Bin ich für diesen Job geeignet?

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getlucky

Gast
Hallo Zusammen.
Ich bin weiblich und 33 Jahre alt.

Ich habe 2 kaufmännische Ausbildungen. Aber ich war nie wirklich glücklich in diesem Bereich. Nun bin ich auch noch Betriebsbedingt gekündigt worden und würde gerne die Ausbildung zum Krankenpfleger machen.

Ich bin schon seit ca. 14 Jahren ehrenamtlich bei einer Hilfsorganisation tätig und konnte da schon so einige Infos sammeln. Bin RTW mitgefahren und war sogar selber mal im Krankentransport. Das habe ich sehr gerne gemacht.

Jetzt frage ich mich aber auch ob ich für den Job überhaupt noch geeignet bin.
Ich hatte vor 2 Jahren einen BurnOut und habe Medikamente genommen. Es ist noch offen ob ich sie in Zukunft wieder brauche oder nicht. Dürfte ich unter Antidepressiver diesen Job ausüben? Würde ich die Ausbildung trotzdem bekommen oder würde man mich ablehnen? Muß ich das ggf. mitteilen oder bekommt man das auf einen anderen Weg raus?

Was für ich auch ein kleines oder evtl großes Problem ist. Seit ich die Antidepressiver nicht mehr nehme ekel ich mich sehr schnell. Mich ärgert das richtig. Das war vorher kein Problem für mich. Ich kann jetzt im mom. nichtmal das erbrochene meines Hundes ohne würgen weg machen. Ich weiß nicht ob man sich wirklich daran gewöhnen kann.

In meinem alten Job war ich sehr unglücklich. Ich kann die Probleme dieser "Anzugfritzen" echt nicht verstehen. Ich möchte gerne karitative Arbeit machen um endlich auch einen Sinn in dem zu sehen was ich beruflich ausübe. Ich möchte wieder einen Job mit Freude machen und glaube das mir dieser Beruf liegt. Ich frag mich nur ob das der richtige ist? Oder ob die Mankos die ich habe doch zu gravierend sind?

Ich freue mich über eure Antworten

LG
getlucky
 
Ich würde, wenn Du Dir das finanziell leisten kannst, zu einem Praktikum in der Pflege raten. Einen besseren Weg, die persönliche "Eignung" zu überprüfen, gibt es nicht. Wenn es dann nicht geht - gibt auch noch andere sinnstiftende Berufe.

Die Frage nach der gesundheitlichen Eignung lässt sich nicht pauschal beantworten. Ich kenne jedoch Menschen, die psychisch krank, aber mit Medikamenten gut eingestellt waren und dann auch in der Pflege arbeiten konnten. Bist Du wegen des Burnout noch in Therapie? Was sagt Dein behandelnder Arzt oder Therapeut zu Deinem Berufswunsch?
 
Hi du. Nein ein Praktikum kann ich mir nicht wirklich leisten. Ich bin gerade arbeitslos und das Arbeitsamt weigert sich mir weiter das ALG1 zu zahlen wenn ich im Praktikum bin. :(

Ich bin seit längerem in Therapie. Das liegt aber in meiner Vergangenheit. Zugeben ich komme mit der Mentalität im Kaufmännischen Bereich nicht mehr klar. Ich wollte immer etwas schaffen. Zu letzt bin ich nur noch ausgequetscht geworden. Nie war ich gut genug und sollte immer mehr leisten. Das ist mittlerweile Typisch für die Branche.
Ich habe kein Problem mit Stress, ich bin sehr Hilfsbereit und erfreue mich daran Menschen zu helfen.
Zuletzt habe ich Menschen *********, wichtige Informationen auf Anweisung unterschlagen und war der Prellbock der Kunden. Es ist schlimm dem Kunden seinen Wunsch nicht erfüllen zu können, weil man es von oben nicht will. Aber das Recht des Kunden ist. Ich hatte verzweifelte Rentner am Telefon die nicht mehr wussten wie sie noch Ihre Rechnungen bezahlen sollen und musste ihnen sagen das sie die Rechnung in dem Unternehmen begleichen müssen, da ihnen sonst noch ein Inkassounternehmen auf den Hals gehetzt wird.

Ich finde das so schrecklich. Ich will das nicht mehr machen. Man ist da nur noch wer, wenn man genug Aufträge an Land gezogen, Kündigungen abgewendet oder gar Leistungen nicht bewilligt hat. Am Ende zählt nur das Geld und nicht der Mensch. Weder der Kunde noch ich.

Im Krankentransport damals hatte ich zwar sehr viel weniger Geld aber war Glücklich und zufrieden mit dem was ich gemacht habe. Wenn ich meinem Ehrenamt nach gehe gehts mir gut. Ich beneide meine Brüder die beide im Rettungsdienst tätig sind...

Ich weiß aber auch nicht ob mein Wunsch gerade nicht vllt. auch nur eine unrealistische schwrämerei ist.
 
Evtl. gibt es ja auch etwas anders. Ähnliches. Radiologie etc.
 
Ich wollte immer etwas schaffen. Zu letzt bin ich nur noch ausgequetscht geworden. Nie war ich gut genug und sollte immer mehr leisten. Das ist mittlerweile Typisch für die Branche.
Das ist auch typisch für die Pflege; die Arbeitsbelastung ist in den letzten Jahren extrem gestiegen.
Es ist schlimm dem Kunden seinen Wunsch nicht erfüllen zu können, weil man es von oben nicht will. Aber das Recht des Kunden ist.
Du wirst auch in der Pflege den Kunden / Patienten nicht jeden Wunsch von den Augen ablesen können. Die Rahmenbedingungen lassen dies nicht zu. Und auch bei uns geht es letzten Endes ums Geld - denn wenn die Einnahmen nicht stimmen, ist das Krankenhaus oder der Pflegedienst pleite. Das "Einschrumpfen" unseres Gesundheitssystems ist politisch gewollt.

Du bist in Therapie - besprich die Angelegenheit mit Deinem Therapeuten. Er kennt Dich und müsste ja auch Einblick in den Alltag in Krankenhäusern etc. haben.
 
Das liebe Geld...

Das es in der Pflege auch richtig stressig und anstrengend ist ist mir klar. Aber wo ist das heute nicht. Einen Job ohne Stress und Frust wird es heute nicht mehr geben. Für mich ist die Frage hinter was stehe ich. Für was bin ich bereit das zu geben?
Und alles kann man dem Patienten nicht erfüllen. Das ist auch klar.

Ich werde mit meinem Therapeuten sprechen aber auch versuchen ein Praktikum durch zu setzten...

Es muß doch eine Möglichkeit geben sich das anzuschauen.

Denn jetzt blauäugig da rein zugehen und einfach mal zu machen, um dann festzustellen "Ne das ist auch nicht das gelbe vom Ei", bringt ja auch nichts.

Aber was anderes. Wenn es passen würde, würden die Antidepressiver ein Hindernis sein?
 
Wie oben geschrieben: Nein, nicht unbedingt. Die gesundheitliche Eignung ist entscheidend. Es gibt Erkrankungen, psychisch wie physisch, durch die der Betroffene nicht oder nicht mehr für die Pflege geeignet ist. Andere Erkrankungen lassen sich mit Medikamenten gut genug einstellen, um dasselbe leisten zu können wie Gesunde.

Frag Deinen Therapeuten oder behandelnden Arzt, in welcher Gruppe er Dich sieht. Hier im Forum ist das unmöglich zu beurteilen.
 
Ups sorry. Stimmt das hattest du schon geschrieben. Danke
 

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