OSCE oder andere Simulationsprüfungen und Erfahrungen dazu

Jacaranda

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Berufsfachschule und KH
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Praxislehrkraft BFS
Hallo liebe Leute,
zu "Corona-Zeiten" wird für Alternativen zu den Prüfungen in der Praxis überlegt.
Wer macht das schon so? Wie sind eure Erfahrungen dazu? Wer hätte Material bzw. gute Ideen für ein Fachbuch?
DANKE
 
Die Kollegen der Onko-FWB bekommen jetzt eine Prüfung, bei denen eine der Lehrkräfte eine Simulationspatienten spielt. (Meine Kollegin war nicht so begeistert, da die Lehrkraft wohl keine Ahnung von Krebspatienten habe; wahrscheinlich unterrichtet sie eines der weniger praxisnahen Gebiet wie z.B. Ethik.)
 
bekommen jetzt eine Prüfung, bei denen eine der Lehrkräfte eine Simulationspatienten spielt.
Da kann ich gut nachvollziehen, dass deine Kollegin davon nicht begeistert ist. Das stelle ich mir auch sehr seltsam vor. Um mal eine konkrete Tätigkeit zu üben wie s.c.-Injektion oder Magensonde legen ist das ja ok, wenn der "Patient" kein richtiger Patient ist. Aber sonst... Wenn ich wüsste, dass mein Prüfungspatient kein echter Patient ist, würde ich mir auch sehr komisch vorkommen. Wenn es eine FWB ist, sind die Kollegen ja schon "normal" examiniert, dürfen also ganz regulär Patienten alleine versorgen und betreuen. Wäre es da nicht vielleicht eher eine Option, mit Einverständnis des Patienten die zu prüfende Pflegesituation per Videobeobachtung zu prüfen statt durch persönliche Anwesenheit der Prüfer? (ohne Aufzeichnung, nur Übertragung dessen, was der Prüfer auch sehen würde, wenn er im Raum wäre)
 
Ich kann die fehlende Begeisterung nicht ganz nachvollziehen. Es ist in diesen Simulationen üblich, dass die "Patienten" keine Patienten sind. Oft sind es Schauspieler, aber eben auch Freiwillige aus den eigenen Reihen. Jemand aus einem "praxisfernen" Gebiet muss nicht zwangsläufig ahnungslos sein. In dem Fall liegt der Schwerpunkt vielleicht nicht auf dem onkologischen Fachwissen (was sicher extra geprüft wird ... werden sollte), sondern auf dem Umgang des Prüflings mit dem vermeintlich Betroffenen.
Empathie, handle ich nach ethischen Grundsätzen im menschlichen Miteinander sind vielleicht für den einen oder anderen "nur" weiche Skills, aber mMn nicht unwichtig.... gerade bei einer --- dann --- onkologischen Fachschwester.
 
Ja, in Simulationen sind die Patienten keine echten Patienten, deswegen heißt es ja Simulation.
Aber normalerweise sind doch solche Prüfungen nicht simuliert, sondern du betreust einen Patienten im Beisein der Prüfer. Oder sind meine Kollegen und ich nur zu altmodisch geprüft worden? Bei uns hat niemand seine Prüfung mit Simulationspatienten gemacht, weder das Examen noch die FWB.
 
Bei meiner Fachweiterbildung waren es Simulationspatienten, im Examen hatte ich "echte" Patienten...ich habe beides kennen gelernt. Ich weiss nicht was besser oder schlechter für den Prüfling ist. Aber auch Lehre entwickelt sich weiter und Simulationen sind eine Option. Wie der /die Einzelne das findet? ...Meine Erfahrung mit dieser Methode ist jedenfalls nicht negativ.
 
Ich glaube, es geht eher um diese eine Lehrerin als um die Simulation an sich. Die Kollegin traut ihr nicht zu, überzeugend die Krebspatientin zu mimen. Wird sich zeigen, ob es klappt.

Videobeobachtung? Im Prinzip lehrreich, in diesem Fall kaum geeignet. Im SkillsLab hat man die technischen Möglichkeiten bereits installiert, im Patientenzimmer nicht. Erstens müsste dann eine zusätzliche Person für die Aufzeichnung ins Zimmer (genau das versucht man ja zu vermeiden), zweitens brauchst Du das Einverständnis des Patienten (für die Prüfung selbst natürlich auch, aber ein Beratungsgespräch ist was anderes als eine Filmaufnahme).
 
aber ein Beratungsgespräch ist was anderes als eine Filmaufnahme
deswegen meinte ich ohne Aufnahme, nur live Übertragung. Der Prüfer sieht nur das, was er "in echt" auch sehen würde. Aber mit der technischen Problematik hast du natürlich Recht. Einfach nur eine Kamera in die Ecke, ins Regal oder sonstwo hinzustellen (wie ich mir das naiverweise vorgestellt hatte, damit eben keine zweite Person ins Zimmer muss), würde vermutlich keine repräsentative Übertragung bieten.
 
Ich finde die Diskussion sehr interessant. doch wir werden uns die Form sicher nicht aussuchen können und müssen auf die Angaben der Regierung warten. Deswegen nochmal die Frage:
zu "Corona-Zeiten" wird für Alternativen zu den Prüfungen in der Praxis überlegt.
Wer macht das schon so? Wie sind eure Erfahrungen dazu? Wer hätte Material bzw. gute Ideen für ein Fachbuch?
DANKE
 
Was genau ist denn der Grund, warum du unsere Antworten als nicht auf deine Frage bezogen empfindest?
Du fragst nach
Alternativen zu den Prüfungen in der Praxis
@-Claudia- nennt dir die Alternative, die ihre Kollegen in der FWB bekommen, nämlich die Simulationsprüfung.
Ich schlage eine Videoübertragung als Alternative zur Anwesenheit eines Prüfers vor, und wir stellen in der Diskussion fest, dass dies technisch (noch) nicht möglich ist.
Damit sind nicht alle Fragen deines Posts beantwortet, aber die Beiträge sind doch auf deine Frage bezogen. Kannst du nochmal genauer erklären, was du hören möchtest?
 
Oh das war in keinster Weise negativ gemeint. Entschuldigung sollte es so rüber gekommen sein.
Es geht mir um Simulationsprüfungen an der Berufsfachschule wie z.B. OSCE. Nun wäre es aber das praktische Staatsexamen und wir versuchen nun den Schülern und der Prüfung als solcher gerecht zu werden. Dazu haben wir schon Überlegungen angeregt. Nun versuche ich Ideen, gute Bücher zu OSCE und sowas zu finden.
Ich hoffe dass ich mich nun deutlicher ausgedrückt habe und ich wollte es eigentlich oben ja auch in der Überschrift verdeutlichen:
"OSCE oder andere Simulationsprüfungen und Erfahrungen dazu"
 
Für Videoübertragungen fehlt uns die technische Ausstattung.
 
Der Ablauf der staatlichen Prüfung ist doch im Krankenpflegegesetz bzw. der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung festgeschrieben. Den könnt Ihr nicht eigenmächtig ändern, Corona hin oder her.
 
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Claudia, ich gebe Dir vollkommen Recht! Und "wir" ändern hier nichts. Die Regierung gibt momentan die Regeln vor, das Abitur wurde verschoben, oder in manchen Bundesländern ein Durchschnittsabitur beschlossen. Ob dies nun alles Rechtens ist..... auch die Beschränkungen des Grundgesetzes....
Aber das soll hier momentan nicht Thema sein.
Auch wir wünschen uns die "üblichen" praktischen Prüfungen, nichts mehr wie das!
Das Kultusministerium des jeweiligen Landes schreibt dies vor. Zur Zeit kommen von da oft täglich neue "Vorschriften", wann welche Schüler im Onlineunterricht bzw. Präsenzunterricht sein können/dürfen. Dann wieder extra noch die speziellen Vorschriften der Krankenpflegeschulen, wo die Schüler aus der Praxis (potentielles Ansteckungsrisiko) kommen. Wie hier verfahren werden darf/kann.
Wir legen doch nicht einfach Prüfungsvoraussetzungen fest. Auch wir diskutieren im Team täglich über die "neuen" Prüfungsmodalitäten...
Hilft nur nichts. Sie werden vorgegeben. Die Schulen haben sie umzusetzen.
Der Medizinaldirektor des Regierungsbezirkes, der gleichzeitig Prüfungsvorsitzender ist, hat das letzte Wort.

Es sind scheinbar auch schon Simulationsprüfungen im Frühjahrexamen gelaufen. Deswegen hoffte ich hier auf Erfahrungsaustausch.
Ich bin weiterhin ein Befürworter für die Prüfung in der Praxis, möchte aber einen Plan B haben für den Fall der Fälle und wir arbeiten momentan an beiden Varianten.
 

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