Häufige Krampfanfälle

dini-87

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Hallo! Vielleicht kann mir jemand helfen. Mein Freund hat seit Jahren immer mal wieder Krampfanfälle gehabt du es wurde damals eine Posttraumatische Stressbelastung festgestellt. Er hatte jetzt lange Zeit nur alle paar Wochen mal einen Anfall, aber seit mittlerweile über 2 Monaten hat er mehrere Anfälle am Tag (ca 5-10 ). Die Anfälle äußern sich indem sich der ganze Körper verkrampft, alle Muskeln sind angespannt. Anschließend ist er meist völlig weggetreten und nicht ansprechbar. Manchmal hat er auch wärend den Anfälle auch Atem Aussetzer von bis zu 40 Sekunden. Die Anfälle dauern von 30 Sekunden bis ca. 2 Minuten. Wir waren schon beim Neurologen aber der hat nur ein EEG gemacht und da das unauffällig war wieder weg geschickt. Auch in der neurologischen Notaufnahme wurden wir weggeschickt. Ich weis nicht was wir noch machen sollen da ich auch nicht glaube das es nur psychisch ist. Es wäre schön wenn mir vielleicht jemand einen Rat geben kann.
 
Der Rat kann nur lauten: Neurologen aufsuchen und um weitere Untersuchungen bitten- z.B. ein CT.

Elisabeth
 
Mit dem Hausarzt sprechen ob eine Aufnahme in eine Epilepsieklinik mgl. wäre?

Eine Übersicht:
Epilepsiezentren in Deutschland, Sektion Epileptologie

welche Art von Anfall es ist, lässt sich mit 1 EEG nicht immer zuverlässig beurteilen, insbesondere wenn gerade dann kein Anfall stattfindet
es gibt (auch bei uns in der neurologischen Abteilung) die Möglichkeit des 24h EEG's. Treten mehrere Anfalle auf ist die Wahrscheinlichkeit der Anfallserfassung damit höher als bei einer einzigen Erfassung der Hirnströme.
Es gibt auch das sogenannte Provokations EEG, auch Schlafentzugs EEG genannt.
Es wird meines Wissens nach nicht ambulant gemacht, dafür angemeldete Patienten müssen in der Nacht davor ab Mitternacht wach bleiben, am Morgen findet die Aufzeichnung statt. Auch hier ist die Wahrscheinlichkeit der Erfassung höher als bei einem normalen EEG.
In Epilepiezentren besteht auch die Möglichkeit während eines Langzeit EEG's eine Videoaufzeichnung zu machen. Damit lässt sich das Geschehen ebenfalls besser beurteilen.
Welche Therapie die richtige ist, wird sich zeigen wenn klar ist womit man es zu tun hat. Nicht vorher.
 
Jepp, er muss in ein Epi-Zentrum. Wir haben die Leute mind 3Tage durchgängig an einem EEG und unter Video-Überwachung, ausserdem wird natürlich routinemäßig noch ein Schlafanzugs-EEG, und z.B. ne Lumbalpunktion durchgeführt.
 
Richtig. Eine saubere Diagnostik in einem Epi-Zentrum ist hier das einzig richtige.
 
Diagnostik ist wichtig-es gibt aber trotzdem sehr häufig psychogene Anfälle...Posttraumatische Stressbelastung-Traumatische Patienten reagieren auch mit psychogenen Anfällen.Das ist aber durch "gute Neurologen" sicher festzustellen.
 
@dini-87
Grad warst noch da, schade. Wär schön wennst Rückmeldung geben könntest. Nur 1x Frage einstellen, dann nimmer antworten - ?
Du hast mit Deinem Freund hoffentlich darüber gesprochen was hier mehrfach angeraten wurde.
Wie hat er darauf reagiert, was hält er davon?
 
Ja ich habe mit ihm darüber gesprochen, allerdings will er auf keinen fall in stationäre Behandlung gehen. Ich weis auch leider nicht zu welchem Neurologen wir gehen sollen da sich bis jetzt keiner richtig für seine Anfälle interessiert, sondern alle nur sagen er soll ne Therapie machen. Er hat leider auch etwas resigniert und will nicht von Arzt zu Arzt rennen.
 
Es ist natürlich richtig, dass psychogene Krampfanfälle aufgrund einer posttraumatischen Belastungsstörung auftreten können. Aber da wir hier keine Ferndiagnosen stellen können, ist eine Ursachenfindung durch ein Epilepsiezentrum trotzdem nötig - und sei es nur zur Bestätigung der vermuteten Diagnose.
 
Tja, du kannst niemand zu seinem Glück zwingen. Es handelt sich um sowas wie 3-4Tage. Wenn er wirklich was hat, was jetzt anhand deiner Beschreibung möglich sein könnte, dann finden sie es da auf jedenfall. Deshalb wäre es nicht von Arzt zu Arzt, sondern gleich an die richtige Stelle.
Dann würde ich an deiner Stelle mir aber auch nicht so ne Rübe machen, wenn er nicht zum Arzt will, ist das doch sein gutes Recht.
 
Warum lehnt er die stationäre Therapie ab?
Habt ihr Euch mal 1 hp eines Epi-zentrum angeschaut, wirken jetzt nicht zum fürchten, oder?
Was hätte er dort eigentlich zu verlieren? Lebensqualität IST doch schon sehr reduziert.
Ambulante Therapien - bereits erfolgt - nix gebracht ?
Resignation - verständlich, aber wo viel Licht, da auch viel Schatten - was Ärzte/Therapeuten anbelangt?
Erhält man häufig genug den Eindruck nicht ernst genommen zu werden, ist das fatal, auf lange Sicht.
Überreden iss wohl nicht der richtige Weg, überzeugen lassen müsst er sich. Wo siehst da eine Möglichkeit?
1 Gesprächstermin in einem Epizentrum - um sich selbst ein Bild zu machen - würd er auch ablehnen?
Ist er eigentlich arbeitsfähig?
 
Mach ihm mal klar, dass er wenn das echte Anfälle sind, jedesmal ordentlich Gehirnzellen einbüßt. Ausserdem kann es unbehandelt nur schlimmer werden. Autofahren ist so auch nicht drin, sonst macht er sich strafbar.
Ist nicht böse gemeint, aber manchmal hilft es Konsequenzen aufzuzeigen. Menschen handeln auch dann eher gesundheitsfördernd, wenn sie die Gefahr in ihrem kompletten Ausmaß wahrnehmen.

Die Anfälle hören ja meist dann auf, wenn nicht mehr genug Sauerstoff im Gehirn ist, und genau dann stirbt ein Teil der Zellen auch.
 
Leider bin ich etwas spät hier mal wieder aufgetaucht, aber ich möchte trotzdem hier noch mal was anhängen. Viele Patienten fürchten sich so ein bisschen vor einer Aufnahme in einem Epilepsiezentrum, weil sie meist nur die Grand male (große Krampfanfälle) kennen und teilweise auch noch diverse Horrorgeschichten dazu. Zum Beispiel Epilepsie macht behindert oder Diagnose Epilepsie heißt "soziale Ausgrenzung" usw. usw. Wenn Patienten dann erst mal in einem Epilepsiezentrum angekommen sind ,merken sie, das es auch "nur" ein Krankenhaus ist. Leider haben wir auch das Problem, wie die anderen Epizentren sicher auch, das die Diagnose manchmal zu schnell gestellt wird. Mit allen sozialen Konsequenzen. Mein Lieblingsbeispiel ist da immer Synkopen mit konvulsiver Nachphase. Ist ist echt erschreckend.Wie oft wir Patienten mit der Diagnose Epilepsie bekommen. Deswegen kann ich nur sagen. Epilepsie ist nicht selten. Das ist richtig. Aber nicht jeder, der mit der Diagnose Epilepsie in ein Epilepsiezentrum geht, muss auch mit dieser Diagnose wieder nach Hause. Auch wie schon angesprochen, die sogenannten "dissozativen Anfälle", auch als psychogene Anfälle bezeichnet. Und p.s. noch. Nicht jeder epileptische Anfall tötet Nervenzellen ab. So was muss man wirklich diverenzieren.
 
... Viele Patienten fürchten sich so ein bisschen vor einer Aufnahme in einem Epilepsiezentrum, weil sie meist nur die Grand male (große Krampfanfälle) kennen und teilweise auch noch diverse Horrorgeschichten dazu. ...
Hattest du selber schon mal einen Grand mal? Da braucht es keine Horrorgeschichten mehr.

Elisabeth
 
Ich meine nicht den Grand mal als Horror sondern, sondern diverse Fehlinformationen über das Krankheitsbild Epilepsie. Das ein Grand mal sowohl für den Betroffenen als auch für den Helfenden erschreckend ist, weiß ich.
 
Axo. Dann hatte ich dich mißverstanden.

Elisabeth