Infektion trotz Rückschlagventil

abgeschmeckt

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24.01.2009
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Hallo,
mich beschäftigt eine Frage. Ich habe in der Anästhesie die Erfahrung gemacht, dass die selben Narkosemittel bei mehreren Patienten benutzt werden, wenn sie bei dem vorherigen Patienten nicht aufgebraucht wurden.
Es wird direkt am Zugang des Patienten ein Rückschlagventil eingebaut und dann der gesamte Infusionsbaum mit Infusionsleitung beim nächsten Patienten benutzt, (wieder an ein Rückschlagventil gemacht).
Jetzt frage ich mich, ob das hygienisch einwandfrei ist, bzw. vertretbar ist.
Können Keime über das Rückschlagventil in das Infusionssystem gelangen.
Gruss
 
Das selbe Spielchen gab's in den USA mal mit Spritzen statt Infusionen. Ergebnis: Hepatitis-C-Infektionen im zweistelligen Bereich und eine Verurteilung wegen fahrlässiger Körperverletzung in mehreren Fällen. (Ich weiß nicht mehr, ob das Haus, der Anästhesist oder beide verurteilt wurden.)

Ich bezweifle, dass Rückschlagventile Viren zurückhalten können. Aber erkundigt Euch doch mal bei Hersteller der Ventile, wenn ihr es ganz genau wissen wollt.
 
@ abgeschmeckt- Das ist jetzt nicht ein Ernst oder? Rückschlagventile verhindern nicht eine Kontamination mit Mikroben.

Elisabeth
 
Ganz ehrlich, ich bin total entsetzt.
Mir war nicht bewusst wie schlimm es um deutsche Kliniken steht dass bereits so gespart werden muss.
Mir erschließt sich wirklich nicht wie ein Rückschlagventil eine Kontamination verhindern soll. Ich bin aber auf Erklärungen sehr gespannt
Ich glaub das war auch nicht so im Sinne des Erfinders.

lg mary
 
für mich sind eure reaktionen sehr erleichternd. ich hatte schon gedacht, ich habe falsche vorstellungen von hygiene.
 
Ein Rückschlagventil verhindert keine Infektion. Es ist kein Ventil eingebaut, wie z.B. bei den Mini-Spikes.

Gruß,
Lin
 
Guten Morgen!

In 1 OP-Bereich bei uns hat eine Oberärztin auch mal mit sowas angefangen:eek1:. Wenn Sie meint, das so handhaben zu müssen: bitte, ihr Problem, ich weigere mich immer DAS an den Patienten anzuschließen, was in anderen Bereichen im Müll landet. Das darf sie wenn ich da bin immer schön selber machen:mrgreen:!


Gruß

Die Anästhesieschwester
 
In meinem Fall handelt es sich um ambulante Operationen. Der Anästhesist muss jedes Medikament, jede Spritze... selbst bezahlen. Ich denke, deshalb wird es so gemacht. Ich habe bisher nur dort hospitiert, würde aber vielleicht gerne dort anfangen zu arbeiten, wenn ich nicht wirklich Probleme mit dem oben genannten Fall hätte. Habt ihr eine Idee? Kann man den Arzt darauf ansprechen? Oder gelten im ambulanten Bereich andere Hygienerichtlinien? Das kann ich mir in diesem Fall hier allerdings kaum vorstellen. Oder kennt Ihr ein Hygieneinstitut, bei dem man nachfragen kann. Der genannte Arzt ist ansonsten sehr auf Hygiene bedacht. Darum frage ich mich eben, ob es vielleicht doch zulässig ist mit dem Rückschlagventil.


gruss
 
Erste Adresse bei allen Hygienefragen ist das Robert-Koch-Institut: http://www.rki.de/

In diesem speziellen Fall könnte man außerdem die Hersteller von Rückschlagventilen befragen, z.B.http://www.bbraun.de/

Allerdings sind Rückschlagventile, wie alle anderen Bestandteile von Infusionssystemen, Einmalprodukte und als solche ausgewiesen, dadurch ist klar, dass der Hersteller jede Verantwortung bei Mehrfachbenutzung von sich weisen wird.

Übrigens ist "selbst bezahlen" etwas übertrieben. Die Krankenkasse rückt pro Operation eine bestimmte Summe heraus, die auch die benötigten Materialien mit abdecken sollte. Was an Material eingespart wird, geht natürlich vom Gewinn ab. Der Anästhesist gibt auf diese Weise nicht etwas von seinen rechtmäßig erworbenen Einnahmen an seine Patienten ab, er haut sie übers Ohr, um mehr Geld in die eigene Tasche zu wirtschaften.

Wenn ich auch zugeben muss, dass die Kassen teilweise recht knapp kalkulieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Antwort Claudia. Ich denke, ich werde mal bei RKI nachfragen und meine Antworten hier ins Forum stellen.
 
Allerdings sind Rückschlagventile, wie alle anderen Bestandteile von Infusionssystemen, Einmalprodukte und als solche ausgewiesen, dadurch ist klar, dass der Hersteller jede Verantwortung bei Mehrfachbenutzung von sich weisen wird.
Ich hatte es so verstanden, dass das Rückschlagventil am Patienten bleibt, nur das Inf System, Hähne und alles weitere hinter dem Ventil wird dann an den nächsten Pat ans Ventil angeschlossen...
 
Ich hatte es so verstanden, dass das Rückschlagventil am Patienten bleibt, nur das Inf System, Hähne und alles weitere hinter dem Ventil wird dann an den nächsten Pat ans Ventil angeschlossen...

Dann wären immer noch die Infusionssysteme mit dem selben Problem behaftet :mrgreen:

Ich glaube nicht, dass ein Rückschlagventil Bakterien und Viren zurückhalten kann, dafür wurde es nicht entwickelt.
 
So wie maniac es verstanden hat, stimmt es.
sorry, falls ich mich schlecht ausgedrückt habe.

gruss
 
Hallo,

auch wenn Maniac es richtig verstanden hat, ist es verboten eine Spritze für unterschiedliche Patienten zu benutzen.
Ein Rückschlagventil verhindert keine Kontamination!

Sonnige Grüsse
Narde
 
Hauptsache ich hab es richtig verstanden ^^
 
Guten Morgen,
habe heut früh erst wieder in den Medien gehört,das ca 100 Patienten pro Jahr in Deutschland an eingefangenen Infektionen in Kliniken versterben.Die meißten Patienten kamen,laut TV,wegen kleinerer Erkrankungen in's Krankenhaus und dann sowas.Ist echt bedenklich:gruebel:.Gründe dafür kennt Ihr sicher.Wollte das hier nur mal festhalten,bin über die Todesfälle ziehmlich erschrocken.Gruß kiki
 
Hallo,
Hygienerichtlinien sind natürlich in jedem Bereich diesselben, den Krankheitserregern ist es egal, welcher Bereich es ist!
Schau doch mal bei den RKI Richtlinien nach!
LG
A.:knockin:
 
Guten Morgen,
habe heut früh erst wieder in den Medien gehört,das ca 100 Patienten pro Jahr in Deutschland an eingefangenen Infektionen in Kliniken versterben.Die meißten Patienten kamen,laut TV,wegen kleinerer Erkrankungen in's Krankenhaus und dann sowas.Ist echt bedenklich:gruebel:.Gründe dafür kennt Ihr sicher.Wollte das hier nur mal festhalten,bin über die Todesfälle ziehmlich erschrocken.Gruß kiki

Ich schätze die Zahl auf das 10 bis 100 fache oO

Nosokomial erworbene Pneumonien haben eine Letalitätsrate von 20%... und sind als Komplikation ja doch sehr häufig...

MfG
 

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