Na, dann sind wir irgendwo zwischen gestern und heute.....
Nachts, bei überwiegend 2 PFK (ab 4:30, es sei denn es sind eh Handlungen wie bei erschöpftem Inko-Mat. notwendig oder auf Wunsch des Pat.) werden die pflegeaufwendigeren Pat. gepflegt. Dies ist für den Tagdienst tatsächlich eine Entlastung, es sei denn wir haben Schüler/innen oder eine spezielle ältere Kraft, die dann auch überwiegend die reine Pflege übernimmt.
Morgens eine Runde pro Seite mit Vitalzeichen (interdisziplinäre Gefäßchirurgie, da sind die Werte nicht unerheblich), später Verbände und Verordnungen.
Frühstück und Mittagessen sowie eine Runde zum Auffüllen der Pflegeschränke und Wasser- und Gläserverteilung übernimmt die Servicekraft. Wasser, Kaffee und Tee stehen aber auch immer im Tagesbereich für die Pat. bereit, nur schafft es nicht unbedingt jeder sich dort selbst zu versorgen.
Hin - und herfahren der Pat. zu Untersuchungen und OP's übernimmt der Transport, das war auch schon vor 25 Jahren so.
Kleine Wünsche, mal ein Gespräch etc. übernehmen die "grünen Damen" (und Herren!)
Nachmittags erneut eine Runde pro Seite (ich persönlich möchte dann auch mal alle Pat. gesehen haben und mir ein Bild über ihren Zustand gemacht haben). Ab spätestens 17 kein Transport, ab 13 Uhr kein Grüner mehr da, also Schieben etc. weiter durch uns. (Es wird auch gerne bis spät in die Nacht operiert)
14 Uhr Kaffeerunde, 17 Uhr Abendbrot, das ist noch wie zu meiner Lehrzeit.
Vor der Übergabe an den Nachtdienst eine Runde "haben Sie alles zur Nacht?" inkl. Getränke, Nachtmedis, Spritzen.
Im Nachtdienst eine Runde "sind alle da? Ich bin die Nachtschwester und heute Nacht für Sie da", damit man dann die kleinen Bedürfnisse gestillt und alle Pat. einmal gesehen hat, um dann Zeit zum Tbl.stellen für den nächsten Tag zu haben. In der Nacht alle 2-3 Std. gucken, ob noch alle in ihren Betten liegen, ab 4:30 spätestens wieder Waschen, Fönen, Legen. An bestimmten Tagen Apotheke bestellen, Verfallsdaten Sterilgut überprüfen ansonsten Klingeln ablaufen, Kurven, wenn die Stationssekretärin nicht da war, weiterführen, Anordnungen, die den Ärzten auch gerne mal zu ungewöhnlichen Zeiten einfallen, ausarbeiten.
Was hat sich wirklich verändert?
Die Stationssekretärin - die in der Woche von 8-16 Uhr das Telefon überwacht, nach Visiten Kurven ausarbeitet und weiterführt. Das ist eine große Entlastung, bedeutet aber auch viel Kommunikation untereinander, was man sonst vielleicht direkt zwischen Arzt - Pat - Pflege geklärt hat.
Die Servicekraft - zumindest morgens und mittags die Raubtierfütterung und Aufnahme der Essenswünsche.
Die Anzahl der Pflegekräfte - an Wochenenden 3-2-2 evtl. mit Schüler/innen, in der Woche 4-3-2 wenn wir Glück haben und keiner auf andere Stationen abgezogen wird. Da kann ich mich noch gut daran erinnern, dass wir morgens kaum um den Tisch passten. Und das geht jetzt weil:
Abläufe - PC, weniger Hin- und Hertragen von Zetteln, Rö-Bildern, nicht mehr morgens jedes (!!!) Bett richten, Bettwäsche wird weniger gewechselt (weil wenig Wäsche da ist, die Notwendigkeit zum Wechseln wäre aber noch da), OP's wurden mehr betreut (mehr Mobilisiert, überwacht und abends mit Waschschüsseln versorgt - auch hier finde ich die Entwicklung nicht besser).
Den Unteruchungsplan aus Berlin von Elisabeth finde ich prima, nur liegt der leider nicht in Pflegehand, da die Ärzte die Untersuchungen freischalten und durchführen müssen. Ich glaube, wenn wir da mehr managen könnten, würden die Pat. eine kürzere Liegedauer haben.