20 mm Gebärmutterschleimhaut

Sowohl aus der Sicht einer Anästhesiepflegekraft als auch als Patient kann ich dir sagen dass (Ein)schlafen mit Propofol ziemlich angenehm ist.
Darf ich dich gerade noch etwas fragen? Wenn man unter Propofol wegdämmert, darf dann schon intubiert werden? Oder erst, wenn der Atemantrieb des Patienten ausfällt? (Ich bin medizinischer Laie und bin durch Corona auf dieses Forum gestoßen.)

Vielen Dank im Voraus für deine Antwort!
 
Kann jetzt nur aus der Sicht unseres Hauses schreiben. Grundsätzlich wird "nur" mit Propofol nicht intubiert, da kommt dann noch ein Muskelrelaxans hinterher das die Muskelaktivität für eine gewisse Zeit "ausschaltet". Bei uns wird nach der Propofolgabe die Wirkzeit abgewartet, man sieht dass kein Atemantrieb mehr da ist, dann werden die Reflexe getestet in dem man leicht an den Wimpern entlang geht und wenn da keine Reaktion mehr kommt wird erst die Larynxmaske eingesetzt. Somit soll gewährleistet sein dass der Patient so tief "narkotisiert" ist dass er es zum einen nicht mitbekommt und zum anderen leicht geht da die Reflexe gedämpft sind.

Beim intubieren wird dann wie gesagt noch ein Medikament gespritzt, abgewartet bis das wirkt und dann intubiert.
Wie gesagt, du bist in den Händen der Spezialisten für Atemwegssicherung/Narkose.
 
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Vielen Dank, das beruhigt mich. Ich habe es mir so gruselig vorgestellt, dass quasi alle darauf warten, dass ich aufhöre zu atmen, damit es losgehen kann. Weil man ja weiß, was nach kurzer Zeit ohne Sauerstoff passieren kann. Wobei ich gelesen habe, die Gefahr in Narkose zu sterben ist vergleichbar mit dem, dass dies im Wachzustand geschieht.
 
Nach dem Sedieren wird dir mittels Maskenbeatmung Sauerstoff verabreicht. So schnell wirst du nicht hypoxisch.
 
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Wäre das denn nicht die Aufgabe der Anästhesieaufklärung gewesen alle Fragen zu beantworten und das geeignete Narkoseverfahren gemeinsam auszuwählen? Vollnarkose ist grundsätzlich ja eh erstmal Vollnarkose für den Laien, mitkriegen wirst du nichts. Obs dann der Tubus wird oder die Larynxmaske sei mal dahingestellt. Wenns kein allzu großer Eingriff und ne kurze Narkose is dann is Larynxmaske wahrscheinlich besser.

Weniger invasiv gegenüber Tubus und benötigt i.d.R. weniger Medikation (kein Muskelrelaxans). Wenns die OP erlaubt machen wir gerade in der Gyn gerne kurze Narkose mit Larynxmaske, schnell einschlafen, gut aufwachen, ausschlafen, vorbei.
Warum wird dann oft die Maskennarkose eingesetzt, die einem mit leichtem Druck auf das Gesicht gehalten werden muss? Ist die Larynxmaske dann nicht für alle "komfortabler"?

Dann wäre diese jetzt meine erste Wahl. Weil dann ja keine Beatmung erforderlich wird. Oder.

(Sorry, wenn meine Fragerei nervt, einfach ignorieren.)
 
Auch mit Maskennarkose wirst du "beatmet". Für Laien: in dem Moment, in dem eine andere Person oder ein Gerät deinen unzureichenden Atemantrieb kompensiert, wirst du beatmet.
 
Auch mit Maskennarkose wirst du "beatmet". Für Laien: in dem Moment, in dem eine andere Person oder ein Gerät deinen unzureichenden Atemantrieb kompensiert, wirst du beatmet.
Ah, okay. Ich dachte, weil es bei der Larynxmaske kein Muskelrelaxans gibt. Ich hat die Vorstellung, dass man dann noch selbstständig atmet. War wohl Wunschdenken.
 
Ich kann dir bei Bedarf einfach mal einen Ablauf einer ganzen Narkoseeinleitung erklären, am besten per PN damit das hier nicht zu viel wird.
Ansonsten kann ich auf den Artikel der Präoxygenierung verweisen. Kurzgesagt wird dir vorab über die Maske genügend Sauerstoff gegeben um deine Reserven aufzufüllen und problemlos mehrere Minuten ohne zu atmen zu überbrücken, ohne dass Schäden entstehen.

Für Laien wahrscheinlich nicht ganz eindeutig, aber es gibt natürlich Unterschiede zwischen Maskenbeatmung (zuführen von Sauerstoff während du noch selbst atmest oder zuführen von Atemhüben FÜR dich wenn du nicht mehr atmest), einer Larynxmaske (eine Beatmungsmaske über die du vom Gerät beatmet wirst wenn du in Narkose bist) und einem Tubus (Beatmungsschlauch über den du durchs Beatmungsgerät beatmet wirst wenn du in Narkose bist).
 
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Ich kann dir bei Bedarf einfach mal einen Ablauf einer ganzen Narkoseeinleitung erklären, am besten per PN damit das hier nicht zu viel wird.
Ansonsten kann ich auf den Artikel der Präoxygenierung verweisen. Kurzgesagt wird dir vorab über die Maske genügend Sauerstoff gegeben um deine Reserven aufzufüllen und problemlos mehrere Minuten ohne zu atmen zu überbrücken, ohne dass Schäden entstehen.
Ja, gerne. Dass sich mit der Präoxygenierung die Apnoezeit auf bis zu zehn Minuten verlängert, ist gut zu wissen. Wenn es dir nicht zu viel wird, freue ich mich auf deine PN. Um die Verwirrung komplett zu machen: Ich las jetzt, dass die Präoxygenierung bei einer Intubation wichtig ist - bei einer Maskennarkose aber nicht unbedingt erforderlich wäre. Das wird sicher seinen Grund haben, aber bisher konnte ich diesen nicht finden.
 
Ja, gerne. Dass sich mit der Präoxygenierung die Apnoezeit auf bis zu zehn Minuten verlängert, ist gut zu wissen. Wenn es dir nicht zu viel wird, freue ich mich auf deine PN. Um die Verwirrung komplett zu machen: Ich las jetzt, dass die Präoxygenierung bei einer Intubation wichtig ist - bei einer Maskennarkose aber nicht unbedingt erforderlich wäre. Das wird sicher seinen Grund haben, aber bisher konnte ich diesen nicht finden.

Ganz einfach.
Bei einer Intubation benötigt man einfach eine gewisse Zeit im den Kopf richtig zu positionieren, die Stimmritze dann einzustellen, den Tubus zu blocken. Diese Zeit muss mit dem Sauerstoffvorrat in Blut und Lunge überbrückt werden.
Dies alles entfällt bei der Maskenbeatmung, wo man jedoch komplett ungeschützt ist.
 
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Ganz einfach.
Bei einer Intubation benötigt man einfach eine gewisse Zeit im den Kopf richtig zu positionieren, die Stimmritze dann einzustellen, den Tubus zu blocken. Diese Zeit muss mit dem Sauerstoffvorrat in Blut und Lunge überbrückt werden.
Dies alles entfällt bei der Maskenbeatmung, wo man jedoch komplett ungeschützt ist.
Inwiefern ungeschützt?
 
Ungeschützt gegen z.B. Aspiration.
 
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Herzlichen Dank an alle die mir hier so nett geschrieben und geantwortet haben! Ich habe die OP hinter mich gebracht - und es stimmte natürlich was ihr sagtet: Halb so wild!

An meinen Nerven zerrte morgens etwas die Wartezeit, weil noch Notfälle behandelt werden mussten. Aber ich hatte, als Kassenpatientin, ein Einzelzimmer wo man mir ein Beruhigungmittel gab und ich noch etwas lesen konnte.

Mit neunzigminütiger Verspätung wurde ich in den OP-Bereich gebracht. Ich habe ihn mir kalt und grell vorgestellt - stattdessen war er sehr gemütlich - mit vorgeheiztem Bett und warmen Handtüchern. (So einen Schrank will ich zu Hause auch haben!)

Etwas doof (aber besonders für den Anästhesisten) war es wohl, dass ich sehr zarte und kaum zu treffende Venen für die Braunüle hatte. Meine rechte Hand wurde beklopft, in Wasser getaucht u.ä. Irgendwann machte sich dann eine Vene widerwillig sicht - und treffbar. Dankbar war ich dafür, dass die Änästhesieschwester meine Hand hielt - während ich ihre wiederum fast zerquetschte.

Auch was etwaige Notfälle anging wurde ich beruhigt: Der Anästhesist (der nicht mehr ganz jung war) sagte mir, er hätte noch nie einen schweren Notfall gehabt (für den man natürlich trotzdem trainieren würde). Ich beobachtete noch zwei Tropfen die aus dem Infusionsgerät fielen und war dann schon weg. Ohne das ich vorher müde wurde.

Vom Legen der Larynxmaske bekam ich nichts mit.

Wach wurde ich erst wieder, als ich laut angesprochen wurde. Etwa eine Stunde später. Kurz darauf durfte ich in mein Zimmer, bekam ein Sandwich und einen Kaffee und durfte aufstehen, da alles stabil war.

Ein Polyp wurde, wider Erwarten, nicht gefunden, sondern nur stellenweise extrem hoch aufgebaute Schleimhaut. Dass Ergebnis aus der Histologie würde binnen einer Woche eintreffen. Mir gefiel nicht ganz das Gesicht der Ärztin, ich hoffe, das hatte nichts zu bedeuten...

Dann begutachtete mich noch mal ein (anderer) Anästhesist und befand, ich dürfte mich abholen lassen.

Nochmals vielen Dank an euch hier!
Laurina
 
Sehr schön, nachdem man nun weiß wie gemütlich ein OP sein kann, steht der Umschulung zur Anästhesiepflegekraft nichts mehr im Wege :D
 
Sehr schön, nachdem man nun weiß wie gemütlich ein OP sein kann, steht der Umschulung zur Anästhesiepflegekraft nichts mehr im Wege :D
Außer der Tatsache, dass ich für diesen Beruf komplett ungeeignet bin. ;) In meinem Beruf wäre Personal auch sehr willkommen, aber in diesem Forum versuche ich besser nicht Leute abzuwerben... :mryellow:
 
Wirklich erschreckend finde ich rückblickend diverse Arzt - und Krankenhausszenen aus dem TV. Ich dachte ernsthaft, man müsse sich selber auf den OP-Tisch legen während das siebenköpfige Team darauf wartet, dass man wegdämmert. Außerdem gibt es dort bei jedem noch so routinemäßigen Eingriff schwere Komplikationen, aufgrund einer seltenen Vorerkrankung, die weltweit erst fünfmal aufgetreten ist- vom Team dank Google dann aber diagnostiziert werden kann. Anästhesisten spielen im Film auch selten eine Rolle, fiel mir auf. Der operierende Arzt scheint sich da immer nebenbei um die Narkose zu kümmern...

Ich hänge jetzt abwechselnd auf Terrasse und Sofa herum. Unmittelbar nach der Narkose hätte ich mich fit genug zum Tennisspielen gefühlt. Der dort verabreichte Cocktail war wohl gut.
 
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Ich hoffe es ist okay, wenn ich hier noch eine Frage hinterherschiebe: In dem Arztbrief steht, dass Endometrium wäre "allseits irregulär hoch aufgebaut mit Blutungen. An der HW wäre eine tiefe Endometriumsbiopsie" vorgenommen worden. Ein Polyp wäre nicht abgrenzbar."

Kann mir jemand sagen, was das auf Deutsch heißt? Ist "irregulär hoch aufgebaut" schlechter als "hoch aufgebaut"? Ich habe unterschrieben, dass während des Eingriffs alle erforderlich erscheinenden weiteren Maßnahmen getroffen werden dürfen. Jetzt lese ich, dass eine Endometriumsbiopsie (von der war vorher nicht die Rede) bei Krebsverdacht gemacht wird)? Und bei mir wurde sie offenbar "tief" gemacht - ich dachte Biopsie sei Biopsie? Ich weiß, dass gut abgrenzbare Polypen positiv zu betrachten sind. Ist die Aussage :"Kein Polyp abgrenzbar.", ebenfalls positiv zu werten?

Ich habe mir vorgestellt, dass Gebärmutterkrebs ja auch ein Tumor sein müsste - den man ggf. in der Spiegelung erkennt?

Danke im Voraus für Antworten!
Laurina
 
Ist "irregulär hoch aufgebaut" schlechter als "hoch aufgebaut"?
Die Schleimhaut ist sehr massiv gewesen, deutlich höher als der Durchschnitt. Regulär ist ein dehnbarer Begriff, irregulär liegt schon weitab der Norm.

Ich habe unterschrieben, dass während des Eingriffs alle erforderlich erscheinenden weiteren Maßnahmen getroffen werden dürfen. Jetzt lese ich, dass eine Endometriumsbiopsie (von der war vorher nicht die Rede) bei Krebsverdacht gemacht wird)?
Dafür hast du mit deiner Unterschrift das Einverständnis gegeben. Es war quasi ein Freibrief für deine Behandler, alles zu tun, was sie für fachlich richtig und wichtig und der Situation geboten erachteten.

Ein Tumor ist dem Wortsinn nach zunächst einmal nur eine Umfangsvermehrung, Schwellung, Raumforderung. Erst im engeren Wortsinn spricht man von einer gut- oder bösartigen Neubildung (Neoplasie), das was der Volksmund Krebs nennt.
 
Danke, Jillian. Ich habe mich unklar ausgedrückt. Natürlich war ich mit der Biopsie einverstanden. Ich befürchte nur, es war kein gutes Zeichen, dass sie erforderlich war.

Es hat mich weiter irritiert, dass mit der Entfernung der Schleimhaut alles roger war. Ich dachte, man hätte bei der Spiegelung einen Polypen, ein Myom oder auch Karzinom sehen müssen. Aber nichts.

Ich hoffe mal, dass man es wenigstens schon gesehen hätte, wenn da etwas Fortgeschrittenes wäre...
 
Wirklich erschreckend finde ich rückblickend diverse Arzt - und Krankenhausszenen aus dem TV. Ich dachte ernsthaft, man müsse sich selber auf den OP-Tisch legen während das siebenköpfige Team darauf wartet, dass man wegdämmert. Außerdem gibt es dort bei jedem noch so routinemäßigen Eingriff schwere Komplikationen, aufgrund einer seltenen Vorerkrankung, die weltweit erst fünfmal aufgetreten ist- vom Team dank Google dann aber diagnostiziert werden kann.
In einer Studie wurde tatsächlich ein Zusammenhang zwischen der Angst vor einer geplanten Operation und dem Fernsehkonsum gefunden.