Sexual Assault Nurse / Forensic Nursing

PflasterAnni

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03.11.2008
Beiträge
3
Beruf
Studentin/ Gesundheits- und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Bachelorthesis :P
Hallo allerseits,

ich bin auf der Suche nach Infos zu Fortbildungen und Tätigkeiten im Bereich der Arbeit mit Opfern von sexualisierter Gewalt. Arbeitet vielleicht jemand in dem Bereich? In den USA ist Sexual Assault Nurse eine geregelte Fortbildung. Es geht mir vor allem um die Erstaufnahme bzw. -Einschätzung. Gibt es vielleicht Kollegen, die genau das machen? Welche Voraussetzungen sind hier dafür nötig? Gibt es Qualitätsstandards dazu?
Sorry für die vermeintlich konfusen Fragen, aber ich bin nach einigem Googlen nicht wirklich weitergekommen. In dem Bereich müsste doch es doch eigentlich viel mehr geben. Oder ist es in Deutschland eher ärztliche Aufgabe?
LG und Danke für Eure Hilfe :)
 
Nein, meines Wissens gibt es so etwas in Deutschland nicht. Dass es das in den USA gibt, wird wohl an den unterschiedlichen Ausrichtungen, Arbeitsfeldern und Befähigungen der Pflege dort liegen. In der Notfallpflege-Fachweiterbildung kommt das Thema mit einigen Stunden, mit nochmaliger bzw. weiterer Vertiefung bei dem Thema Gewalt gegen Kinder und Schutzbefohlene vor. Da ging es bei uns aber nie nur um sexualisierte Gewalt (schon auch, aber halt nicht exklusiv) - egal ob beim Thema Partner oder Kinder.

Btw.... das Thema ist für KollegInnen in den Notaufnahme auch gar nicht so exotisch wie man sich das vielleicht wünschen würde - der Handlungsspielraum bzw. das, was man dort dann als Pflegekraft bewirken kann, kann aber nur als ein kleines (aber dennoch wichtiges!) Puzzlestück eines großen Ganzen gesehen werden. Umso wichtiger, dass man sich dessen bewusst ist. Ich würde aber für die gegenwärtige Praxis in Deutschland keine spezielle Fachweiterbildung für Pflegepersonal als notwendig erachten, weil unser Anteil da ungleich kleiner ist, als der eine registered nurse in den USA. Vorrangig bzw. hauptsächlich sind hierzulande andere Berufsgruppen und Fachleute mit solchen Problemstellungen beschäftigt. Die rechtsrelevante Befunddokumentation obliegt hierzulande den Ärzten, wenn die Opfer von Gewalt sich diesen anvertrauen bzw. der Arzt/die Ärztin einen Verdacht hegt (bzw. diesen von der Pflegekraft mitbekommt ;-) ).

Wenn du mehr zu dem Thema wissen möchtest, würde ich dir raten, dass du dich an eine örtliche Beratungsstelle wendest. Die, die da arbeiten haben aber meist einen sozialpädagogischen und Psychologie-Hintergrund. Wenn da wirklich KollegInnen arbeiten sollten, haben diese sich meist noch mit einem Studium (außerhalb der Pflegeprofession) weiterentwickelt - so zumindest mein Erfahrungsstand.
 
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