Arbeiten in der Schwangerschaft in einer Notaufnahme

Nurseforlove

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Hallo zusammen,
ich arbeite seit Ende meiner Ausbildung in einer Notaufnahme. Nun bin ich jetzt schwanger (4 Ssw) und habe sofort die Stationsleitung informiert. Sie hat sich für mich sehr gefreut aber meinte dass ich in diesem Bereich nur als Triagekraft oder an der Anmeldung arbeiten kann. Wie sieht es aber aus mit infektiösen Paienten? Wir sind grade in der Grippezeit und ich mache mir Sorgen angesteckt zu werden (die Diagnose erfolgt ja immer danach). Mach ich mir zu viele unnötige Sorgen? Oder sollte ich lieber fragen ob ich im Haus andere Tätigkeiten übernehmen kann (z.B. Stationssekretärin auf Normalstation)?
Wie sieht es von der rechtlichen Seite aus?
Danke für jede Antwort
 
impfen lassen?! bist jetzt allerdings etwas spät dran..
 
Was sagen dein/e GynäkologIn und dein/e BetriebsÄrztIn dazu - das sind die, welche ein Beschäftigungsverbot bzw. eine Positivliste für deine Tätigkeiten mit deinem Arbeitgeber für deinen Arbeitsbereich oder einer Alternative dazu erstellen? Dein Arbeitgeber ist gesetzlich zu deinem Schutz verpflichtet - er geht dieser Verpflichtung nach, wenn er ärztlich festgelegte Maßnahmen einhält - diese müssen aber u.U. erst formuliert/festgelegt werden... es sei denn es gibt hier eh ein standardisiertes Vorgehen in deinem Haus --> also auch wieder zum/zur BetriebsÄrztIn.

Bei uns finden schwangere Kolleginnen, sollten sie kein Beschäftigungsverbot erhalten, eine Tätigkeit in der elektiven Aufnahme der Chirurgen (also mit einem kontrollierbarem Risiko und strikter Positivliste der noch möglichen Tätigkeiten). Für die Triage ist der Einsatz einer Schwangeren in meinen Augen Unfug und fahrlässig. Du bist der erste Kontakt! Die infektiösen Pat. bekommen ja erst von dir, u.U. nach erhobener Notfallanamnese und/oder Vitalzeichenkontrolle im Rahmen der Triage z.B. einen Mundschutz, heißt Infektionsschutz. Risikominimierung für Schwangere sieht anders aus. Deine Sorge ist, in meinen Augen, nicht unberechtigt.
 
Ich habe erst vor ein paar Tagen rausgefunden dass ich schwanger bin. Ich werde morgen zu meinem Hausarzt gehen und mich bis zur Bestätigung des Frauenarztes krank schreiben lassen. Selbstverständlich werde ich auch meinen Frauenarzt fragen.
Eine Impfung wäre natürlich klug gewesen habe ich aber leider nicht gemacht. Es geht hier aber nicht nur um die Grippe, es gibt viele Krankheiten die ansteckend sind und in der Notaufnahme hätte ich an der Anmeldung oder als Triagekraft den Erstkontakt mit den Patienten.
 
Ich werde morgen zu meinem Hausarzt gehen und mich bis zur Bestätigung des Frauenarztes krank schreiben lassen. Selbstverständlich werde ich auch meinen Frauenarzt fragen.
Das klingt nach einem vernünftigen Plan, auch wenn man sich natürlich irgendwie doof vorkommt dabei, sich eine AU zu holen, wenn es einem eigentlich gut geht.

Aber grundsätzlich müsste es in eurer Klinik eigentlich eine Verfahrensanweisung oder ähnliches geben, die regelt, welche Einsatzbereiche und Tätigkeiten für Schwangere geeignet sind und welche nicht. Bei uns gibt es eine solche Anweisung, die ganz klar besagt: Wer in der Pflege arbeitet, hat ab dem Zeitpunkt der Bekanntgabe der Schwangerschaft sofortiges Beschäftigungsverbot. Da muss man natürlich dazu sagen, dass wir in einem Bereich sind, in dem die körperliche Anstrengung deutlich über dem Durchschnitt liegt. Und das Infektionsrisiko ist eben auch relevant, auch wenn das Risiko für akute Erkrankungen wie z.B. Influenza in der NA doch höher ist.
Das Beschäftigungsverbot geht dann nahtlos in den Mutterschutz über und dieser dann in die Elternzeit (es sei denn, jemand nimmt keine Elternzeit, kommt aber in der Realität nicht vor), d.h. von dem Moment an, wo eine Mitarbeiterin bekannt gibt, dass sie schwanger ist, kommt sie bis zum Ende der Elternzeit nicht mehr arbeiten.
In meinem Ausbildungshaus war es anders. Da durfte man nur nicht mehr mit Kindern arbeiten. Deswegen haben die Kikras dann immer auf der Wöchnerinnenstation gearbeitet, wenn sie schwanger waren, weil die Kinderstationen eben tabu waren. Wie es bei den GUKP war, weiß ich leider nicht.
 
Aus Interesse: Ist Influenza für Schwangere besonders gefährlich? Ich kann mich nicht erinnern, je von einer Fruchtschädigung durch Influenza gehört zu haben.
 
im ersten Trimenon sollte nicht geimpft werden, warum und was sonst kann hier nachgelesen werden
 
Für die Triage ist der Einsatz einer Schwangeren in meinen Augen Unfug und fahrlässig. Du bist der erste Kontakt! Die infektiösen Pat. bekommen ja erst von dir, u.U. nach erhobener Notfallanamnese und/oder Vitalzeichenkontrolle im Rahmen der Triage z.B. einen Mundschutz, heißt Infektionsschutz. Risikominimierung für Schwangere sieht anders aus. Deine Sorge ist, in meinen Augen, nicht unberechtigt.

Dem ist nichts hinzuzufügen....
Außer .... nicht vergessen Schwangerschaft ist keine Krankheit und je nach Bereich, auch in der Notaufnahme ein Plätzchen mit kaum höherem Risiko als bei Lidl in der Kassenschlange zu finden....
 
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Ist Influenza für Schwangere besonders gefährlich?
Das Influenza-Virus an sich meines Wissens nach nicht. Aber hohes Fieber ist nachgewiesenermaßen ein Risiko für vorzeitige Wehentätigkeit, Frühgeburt, Fehlgeburt und Schädigung des Gehirns des ungeborenen Babys. Dabei geht es jetzt nicht um leichtes Fieber bei einem normalen Infekt. Aber langanhaltendes hohes Fieber, wie es bei einer Influenza häufig vorkommt, kann in der Schwangerschaft tatsächlich gefährlich sein.
 

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