News Neues Desinfektionsverfahren lässt Mikroorganismen implodieren

narde2003

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Hygiene: Ein neues Verfahren stellt aus reinem Salzwasser ohne Erhitzung ein Desinfektionsmittel her. Elektrochemisch behandelt erhält die Lösung eine leichte Spannung, die die Zellkerne von Viren oder Legionellen einfach zerplatzen lässt - auf umweltfreundliche Art.

zum Weiterlesen: VDI nachrichten - Detailansicht Artikel
 
Also ich verstehe, dass man Salzwasser so behandeln kann, dass es sich selbst sterilisiert. Wie dann aber das so behandelte Wasser zum Desinfektionsmittel wird, habe ich nicht verstanden. Kann mir das einer erklären?

Elisabeth
 
Also ich verstehe, dass man Salzwasser so behandeln kann, dass es sich selbst sterilisiert. Wie dann aber das so behandelte Wasser zum Desinfektionsmittel wird, habe ich nicht verstanden. Kann mir das einer erklären?

Elisabeth

Hallo Elisabeth,

unter den FAQ findest Du folgende Antwort:
"Wie wird das Wasser keim- und biofilmfrei?
PotoClean® ist eine sehr schwache Natriumhypochlorid-Lösung, die nicht wie normale Natriumhypochlorid-Lösungen ca. 70 bis 150 g Chlor pro Liter enthält, sondern nur 0,2 g freies Chlor pro Liter. Die extrem hohe Wirksamkeit unserer Flüssigkeit beruht trotz des sehr niedrigen Gehaltes an Chlor auf der Herstellung der Flüssigkeit über das ECA-Verfahren (Diaphragmalyse).

Dieses Verfahren bewirkt, dass das Wasser elektrochemisch in einen Zustand versetzt wird, bei dem ein Redoxpotential von ca. 1200mV erzeugt wird. Dagegen liegt der max. Wert bei einer normalen Natriumhypochlorid-Lösung nur bei 800mV.

Durch diese elektrochemische Veränderung des Wassers ist es erst möglich, eine höchst effektive Wirkung im Warmwasser- sowie im Kaltwasserbereich zu erzeugen.

Ein weiterer großer Vorteil ist die gleichzeitige Ablösung des Biofilmes im Leitungssystem. Es gibt ansonsten kein Verfahren, das dies unter Einhaltung der Trinkwasserverordnung schafft.

Vielleicht konnte ich Dir helfen
Matras
 
Wie gesagt- ich kann nachvollziehen, dass ich, wenn ich Strom durchfließen lasse, da was passiert. Das aber ein Reststrom dableibt, der ausreicht um das Wasser als Desinfektionsmittel wirken zu lassen, halte ich für einen Mythos. Es wird nicht umsonst nur 800mV (?) in einer normalen Lösung sein. Spätestens wenn es eine Möglichkeit des Ableitens gibt, dürfte das Potential weg sein.

Dieser Mythos geistert schon ein ganze Weile durch die Medien. Wenn an dem System soviel dran wäre, wie versprochen, dann gebe es global keine Trinkwasserprobleme mehr. Wir hätten alle bösen Keime ausgerottet.

Mal ganz nebenbei: Wiki erklärt mir, dass ehemals das Schwimmbad mit 0,3-0,6 mg/l freiem Chlor entkeimt wurde. Warum brauchen die die tausendfache Konzentration?

Zum Begriff "Freies Chlor" hier noch eine kleine Definition: Chlor

Die Diaphragmalyse wirft für mich auch mehr Fragen auf, als dass sich da was erklärt. Die neue Dimension der Wasseraufbereitung Laut dieser Produktbeschreibung sind die Lösungen nur zeitlich begrenzt haltbar. Wie stelle ich das Desinfektionsmittel dann her? Muss ich eine eigene Anlage kaufen?

Elisabeth