Schmerzmanagement in der Geriatrie

Lauri

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26.09.2008
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Beruf
Krankenschwester
Akt. Einsatzbereich
Seniorenwohnheim
Hallo!!

Hat jemand Erfahrung mit Schmerzmanagement im Seniorenwohn/-pflegeheim? Praktische Umsetzung mit Schmerzprotokoll,Schmerzmessung ,.. und evt. positive Erlebnisse durch Schmerzmanagement? Ich mache nämlich gerade Fortbildungen über Schmerzmanagement und Ich würde gerne einiges an meinem Arbeitsplatz einführen.
:nurse:
 
Hallo Lauri,


direkt umgesetzt haben wir den Expertenstandard " Schmerzmanagement" noch nicht, aber der Anfang ist gemacht.
Klagt ein Bewohner über Schmerzen, erhält er das ärztlich angeordnete Bedarfsschmerzmedikament. ( Jeder Bewohner hat Bedarfsmedikation für Schmerzen, Übelkeit/ Erbrechen, Fieber , Verstopfung )
Sind die Schmerzen nicht nur einmalig, sondern halten länger an, legen wir ein Schmerztagebuch an, welches von jedem Dienst geführt wird.
Schmerzerfassung erfolgt mittels unterschiedlicher Skalen, je nach Einschätzungsmöglichkeit des Bewohners. ( meist numerisch, visuell oder verbal).
Das ECPA-Schmerzschema kam bisher nur einmal in Einsatz.
Mit dem Führen des Schmerztagebuches konnten wir für den Bewohner eine adäquate Schmerzmittelversorgung sicherstellen, die er aus der Erfahrung heraus sonst sicher nicht so schnell erhalten hätte.
Bei Bewohnern, die BTMs erhalten, und gut eingestellt sind, führen wir das Buch nur bei Bedarf weiter.

Grüßle Manu
 
Hallo,
arbeite auf einer akutgeriatrischen Station, wo jeden Morgen anhand einer Schmerzskala die Schmerzen bei den Pat. erfasst werden, die Schmerzmedis erhalten. Die Schmerzskala geht von 0-10, 5 is Mittelmaß und ab 7 sollte man schon eingreifen und die Analgetika erhöhen o.ä.!
 
Hallo nochmal,

erträgliche Schmerzen sind bei uns maximal bis 4, eher 3!
Frage an petite: Warum erfasst ihr nur morgens die Schmerzintensität?


Grüßle Manu
 
erträgliche Schmerzen sind bei uns maximal bis 4, eher 3!

Bestimmt das ihr oder der Pat. ob 3 bzw. 4 noch erträglich ist?

@petite;
Was ist mit den Pat. die mittags oder abends Schmerzspitzen haben?

Gruß,
Lin
 
Hallo Lin,

Bestimmt das ihr oder der Pat. ob 3 bzw. 4 noch erträglich ist?
bei einer Numerischen Skala von 0-10, schätzen die meisten Bewohner eine 3 als erträglich ein. Sollte es anders sein, wird entsprechend gehandelt.
Grüßle Manu
 
Ich habe gerade Lehrbeauftragte an meiner Fachhochschule kennen gelernt die besonders die Schmerzerfassung bei Dementen oder sonstigen kognitiv eingeschränkten Menschen im Rahmen ihrer Diplomarbeit vor ein paar Jahren untersucht haben. In Buchform gibt es die Zusammenfassung dazu hier: Schmerzassessment . Sicherlich auch gut im Altenheim anzuwenden.
 
Hallo Manu5959!!

Danke für die Antwort. Ich arbeite in enem Seniorenwohn-,Pflegeheim mit 50 Bewohnern (von Pflegestufe 0-7),wie ich gelesen habe arbeitet Ihr ziemlich ähnlich wie wir.Auch wir haben natürlich Bedarfsschmerzmedikation bei akuten einmaligen Schmerzen und wenn jemand länger an Schmerzen leidet führen wir ein Schmerzprotokoll um so wie Du sagst eine schnellere und effizientere Schmerztherapie zu ermöglichen.Wobei dies nicht immer sehr einfach ist , da unsere Ärzte (nicht alle)nicht immer damit einverstanden sind und die Bew. immer wieder ewig lange selbst therapieren anstatt Sie zu Spezialisten zu überweisen.
Mich würde es interessieren wie Ihr das mit dem Schmerztagebuch handhabt ,habt Ihr etwas eigenes entwickelt , wie oft fragt Ihr eure Bew. nach Schmerzen,... ?? Ich hab` ein eigenes Schmerzprotokoll entworfen, wir fragen unsere Bew,. 3xtgl. nach ,,Ihren Schmerzen mittels Skala (visuell od. numerisch),wobei wir auch die Art der Schmerzen eintragen und evt. zusätzliche Medikation.
Die ECPA-Skala bzw. bei uns in Österreich die Doloplusskala haben wir noch nicht verwendet.
 
Hallo Lauri,

Wobei dies nicht immer sehr einfach ist , da unsere Ärzte (nicht alle)nicht immer damit einverstanden sind und die Bew. immer wieder ewig lange selbst therapieren anstatt Sie zu Spezialisten zu überweisen.
Ja, solche Erfahrungen machen wir leider auch!

Mich würde es interessieren wie Ihr das mit dem Schmerztagebuch handhabt ,habt Ihr etwas eigenes entwickelt , wie oft fragt Ihr eure Bew. nach Schmerzen,... ??
Bisher haben wir keine eigens entwickeltes Schmerztagebuch. Ich habe sie bisher bei z.B. mundipharma angefordert.
Die Schmerzerfassung erfolgt meist 4xtgl, also früh, mittag, abends und nachts .
Mundipharma: Schmerz messen


Die ECPA-Skala bzw. bei uns in Österreich die Doloplusskala haben wir noch nicht verwendet
Gibt es dafür Gründe?

Grüßle Manu
 
Hallo!!

Gibt es dafür Gründe?

Wir hatten eigentlich seit April noch keinen geeigneten Bewohner dafür um die Doloplusskala zu testen.

Wendet Ihr bei der Schmerztherapie auch alternative Massnahmen an wie z. B Aromatherapie,..??

Grüße Lauri
 
Hallo Lauri,

Wendet Ihr bei der Schmerztherapie auch alternative Massnahmen an wie z. B Aromatherapie,..??
Teilweise und das erst in der Anfangsphase.
Gut, physikalische Maßnahmen kommen selbstverständlich zum Einsatz, durch Physiotherapie manuelle Lymphdrainage, Entspannungstraining wie z.B. Akupunktur oder Progressive Muskelrelaxion bisher gar nicht, auch Elektrotherapie nicht.
Dafür wenden wir ( einige wenige Fachkräfte:cry:) basalstimulierende Angebote an( beruhigende Waschung, Einreibung, ASE).

Ich selbst beginne gerade erst im Bereich der Aromatherapie.
In unserer Einrichtung hat bisher leider keiner eine entsprechende Fortbildung, von daher bin ich schon entsprechend vorsichtig.
Vor einigen Tagen habe ich eine 2tägige Fortbildung " Rhythmische Einreibung, Wickel und Auflagen für Schwerkranke" besucht und war ganz begeistert.
Entsprechend intensiver beschäftige ich mich derzeit mit dem Thema.
Um auf deine Frage zwecks Aromatherapie zurück zu kommen:
Bisher habe ich aktuell 1 Bewohnerin, bei der ich eine warme Schmerzölauflage anwende, und das mit sehr gutem Erfolg.
Was genau der Bewohnerin dabei hilft, ob Öl, Wärme, Zuwendung, kann ich dir wirklich nicht sagen. Aber es hilft!:) Und das ist für mich entscheidend.


Liebe Grüße Manu
 
" Rhythmische Einreibung, Wickel und Auflagen für Schwerkranke" und war ganz begeistert.
Bisher habe ich aktuell 1 Bewohnerin, bei der ich eine warme Schmerzölauflage anwende, und das mit sehr gutem Erfolg.
Hallo Manu!!

War vor einer Woche gerade auf einer Fortbildung über Schmerzmanagement und da hatten wir auch einen sehr interessanten Vortrag über Wickel und Co. Ich erfuhr auch etwas über temperierte Ölkompressen mit verschiedenen Inhaltsstoffen, es klingt total interessant und es ist auch nicht ein sehr großer Arbeitsaufwand. Hast Du schon mehr Erfahrungen mit dem gemacht??

Liebe Grüße Lauri
 
Hallo Lauri,

bisher wende ich nur folgende Maßnahmen an:
- warme Schmerzölauflage mit Aconit Schmerzöl
- warme Lavendelölauflage ( Träger Mandelöl)
- Bienenwachsauflage

Alle drei Anwendungen werden bei den betreffenden Bewohnerinnen sehr gut akzeptiert.

Grüßle Manu
 

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