News "Medien geben falsches Bild von Pflegenden wieder"

Ute

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Hannover
Beruf
Krankenschwester, Fachkraft für Leitungsaufgaben in der Pflege (FLP)
Akt. Einsatzbereich
Zur Zeit in der Elternzeit
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Study nurse
[18.04.2005]

"Medien geben falsches Bild von Pflegenden wieder"

WITTEN (ric). Die Medien vermitteln nach Ansicht der US-amerikanischen Journalistin Bernice Buresh häufig ein völlig falsches Bild von Pflegekräften und ihrer Arbeit.

"Die Pflege ist die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen. Trotzdem tut die Öffentlichkeit häufig so, als seien Ärzte die einzigen Akteure auf der Bühne des Gesundheitswesens. Das muß sich ändern", forderte die Autorin des amerikanischen Bestsellers "From Silence to Voice: What Nurses Know and Must Communicate to the Public" kürzlich auf einer Tagung zum Verhältnis von Pflege und Medien an der Universität Witten/Herdecke.

Buresh geht zum Beispiel davon aus, daß Arztserien dazu beitragen, daß in der Öffentlichkeit teilweise eine völlig falsche Vorstellung von der Arbeit von Pflegekräften herrscht. "Pflegekräfte sind so sozialisiert, daß sie - anders als Ärzte - über ihre Arbeit schweigen."

Sie rief Pflegende dazu auf, ihre Interessen künftig selbstbewußter wahrzunehmen - dazu müßten sie jedoch zuerst ihr Selbstbild verändern. Unterstützt wurde Buresh von der ehemaligen Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer, die heute auch als Journalistin arbeitet: "Geben Sie der Pflege endlich ein Gesicht!" forderte sie die rund 120 Tagungsteilnehmer auf.

Quelle: www.aerztezeitung.de
 
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Hallo, da muss ich dir voll und ganz zustimmen, leider hört oder liest man nur negativ Schlagzeilen. Wir müssen alle unseren Beitrag dazu leisten, dass unser Beruf transparenter wird und geschätzter ist. Die Bevölkerung ist reif dafür, sie weiss es nur noch nicht. Auch hier in Deutschland sind wir mit 800 000 MA die größte Berufsgruppe, da sollte doch eine Veränderung möglich sein.

Also nur nicht aufgeben!!!
Gruß Kerstin:wavey:
 
In Ordnung... nur was wollen wir denn der Bevölkerung mitteilen?

Das wir einen Standard brauchen um ihn richtig waschen zu können? Das wir eine Checkliste brauchen um sein momentanes Risiko für bestimmte Erkrankungen feststellen zu können? Das wir zwar wissen, was das Medikament des Doktors bewirkt, aber eher "unbeleckt" sind was Pflegemittel und ihre Wirkung anbetrifft? Das wir froh sind, wenn er pflegeleicht und sich schnell anpasst? Dsa wir auf jeden Fall möglichst alles bewahren wollen an Strukturen und Ritualen, auch wenn sie noch aus Urzeiten herrühren?

Der Pflege eine Stimme geben: ein guter Gedanke... bloß was macht Pflege wertvoll? Pflege, Begleitung, Beratung oder vielleicht doch eher die allseits beliebten ärztlichen Tätigkeiten?

Elisabeth

PS Dieser Beitrag ist sarkastisch gemeint.
 
Hallo,
schon beim lesen habe ich gemerkt, dass du es sarkastisch gemeint hast und du hast auch viel richtiges geschrieben, aber liegt es nicht an uns das zu ändern?
Wir wissen doch was "Pflege" wirklich ist. Es ist doch mehr als "nur" zu waschen. Man muss bekannt machen, dass wir nicht nach Industrie Standards zertifiziert werden können weil wir Individuen sind und man nicht nach Standard arbeiten kann. Diese Fragen müssen in der Gesellschaft aufgeworfen werden, denn wir wissen es ja bereits. Also bleibt doch nur ein Zusammenschluss und Mut machen.
Nur nicht aufgeben und positiv bleiben....:roll:
 
Als Kunde würde ich wahrscheinlich erst mal eine Produktbeschreibung erwarten: also was macht Pflege zu einer professionellen Tätigkeit? Was macht Pflege, was der Laie nicht auch leisten könnte?

Das sind wohl Fragen, die uns sehr schnell begegnen werden, wenn wir uns von Sr. Stefanie distanzieren wollen.

Elisabeth
 
Was kommt zuerst? Das Huhn oder das Ei???

Mal ganz visionär und völlig von der Realität losglöst gedacht:

Wir nehmen alle Tätigkeiten der Pflegenden, Physiotherapeuten, Sozialarbeiter und Ärzte, schmeißen die in einen Topf.
Anschließend nimmt jede Berufsgruppe die Tätigkeiten wieder heraus, die sie meint am Besten zu können und wofür sie am Besten geeignet wäre.
Dann hätte jeder ein Paket, mit dem den heutigen Ansprüchen des Gesundheitswesen und der Gesundheitsversorgung genüge geleistet wird.
Die Tätigkeiten, die von mehreren Berufsgruppen genutzt werden würden, müssten dann noch einmal individuell auf den Behandlungsfall abgestimmt und zugeordnet werden.
Und Voila, alle sind zufrieden!!!

Das Problem in der Realität ist, dass das Denken zu schwach ausgeprägt oder nicht vorhanden ist und die heutigen Strukturen vieles davon nicht zulassen.
Aber was muss sich nun zuerst ändern? Das Denken in den Köpfen aller Berufsgruppen im Gesundheitswesen oder die Strukturen???

Meine Meinung:
Irgendjemand muss den Anfang machen! Und wenn es die Pflege ist? Warum nicht. Teilweise sind wir schon auf dem Weg! Es ist nach wie vor ein langer steiniger Weg, aber wer sich nicht aufmacht, der wird nie ans Ziel kommen.
Wenn wir uns Stimme verschaffen wollen, dann müssen wir uns organisieren und sagen was wir wollen, was wir denken, was andere tun sollen, wie Tätigkeiten verteilt werden sollen etc. Jeder sollte seinen Kollegen dazu ermutigen, aufklären, transparent machen, wofür dies und das nützlich ist, was unsinnig ist usw.
Den Kopf in den Sand stecken und Jammern, das ist etwas was Pflege zwar am Besten kann allerdings distanziere ich mich von solchen Menschen und sage denen, dass solche "Typen" in der professionellen Pflege dann auch leider keinen Platz mehr haben. Das klingt hart aber ich finde es ist der einzige Weg aus diesem Dilemma!

Gruß
klaus
 
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