Was erwartet Ihr von Eurer PDL?

Hypertone_Krise

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PDL, GuK, Palliative Care
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PDL
Was erwartet Ihr von Eurer PDL?
Ich habe derzeit das Gefühl, mich selbst neu erfinden zu müssen...denjenigen, denen ich bisher nur Kollegin war, nun auch eine Vorgesetzte zu sein, fällt mir manchmal nicht leicht. Deshalb wäre ich für einen regen Erfahrungsaustausch dankbar. :flowerpower:
 
mir geht es ähnlich, zuvor war ich Teamleitung, dann Bereichsleitung - jetzt steh ich direkt unter meiner PDL als Stellvertretung (oder besser - an seiner Seite - er bezieht mich enorm ein, was ich persönlich sehr konstruktiv finde).

Dienstpläne wurden kürzlich ganz arg beäugt (sonst hat da nie einer aufgemuckt - meine Dienstpläne waren immer willkommen, weil fair geplant). Ich habe den Eindruck, je höher man in der Hierarchie steht, desto kritischer sind andere - vor allem, wenn man vorher ein in deren Augen "gleichwertiger" Kollege war (ich sehe den Umstand anders, aber nun)...

Ich freue mich hier genauso auf Antworten auf die Ausgangsfrage. Ich weiß was mein Chef von mir erwartet - was die Kollegen erwarten, ließ sich im Gespräch nicht wirklich heraus finden - oder ich hab auf dem verkehrten Ohr gehört... wer weiß :engel:
 
Eine PDL sollte hinter ihrem/seinem Team stehen, aber auch mal ein Machtwort sprechen können.
Die PDL sollte auch zu Ihren Taten/Veränderungen stehen und auch keine Scheu haben auch mal das Team in Entscheidungen mit einzubeziehen.
Regelmäßige Feedbackgespräche sollte es geben....Und eine Karte zum Geburtstag für jeden (so ist es bei uns).
An Weihnachten wäre ein kurzer Besuch auf Station auch nicht schlecht, macht unsere PDL auch immer, find ich persönlich echt gut und macht sie mir auch sympathischer.
 
oh jetzt wirds spannend, denn ich arbeite in einem ganz anderen Bereich

:emba:
 
Eine PDL sollte hinter ihrem/seinem Team stehen, aber auch mal ein Machtwort sprechen können.
Könntest Du das bitte ein bißchen mehr konkretisieren?

Die PDL sollte auch zu Ihren Taten/Veränderungen stehen und auch keine Scheu haben auch mal das Team in Entscheidungen mit einzubeziehen.
Auch hierbei bitte ich Dich, dies genauer zu erklären. Möchtest Du, dass das Team mitentscheidet?

oh jetzt wirds spannend, denn ich arbeite in einem ganz anderen Bereich

:emba:
Aber auch Du hast doch eine Vorgesetzte und Kollegen, die Dir unterstellt sind, oder?
 
das schon - ich bin einfach enorm enger dran, als es bei Schlitzkompresse der Fall ist - meinen Chef und mich, wie auch die zweite Stellvertretung sehen die Kollegen nahezu täglich, weil wir weiterhin aktiv in der Pflege mitarbeiten (und uns derzeit am liebsten klonen würden, bei verdammt viel Papierkram, der eigentlich auch noch gemacht werden will).

Ich bin also näher dran, als es im Krankenhaus der Fall ist - was die Erwartungen, Wünsche und die Kritiken auch anders ausfallen lässt.
 
Was mich zum Beispiel sehr anstrengt, ist die Art und Weise, wie manche Kollegen versuchen, mit ihren Belangen an mich als stellvertr. PDL- oder eben zeitweise als PDL - an mich heranzutreten: Mir kommt es oft so vor, als wenn sie dabei von unserer Kollegialität profitieren wollen...tun besonders Kumpelhaft und reagieren auf Absagen bezüglich ihrer Dientsplanwünsche etc. extrem beleidigt. :|
 
Mir kommt es oft so vor, als wenn sie dabei von unserer Kollegialität profitieren wollen...tun besonders Kumpelhaft und reagieren auf Absagen bezüglich ihrer Dientsplanwünsche etc. extrem beleidigt. :|


Das wird wohl menschlich die grösste Herrausforderung sein, wenn man in dem Betrieb in dem man vorher als Kapazität gearbeitet hat jetzt nun darüber bestimmen muss, wie die andern zu arbeiten haben.
 
Das begrüsse ich auch sehr, wenn sich Vorgesetzte immer noch mit den Patienten umgeben, wenn es die Büroarbeit zulässt. Denn nur wer über den Schreibtischrand schaut, kann auch tatsächlich die Sitation begreifen, in welcher wir Pflegende uns befinden.
 
Ketzerische Frage: Sind die, die net mehr am Bett arbeiten per se schlechtere Chefs?

Elisabeth
 
Nööö Elisabeth, würd ich nicht behaupten... Jeder hat doch sein Aufgabengebiet... Ich finde, das Team sollte auch hinter seiner PDL stehen... Nicht nur umgekehrt ...
Ansonsten erwarte ich partnerschaftliches Verhältnis, wo man Dinge ausdiskutiert...
 
Ansonsten erwarte ich partnerschaftliches Verhältnis, wo man Dinge ausdiskutiert...
O.K. dann stell Dir bitte mal vor, wenn jede Dienstanweisung erst noch ausdiskutiert werden muss...wenn ein NEIN seitens der Vorgesetzten nicht als solches akzeptiert wird und das bei 30 Pflegekräften...Und ein partnerschaftliches Verhältnis will ich gar nicht anstreben- ist schon schwer genug , im Rahmen einer Partnerschaft einen gemeinsamen Kontext zu finden...:roll:
 
Ketzerische Frage: Sind die, die net mehr am Bett arbeiten per se schlechtere Chefs?
Das kann man so nicht sehen. Theorie und Praxis sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Wer lange nicht mehr in der Praxis gearbeitet hat, verliert den Blick für die Praxis und fällt Entscheidungen nur noch auf Basis des theoretischen Wissens. Je länger die praktische Abstinenz, desto weiter geht die Kluft auf, bis hin zu nicht mehr durchführbaren Entscheidungen, eben weil die Praktikabilität nicht mehr überblickt werden kann.

In Heimen ist die praktische Erfahrung nicht ganz so wichtig, wie im ambulanten Bereich. Hier gibt es keine standardisierte Arbeitsumgebung. Die jeweils vorhandene Arbeitsumgebung muß z.B. in der Planung berücksichtigt werden. Aber wie kann ich das, wenn ich selbst kein Bild mehr davon habe, weil ich den Patienten ewig nicht mehr gesehen habe.
 
Bei einem plausiblen Hintergrund muss man nichts ausdiskutieren... Und partnerschaftlich heißt, dass ich auch das vertrete, was mein Vorgesetzter mir vorgibt...Und dass man gelobt wird und Kritik an der richtigen Stelle ist..Ne Partnerschaft will ich mit meiner PDL bestimmt nicht eingehen.. Wär ja noch schöner... Ich hatte schon viele Persönlichkeiten als PDL.. Das heißt nicht, dass ich grundsätzlich alles ausdiskutieren möchte..
 
Und partnerschaftlich heißt, dass ich auch das vertrete, was mein Vorgesetzter mir vorgibt...
Ah o.k.- dann meinst Du das, was ich mit Loyalität bezeichnen würde...:P Gerade im sozialen Bereich ist es so arg schwer,die Ballance zu halten...sich zum Beispiel dem zum Teil wirklich manipulatiben Verbrüderungsversuchen zu widersetzen...sich unbeliebt zu machen und den Unmut mancher auszuhalten...Aber wenn ich meinem Harmoniebedürfnis nachgeben würde, wäre es mir nicht möglich, dieser Herausforderung gerecht zu werden.

Ich hatte schon viele Persönlichkeiten als PDL..
Lach- ich auch und ich weiß deshalb sehr genau, wie ich es nicht machen will....Das ist doch schon mal was , oder?
 
hallo

erstmal erwarte ich von einer PDL die Grundprinzipien

ehrlich gerecht fair .......... um jeden Preis

eine PDL muß auch mal unbequeme Anordnungen treffen, sie muß auch Dienstanweisungen geben, die nicht so toll sind ...... O.K.

dann aber ehrlich, mit Begründung, wir sind keine kleinen Kinder

eine PDL muß aber auch wohl oder übel mal auf den Tisch hauen können, denn wir sind zwar keine Kinder aber Menschen und da schleichen sich bei fehlender Kontrolle Fehler ein die immer größer werden, wenn man nicht kontrolliert und auf den Tisch haut und sagt "Leute wir müssen beim Wäsche sortieren alle mal wieder besser aufpassen"

eine PDL sollte aber auch menschlich sein und manchmal gewisse Dinge verstehen

eine PDL sollte gegen die Führung des Hauses vor dem Pflegeteam stehen und für sie einstehen, so gut es geht

ein paar Beispiele

viele Grüsse
Bully
 

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