Gesundheitsförderung im Stationsalltag

Ute

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04.02.2002
Beiträge
1.736
Ort
Hannover
Beruf
Krankenschwester, Fachkraft für Leitungsaufgaben in der Pflege (FLP)
Akt. Einsatzbereich
Zur Zeit in der Elternzeit
Funktion
Study nurse
Hi,

ich beschäftige mich zur Zeit mit Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz. Was könnt Ihr als Stationsleitung/
stellv. Stationsleitung/Praxisanleiter/Mentor oder Mitarbeiter mit beitragen?

Wie sieht die Gesundheitsförderung für Mitarbeiter in Eurer Klinik aus? Wird etwas für Euch getan oder habt Ihr evtl. schon ein Konzept dafür?

Vielleicht hat jemand von Euch auch einen guten Buchtipp für mich!!! :)

LG
ute
 
Hallo Ute,

bei uns gibt es (leider) keine direkte Gesundheitsförderung. Doch hat jemand von uns irgendwelche gesundheitliche Probleme, die nicht für einen Krankenschein "ausreichen" (z.B. leichte Kreuz- oder Nackenschmerzen, Erkältung), bekommt man ein paar Tage frei, damit man sich erholen kann. Unser Chef meint, besser so, als dass man gleich zum Doc rennt und sich einen Krankenschein besorgt.
In der Ausbildung hatten wir pro Jahr drei Tage die Möglichkeit, an einem sog. Antistress-Seminar teilzunehmen in einem Kloster. Das hat wirklich sehr viel gebracht, danach fühlte man sich wie neugeboren.
In anderen Häusern, in denen ich arbeitete, gab es gar nichts in dieser Richtung.
LG
Trisha
 
hi,

werden diese Tage nicht von einigen Mitarbeitern ausgenutzt? Da hat ja Euer Chef ein ganz großes Vertrauen! Hut ab!

Bietet Euer Unternehmen Fortbildungen an, die evtl. in Richtung Gesundheitsförderung gehen?

Wir haben eine ganze Menge an solchen Fortbildungen, jeder kann sich dazu anmelden. Eigentlich sollten diese durch ein Mitarbeitergespräch gezielt ausgesucht werden für den einzelnen Mitarbeiter.

Habt Ihr PC-Arbeitsplätze? Wenn ja, wie sehen die aus? Tisch, Stuhl oder Monitorausrichtung? Ist genügend Platz vorhanden, damit Ihr auch gut arbeiten könnt?

LG
ute
 
Hallo Ute,

möchtest du noch ein paar Bücher zur Gesundheitsförderung? Hier einige Tipps von mir

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Das Buch *(Defekter) Link entfernt*

Gesundheitszirkel sind ein bewährtes Verfahren der Gesundheitsförderung und der Verhütung arbeitsbedingter Erkrankungen in Organisationen. Gesundheitszirkel arbeiten die in Berufsgruppen und Organisationen auftretenden belastenden Situationen und Abläufe heraus und zeigen die gesundheitliche Bedeutung solcher Belastungen auf. Im gleichen Zuge werden Maßnahmen der Situationsverbesserung durch Arbeitsgestaltung, durch Verbesserung personaler Kompetenzen und durch Stärkung sozialer Netze entwickelt.Gesundheitszirkel sind insbesondere in der Lage, die zunehmend bedeutsamen psychosozialen und psychomentalen Belastungen und Beanspruchungen in der Arbeitswelt offenzulegen und zu bearbeiten. Gesundheitszirkel finden sich in allen Zweigen des Erwerbslebens, in Produktions- und Dienstleistungsorganisationen, in öffentlichem Dienst und privatwirtschaftlichen Unternehmen, in Mittel- und Großbetrieben. Ihr Erfolg beruht auf einem sorgfältig entwickelten Struktur- und Verfahrenskonzept. Dieser Band beschreibt die Entwicklung des Gesundheitszirkelkonzepts, seine theoretischen und methodischen Grundlagen, seine aufwendige modellhafte Erprobung in einem Großunternehmen, die dabei gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse, die Zusammenarbeit im Zirkel, die Aufgaben der Moderation sowie die Bewertung des Verfahrens durch die Beteiligten.

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Betriebliche Gesundheitsförderung gewinnt im Rahmen der Bemühungen, Fehlzeiten zu senken und die Gesundheits- und Motivationspotentiale der Mitarbeiter zu fördern, eine immer größere Bedeutung. Entsprechend wächst die Zahl der Konzepte und Maßnahmen, welche beabsichtigen, die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern. Für die Entscheidungsträger in den Unternehmen, Berufsgenossenschaften und Krankenkassen ergeben sich daraus zunehmend Fragen. Wie kann man bei den Angeboten die "Spreu vom Weizen" trennen? Wie kann die Qualität gewählter Programme gesichert werden? Ab wann soll ein Gesundheitsförderungsprojekt wegen Erfolglosigkeit gestoppt werden? Wie muss ein Gesundheitsmanagement aufgebaut sein, damit es kontinuierlich verbessert werden kann?Auf diese Fragen liefert das vorliegende Buch Antworten. Es gibt den für die Gesundheit verantwortlichen Praktikern und Wissenschaftlern einen Überblick über den Stand der Forschung zu diesem Thema. Zugleich vermittelt es konkrete Hilfestellung bei der Planung und Realisierung eines qualitätsgesicherten Gesundheitsmanagements in Groß-, Mittel- und Kleinbetrieben der Wirtschaft und der öffentlichen Verwaltung.Das Buch richtet sich an Personalmanager, Arbeitsmediziner, Verantwortliche in den Krankenkassen, Betriebs- und Personalräte, Organisationsberater sowie an Gesundheitswissenschaftler.

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Gesundheitsförderung zielt darauf ab, den Menschen mehr Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen. Nun sind aber nicht allein das Gesundheitswesen und seine Institutionen für Gesundheit zuständig, sondern in allen gesellschaftlichen Bereichen wird Gesundheit gefördert oder auch gefährdet. Somit geht es bei Gesundheitsförderung nicht nur um die individuelle Entwicklung gesünderer Lebensweisen, sondern um Veränderung gesellschaftlicher Strukturen. Neben den Individuen und deren Familien werden Länder, Kommunen und Organisationen sowie Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft zu Adressaten von Gesundheitsförderung. Organisationsentwicklung im Sinne von Gesundheitsförderung zielt darauf ab, Organisationen so zu verändern, daß das Kriterium der Gesundheit in Entscheidungsprozesse der Organisation eingebunden wird. In diesem Band werden theoretische Grundlagen der Gesundheitsförderung durch Organisationsentwicklung und spezifische Ansätze aus drei Bereichen vorgestellt. Die Erfahrungen und Ergebnisse aus internationalen Netzwerken für gesundheitsförderliche Betriebe, Krankenhäuser und Schulen verweisen auf übergreifende Zusammenhänge. Trotz spezifischer Ausrichtung auf die jeweiligen lokalen und organisationsbezogenen Besonderheiten kann gezeigt werden, daß Organisationsentwicklung als Methode der Gesundheitsförderung zu außerordentlich stabilen und tiefgehenden Ergebnissen führt.


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Gesundheitsförderung als Strategie der WHO wurde in Städten, Schulen und Betrieben bereits erfolgreich angewandt. In den letzten Jahren wurde nun auch der Versuch unternommen, dieses Konzept auf die Kernorganisation des Gesundheitssystems - das Krankenhaus - anzuwenden. Gesundheitsfördernde Krankenhäuser sollen die Gesundheit ihrer Patienten und Mitarbeiter sowie der Bewohner des regionalen Umfeldes durch Gesundheitsförderungsprogramme verbessern. Gleichzeitig soll das Krankenhaus durch Organisationsentwicklung zu einer “gesunden”, d.h. lernenden Organisation entwickelt werden. Dieser Band beschäftigt sich mit gesundheits- und organisationswissenschaftlichen, gesundheitspolitischen und interventionstheoretischen Grundlagen solcher Vorhaben. Er illustriert Projektstrategien, wie sie seit 1989 im Rahmen eines WHO-Modellprojektes in Wien und seit 1993 im europäischen Pilotkrankenhausprojekt des internationalen Netzwerkes gesundheitsfördernder Krankenhäuser umgesetzt wurden. Acht Praxisprojekte aus deutschen und österreichischen Krankenhäusern illustrieren Vorgehensweisen und Erfahrungen aus der Sicht von Wissenschaftlern und Krankenhauspraktikern. Der Band richtet sich an Gesundheitswissenschaftler, Krankenhausmanager und -eigentümer, Gesundheitspolitiker, Organisationsberater und engagierte Krankenhausmitarbeiter. Er zeigt auf, wie Gesundheitsförderung im Krankenhaus umgesetzt werden kann.

Cheers

Ingo
 
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Reaktionen: Ute
Hallo,

da wir ja in der amb. Pflege arbeiten, sind wir mit dem PC so gut wie überhaupt nicht konfrontiert (noch nicht), aber unsere Sekretärinnen, und die durften mit einem gewissen Budget ihren Arbeitsplatz selbst gestalten, so wie es ihren Anforderungen entspricht.
Unser Betrieb bietet keine Fortbildung in Sachen Gesundheitsförderung, jedoch dürfen wir uns unsere FB´s raus suchen bzw. unserem Chef Vorschläge machen, was für uns wichtig wäre oder wo Bedarf besteht. Wir werden immer wieder gefragt, aber bis jetzt hatte noch niemand Interesse an einer solchen FB gezeigt, hm...
Was Deine Frage angeht, ob verschiedene MA die freien Tage ausnutzen bzw. Du meinst sicher, sie missbrauchen das Vertrauen des Chef´s?!
NEIN!!! Nämlich deswegen: bei uns gibt es nur Stundenverträge, das heisst, Gehalt richtet sich nach den abgeleisteten Stunden, wenn also jemand nur mal "blau" machen will, der kriegt halt weniger Geld.
Krankenschein wäre dann anscheinend doch die Ideallösung, aber: bei uns gibt es einen sog. Krankbonus, wer keinen Krankenschein eingericht hat, bekommt einen Bonus, das bedeutet bares Geld am Ende jeden Monats! Ich muss sagen, das ganze System klappt aufgrund dieser Tatsachen ausgezeichnet, die Krankheitsrate ist sehr deutlich gesunken, gerade weil es welche gab, die immer mal wieder ´nen Krankenschein wegen kleinen Wehwehchen gebracht haben!
Ich muss sagen wir haben einen supi Chef, er tut alles, damit es uns gut geht, ist ja auch in seinem Interesse!
LG
Trisha
 
hi Trisha,

wie ich lese, hat Dein Chef sich sehr viele Gedanken gemacht. Das Bonussystem hört sich gut an!

Ich denke eine guter Personalchef oder Leitung kennt seine Mitarbeiter und kann sie auch einschätzen. Sie kann beurteilen welche FB für welchen Mitarbeiter sinnig ist und auch fördernd.

@ Ingo,

wie sieht es eigentlich aus, bekomme ich diese Bücher auch in FH-Bibliothek? Habe ich dort Chancen oder wo kann ich sie mir ausleihen?
Danke für die Tipps, das Buch Effektive betriebliche Gesundheitsförderung ist sehr interessant (die anderen auch :wink: )

Liebe Grüße
ute
 
Hi Trisha

Ein Satz zum Krankenschein bei kleinen Wehwechen. Zählt ein kurzer Infekt auch dazu? Den bekommt man mit einer PCM und ein paar Hustentropfen und Nasentropfen problemlos in Griff. Nach 2 Tagen ist man wieder fit. Da lohnt doch ein Krankenschein nicht, denn eigentlich handelt es sich ja nur um ein Unwohlsein. Richtig?

Ich hab kürzlich das Krankenhaus aus Patientensicht wahrnehmen dürfen. Mittlere Verweildauer 10 Tage geplant. Daraus wurden leider 13, weil ich dankenswerterweise auch den Stationsinfekt mitmachen durfte.

Elisabeth
 

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