Neuer Job: Husten und Schnupfen in der Probezeit

Blubsi21

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Hallo, ich arbeite seit einer Woche in einem neuen Heim.Nun hat es mich seit gestern auch erwischt Nase läuft Husten und so weiter.Nun bin ich in der Probezeit finde es aber nicht gerade verantwortungsvoll mit schniefender Nase zum Patienten zukommen.Wie würdet ihr euch verhalten? Lieber auskurieren oder durchziehen?
 
Krank am Arbeitsplatz: Und die Kollegen fiebern mit

"Als gefährlicher schätzen Wirtschaftswissenschaftler ohnehin das Beispiel des Norovirus-Überlebenden am Kaffeeautomaten ein. Grenzenloser Arbeitseifer, ein übersteigertes Pflichtgefühl oder schlicht die Angst vor Jobverlust lässt Millionen von Arbeitnehmern jedes Jahr trotz Krankheit am Arbeitsplatz erscheinen. Das Phänomen des arbeitenden Kranken ist so verbreitet, dass es schon einen eigenen Fachbegriff geprägt hat: „Präsentismus“. Die Beratungsgesellschaft Booz & Company stellte 2011 in einer Studie fest, dass dieser Präsentismus doppelt so hohe Kosten verursacht wie krankheitsbedingte Fehlzeiten. Jedes Jahr gingen der deutschen Volkswirtschaft so 225 Milliarden Euro - rund ein Zehntel des Bruttoinlandsprodukts - verloren. Auf den einzelnen Mitarbeiter heruntergebrochen, hat Booz & Company krankheitsbedingte Kosten von 3598 Euro je Arbeitnehmer errechnet, davon entfielen 2399 Euro auf den Präsentismus und lediglich 1199 Euro auf die reinen Fehlzeiten."

Die o.g. Problematik kann man seit Wochen auf meiner Station am Dienstplan, der momentan maximal "auf Kante" ausgearbeitet und täglich modifiziert werden muss, beobachten.
Aus zwei Krankmeldungen wegen eines hartnäckigen Atemwegsinfektes ("Ist doch nur 'n bissl Grippe...") wurden im Laufe des letzten Monates knapp ein Dutzend mit Krankheitsdauern von fünf Tagen bis drei Wochen.
Selbst mit geringem Sinn für Detektivarbeit fällt auf, dass diese Kollegen allesamt mehrere Schichten zusammen gearbeitet hatten - natürlich kein Beweis, aber ein starkes Indiz.
Den Patienten geht es hingegen überraschend gut, schliesslich trägt man ja bei diesen auch Mundschutz wegen des eigenen Hustens und achtet evtl. mehr auf die Händedesinfektion als sonst. Im Sozialraum und auf dem WC sind die Keimschlachtschiffe dann natürlich wieder unter dem Motto "FEUER FREI! Krankheit ist nur Einstellungssache!" unterwegs...

Mein Fazit: Auskurieren. Gerade als medizinische Fachkraft.
 
Laut Ranga Yogeshwar (von Quarks & Co, Fernsehsendung im WDR), arbeiten kranke Mitarbeiter weniger effektiv und Kosten den Betrieb mehr (wie schon Surrogat, schreibt).

Dies bezüglich einen Exkurs.
Im letzen Jahr, musste eine große Klinik, alle 4 Stationen der Neurochirurgie schließen. Grund dafür: Norovirus.
Allerdings haben wohl manche Ärzte, es nicht so genau genommen, mit der Händedesinfektion (Ich glaube, das der Herr Sauerbruch, in seinem Grab rotiert ist, als er vom Himmel aus sah, wie seine Kollegen, die Händedesinfektion vernachlässigen).

Hallo Blubsi21,

kuriere Dich aus.

Ich wünsche Dir "Gute Besserung".

Es grüßt Dich

pepita - sheep
 
Mache das immer von der Intensität der Erkältung abhängig. Ist es zu stark, will ich auf gar keinen Fall die Patienten anstecken. Also muss man oftmals zu Hause bleiben.
 
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Im letzen Jahr, musste eine große Klinik, alle 4 Stationen der Neurochirurgie schließen. Grund dafür: Norovirus.
Allerdings haben wohl manche Ärzte, es nicht so genau genommen, mit der Händedesinfektion (Ich glaube, das der Herr Sauerbruch, in seinem Grab rotiert ist, als er vom Himmel aus sah, wie seine Kollegen, die Händedesinfektion vernachlässigen).
Und woher weißt Du, daß es Ärzte waren, die den Norovirusausbruch verursachten?
 
Verursacht habe es die Ärzte nicht, aber dabei geholfen, das sich dieser Virus verbreiten kann, durch ihre nachlässige Art und Weise, wie sie die Hygiene mit den Füßen treten.

Weil meine Freundin auf dieser Station arbeitet und mir offen gesagt hat, das es immer wieder so ist.
Das es manche Ärzte es nicht so genau nehmen, mit der Händedesinfektion und das nach dem Gebrauch von einem Stethoskop, dieses nicht desinfiziert wird (Keimverschleppung von einem Patient, auf den Nächsten).
Da können die Pflegefachkräfte der Hygiene so gut nach kommen wie sie wollen, es hilft nichts, wenn die Ärzte die Hygiene so vernachlässigen.
 
Ok, das glaube ich ja auch (kannte in meiner Klinikzeit ja selber solche), aber es gibt ja auch genügend Pflegekräfte, die es mit der Hygiene nicht so genau nehmen. :wink1:
 
Ironisch gemeint:
Auf solche Pflegekräfte freuen sich die Viren und Bakterien unendlich. Kostenloser Transport, durch die gesamte Klinik. Hurra!

Spaß bei Seite.
Hygiene zahlt sich für alle aus. Den Patienten und dem ganzen medizinischen Personal (alle davon eingeschlossen).
 
Hygiene ist das A und O, hilft uns allen.
 
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Alles richtig; nur eins noch (hoffentlich fühlt sich jetzt keiner angegriffen):
Also ich bin weder medizinische Fachkraft noch medizinisches Personal, ich bin PFLEGEpersonal! :wink: (und natürlich eine PFLEGEfachkraft).
Das ist etwas grundsätzlich anderes. 8-)
 
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Hm, wenn Du wirklich richtig krank warst (fette Erkältung, nicht nur ein kleines bißchen Schnupfen) dann gibt es m. M. n. eigentlich keinen Grund zum Sauersein.
Jetzt fang ich wieder mit meiner Arbeit an...:
Als ich damals bei der ambulanten Intensivpflege angefangen hab, bin ich nach ca. eineinhalb Monaten auch krank geworden (in die Brotschneidemaschine gelangt) - und das in der Probezeit! :roll: Arbeiten ging aber nicht, da die Pfote genäht werden mußte und ich damit weder heben noch waschen durfte. Na gut, war ich so 10 oder 12 Tage daheim.
Nicht mal einen Monat später brech ich Vollhorst mir im Garten den Fuß! Diesmal volle 6 Wochen krank. :eek1: So, dachte ich, das war´s jetzt... weg vom Fenster, die schmeißen Dich raus... aber nix dergleichen.
Arbeite heute noch in der Firma, war z. B. dieses Jahr gar nicht krank. :wink1:
Also was soll´s. Wenn man wirklich echt krank ist, dann sollte man sich auskurieren und nicht noch den halben Laden anstecken.
Natürlich sollten sich Fehlzeiten nicht allzusehr häufen, aber das weißt Du ja sicher selber.
 
Ach Mensch die pdl war jetzt sauer.Und das in der Probezeit

Nicht wahr.
Wie kann sich Personal auch erlauben, während der Influenza, Noro- und Erkältungssaison krank zu werden! :angry:
Ist ja nicht so, dass dieser Zustand jedes Jahr und gefühlt seit "Anbeginn der Zeit" auftreten würde und trotzdem jeden AG jscheinbar jedes Mal völlig überrascht :eek:
Und...es gibt ja auch offensichtlich nie ein Konzept um diesen erwarteten, kurzfristigen Personalmangel bereits vorab abzudecken...

Mach' dir keinen Stress - die Fakten sprechen für dich und dein Verhalten ist, m.E., eher ein positiver Aspekt in der Probezeit.
 
Nicht wahr.
Wie kann sich Personal auch erlauben, während der Influenza, Noro- und Erkältungssaison krank zu werden! :angry:
Ist ja nicht so, dass dieser Zustand jedes Jahr und gefühlt seit "Anbeginn der Zeit" auftreten würde und trotzdem jeden AG jscheinbar jedes Mal völlig überrascht :eek:
Und...es gibt ja auch offensichtlich nie ein Konzept um diesen erwarteten, kurzfristigen Personalmangel bereits vorab abzudecken...

Mach' dir keinen Stress - die Fakten sprechen für dich und dein Verhalten ist, m.E., eher ein positiver Aspekt in der Probezeit.

Gebe zwar in vielen Punkten recht, aber der Arbeitgeber wird da wohl vielleicht eher anderer Auffassung sein.
 
Es ist etwas Anderes, ob man mit leichtem Kratzen im Hals oder ner fetten Erkältung zur Arbeit kommt. Blubsi21 hat meiner Meinung nach alles richtig gemacht. Bei uns ist das Problem mit den Keimen auch ein Thema. Sowohl Ärzte als auch Pflegepersonal halten die Hygienestandards ein. Aber Angehörige und diese Krankentransportdienste (bei uns so weit ich weiss alles 1-Euro-Jobber) wohl nicht. Die Hygienepflegefachkraft hat bei uns nix zu melden, da der Chefhygieniker des Krankenhauses Naturwissenschaftler und Arzt mit 2 Dr. Titeln ist. Der ist schon sehr kompetent.
 
tja, "die pdl war sauer" weil " der arbeitgeber da wohl vielleicht anderer auffassung sein wird" ....

da offenbaren sich die dilemmata mal wieder in eindrucksvoller weise !

natürlich ist die pdl frustriert, da diese/r schlussendlich die hauptverantwortung für die personell bedingte gewährleistung der versorgung der patienten im jeweiligen bereich obliegt. bei knapper personaldecke ist natürlich jeder ausfall ein wegbrechen einer trägersäule in einem ohnehin schon sehr fragilem gerüst. man ist dem totalen einsturz wieder mal einen schritt weiter gekommen.

natürlich ist der kranke arbeitgeber aufgrund dieser situation ebenfalls frustriert, da er/sie ein schlechtes gewissen hat gegenüber der belegsschaft und der pdl, die nun den ausfall irgenwie kompensieren müssen.
dazu kommt noch angst, da sich entsprechende person in der probezeit befindet und weiss, das man ihr/ihm im grunde jederzeit kündigen kann und deswegen eine perfekte leitungsbilanz erreichen will - da stören fehltage, wegen was auch immer, schon gewaltig.

die " angebliche " tatsache, dass es zur zeit in deutschland jobbs "wie sand am meer" gebe, hilft auch nicht immer, denn nicht jede egion in deutschland verfügt über einen strand aan der see....

zudem gibt es auch andere gründe, warum man gerade mal nicht so ohne weiteres den arbeitgeber wechseln will...

es ist und bleibt vezwickt: die personalsituation scheint sich nicht wesentlich zu verbesseren ( zumindest spiegelt sich dieser eindruck nicht in den aussagen der user hier im forum und in deutschland sichtbar wider ....)
das schlechte gewisssen bleibt und nicht wenige werden sich auch in zukunft krank am arbeitsplatz befinden - mit entsprechenden folgen für sie selbt und den patienten.

wer es dann physiologisch gar nicht mehr schafft zu kommen, wird weiterhin saure pdl`s zurücklassen.....

letztendlich hilft alles nix: jeder muss da selbst sein limit kennen und dafür auch einstehen......
 
Die Hygienepflegefachkraft hat bei uns nix zu melden, da der Chefhygieniker des Krankenhauses Naturwissenschaftler und Arzt mit 2 Dr. Titeln ist. Der ist schon sehr kompetent.
Wie darf man sich das vorstellen? Ich meine, normalerweise müßten diese zwei Personen doch sehr eng zusammenarbeiten. Und nicht gegeneinander. :anmachen:
 
Nebenbei, aber "on-topic":

Bei allnurses.com (USA-basiert) läuft gerade eine Diskussion zu genau diesem Thema. Beim Durchlesen standen mir die Haare zu Berge:
Sovrn Container
 
Wie darf man sich das vorstellen? Ich meine, normalerweise müßten diese zwei Personen doch sehr eng zusammenarbeiten. Und nicht gegeneinander. :anmachen:

Oh, das eine schliesst das andere ja nicht aus - solange am Ende gemacht wird, was der "Chefhygieniker" vorgibt und angewendet wird, worauf sich die Hygienekomission mit dem Einkauf geeinigt hat.
Dann braucht man am Schluss noch ein paar neue "Zettele" damit alles auch schön geregelt, angekreuzt und validiert werden kann...:beten:
Am Hauptproblem der Hygiene - dem Personalmangel und der teils massiven Arbeitsverdichtung in allen Abteilungen - wird natürlich nicht gerüttelt. :cleanglasses:
 

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