Immunsupprimierte Patienten und protektive Isolation

Zeus71

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18.02.2015
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Liebe Alle
Ich habe zwei Fragen, vielleicht hat jemand eine Antwort parart, oder es ist sein Fachgebiet in dem er gut bewandert ist.
-Nach welchen Kritereien werden immunsupprimierte Patienten eingestuft?
RKI?, WHO?, CDC?, oder gibt es noch weitere Empfehlungen.

-Ab wann ist eine Protektive Isolation nach diesen Kriterien empfohlen oder ein muss?

Danke für eure Inputs.

Liebe Grüsse

Ludwig
 
Es gibt (hausinterne) Vorgaben die Leukopenie betreffend, dannach ist unter einer bestimmten Leuko-Anzahl die Isolierung vorgegeben....
Nach meinem Wissen kommen die Vorgaben von der Onko-Gesellschaft?
 
In Deutschland ist das Robert-Koch-Institut (RKI) die höchste, maßgebende Instanz für Hygiene und Infektionsschutzfragen. Ärztliche Fachgesellschaften richten sich in ihren Maßgaben nach den Veröffentlichungen des RKI.

Anforderungen an die Hygiene bei der medizinischen Versorgung von immunsupprimierten Patienten lt. RKI
>> http://edoc.rki.de/documents/rki_ab/rexatIXhUyPAs/PDF/240ysO3riqjsK.pdf <<

Es werden lt. RKI 3 Risikogruppen eingestuft:



"3.6.1 Protektive Isolierung"

Granuolozytopenische Patienten der Risikogruppe 1 und 2 können bei sorgfältiger Beachtung der Standardhygienemaßnahmen in einem Zweibettzimmer mit eigenem Sanitärbereich untergebracht werden. Da in der pädiatrischen Onkologie sehr häufig aus medizinischen Gründen Mütter oder Väter (allgemein: Begleitpersonen) mit aufgenommen werden müssen, sind die Krankenzimmer dort so zu dimensionieren, dass neben dem Bett des Patienten ein Klappbett aufgestellt werden kann, ohne dass die Pflege des Kindes (vor allem im Nachtdienst) hierdurch unverhältnismäßig erschwert wird oder zusätzliche Infektionsrisiken entstehen. Patienten der Risikogruppe 3 müssen in einem als Einzelzimmer nutzbaren Zimmer mit eigenem Sanitärbereich isoliert werden.​
__________________

In meiner persönlichen Erfahrung wird aber schon häufig lieber zu früher als zu spät eine Umkehrisolation ärztlich angegeben. Frei nach: "Im Zweifel für den Angeklagten". Wenn man die Verantwortung trägt und die notwendigen Gegebenheiten erfüllt sind würde meines Erachtens jeder so entscheiden ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Herzlichen Dank für eure Infos. Hat mir sehr geholfen.
Ich bin dabei eine Arbeit über das Thema zu schreiben.
Die Arbeit umfasst eine Umfrage mit drei Hauptgebieten:
1. Nach welchen Risikogruppen wird eingeteilt?
2. Wie wir protektive Isolation umgesetzt?
3. Inhalte der protektiven Isolation?

Wer Inputs hat für mich, bitte melden.:streit:

Ich Danke euch dafür.:hicks:

Liebe Grüsse
 
Ich hab noch was interessantes zu Punkt 2&3 für deine Arbeit gefunden.

Das Onkologisches Zentrum Oldenburg hat seinen Informationflyer für Patienten und Angehörige für immunsupprimierte Patienten online stehen. Man darf in unserem Job nie unterschätzen, dass man dein Fachwissen auch entsprechend aufbereitet den zu Pflegenden und ihren Angehörigen zur Verfügung stellen muss. Alles andere wäre ja halbherzig ;)

http://www.onkologisches-zentrum-oldenburg.de/files/klinikum_flyer_protektive_isolierung.pdf

Eine gute Quelle für dich wäre bestimmt auch das haus- oder konzerninterne Informationsnetzwerk zur Hygiene oder die direkte Ansprache eures zuständigen Hygienikers. Wenn es Maßgaben und Kriterien für eure Einrichtung gibt, dann mit seinem Wissen und seiner Aufbereitung. - Ich weiß noch, in meiner Ausbildung wurde diese Quelle der Information von den Lehrern und letztendlichen Arbeitsbewertenden immer sehr gern gesehen/bemerkt. ;)
cheerio :hicks:
 
Auf der Hämatoonkologie bei uns dürfen z.B. keine Kinder auf die Station.
In der Notaufnahme isolieren wir solche Patienten zur ihrem Schutz und machen dann Isolationspflege (Kittel, Mundschutz, Handschuhe).
Im Rettungsdienst gibt es für den qualifizierten Transport ja diese schönen Infektionsbegleitscheine (die oft vom Pflegepersonal nicht ausgehändigt/mitgegeben wird o_O). Dort gibt es eine Kategorie D. Aufgrund dessen (wenn der Schein da ist, muss sich das RD Personal auch vermummen (zu mindestens bei elektiven Transporten).

AWMF online - Empfehlungen Krankenhaushygiene: Patiententransport
 

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