Burnout bis hin zur Depression nimmt zu - warum?

Elisabeth Dinse

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Krankenschwester, Fachkrankenschwester A/I, Praxisbegleiter Basale Stimulation
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Intensivüberwachung
These: Die Veränderung unserer Arbeitswelt erfordert eine maximale Flexibilität. Die Arbeitswelt scheint grenzenlos zu werden. Rollenstrukturen zerfallen beim Versuch sie ständig anzupassen.

Es scheint als wenn wir unseren Ankerplatz verloren haben. Wir sind unterwegs auf der Ozean der unendlichen Möglichkeiten ohne jemals anzukommen. Angetrieben von Führungskräften die uns die Sehnsucht nach der Ferne predigen und uns als Vorhut ausschicken zu schauen, ob es da einen gangbaren Weg geht. Wenn er gefunden ist, dann ist er längst wieder überholt. Und die Vorhut muss schauen, dass sie net den Anschluss verliert. Ständig getrieben ohne Sicherheiten- das kann auf Dauer nicht gut gehen.

Die Evolution greift auch hier. Nur die Stärksten überleben. Dumm nur, dass es davon net genug gibt. Und so werden wohl noch eine Menge Menschen auf der Strecke bleiben- gefressen von der modernen Arbeitswelt.

Wie war das nochmal mit dem Kapital und den Prozenten. Kühn ist es schon lange nicht mehr.

Elisabeth
 
Wird das ein Blog?
 
Nö. Mich würde deine These interessieren. Nur wenn ich die Ursache kenne, kann ich was gegen unternehmen. *fg*

Elisabeth
 
Ganz pragmatisch: Die Arbeitsanforderungen und -belastungen werden höher.
 
Betreiben wir mal nicht nur Nabelschau. Das Problem findest mittlerweile ja auch außerhalb der sozialen Berufe.

Deine These greift m.E. zu kurz. Mit dem Einzug der Industrialisierung haben unsere Ahnen auch eine Veränderung der Arbeitsanforderungen und- belastung erlebt. Trotzdem brannten sie nicht aus. Scheint also nicht die ganze Wahrheit zu sein.

Elisabeth
 
Deine These greift m.E. zu kurz. Mit dem Einzug der Industrialisierung haben unsere Ahnen auch eine Veränderung der Arbeitsanforderungen und- belastung erlebt. Trotzdem brannten sie nicht aus.
Ich glaub schon, nur wurde da keine Krankheit "draus gemacht".
 
Würde im Umkehrschluss bedeuten: heute alles Memmen bzw. Leistungsverweigerer?

Elisabeth
 
Nein, heute arbeitet man sich nicht buchstäblich tot. Während der Industrialisierung war ein Job lebensnotwendig.
 
Wenn der Job nicht essentiell ist, warum achtet man dann so wenig auf sich selbst und geht konsequent über seine Grenzen hinaus?

Elisabeth
 
These von Richard Sennett (Autor von "Der flexible Mensch"): Früher hat der Mensch subjektiv weniger unter schlechten Arbeitsbedingungen gelitten, weil die Arbeit nur dazu diente, Geld zu verdienen, um sich und der Familie ein (besseres) Leben zu ermöglichen. Heutzutage wollen wir, dass die Arbeit Spaß macht und wir uns darin selbst verwirklichen können (das wäre Henry Fords Fließbandarbeitern nie eingefallen). Die Arbeit selbst soll der Grund sein, warum wir arbeiten. Aber die Arbeit ersetzt nicht familiäre Anbindung oder soziale Kontakte.
 
Ich finde so eine Diskussion ziemlich müßig, bin auch nicht so der Typ dafür. Was genau willst du denn hören bzw. was erwartest zu von so einer Diskussion?

Wir leben in einem der hochentwickeltsten/ reichsten Länder der Welt, und es ist trozdem erschreckend wie psychische Erkrankungen hierzulande zunehmen. Aber anscheinend ist die Zahl der Schizophrenie-Erkrankungen gleichgeblieben, eher die Zahl der affektiven Erkrankungen nimmt zu.

Die Ursachen dafür sind sicherlich vielfältig, einerseits wie Maniac erwähnt, werden von der Pharmamafia normale psychische Reaktionen als krankhaft definiert, anderseits dieses "schneller, weiter, höher" setzt Menschen unter Druck, wenn man nicht kritisch fragt "wieso, weshalb, warum, für wem, was habe ich davon, will es wirklich, mache ich es nur um mit anderen mit zuhalten"??

Weitere Faktoren wären der moralische Relativism, Mangel an festen Strukturen und Regelwerke die einerseits einen Bezugspunkt bieten, andersseits etwas gegen den man auflehnen kann. Traditionelle Familienstrukturen fallen weg, krankhafter Individualism, Massmedien schockieren uns täglich aufs neue und geben dass Gefühl dass Untergang nahe steht, Soziale Netzwerke geben uns das Gefühl, dass jeder ein "besseres" Leben hat als wir selbst.
Der Gedanke des technologischen Determinimus und dass Evolution in Technologie muss auch soziale/ gesellschaftliche/ moralische Evolution mitbringen muss. etc etc.
Sorry hab jetzt viele Stichworte aufgezählt, ohne näher drauf einzugehen. Aber ihr sieht worauf ich hinaus will, es gibt viele Gründe warum jemand Burn-out oder Depression leidet. Ich denke, heute ist wichtiger denn je, dass Individuen ihren psychischen Wohlergehen in die Hand nehmen und klare Grenzen setzen, gegeüber Arbeitgeber, Familie, Medien etc.
 
Mir ist klar, dass Probleme bei der Streßbewältigung multifunktionelle Ursachen haben. Nur leider suchen Betroffene fast ausschließlich im Bereich Arbeit. Also beleuchten wir die Arbeitssituation... und kommen zur Erkenntnis:
I.... Ich denke, heute ist wichtiger denn je, dass Individuen ihren psychischen Wohlergehen in die Hand nehmen und klare Grenzen setzen, gegeüber Arbeitgeber, Familie, Medien etc.
Da ist meiner Meinung nach der alles entscheidende Knackpunkt.



Elisabeth
 
Mir ist klar, dass Probleme bei der Streßbewältigung multifunktionelle Ursachen haben. Nur leider suchen Betroffene fast ausschließlich im Bereich Arbeit. Also beleuchten wir die Arbeitssituation... und kommen zur Erkenntnis: Da ist meiner Meinung nach der alles entscheidende Knackpunkt.
Für mich stellt sich die Frage, ob sich Menschen aufgrund der "Anspruchshaltung" an den Arbeitsplatz heute schneller be- oder überlastet fühlen als früher. Ich habe beruflich natürlich fast ausschliesslich mit Schülern zu tun, dennoch fällt mir auf, dass diese subjektiv einige Dinge als "unzumutbar" empfinden bzw. Entgegenkommen des AG regelrecht voraussetzen. Wenn z.B. an dem eigenen Geburtstag ein Seminartag stattfindet oder eine Klausur geschrieben wird, empfinden viele Auszubildenden das als nicht hinnehmbar. Auch existiert scheinbar eine Erwartungshaltung, dass wir jeden "Brückentag" als Schulfrei geben müssen und Schüler ankündigen "also am 3. Oktober bin ich auf einem Konzert- ich kann doch nicht versprechen, dass ich dann am 4. in der Schule leistungsfähig bin". In einem Kurs geistert das "Gerücht" umher, dass nach 4 Nächten immer 3 freie Tage gegeben werden müssten (wobei die Schüler der Ansicht sind, dass der letzte Nachtwachenmorgen noch nicht frei ist!). Wer also am Samstag aus der Nacht kommt, kann also auf gar keinen Fall vor Mittwoch wieder den Dienst aufnehmen...;-) Es fällt auf, dass ein Großteil der Schüler den eigenen Freizeitaktivitäten deutlich mehr Wichtigkeit beimessen als den beruflichen Verpflichtungen; wenn man den Dienst- oder Stundenplan nicht an deren Lebensführung anpasst, empfinden einige Schüler dieses bereits als unzumutbaren Eingriff in deren private Belange! Ich denke, dass es zwischen AN und AG ein gegenseitiges Geben und Nehmen ist...eine gesunde Balance aus Leistungsbereitschaft (eben auch mal Einsatz über das vertraglich erwartete hinaus) und dem gesunden Abgrenzen vom Beruf. Ich bin grundsätzlich nicht bereit zu polarisierenden und pauschalen Äußerungen vom "bösen Arbeitgeber und den armen unterdrückten Arbeitnehmern".
 
Vielleicht ist es ja der richtige Weg den die Schüler gehen. Gleich Grenzen setzen. Den Beruf nicht die Übermacht zuweisen, den er bei den Älteren oft hat.
Die Balance zwischen Geben und Nehmen existiert nicht mehr. Heutzutage wird in der Pflege nur noch gefordert. Du mußt morgen eine zusätzliche Schicht übernehmen, du mußt schneller arbeiten, du mußt die Pflegeplanung zuhause schreiben, wenn du das während deiner Arbeitszeit nicht schaffst.

Man hat doch kaum noch die Chance auf Freizeit umzuschalten. Und oft nervt dann auch noch die Rufbereitschaft, die man möglichst kostenlos erbringen soll. Die Familie leidet unter diesen Umständen was zusätzlich für schlechte Gefühle sorgt. Für Frauen mit Familie ist das Leben doch nur noch ein elender Balanceakt zwischen Arbeit und Familie, der viel zu oft zugunsten der Arbeit umkippt.

Nachdem ich selbst einen Burnout hatte, kann ich im Rückblick eindeutig sagen, dass die Überbeanspruchung durch die Arbeit letztendlich das Ausbilden des Burnouts massiv gefördert hat. Die Unberechenbarkeit des Lebens mit so einem Beruf war ebenfalls ein entscheidender Faktor. Ich fand es irgendwann unerträglich, dass immer die Familie und die Freunde zurückstehen mußten, wenn es z.B. um gesellige Zusammentreffen ging, an denen ich aufgrund meines Berufs selten teilnehmen konnte.

Da ich meine berufliche Situation radikal geändert habe, jetzt in einer regelmäßigen 5 Tage Woche arbeite, sehe ich den gewaltigen Unterschied. Ich habe regelmäßige Ruhephasen auf die ich mich verlassen kann. Kein Durchquälen durch 2 oder sogar 3 Wochen Schicht am Stück. Hätte ich weiter in diesem unsäglichen System weiter arbeiten müssen, wäre ich mittlerweile bestimmt entgültig arbeitsunfähig.
 
von Lillebrit: Ich denke, dass es zwischen AN und AG ein gegenseitiges Geben und Nehmen ist...eine gesunde Balance aus Leistungsbereitschaft (eben auch mal Einsatz über das vertraglich erwartete hinaus) und dem gesunden Abgrenzen vom Beruf.

Ich denke, dass ist eine persönliche Sache und daher schlecht zu verallgemeinern. Jeder hat seine Belastungsgrenze und muss sie festlegen. Der Knackpunkt: Wird es von Arbeitskollegen, Vorgesetzten, AG akzeptiert? Es gibt keine Definition von über das vertragliche hinaus, selbst die gesetzlichen Möglichkeiten werden über ein Maß "aus" genutzt (der berühmte kleine Finger wird bis zum kompletten Körper eingesackt) und es reicht den Arbeitskollegen, Vorgesetzten, AG nicht. Beispiel: Ruhepausen zwischen den Diensten werden nicht eingehalten, die Teilzeitkräfte und Vollzeitkräfte machen Mehrarbeit/Überstunden etc..

von Lillebrit: Ich habe beruflich natürlich fast ausschliesslich mit Schülern zu tun, dennoch fällt mir auf, dass diese subjektiv einige Dinge als "unzumutbar" empfinden bzw. Entgegenkommen des AG regelrecht voraussetzen.
Siehste, sie haben dazu gelernt. Der AG hat es ihnen vorgemacht und nun wird der Spieß umgedreht. Ich denke, dass ist nix anderes, Vertrag ist Vertrag und der ist einzuhalten. Der Rest ist "persönliche" Verhandlungssache. Ich denke, auch Schulen haben die Aufgabe mal den Schülerinnen/Schüler klipp und klar Verträge zu erklären, Rechte "und" Pflichten.
Ich bin oft entsetzt wie viel "Un" wissenheit herrscht bei Arbeitskolleginnen/ Arbeitskollegen/ Personalrat/ Verwaltung etc., wobei ich bei manchen vermute, sie wollen nicht das man(n)/frau bescheid weiß.

von Lillibrit: Ich bin grundsätzlich nicht bereit zu polarisierenden und pauschalen Äußerungen vom "bösen Arbeitgeber und den armen unterdrückten Arbeitnehmern".
Ich sehe das genau so, is aber leider so, weil es einfacher ist.
Wer kennt nicht den Spruch: Wenn dann Alle gleich!!!! Das geht aber nicht, weil wir alle eine unterschiedliche Lebensituation (Kinder, zu pflegende Angehörige....) haben.
Nur nehmen sich manche das Recht heraus auf anderer Rücken (ohne vertragliche Zusicherungen) Gleicher zu sein. Besonders Systemtreue bekommen automatisch den Zuschlag. Wer gut schleimt, der gut fährt.
 
Ich denke, dass ist eine persönliche Sache und daher schlecht zu verallgemeinern. Jeder hat seine Belastungsgrenze und muss sie festlegen. Der Knackpunkt: Wird es von Arbeitskollegen, Vorgesetzten, AG akzeptiert? Es gibt keine Definition von über das vertragliche hinaus, selbst die gesetzlichen Möglichkeiten werden über ein Maß "aus" genutzt (der berühmte kleine Finger wird bis zum kompletten Körper eingesackt) und es reicht den Arbeitskollegen, Vorgesetzten, AG nicht. Beispiel: Ruhepausen zwischen den Diensten werden nicht eingehalten, die Teilzeitkräfte und Vollzeitkräfte machen Mehrarbeit/Überstunden etc..
Natürlich hat die jeder- mit "über das vertraglich geforderte" meine ich u.a. auch die Übernahme von zusätzlichen Aufgaben (Mitarbeit in Projektgruppen, Mitwirkung an Öffentlichkeitsarbeit etc.) bzw. in meinem Fall als Lehrerin die Bereitschaft, auch mal was privat aus eigener Tasche zu finanzieren (Süßigkeiten für die Schüler bei schriftlichen Prüfungen, Filme oder Bücher etc.). Es muss sich halt immer die Waage halten- solange ich aber Freiräume für die Ausgestaltung meiner Tätigkeit bekomme, bin ich auch bereit dazu. Natürlich habe ich in meiner Position deutlich mehr inhaltliche und zeitliche Gestaltungsspielräume, als eine Pflegekraft auf Station...somit argumentiere ich auch aus einem anderen Blickwinkel.

Siehste, sie haben dazu gelernt. Der AG hat es ihnen vorgemacht und nun wird der Spieß umgedreht. Ich denke, dass ist nix anderes, Vertrag ist Vertrag und der ist einzuhalten. Der Rest ist "persönliche" Verhandlungssache. Ich denke, auch Schulen haben die Aufgabe mal den Schülerinnen/Schüler klipp und klar Verträge zu erklären, Rechte "und" Pflichten.
Ne- die versuchen, die Spielregeln selber zu bestimmen und man pochte auf Rechte unter Umgehung der Pflichten ;-)
Ich bin oft entsetzt wie viel "Un" wissenheit herrscht bei Arbeitskolleginnen/ Arbeitskollegen/ Personalrat/ Verwaltung etc., wobei ich bei manchen vermute, sie wollen nicht das man(n)/frau bescheid weiß.
Da stimme ich zu- das habe ich zumindest in der praktischen Pflegearbeit und in unterschiedlichen Einrichtungen auch so erlebt. Pflegekräfte kannten Ihre Rechte als AN und dafür die BR die Grenzen ihres Mitbestimmungsrechtes bei betrieblichen belangen nicht! Ich denke aber, dass die Pflicht sich zu informieren auch vom AN ausgeht...leider wird viel gejammert, ohne sich Sachkenntnisse anzueignen.
 
von Lillebrit: ....meine ich u.a. auch die Übernahme von zusätzlichen Aufgaben (Mitarbeit in Projektgruppen, Mitwirkung an Öffentlichkeitsarbeit etc....
Ich erlebe es so: Wir sollen neben unseren täglich zu verrichteten Arbeiten, "zusätzliche" Arbeiten leisten, die "in" der Dienstzeit nicht, aus Personalmangelgründen, zu leisten sind. Das bedeutet "immer" neben der Arbeitszeit, in unserer Freizeit, ohne Honnorierung. Schlimm wird es zusätzlich wenn ich mir die Arbeit gemacht habe, meine PDL die Sachen übergebe und sie "meine" Arbeit als "ihre" Arbeit der Obrigkeit (Leitungen) gegenüber verkauft.
 
Ich erlebe es so: Wir sollen neben unseren täglich zu verrichteten Arbeiten, "zusätzliche" Arbeiten leisten, die "in" der Dienstzeit nicht, aus Personalmangelgründen, zu leisten sind. Das bedeutet "immer" neben der Arbeitszeit, in unserer Freizeit, ohne Honnorierung.
Die Zeiten werden aber doch als Überstunden erfasst, oder? So ist es z.B. bei mir...man bekommt diese Zeit halt auf dem Arbeitszeitkonto gutgeschrieben bzw. hat diese als Überstunden. Man stempelt sich für solche Tätigkeiten ja nicht aus...Natürlich muss man festhalten, dass auch hier meine eigenen Entscheidungsspielräume (wann ich beginne und wann ich aufhöre) etwas größer sind; ich habe einen vorgegeben Zeitkorridor für die Ableistung meiner Arbeit; ich kann aber auch mal eine Stunde später anfangen und dafür halt länger bleiben- je nachdem, ob und wie ich im Unterricht eingeplant bin.
 
von Lillebrit: Die Zeiten werden aber doch als Überstunden erfasst, oder?
Wenn ich sie "an" meinen Arbeitsort leisten kann, ja.
Es sollen keine Mehrarbeitsstunden/Überstunden anfallen und daher ist die Anspruchshaltung der Obrigkeit, diese Arbeit in der normalen Dienstzeit zu leisten. Wie wir besetzt sind ist für sie uninteressant. So manche Leistungen (zum Beispiel: Dienstplan "Vor"planung, interne Schulungen...) werden im Privaten Bereich erbracht um überhaupt mal etwas vorwärts zu kommen, aber das ist natürlich nicht per Zeitkonto abstempelbar.

von Lillebrit: meine eigenen Entscheidungsspielräume (wann ich beginne und wann ich aufhöre)
Genau da sind die Probleme im Arbeitsalltag. Wir haben unsere Dienstzeiten (FD/ZD/SD/ND) und müssen diese "zusätzlichen" Arbeiten in unseren Dienstzeiten leisten. Es ist selten Ruhe und Zeit während der "normalen" Arbeitszeit irrrrgend etwas in den Diensten (zum Beispiel: Pflegestandards, Tätigkeitenaufstellungen etc.) auszuarbeiten.
Gehe ich zum Beispiel auf eine Fort-, Weitebildung und das Haus hat sie bezahlt, wird von mir erwartet eine interne Schulung anzubieten und abzuhalten.
Außerdem wird mir "nur" meine Tagesstundenzahl (ich bin Teilzeitkraft und mein Werktagsstundensatz beträgt rund 5 Stunden) gutgeschrieben, egal ob diese Fortbildung 8 Stunden dauert.
Das bedeutet, ich muss eine "schriftliche" Zusammenfassung ausarbeite und/oder eine interne Schulung abhalten. Wobei so manche Arbeitskolleginn/Arbeitskollege überhaupt nicht geschult werden möchte und mit einem desinteressierten Gesicht dabei sitzt.
Folge: Die meisten Arbeitskolleginnen/Arbeitskollegen gehen erst gar nicht zu einer Fort-, Weiterbildung.
Ich gehe komplett in meiner Freizeit oder nehme einen Urlaubstag und zahle selbst, damit nicht noch "zusätzliche" Arbeit auf mich zu kommt.
 
ich habe einen vorgegeben Zeitkorridor für die Ableistung meiner Arbeit; ich kann aber auch mal eine Stunde später anfangen und dafür halt länger bleiben- je nachdem, ob und wie ich im Unterricht eingeplant bin.
Dann hst du ja schon eine Möglichkeit zu kompensieren.
Was nutzt es wenn Überstunden erfasst werden, man aber aufgrund der fehlenden Personaldichte nicht frei nehmen kann. Immer wieder zu neuen Überstunden gezwungen wird, obwohl man dringend Freizeit bräuchte zum erholen. Warum schieben viele Pflegekräfte 200-300-400 Überstunden vor sich her? Ohne Aussicht auf frei.

Wenn ich Erholung brauche habe ich nichts davon wenn ich die Überstunden ausbezahlt bekomme. Ich will Freizeit haben, die es aber nicht gibt.
 

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