Bereitschaftsdienstvergütung

Bacillus

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Akt. Einsatzbereich
OP Schwester
Hallo.

seit Januar 2017 wird lt. TVÖD bei uns in der Notaufnahme die Stufe 2 bezahlt mit 75%. Vorher gab es 60%. Sehr seltsam ist nun, dass wir jeden Monat dem Krankenhaus die Differenz von 75% zu 60% zurückzahlen müssen.

Ist das ok? Wir werden eh immer ausgenutzt und man bekommt keine klare Aussage. Den Betriebsrat kann man vergessen.

Ist das bei euch auch so?
 
Nee, zurück zahlen ist nicht.
Aber da erst mal die "Freizeit" des Folgetages abgezogen wird, bleiben nicht mal 2 Stunden in Auszahlung.
Trotzdem: von einer Rückzahlung hab ich noch nie gehört.

LG Einer

P.S.: Lass dir von der Verwaltung die Rückzahlung begründen. Am Besten schriftlich (kann beim Anwalt bei Bedarf helfen :wink1:).
 
Hört sich seltsam an. Zuerst ausbezahlen und dann Rückzahlung.
Dann gabs doch bestimmt eine Mitteilung der Verwaltung darüber?
Warum und wieso das so ist auf welcher Rechtsgrundlage?
Natürlich sollte der BR darüber Kenntnis haben und dies zumindest (er)klären können.

Angelehnt an TVÖD oder volle Anwendung?
Also Mitglied deines AG in einem AGverband?

Den Betriebsrat kann man vergessen.
Ja genau so ist - der Betriebsrat ist für Beratung im Tarifrecht nicht zuständig.
Das sind Kollegen, der großteil ehrenamtlich arbeiten und sich auch noch öfters den Anfeindungen von Seiten des AG und der Vorgesetzten ausgesetzt sehen.
Wie gesagt Kollegen, die mit dir auf der Station arbeiten und sich ein Wissen auch nur anlesen und den ganzen Gesetzesdschungel auch oft nur oberflächlich durchdringen können.

Auch unser BR hält sich im "neuen" Tarifrecht komplett raus, da einiges/vieles noch völlig ungeklärt ist.

Sonst bräuchten wir keine Fachanwälte für Arbeits- oder/und Tarifrecht.

Aber wie gesagt - der BR sollte davon wenigstens Kenntnis davon haben und klären bzw. erklären können warum der AG dies so handhabt ob das nun Rechtens ist sei dahin gestellt.

Ich denke, viele erwarten viel zu viel von einem BR oder PR, das sind Kollegen wie du und ich, die sich oft in ihrer Freizeit für die Kollegen einsetzen und nicht selten dafür auch noch angefeindet werden.
Nicht nur vom AG sondern teils auch von den eigenen Kollegen, da letztere oft nicht Wissen oder Wissen wollen, dass die Macht eines BR oder PR sehr begrenzt ist und in vielen Fällen nur eine Vermittlerfunktion einnehmen können.

Bist du Organisiert?
Dann hast du dort einen kompetenten Ansprechpartner.
 
Hallo,

danke für eure Antworten. Wir sind voll im TVÖD und nicht angelehnt.

In einer Gewerkschaft bin ich nicht.

Es ist auch kein Rundschreiben zu der Bereitschaftsdienstvergütung im Umlauf gewesen. Meine Kollegin war in der Verwaltung und hat sich “erkundigt“. Sie wurde mit den Worten abgefertigt, dass das rechtens wäre und fertig.

Ich werde dann wohl auch einmal dort vorstellig werden und lasse mich mit so einer Erklärung nicht abspeisen.

Unser Betriebsrat ist nicht für das Personal sondern für den Arbeitgeber. Es war nämlich auch so, dass der Betriebsratvorsitzende aufgestiegen ist als zweiter Pflegedirektor und den Betriebsratvorsitz nicht hergeben wollte.

Der Bereitschaftsdienst ist dem Arbeitgeber eh ein Dorn im Auge, weil er viel zu teuer für das Haus ist.
 
Das ist eine Konstellation die sehr unglücklich für den AN ist und meiner Meinung nicht statthaft.
Dann sollten die weiteren BRmitglieder dies mal überprüfen lassen, wenn sie sich Trauen.

Der Bereitschaftsdienst ist dem AG eh ein Dorn im Auge, weil er viel zu teuer für das Haus ist.
Unabhängig davon,
dass zuerst was ausbezahlt wird und dann gleich wieder zurückbezahlt wird ist schon merkwürdig, vor allem auch dass es keine Begründung dafür gibt und noch merkwürdiger, dass der stv. PDdirektor in Personalunion als BRvorsitzender darüber keine Ahnung hat (kopfschüttel) und dies nicht erklären kann.

Irgendein Kollege wird doch hoffentlich Organisiert sein, dann soll doch dieser mal Anfragen.
 

Anhänge

Vorab, Renje hat mit allem völlig Recht, da jedoch ein Anhang zum Status der PDL angehängt wurde, möchte ich (ohne selbiges gelesen zu haben) darauf hinweisen, dass dies mitnichten verallgemeinert angenommen kann; gleichwelches Ergebnis dort drin steht.

Eine PDL, auch ein stvtr. PD ist nicht automatisch leitender Angestellter, es kommt auf die inhaltliche Ausgestaltung des individuellen Verhältnisses an.

Die genannte Konstellation ist dennoch "fragwürdig"...

Zum Topic selbst: Sehr seltsam, das regelmäßig zurückgezahlt werden muss. Ich kann mir keinen Reim darauf machen und bin gespannt.
 
Hallo,

Dank an euch. Wenn mein Urlaub vorbei ist, werde ich mal in der Verwaltung vorsprechen.

In der Notaufnahme hat bei uns eine Pflegekraft Nachtdienst und die 2. Pflegekraft hat ab 24 Uhr bis 9 Uhr Breitschaftsdienst.
 
Hallo,

die Sache ist so, dass die Verwaltung der Meinung ist, dass 75% zu viel Vergütung ist und so haben sie das intern wieder zurückgestuft. Von einem Rundschreiben ist in Schwesterkreisen nichts bekannt.

Was mach ich jetzt? Mir macht die Arbeit in der Notaufnahme sehr großen “Spaß“ und wenn ich jetzt eine Lawine in gang setze, dann habe ich nichts mehr zu lachen.

Schon allein die Aussage, unserer PDL bei einer Stationsleiterbesprechung, Arbeit soll ja auch keinen Spaß machen, sagt ja wohl schon alles.

Betriebsrat kann man vergessen.
 
Wenn der Arbeitsanfall gering ist und eben Stufe 1, statt 2 vorlegt, ist ja 60% auch richtig.
Seltsam ist, dass regelmäßig 75 bezahlt werden und dann nachträglich auf 60 reguliert wird.
Seit ihr so knapp an der Grenze? Mal eure direkte Leitung befragen.
 
Hallo,

die Leitung war schon in der Verwaltung und wurde ja so abgefertigt, dass alles rechtens ist.

Das komische ist halt, dass Stufe 1, 60% sind und Stufe 2, 75%. Ist schon eine blöde Situation für mich, weil es dann wieder heisst, ich soll keine toten Hunde wecken.

Alle MA wohnen in der Nähe und keiner mag nach München fahren zur Arbeit. Die Verwaltung weiss das und darum halten alle still. Es wird ja immer Personal reduziert und jeder hat Angst, dass er der Nächste ist.

Wir arbeiten im Bereitschaftsdienst meist mehr als 25%. Um 24 Uhr kann man selten aufs Zimmer gehen und morgens wirst meist zwischen 6 + 7 Uhr rausgeklingelt. Wenn die Leitung Dienst hat, dann wirst regelmäßig rausgeklingelt.
 
Ich habe zwar nicht verstanden, was du da meinst, aber deine Leitung soll mal ausrechnen, wie hoch der Abruf ist. Dann geht es aber trotzdem nicht ohne den BR weiter, denn der wird die Stufe ja mit festgelegt haben.
 
Deinen letzten Absatz hast du erst nachher dazu editiert, daher dann jetzt die Antwort:

Der Abruf sollte schon auf Zahlen basieren.
Ich kenne hier auch von fast allen die Aussagen, ach wie viele Patienten doch in der Bereitschaft anstehen/ im Nachtdienst in der Aufnahme stehen usw. Guckt man sich das an, sind das Einzelfälle.

Also: Leitung auswerten lassen, dann wieder BR ins Boot. Da wird ja irgendEINE Person sein, mit der man sprechen kann - sind ja schließlich gewählt.