Einführung von Teamübungen - was haltet ihr davon?

sonne2010

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Ich möchte im nächsten Jahr noch mehr für "meine" Teams tun und habe vor "Teamübungen" einzuführen. Ausschlaggebend dafür sind besonders die Konflikte aufgrund mangelnder Kommunikation untereinander und die Unzufriedenheit durch hohe Arbeitsbelastung bei häufiger Krankmeldung Einzelner. Da das situative Eingreifen,vermitteln und begleiten immer nur kurzfristig Erfolg brachten, möchte ich nun die Teams selber "stärken".
Habe mich mit der Thematik intensiv auseinandergesetzt und hoffe nun, hier im Forum noch interessante Meinunen,Aspekte und Erfahrungen von euch bekommen, die hilfreich für die Einführung sind. Oder kräuseln sich vielleicht die Fußnägel....?
Ich wende mich genau an euch, da ich denke der Großteil kommt direkt aus der Pflege und ist Teil eines Teams und mit der Problematik "leider" vertraut.
Start frei für eure Meinungen:klatschspring:
 
Teamübungen, von einem interessierten Laien durchgeführt, halte ich für einigermaßen fragwürdig.
Wenn man so etwas macht, muß man Fachleute engagieren und nicht nur mal ein Buch über so etwas gelesen haben. Man braucht dafür den nötigen Hintergrund.

Die große Frage ist aber: Wann willst Du so etwas machen? Bekommen Deine Leute die Zeit, die sie investieren müssen, als Überstunden abgegolten oder müssen sie ihre spärliche Freizeit opfern? Während der regulären Arbeitszeit ist so etwas ja leider nicht durchzuführen.

Ich denke, Du wirst auf alle Fälle mit Gegenwind rechnen müssen. Eine Pflichtfortbildung am Wochenende wird eher schlecht angenommen werden und das Wort "freiwillig" ist in solchen Situationen auch nicht praktisch. Die Leute, die Du erreichen willst, werden dann nicht kommen.

Egal, was Du machst, es wird verkehrt sein.:wink:
 
Vielen Dank für die Rückmeldung.
Laie bin ich in Bezug auf Teamcoaching, das ist richtig- aber auch ein älterer "Hase" in Mitarbeiterführung und nicht ganz erfolglos :mryellow: .
Habe dazu nicht nur ein Buch gelesen, sondern auch einen Fachmann besucht, der mir das auch zutraut.
Gebe dir in soweit recht, dass es Teamkonstellationen gibt, wo nur noch ein Fachmann/-frau hilft - schätze die Situation aber nicht soo brenzlig ein.

Unsere Teamsitzungen beeinhalten bereits den Punkt Teamgespräche,in denen aktuelle Probleme besprochen werden.Da dieser Tag für alle, außer dem ND, nicht mit einem Dienst verbunden ist, habe ich bereits zeitliche Kapazität und schröpfe nicht die Freizeit der MA (war mir auch wichtig)

Objektiv betrachtet kann man es ja nie allen recht machen, möchte aber wenigstens versuchen die Masse zu erreichen und in Bezug auf Feedback und das Miteinander etwas zu verändern.Manche MA haben es leider nicht in ausreichendem Maße gelernt respektvoll und wohlwollend miteinander umzugehen:cry:

Einzelgespräche mit den Betreffenden sind sehr zeitaufwendig,meistens situativ reagierend und dadurch kommen leider die positiven MA-gespräche immer etwas zu kurz.
 
Was heißt denn Teamübungen für dich?

Mach mal ein, zwei, drei Beispiele wie das ablaufen soll.
 
Was es heute so alles gibt. Vor vielen, vielen Jahren gab es die Stationsfeiern, den Stationsausflug, usw..

Wir haben uns auch net alle lieb gehabt, aber ein Team (damals hieß das noch Kollektiv *fg*) waren wir schon. Man wusste mehr übereinander und konnte so eher nachvollziehn, warum wer wie reagiert. Immer lieb und nett sein zu müssen, kann auch viel Streß bedeuten. Das wurde net erwartet.

Aber wie geschrieben: das war vor vielen, vielen Jahren. *g*

Elisabeth
 
Ich würde auch gerne wissen, was genau ich mir unter diesen Teamübungen vorzustellen habe...Wie genau soll sich so etwas gestalten, mit welchem Ziel? Und befürchtest Du dabei keine Eskaltionen? Wärest Du dieser gewachsen? Kommunikationsprobleme...Konfliktscheue ...lassen sich nicht mal eben im Rahmen von Teamsitzungen wegüben.
@ Elisabeth: Ich weiß zwar nicht , was genau Du mit früher meinst, aber kann es sein, dass Du gerade die gute alte Zeit ei bißchen verklärst? Mein früher liegt auch schon 15 - 20 Jahre zurück und auch damals gab es richtig miese Kollegen, die nichts besseres zu tun hatten als andere zu diffamierren, schikanieren oder diskreditieren.
 
Bei Weihnachtsfeiern kommt es eben immer auf das Team an, wie immer. Auch ich habe Erinnerungen an tolle Feste, aber auch bei mir sind die Zeiten lange vorbei.
In der Abteilung, in der ich jetzt arbeite, gehe ich auch nicht mehr zu den Feiern.

Aber da hätte man auch keine Team-Aktionen zur besseren Zusammenarbeit gebraucht.

Ei oder Henne, das ist, wie so oft die Frage.:mrgreen:
 
Weder noch Bachstelze- wir hatten heue eine Stationsinterne wunderschöne ...niedliche... harmonische Super-Mini-Weihnachtsfeier :mrgreen: und das obwohl derzeit das Betriebsklima alles andere als friedlich ist...hat mich ein bißchen an den Waffenstillstand zwischen England und Deutschland im zweiten Weltkrieg erinnert...( wobei die Fronten bei uns nicht so geklärt sind ) da haben die Deutschen doch am Heilig Abend Weihnachtsbäume in ihren Schützengräben aufgestellt und Stille Nacht angestimmt und die Engländer haben mitgesungen und den Rest der Nacht gab es keinen Krieg mehr....- sorry für's O.T. :roll:
 
. Ausschlaggebend dafür sind besonders die Konflikte aufgrund mangelnder Kommunikation untereinander und die Unzufriedenheit durch hohe Arbeitsbelastung bei häufiger Krankmeldung Einzelner.

Möchtest du deine Mitarbeiter zusammentrommeln und erst wieder rauslassen, wenn sie ordentlich kommuniziert haben? Senkst du die Arbeitsbelastung? Oder redest du den Faul-und Scheinkranken ins Gewissen? Respektvolles und wohlwollendes miteinander Umgehen kann man nicht erzwingen.
Ich bitte auch um Beispiele.
Ich bin überzeugt, die unsicheren, teamspaltenden, "bösen" Mitarbeiter erreichst du damit nicht. Und nenne es bloß nicht, niemals Teamübung. Ich würde mich ver....scht fühlen, wenn ich hören oder lesen müßte, an dem und dem Tag habe ich so eine Pflichtveranstaltung.
Oder hab ich etwa ganz falsch verstanden, was du vorhast? Dann bitte ich um Entschuldigung.
 
....sich nicht mal eben im Rahmen von Teamsitzungen wegüben.
@ Elisabeth: Ich weiß zwar nicht , was genau Du mit früher meinst, aber kann es sein, dass Du gerade die gute alte Zeit ei bißchen verklärst? Mein früher liegt auch schon 15 - 20 Jahre zurück und auch damals gab es richtig miese Kollegen, die nichts besseres zu tun hatten als andere zu diffamierren, schikanieren oder diskreditieren.

Ich bin noch ein paar Jährchen älter. *fg* Wobei ich witzig finde, dass das System von den Zugezogenen von jenseits der Elbe durchaus für gut befunden wurde und somit weiter geführt wird. Scheint doch keine ganz so schlechte Methode zu sein um die, net selten hoch schlagenden, Wogen zu glätten.

Elisabeth
 
Habe jetzt die vielen Antworten erst mal sacken lassen...die Reaktionen zeigen mir, dass es hier leider weit unzufriedenere Teamkollegen als bei mir gibt
Das nicht immer heile Welt herrschen kann, dessen bin ich mir bewusst und strebe auch nicht danach.Konflikte können auch produktiv sein und im Notfall dem anderen mal ganz impulsiv die Meinung zu sagen, für mich menschlich und okay.Aber...man sollte auch die nötige Stärke besitzen sich für einen unschönen Ton oder eine Nachlässigkeit in der Arbeit zu entschuldigen.
Feiern gibt es auch bei uns, sind in der Regel eine nette Abwechslung zum sonst harten Pflegealltag und gut besucht.

Zurück zu meinem eigentlichen Thema: Habe nicht vor die MA einzusperren und erst nach Gehirnwäsche zu entlassen:mrgreen:
Es in der Ankündigung Teamübung zu nennen wäre natürlich unklug und nicht geplant, ob ich überhaupt damit starten kann hängt ja vom Team selbst und deren Einverständnis ab ( sonst bringt es nichts)
Da vor meiner Zeit häufige Leitungswechsel erfolgten und die MA sich häufig allein gelassen fühlten ( erhoben in der letzten MA-befragung und MA-Jahresgespräche) haben sich bei einigen bestimmte Verhaltensweisen eingeschlichen. Diese möchte ich aufarbeiten.

Die "Übungen" bestehen im Vorfeld aus einem Fragebogen ( innerhalb von 10-15min ausfüllbar), welche Grundlage für die anschliessende Diskussion und Zielsetzung im Team sind. Dabei sollen nicht nur Schwächen sondern auch Stärken herausgearbeitet werden.Kategorien sind dabei Qualifikation, Engagement,Führung, Klima, Organisation, Kritik usw.(insg.12)
Die drei Kategorien mit den höchsten "Punkten" werden dann nach Einverständnis in weiteren TS bearbeitet.
 
Was ist das eigentlich- eine Teamübung? Was muss ich mir darunter vorstellen? Hast du da ev. einen Link, wo man sich belesen kann?

Was ist ganz konkret dein Ziel? Wie soll die Konstellation hinterher im Team sein?

Elisabeth
 
Oh, so ein Ding haben wir auch mal mitgemacht. :knockin:
 
Die drei Kategorien mit den höchsten "Punkten" werden dann nach Einverständnis in weiteren TS bearbeitet.
Inwiefern? Bitte erkläre doch mal konkret, wie sich das gestalten soll- ich wiederhole mich gerade ja?...:emba: Ich stelle es mir sehr schwierig vor, mit einem Team, aus dem heraus sich die Probleme entwickelt haben, diese auch ohne objektive Unterstüzung anzugehen...Bitte entschuldige meine Skepsis, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schnell Gefühle im Rahmen von Diskusionen hochkochen ...Du willst diese Teamübungen ja nicht Grundlos abhalten, sondern sich manifestierende Probleme angehen. Damit Dir / Euch das gelingt, bedarf es sehr viel Disziplin, Sachlichkeit...Kommunikationskompetenz- nicht nur von Dir selbst sondern auch von Deinen Kollegen...Es ist anzunehmen, dass diese nicht bei jedem voraus gesetzt werden kann, weshalb ich bezweifel, dass sich alleine im Team mit Hilfe des Teams Eure Probleme lösen lassen.
 
@ Elisabeth Dinse: Teamübungen sind ein Bestandteil der Teamführung/MA-führung ,dienen der Teamentwicklung und der Verbesserung der Leistungsfähigkeitdes Teams. Durch Erkennen von Stärken sollen Ressourcen genutzt und Schwächen aufgearbeitet/ abgebaut werden.
Einen Link kann ich dir nicht geben,habe zu diesem Thema vorrangig mit Büchern gearbeitet und mich Fachleuten ausgetauscht.
Freund "GOOGLE" spukt bestimmt was aus oder ich schreibe eine Bücherliste.
Mein Ziel ist ein eigenverantwortliches Team, welches in der Lage ist Probleme konstruktiv zu bearbeiten und Feedback auszutauschen.

@Hypertone_Krise: vielen Dank für deine Skepsis, diese regt mich nochmal zum nachdenken an
Nehmen wir an im ersten Fragebogen kommt heraus, das es Probleme im Klima des Teams gibt.
Alle sind einverstanden diese Thematik zu vertiefen und sich der Problematik zu stellen, denn wir wissen ja noch nicht welche Probleme genau.
Nun folgt in einem Folgetermin als erstes wieder ein Fragebogen mit Fragen und Bewertungen zu Offenheit, Konfomität, Loyalität, Wertvorstellungen, Motivation....
wieder Auswertung, Diskussion, Festlegen von gemeinsamen Zielen

Ich bin generell nicht schlecht gefahren mit meiner bisherigen Vorgehensweise, möchte es nur jetzt nochmal anders angehen und sehe es als Intrument der Teamführung. Ich traue meinen MA schon zu, im Team mit dem Team, Lösungen zu erarbeiten.Manchmal bedarf es nur einen Stups in die richtige Richtung:)
 
Du gehst das Problem sehr kognitiv an. Es stellt sich die Frage, ob man Emotionen auf der Metaebene beikommen kann.

Wie willst du eiegntlich die nötige Distanz einhalten wenn du doch selbst Teil des Problems bist als Teammitglied? Emotionen abstellen? Das ist unmöglich. Dies würde voraussetzen, dass du als Maschine agieren kannst.

Was spricht gegen einen externen Coach/Supervisor?

Elisabeth
 
Das unterschreib ich so.
Und ist das Bedürfnis des Teams, sich diesen Dingen zu widmen, genauso groß wie deines?
Als ich auf meiner, sehr schwierigen Station anfing, gab es eine Supervision. Nach heftigen Querelen mit der Stationsleitung, die sich versetzen ließ und nicht mehr teilnahm. Das Team sollte (wollte?) das alles reflektieren und aufarbeiten. Fazit: ungefähr 30 Prozent von Mitarbeitern, die in einer untergeordneten Rolle im Team waren, nahmen teil und es wurde jedesmal ein Flipchart mit Weisheiten aus dem Schatzkästlein des Coaching erstellt, das (oft zur allgemeinen Belustigung) eine Weile in der Küche hing.
Das Klima ist noch genauso wie vielleicht seit drölfzig Jahren. Es ist ein Haifischbecken. Neue Mitarbeiter gehen unter, oder können mitschwimmen, alte (das Teamklima bestimmende) gehen auch mal weg, die Grundstimmung bleibt. Sehr spannend, das.
Ich arbeite ausgesprochen gerne da.

Mein Ziel ist ein eigenverantwortliches Team, welches in der Lage ist Probleme konstruktiv zu bearbeiten und Feedback auszutauschen.

Das kann mein Team auch. Meistens will es das nur nicht.
 
Zitat von Elisabeth Dinse
Wobei ich witzig finde, dass das System von den Zugezogenen von jenseits der Elbe durchaus für gut befunden wurde und somit weiter geführt wird.
Zitat von Hypertone_Krise Wenn ich wüßte, was Du damit meinst, könnte ich es vielleicht auch witzig finden...
Diese Frage stellte sich mir auch.
Vielleicht wird sie ja noch beantwortet?
 

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