@england
ich finde es gar nicht schlecht, wenn Pat. nach solch einer OP 10 oder auch 12 Tage in der Klinik sind und danach in eine AHB gehen. Mehr als 2 Std. aktive Mobilisation (Physio o./u. Pflege) findet, bei uns jedenfalls, statt. Ich denke das dies auch in anderen Kliniken so ist. Man darf aber an dieser Stelle auch nicht vergessen, dass wir hier von 2 unterschiedlichen Gesundheitssystemen sprechen. Die Indikationsstellung für die Endoprothetik ist in Deutschland eine andere als wie in England. Hier bekommt auch noch eine 85-jährige Pat. elektiv eine neue Hüfte.
Zudem ist das Abrechnungssystem ein anderes. In Deutschland wird nach dem modifizierten australischen Abrechnungssytem abgerechnet (G-DRG). Da geht es nach Diagnose(n), Mindestverweildauer mit unterer und oberer Grenze etc....
Zitat von england:
in öffentlichen Häuser schon am 2 Tag.man sagt den Pat somit können sie sich am wenigsten Infektionen einfangen.dann geht jeder gern nach Hause.
Das wiederum hört sich für mich so an als ob es in England in öffentlichen Häusern nur so von Keimen wimmelt. Oder liegt es nicht vielleicht eher daran, das die Kassen nicht so viel Geld für eine Behandlung ausgeben und darum der Patient so früh als möglich entlassen wird.... diese Aussage lasse ich "so mal dahin gestellt"
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Um nochmal auf Kostaufbau und Antibiose zurückzukommen: Bei uns gibts am OP-Tag in der Regel nur Trinken (die Pat. wollen auch meist nichts essen, könnten dies aber). Die Patienten verbleiben in der Regel auch 1 Nacht auf der ITS. Zur Antibiose: Da ich im Rahmen der externen Qualitätssicherung die Patienten erfasse und auch einen Einblick in die Auswertungen der ext. QS habe kann ich hierzu folgendes sagen:
lt. der BQS (Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung...ja sowas gibts wirklich... smile) ist die einmalige Gabe von Antibiose obligat (in der Regel intraoperativ). Bei einer Narkosedauer >120 min. auch mehrfach (die Antibiosengabe ist ein sogenannter "Qualitätsindikator"). Die Praxis zeigt aber, dass die Chefärzte hier ihr eigenes Maß haben (ist wohl auch von eigenen Erfahrungen der Chefs abhängig (Infektionstatistik)). Der eine so, der andere so....müssen sie ja auch selbst verantworten. Bei uns gibts 3 Tage Antibiose und wir haben auch gute Erfahrungen damit gemacht. In manchen Kliniken werden meines Wissens nach auch keine Redon's mehr gelegt, um eine post-OP Wundinfektion zu vermeiden (von wegen Eintrittsstelle und so...)