Interpretation von Ausbildung der Schüler

Black Phönix

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Lüdenscheid
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Ex Altenpfleger/krankenpfleger
Also haben zurzeit bei uns im Betrieb das Problem das Schüler ganz gleich welchen Lehrjahrs nicht die Leistung zeigt die er zu diesem Zeitpunkt zeigen sollte.
Wissen zum Teil grundlegende Dinge nicht ( Basis wissen ) so gut wie nicht vorhanden .
Die Schule zieht sich da keinen Schuh an auf Nachfrage wie das sein kann, es kommen dann antworten wie ja sowas kann man ja im Betrieb auch vertiefen . Ich bin aber der Überzeugung das habe ich Ihnen auch mitgeteilt das wenn wir die Zeit im Betrieb dazu nutzen Ihnen alles beizubringen was sie nicht können lernen die Schüler nix praktisches .So habe wir uns überlegt die Schüler während des Praxis Blocks wieder in die Schule zu schicken mit sie da lernen können . ( Schüler 3 Lehrjahr kann nicht sagen was KHK ist , was eine Pneumonie ist auf Nachfrage können die nicht sagen was Prophylaxen sind )die Liste kann ich ganzen Tag hier weiter auführen, wir sehen ja ein Ihnen auch noch Dinge während des praxiseinsatztes was beizubringen ,aber sollen wir bei allen von a bis z durchgehen ?! . Ist das ein Problem das ihr auch kennt ? Hoffe ihr könnt da ein paar Tipps geben .
 
aha... bist du dir da sicher, dass " ihr " "die" schüler so ohne weiteres aus dem gesetzlich vorgeschriebenen praxis-einsatz, einfach mal so, wieder zurück in die schule schicken könnt ?
von den auftretenden organisatorischen schwierigkeiten mal ganz abgesehen..
 
Hört sich an als ob da was in der Theorie nicht rund läuft.
Gibt es bei Euren Schülern denn keinen Nachweis,was in der Theorie schon durchgenommen wurde? Bei uns ist es so:Wir haben quasi einen Katalog wo dann angekreuzt wird was wir in der Schule schon durchgenommen haben.Und da werden dann Ziele für den nächsten praktischen Einsatz festgelegt,die wir erreichen müssen.So können die Leute auf Station sehen was wir in der Theorie schon hatten und uns entsprechend weiter fördern.
Ihr könnt die Schüler doch nicht einfach während des Praxisblocks wieder in die Schule schicken...ich würde sagen dass ihr dann da etwas Eure Kompetenzen überschreitet:wink:
Warum lernen die Schüler denn nichts praktisches,wenn ihr ihnen helft Wissenslücken zu schließen? Um jemandem etwas in der Praxis zeigen zu können, muss man auch immer die Theorie dazu vermitteln können( warum man was,wieso,weshalb so macht und nicht anders...)
Ich kenne solche eklatanten Probleme nicht.Habe auch noch nicht davon gehört.Einzefälle "schlechter Schüler" gibt es immer.
Geht es eigentlich um die GuK oder AP-Ausbildung?
Bist Du Praxisanleiter?
 
Es geht um AP ! Ist nur von uns als Idee eingebracht worden Schüler in die Schule zuschicken .
Bin praxisanleiter , die habe die Nachweise doch die sagen ja nur aus das die Themenbereiche bearbeitet wurde aber nicht wie gründlich ,wie genau ,wie ausführlich das geht ja aus dem Katalog nicht hervor. Manche Schüler brauchen gewisse Dinge halt ausführlicher .
 
Wildeschwester ? Du hast ja schon recht wenn es nur Lücken wären aber wenn die Schüler kurz vorn Examen noch nichts mit Prophylaxen , Oder warum es zu Ödemen kommt anfangen können wie soll man das alles aufarbeiten setzten uns schon mit ihnen oftmals hin und helfen Ihnen auf wenn so grundlegendes nicht da ist wie Herz Kreislauf , Gehirn, Diabetes , Apoplex , Hypertonie, das sind alles Dinge wo die eine Definition ( klingt auswendig gelernt aber nicht verstanden wird ) was soll man da noch mehr machen als Ihnen zu helfen . Es betrifft Schüler von 1 bis 3 Lehrjahr. Und Ihnen es nahe zu bringen sich da nochmals hinzusetzten und zu lernen und Mann kriegt Unterlagen vorgelegt die meines Erachtens alles nur grob beschreiben ist es für uns auch schwer nicht nur unsere eigentliche Arbeit sondern auch uns mit unseren Schülern zu beschäftigen .
 
Da zeigt sich die vielbeschriebene sinkende Qualität der Bewerber. Ich erinnere mich an eine Schülerin, die nicht wusste, wie man mit einem (medizinischen) Wörterbuch umgeht, und an unserer Schule wurde - aufgrund der gemeldeten Defizite in der Praxis - eine Doppelstunde zum Thema "Wie binde ich eine Schleife?" abgehalten. Beides habe ich bereits in der Grundschule gelernt, in drei Jahren Ausbildung kann die Krankenpflegeschule solche Lücken nicht vollständig schließen.

Natürlich könnt ihr die Schüler nicht zum Lernen in die Schule schicken; die Anzahl der Praxisstunden ist vorgegeben und ihr habt die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sie erbracht werden. Andererseits kann ich verstehen, dass ihr die Situation nicht hinnehmen wollt.

Wie wäre es mit Arbeitsaufträgen? Erstellt Fragen zu häufigen Krankheitsbildern oder Pflegeproblemen auf Eurer Station (wenn möglich, angepasst auf den jeweiligen Ausbildungsstand - da kann Euch die Schule gut helfen!), lasst sie die Lösungen selbst erarbeiten und überprüft ihre Antworten. Auf meiner früheren Station hatten wir eine Liste mit kurzen Fragen, haben die den Schülern beim Erstgespräch ausgehändigt und spätestens beim Abschlussgespräch korrigiert. Damit kriegst Du auch nicht alle, aber zumindest den Großteil der Schüler fit fürs Thema.
 
Hhhhhhhmmmmm ........
~ Ironie on ~
Ich denke das Problem ist "generalistisch". (AP&GuK)
Es könnte sein, dass die Didaktik grundsätzlich nicht mehr zeitgemäss ist.
Die jungen Menschen sind zur direkten Kommunikation nicht mehr im Stande.
Ausbildungsinhalte sollten grundsätzlich nur noch per App vermittelt werden.
Die Präsenzpflicht in der Schule wird - offenbar auch körperlich - eh`als Relikt
empfunden.
~ Ironie (?) off ~
 
Ich würde "Schleife binden" zunächst mal ins Vorstellungsgespräch einbinden oder den Einstellungstest, wer das nicht kann sollte gleich wieder gehen und mit dem muss man keine Zeit verschwenden. Das wurde in meiner Altersgruppe bereits vor der Einschulung gelernt, warum wohl? Weil der Lehrer keine Zeit hatte allen Kindern im Sportunterricht die Schuhe zu binden. Seit der Einführung der Klettveschlüsse bei Sportschuhen ist das leider nicht mehr so dringend...
Aber Spass beiseite, haben nicht immer schon die älteren erfahrenen Pflegekräfte über die nachkommenden gemeckert und reduzierte Standards diskutiert? Ich erinnere mich sehr wohl aus die ein oder andere Diskussion diesbezüglich, auch vor 20 oder 30 Jahren.
Ich war selbst erst 3-4 Jahre examiniert und eine Schülerin wollte sich tags zuvor fürs praktische Examen alles bereit legen und sich nochmal Akten und Kurven anschauen. Es war das pure Chaos.... und es wurde nicht nur an diesem Tag deutlich welche Wissenslücken da bestanden. Sie hat ein Einser-Examen gemacht, für mich bei den Wissenslücken bis heute unveständlich. Einige Wochen später fing sie auf unserer Station an, wurde wegen des guten Examens völlig überschätzt. In einer Notfallsituation war sie nicht einmal imstande ein sinples Absauggerät einzuschalten ( es gab nur einen Schalter und die Geräte waren im ganzen Haus gleich). Mit etwas Interesse an der Materie hätte sie sich dieses Wissen auch selbst erschließen können, schon während 3 Jahren Ausbildung und auch danach in Wochen als verantwortliche Pflegekraft.
 
Und eben das sich selbst erschließen von fachlichen Inhalten kannst Du über Arbeitsaufträge anstoßen. Aus der Praxis, für die Praxis. Gerade weil die Schüler unsere zukünftigen Kollegen sind, haben wir da eine wichtige Aufgabe, aber es ist nicht nötig, den Schülern alles vorzukauen.
 
Wenn ich das hier alles so lese, bin ich froh dass ich die Ausbildung da mache wo ich sie mache.Im ersten Jahr wurde uns auch viel "vorgekaut" (sprich klassischer Frontalunterricht), im 2.Jahr fing es an dass wir Fallarbeiten bekamen oder auch "einfachere" Themen in Gruppen selbst erarbeiten mussten.Jetzt, im 3.Jahr, machen wir sehr viel Gruppenarbeiten wo wir uns komplexere,anspruchsvolle Themen komplett selbst erarbeiten müssen. Im Anschluß wird es dann im Plenum vorgestellt und evtl.korrigiert. Ich finde so lernt man sich zu organisieren, zu selektieren was wichtig ist, Strukturen zu entwickeln und und und.Und im Nachhinein weiß man was man nicht so gut gemacht hat und somit beim nächsten mal besser machen kann.
 

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