Hausarbeit für die PDL-Weiterbildung - Hospiz

shiggy1984

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24.04.2007
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Hallo zusammen,

ich befinde mich in der Schreibphase für meine Hausarbeit, die mir dann (hoffentlich) den Abschluss PDL beschert.
Mein Thema ist die Angliederung eines stationären Hospizes an unserer Einrichtung ("riesige" Einrichtung betreutes Wohnen ca. 600 Bewohner, 70 stationäre Pflegeplätze sowie Tagespflege)

Ich sitze gerade irgendwie ratlos :gruebel: vor einer pro und contra Liste für bzw. gegen die Angliederung des Hospizes. Pro bisher: Markterweiterung, Bild in der Öffentlichkeit, Konkurrenzfähig bleiben und kein Einnahmeverlust durch Bewohner die in ein anderes Hospiz gehen, contra bisher lediglich dass wir uns dadurch zum "Sterbeheim" machen...

Habt ihr vielleicht noch Ideen für mich?

Vielen Dank Euch schon jetzt und liebe Grüße
shiggy
 
Meinst du Ideen für Pro und Kontra?

Oder generell für deine Hausarbeit?

Was ist denn der Arbeitsauftrag?
 
Hi Beetlejucine!

Ja ich meine Ideen zu pro und contra...

Der Arbeitsauftrag besteht darin eine eine ca. 30 Seiten umfassende Hausarbeit zu schreiben, diese dann zu präsentieren und damit den PDL Abschluss zu bekommen. Das Thema konnten wir frei wählen, es soll nur zu einem der Module die wir während der Weiterbildung hatten passen...

Grüße
shiggy
 
Ich weiß zwar nicht, ob ich in solch einer Hausarbeit mit einer Pro-und-Contra-Liste kommen würde, aber Argumente gäb's schon:

Pro für die Altenpflegeeinrichtung: Verbesserung des Prestige, Gelegenheit für eine positive Präsentation des gesamten Hauses. Eventuell interessanter Arbeitsplatz für einen Teil der jetzigen Beschäftigten.

Pro fürs Hospiz: Durch die Anbindung an eine schon bestehende Einrichtung können Ressourcen wie Küche, Wäscherei, Personal für Reinigung, Technik, Gartenarbeit gemeinsam genutzt werden, wahrscheinlich besteht schon eine Infrastruktur wie Parkplätze, Busanbindung usw. Das spart gegenüber einem "Hospiz auf der grünen Wiese" Zeit und Geld.

Contra: Die Errichtung einer solchen Einrichtung kostet viel Zeit, Geld und Nerven. Voraussetzung an Räumlichkeiten und Personal müssen geschaffen werden, um sich Hospiz nennen zu dürfen und damit auch entsprechende Fördergelder einzustreichen. Das Geld muss erstmal investiert werden, bevor man etwas davon zurück bekommt. Mitarbeiter brauchen eine Palliative Care Weiterbildung (nicht alle), die Leitung muss aus der Krankenpflege oder Kinderkrankenpflege stammen, Altenpfleger erkennen die Kostenträger da nicht an. Mitarbeiter brauchen regelmäßig Supervision - kostet auch nochmal Geld. Und 10% des benötigten Geldes muss das Hospiz selber über Spenden zusammenkratzen, die Kostenträger übernehmen nur 90% und die Gäste dürfen nicht zur Kasse gebeten werden. Im Gegensatz zum Altenheim, wo sie ja die "Hotelkosten" selbst bezahlen.
 
Hallo,

eine Anbindung des Hospizes an eine bestehende Einrichtung hat meiner Meinung nach allerhöchstens die vorhandene Infrastruktur als Vorteil und einen Teil der nutzbaren Ressourcen: z.B. Wäscherei, Reinigung und Technick. Die Nutzung der Großküche muss nicht unbedingt ein Pro für eine Anbindung sein, denn da kommt es auf die Leistung der Küche an. Hier bei uns ist die Küche sehr gut, ich kenne aber auch Pflegeheime die eine katastrophale Küche haben. Das nimmt dem Hospiz dann ein wenig den wohnlichen und individuellen Anspruch. Auch beim Punkt Personal kann ich Claudia nicht 100%ig zustimmen. Sie schreibt das Personal mit zu den Ressourcen des Heimes die mitgenutzt werden können. Wenn es um nichtpflegerisches Personal geht, dann isses ok, geht es um die Pflegekräfte, dann wird es scheitern, denn wie Claudia schon schreibt braucht es andere Anforderungen. Im normalen Team kann eine Altenpflegekraft zwar mitwirken, aber diese sollte dann schon sehr gute Vorraussetzungen mitbringen.

Gegen eine Anbindung spricht meiner Meinung nach auch, dass man bezüglich des Anbaus und der Räumlichkeiten eventuell nicht so viel Spielraum hat wie bei einem eigenständigen Neubau. Das sehe ich bei uns hier, wir sind angegliedert. Platz für einen Personal-Aufenthaltsraum gibt es hier nicht!

Auch gegen eine Anbindung spricht, dass man dann immer in einem Atemzug von Pflegeheim und Hospiz spricht... Egal um was es geht. Besucher verlaufen sich unter Umständen und sind im Hospiz obwohl sie Jemanden im Heim besuchen wollten. Das bringt unnötig Unruhe.

Gegen eine Anbindung spricht auch, dass Pflegekräfte und Leitungskräfte aus dem Pflegeheim öfters neidisch auf den Stellenschlüssel des Hospizes schauen. Dies führt u.U. zu Mißgunst und Abspaltung, was bei einer räumlichen Gemeinsamkeit und Zusammenarbeit schwierig werden kann. Ich kenne auch schon Sätze wie "Ja ihr in Eurem Hospiz habt gut reden..." oder "Ja, bei Euch ist die Welt noch in Ordnung, ihr könnt garnicht mitreden."

Das ist das was mir jetzt spontan eingefallen ist...

LG Alexander
 
Hallo zusammen!

Getreu dem Motto "Lieber spät als nie!" Jetzt ein Dankeschön an alle die mir geantwortet haben. Mittlerweile habe ich mein Zertifikat in der Tasche und eine 1,0 für meine Arbeit und deren Präsentation bekommen, die bestimmt auch ein Teil Euer Verdienst ist!

Vielen Dank
shig
 
Bin neu und über diesen Thread gestolpert. Auch wenn es vom Thema abführt: Wie soll ich mir eine Hospizanbindung an eine stationäre Einrichtung vorstellen?
Es interessiert mich rein prinzipiell, da wir in Bezug auf Weiterversorgung von Palliativpatientenimmer vor dem Problem stehen, dass eine Aufnahme in eine stationäre Einrichtung (Kurzzeitpflege ausgenommen) einen anschließenden Aufenthalt in einem stationären Hospiz ausschließt. Wer in einer stationären Einrichtung ist, hat keine Chance mehr in ein Hospiz zu kommen und wenn man sich dann nicht in einem Heim mit Palliativbetten befindet, hat man Pech gehabt.

Oder bin da nur über (regionale?) Begrifflichkeiten gestolpert?:gruebel:
 
In Niedersachsen ist es möglich, jemanden aus einem "normalen" Pflegeheim zu übernehmen, aber nur, wenn (wie sonst auch) die Voraussetzungen gegeben sind, die mit einer ärztlichen Verordnung für Hospizpflege bestätigt sein müssen:
-Es liegt eine unheilbare, zum Tod führende Erkrankung vor,
-die vermutliche Lebensdauer beträgt nur noch wenige Tage bis Wochen,
-bestimmte Symptome bedürfen spezieller Kontrolle und Pflege und
-eine angemessene Versorgung ist zuhause bzw. im Heim nicht gewährleistet.
 
Danke. Das ist interessant.

Da werde ich mich mal reinhängen, warum das bei uns im Süden nicht geht. Bei uns gilt: Wer im Pflegeheim ist, kann nicht ins Hospiz.

(Ist natürlich für die Allgemeinheit billiger. Aber das kann´s ja eigentlich nicht sein.)
 
@krodi: Ich weiß ja nicht wo im "Süden" Du bist, Dein Profil gibt keine Infos diesbezüglich her. Hier bei uns (Erlangen) ist es sehr wohl möglich Menschen aus dem Pflegeheim ins Hospiz zu holen. Wenn die Pflege dort nicht sicher gestellt ist (eine schriftliche Stellungnahme des Heimes wäre sinnvoll) und die Kasse nach einer Voranfrage eine Hospizversorgung genehmigt, dann ist auch die Übernahme aus einem Altenpflegeheim möglich. Eine bauliche Anbindung an ein Pflegeheim bringt diesbezüglich keinen Vorteil für deren Bewohner, da diese auch den "normalen" Weg nehmen müssen.

Grüße,

Alexander
 

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