Antibiotikagabe

ZwergenSchlumpf

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15.07.2009
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Hallo,
Ich hoffe ich bin hier mit meinem Thema richtig!
Antibiotika kann ja zur zerstörrumg der Darmzellen führen!
Dadurch resultiert ja eine Diarrhoe!
Aber kann es auch zu Obstipation führen ?
Habe in meinen Büchern nur Als NW Diarrhoe gefunden! Im alltag aber auch mal was von Obstipation gehört- konnte es mir aber nie so wirklich erklären....
 
Antibiotika ist ja eine sehr undifferenzierte Aussage. Außerdem- welche Medis nimmt der Pat. noch?

Elisabeth
 
Es war nicht speziell auf einen Patienten bezogen !
Es wurde allgemein darüber geredet!
Ich kannte bisher nur als Allgemeine NW : Diarrhoe!
 
ein oral verarbreichtes antibiotikum zerstört eigentlich niemals die darmzellen, sondern vielmehr auch den teil der darmflora, der physiologischerweise vorhanden sein muss.
daraus kann dann wiederum eine fehlbesiedlung resultieren, etwa weil für eine bestimmte bakterienpopulation plötzlich eine konkurrenzpopulation wegfällt (antibiotika wirken ja keineswegs immer im breitem spektrum und auch dann nicht bei allen bakterien).
beides kann diarrhoen auslösen (fehlbesiedlung und auch mangelbesiedlung). ersteres kann z.b. bei clindamycin und eintreten einer pseudomembranösen colitis (da sind's dann clostridien) ziemlich ernst werden.

damit es zu einer obstipation kommt müsste entweder die darmmotilität gestört werden (bzw. reduziert; machen antibiotika nicht [kenne auch keine ausnahmen; mag sein, dass es die irgendwie gibt]; ursachen z.b.: opioide/opiate) oder die wassermenge im darmlumen müsste reduziert werden (weniger aufnahme oder vermehrter bedarf oder gesteigerte resorption [vermehrter bedarf und gesteigerte resorption: z.b. diuretika]) - all dies verursachen (orale) antibiotika für gewöhnlich nicht.
 
Es gibt nix, was net gibt.

Gyrasehemmer >>> Chinolone >>> Fluorchinolone
Est voilá:
Tab. 4. Unerwünschte Wirkungen von Fleroxacin [mod. nach 20] [4234 Patienten; Dosierung: 200 mg (n = 623) oder 400 mg (n = 3611) täglich; etwa ein Drittel der Patienten wurde mit einer Einzeldosis Fleroxacin behandelt, die anderen bekamen das Medikament für mehrere Tage].
...
1. Gastrointestinaltrakt
Übelkeit
Erbrechen
Diarrhö
Obstipation
...
http://www.p-e-g.org/publikationen/ctj/107_116.pdf S.6

Elisabeth
 
es wurde allerdings auch nirgendwo behauptet, dass es das nicht gibt...

all dies verursachen (orale) antibiotika für gewöhnlich nicht.

unabhängig davon gibt es fleroxacin gar nicht auf dem markt?
 
Frag doch mal die, die dir "im Alltag" von der Ostipation erzählt haben, ob die noch wissen, woher sie das haben...
Ode den Antibiotika-Verschreibenden Arzt (ich weiß jetzt nicht, in welchem Bereich du arbeitest) danach fragen?
Ich weiß es leider auch nicht...
 
ich möchts nochmal betonen: keine obstipation - ausnahmen bestätigen die regel (seltene! ausnahmen [der stoff kann z.b. auf ionenkanäle wirken & auf diese weise eine motilitätsstörung hervorrufen - es bleibt aber: seltenst!])
 
Danke für die Erklärung warum es dazu kommen kann.

Elisabeth
 
sry, großer fettnapf. ich hätte schreiben müssen "könnte auf", nicht "kann". das ist evtl irreführend, denn: gewisse antibiotika machen das tatsächlich, aber ich bin mir letztlich nicht sicher, ob das auch der grund für diese obstipationen ist. das ist nur eine these. aber auf andere erklärungen komme ich beim besten willen nicht - und kann auch keine recherchieren; da findet sich irgendwie nix verwertbares..
 
Ich hatte erst gedacht, dass die Obstipation sekundär auftritt nach der Diarrhoe.

Elisabeth
 
Da man Eisenpräparate genauso wie manche Antibiotika (meines Wissens) nicht mit Milchprodukten einnehmen darf - ist da vielleicht Eisen drin? Das macht ja Verstopfung.

Edit: Das von Elisabeth verlinkte Antibiotikum enthält jedenfalls kein Eisen.
 
hm, es ist nicht eisen, sondern eher metallionen. die bilden zusammen mit den fraglichen antibiotika einen "chelatkomplex" (oder zumindest einen einfache(re)n komplex). keine milch also wegen des calcium(2+), kein magaldrat (riopan) wegen magnesium(2+) und aluminium(3+), kein marokkanischer minztee (bzw. kein spearmint) wegen eisen(3+) - z.b. zusammen mit tetracyclin(en).


milch + eisenpräparate geht nicht wegen des calcium. da würde mich allerdings auch mal der mechanismus interessieren. vllt wird calcium bevorzugt resorbiert und blockiert die transportmechanismen zu ungunsten des eisen?
 
Aber andere Metalle verursachen meines Wissens keine Verstopfung, oder? Bei Eisenpräparaten ist das eine bekannte Nebenwirkung, daher meine Vermutung. Trifft aber zumindest bei diesem einen Antibiotikum nicht zu.

Wobei wir bei einer ganzen Menge Medikamenten ja wissen, was es bewirkt, aber nicht wie oder warum. Könnte ja auch hier der Fall.
 
magaldrat kann ebenfalls verstopfung verursachen; da wären dann die anderen metalle. finde allerdings keine erklärung, ebenfalls für eisen nicht.