrachten die Sache von verschiedenen Punkten aus. Du nimmst hier die Fachposition ein... ich schaue aus der Sicht des Laien.

Ergo: Aus der Sicht des Laien ist das Buch durchaus eine Bereicherung... bestätigt es doch die dunkelsten Ahnungen. Der Autor legt den Finder genau auf den wunden Punkt.

Etwas verändern ist sicher nicht sein Ziel- dafür ist er zu realitätsnah. Ihm ist durchaus bewußt, dass ein Einzelner das System nicht verändern kann. Selbst die Pflegekräfte können es nicht ändern. Es ist ein gesellschaftliches Problem und das kann nur durch einen Paradigmenwechsel geändert werden.

Elisabeth
 
Hallo liebe Kollegen,
Lese gerade das Nachfolge-Buch des Autors Markus Breitscheidel, dass da heißt: "Gesund gepflegt statt abgezockt - Wege zur würdigen Altenbetreuung". Ich kann es sehr empfehlen, da es sich hier um die Entwicklung und Suche von/nach Lösungen des Problems Pflegenotstand handelt anhand von Interviews, Berichten, Empfehlungen, etc.
Bei der Internetrecherche zum Autor gelangte ich auf die WDR-Monitor-Homepage, auf der ein Bericht und ein Filmbeitrag über den Autor und seine verdeckte Recherchearbeit zu sehen ist.
MONITOR Nr. 538 am 1. September 2005
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per Breitband-Internetzugang lässt sich der Film sehr gut ansehen
Also, falls es Euch interessiert, unbedingt anschauen.
Ich grüße euch, panki
 
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