Studienplatzusage für Medizin während der Probezeit

Butter Blume

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Hallo liebe Mitglieder,
ich habe schon lange nichts mehr gepostet, jetzt brauche ich aber unbedingt euren Rat. Ich bin mit meinem Latein am Ende und komme auf keinen grünen Zweig. :idea:

Ich habe letztes Jahr im Herbst meine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin abgeschlossen. Danach bin ich für zwei/drei Monate nochmal verreist und arbeite nun seit Januar als Krankenpfleger. Auf dieser Station fühle ich mich total wohl. Die Kollegen sind total toll und die Stationsleitung ebenso. Allerdings träume auch ich schon seit Langem von einem Medizinstudium. Schon vor der Ausbildung habe ich mich für einen Studienplatz bekommen. Während der Ausbildung habe ich mich weiterhin zu jedem Semester beworben, deutschlandweit. Allerdings rechnete ich nie so wirklich damit einen Studienplatz zu bekommen. Mein Abischnitt liegt leider nicht bei 1,0 oder besser. Deshalb rechnete ich mir nie wirklich große Chancen aus. Versucht habe ich es trotzdem immer wieder, da ich hoffte durch die gesammelten Wartesemester und die Ausbildung bessere Chancen zu bekommen. So habe ich mich für das Wintersemester 2016/2017 beworben und auch für April 2017. Völlig überraschend habe ich dann Mitte/Anfang März eine Zusage bekommen und bin natürlich auch total glücklich darüber. Doch leider ist mein Schicksal nicht auf meiner Seite. :cry:

Mein Plan war, so lange noch in der Pflege zu arbeiten bis ich einen Studienplatz bekomme. Ich rechnete mit mindestens einem Jahr. Ich wollte die Zeit nutzen um zusätzliche Praxiserfahrungen zu sammeln und am Ball zu bleiben. Weil ich absolut nicht damit gerechnet hatte, schon nach einem halben Jahr einen Studienplatz zu bekommen habe ich das noch nicht auf meiner Station angesprochen. Ich habe noch keinem gesagt, dass ich immernoch vor habe Medizin zu studieren.
Jetzt kommt noch dazu, dass ich Mitte Februar in einem schweren Unfall verwickelt wurde. Dabei habe ich mir den linken Fuß gebrochen, den rechten Knöchel und mein Steißbein sowie multiple Weichteilverletzungen an beiden Beinen. Demnach bin ich seit dem Unfall krank geschrieben, lag im Krankenhaus und trage aktuell noch zwei Schienen. Laufen geht so langsam wieder. Nächste Woche wollte ich eigentlich wieder mit dem Arbeiten anfangen.

Während ich also krankgeschrieben war, habe ich die Zusage für einen Studienplatz bekommen. Seitdem war ich noch nicht wieder auf der Arbeit. Aus meiner Verzweiflung heraus, habe ich den Studienplatz angenommen und bin mit meiner Schwester zur Uni gefahren. Dort hatte ich ein Beratungsgespräch mit einer Studienberaterin an der Uni. Wir konnten es jetzt so regeln, dass mein erstes Semester als Art "Urlaubssemester" zählt. Der Grund dafür ist offiziell das ich aufgrund einer Krankheit verhindert bin an den Vorlesungen teilzunehmen. Also im Moment bin ich schon immatrikuliert.

Trotzdem bin ich wirklich verzweifelt. Auf der einen Seite habe ich ein total schlechtes Gewissen meinen Kollegen gegenüber. Ich war so lange krank geschrieben, habe erst im Januar angefangen und jetzt möchte ich schon wieder gehen (am besten noch innerhalb der Probezeit und der kurzen Kündigungsfrist). Die Personalsituation auf der Station ist im Moment nicht die beste. Ich möchte so gut wie möglich diese Situation klären. Ich möchte offen und ehrlich zu meinen Kollegen sein und habe auch vollstes Verständnis wenn alle am Ende enttäuscht oder "sauer" reagieren.
Auf der anderen Seite möchte ich natürlich auch die Möglichkeit nutzen und endlich das Medizinstudium anfangen. Mir wächst alles im Moment über den Kopf und ich habe keine Ahnung mehr wie ich mit meinen Kollegen am besten darüber sprechen sollte.
Ich wollte meinen Sorgen hier einfach mal Luft lassen. Vielleicht war ja von euch schonmal jemand in so einer Situation. Oder vielleicht habt ihr auch einfach nur ein paar Worte für mich übrig. In jedem Fall freue ich mich falls mir jemand einen guten Denkanstoß geben könnte.
Beste Grüße
Butter Blume:P
 
Kündige ohne schlechtes Gewissen zum Datum deines Studienantrittes. Du schuldest deinem AG kein schlechtes gewissen und deinen Kollegen gegenüber auch nicht. Das Leben läuft halt so. Wenn dein Studienort günstig liegt, kannst du ja WE - Arbeit anbieten, auch gut für dein Portemonaie
 
Hallo Butter Blume,
Eins vorab: um zu kündigen wird die Stellensituation auf Station immer beschi...en sein!

Und jetzt zu deinem eigentlichen "Problem"...
Du willst Medizin studieren? Wirklich? Immer noch?
Dann tu es!
Es gibt nichts schlimmeres als verpasste Chancen, weil man auf nette Kollegen, schlechte Stellensituation und sonstige Gründe Rücksicht genommen hat!
Da du ja höchstwahrscheinlich nicht bis zur Rente auf der jetzigen Station arbeiten wirst, wirst du also auch sowieso irgendwann aus irgendeinem Grund kündigen.
Warum also nicht jetzt? Es gäbe nur noch schlechtere Gründe...

Ob deine Kollegen Verständnis haben, soll dir letztendlich egal sein... es ist dein Leben und du musst in dem Beruf noch einige Jahre arbeiten.
Eigentlich brauchst du nur deinen obigen Post auszudrücken und vorzulesen, ich finde, er drückt deine Not und deine Beweggründe sehr gut aus, und man muss schon aus hartem Holz geschnitzt sein, um dafür kein Verständnis zu haben.

Ich wünsche dir eine schöne und bewegte Studentenzeit....
Alles Liebe
Malu 68
 
Das schlechte Gewissen rührt daher, dass ich jetzt einfach so lange krankgeschrieben war. Meine Kollegen rechnen fest mit mir und sind sicher total negativ überrascht wenn ich sage ich möchte wieder gehen.
Beim Vorstellungsgespräch habe ich der PDL natürlich nichts davon erzählt, dass ich eigentlich doch noch Medizin studieren möchte. Das war vielleicht der Fehler.
Gerne würde ich auch noch so lange die Probezeit geht dort arbeiten. Doch habe ich Bedenken, wenn ich jetzt meine Pläne sage könnte ich jetzt schon gekündigt werden. Was ich grundsätzlich auch verstehen könnte. Egal wie ich es also mache, es kommt mir immer falsch vor.
Entweder ich warte noch einige Wochen und sage kurzfristiger Bescheid oder ich sage Ihnen jetzt Bescheid aber muss dann höchstwahrscheinlich mit einer Kündigung rechnen.
 
Entweder ich warte noch einige Wochen und sage kurzfristiger Bescheid oder ich sage Ihnen jetzt Bescheid aber muss dann höchstwahrscheinlich mit einer Kündigung rechnen.
Glaub ich nicht (oder nur, falls zufällig gerade ein anderer Bewerber vor der Tür steht. Aber den kann man wahrscheinlich auch so lange woanders unterzubringen).

Ich verstehe Dich schon. Ich habe auch immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge gekündigt. Und das ist ja auch ein Kompliment gegenüber Station und Kollegen (und viel besser, als wenn Du lieber heute als morgen den Arbeitsplatz wechseln würdest).

Aber wenn es Dein Wunsch ist, Medizin zu studieren, dann nutz diese Gelegenheit. Mich hat noch kein Kollege oder Vorgesetzter wegen einer Kündigung gefressen.
 
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Es ist halt ein Medizinstudienplatz. Die Chance, dass ich noch einmal so eine Möglichkeit habe geht gegen null. Ich bin halt auch noch Berufsanfänger. Keine Ahnung ob das auf meinem Lebenslauf so toll aussehen würde.
Deine Kollegen, haben die sich von dir im Stich gelassen gefühlt? Ich möchte nicht die letzten Monate meiner Tätigkeit immer den Ärger abbekommen. Außerdem freut sich natürlich auch mein Geldbeutel wenn ich jetzt noch ein/zwei Monate dort arbeiten könnte. Ich weiß nicht wie ich das Gespräch anfangen sollte. Oder ob ich vielleicht ersteinmal mit einer Kollegin/einem Kollegen darüber rede und mich ihr oder ihm anvertraue und dann erst zur Stationsleitung gehe.
Danke trotzdem für eure Antworten :)
 
Liebe Butter Blume,
Was möchtest du denn noch von uns hören?
Die Entscheidung und die damit verbundenen Konsequenzen musst du selber tragen... das kann dir hier keiner abnehmen.....
 
Ich würde jetzt erst einmal gesund werden und gar nichts sagen.

Dann würde ich weiterhin meine Arbeit machen und ganz normal fristgerecht kündigen und, falls Du das möchtest, anbieten als Aushilfe z.B. am Wochenende zur Verfügung zu stehen. Wäre doch vielleicht nett, ein paar Euro zwischendurch im erlernten Beruf zu verdienen.

Warum frühzeitig die Pferde scheu machen?

Kopf hoch und durch!
 
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Es ist halt ein Medizinstudienplatz. Die Chance, dass ich noch einmal so eine Möglichkeit habe geht gegen null.
Eben darum solltest Du die Chance wahrnehmen.
Ich bin halt auch noch Berufsanfänger. Keine Ahnung ob das auf meinem Lebenslauf so toll aussehen würde.
Interessiert später bei Deiner Karriere als Ärztin keinen mehr. Und falls Du während des Studiums auf Minijob-Basis in der Pflege arbeiten würdest, wird es auch niemanden stören. Wir haben einen Pflegenotstand, wegen des Studienplatzes wird Dich kaum jemand ablehnen.
Deine Kollegen, haben die sich von dir im Stich gelassen gefühlt? Ich möchte nicht die letzten Monate meiner Tätigkeit immer den Ärger abbekommen. Außerdem freut sich natürlich auch mein Geldbeutel wenn ich jetzt noch ein/zwei Monate dort arbeiten könnte.
Manche Kollegen haben es bedauert, dass ich gehe (was ja wieder eine nette Erfahrung ist), böse war mir deshalb niemand.
Ich weiß nicht wie ich das Gespräch anfangen sollte. Oder ob ich vielleicht ersteinmal mit einer Kollegin/einem Kollegen darüber rede und mich ihr oder ihm anvertraue und dann erst zur Stationsleitung gehe.
Das würde ich nicht tun. Du bringst den Kollegen in eine unangenehme Situation. Und was, wenn er die Klappe nicht halten kann und die Stationsleitung es hintenrum erfährt, als letzte im Team?
Butter bei die Fische. Bring das Gespräch hinter Dich, reich die Kündigung ein und steh zu Deiner Entscheidung. Die werden Dich nicht kündigen, weshalb denn? Die sind froh, wenn sie Dich wenigstens noch für die nächsten paar Monate haben.
 

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