Nach jahrelanger Berufspause wieder auf Station - relativ unproblematisch möglich?

Dreifachmutti

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Deutschland
Beruf
Krankenschwester
Was meint ihr, nach wie vielen Jahren ohne Berufspraxis hat man sein Wissen, dass man sich mal in der Krankenpflegeausbildung angeeignet hat, soweit verloren, dass man nicht mehr ohne Weiteres in der Pflege arbeiten könnte?
Verlernt man es überhaupt? Verpasst man in der Zwischenzeit so viel Neues?


Welche Einarbeitungszeit und -form würdet ihr einer Krankenschwester verordnen, die nach Jahren wieder in die Pflege einsteigt?
Ab wann dürfte man ihr eigenverantwortliches Arbeiten zutrauen?
 
Hallo,
ich finde, das kann man so pauschal nicht sagen. Es kommt immer drauf an, wass diejenige zwischenzeitlich gemacht hat und wie lange genau die Pause war.

Dann ist auch jede Person anders engagiert, die einen lesen sich schnell wieder ein und sind schneller wieder fit, andere brauchen länger. Und es kommt auf die Einarbeitung drauf an. Wenn man einen guten Einarbeiter hat und auch von der Station bzw. dem Haus die Möglichkeit einer guten Einarbeitung kriegt, geht es denk ich schneller, als wenn man ins kalte Wasser geschmissen wird und die Einarbeitung unstrukturiert abläuft (Betreuungspersonen wechseln im schlechtesten Fall täglich, es gibt keine Richtlinie was schon gezeigt wurde, keine Gespräche über den Wissensstand usw.).

Hat Deine Frage einen bestimmten Grund?
 
Hallo Susi Sonnenschein,

ja hat sie. :wink1:



Sagen wir, die Pause beträgt etwa 10 Jahre und zwischenzeitlich ist keinerlei Berufspraxis in der Pflege ausgeübt worden.


 
Hallo Dreifachmutti,

aus der täglichen Erfahrung eines Direktors mit Personalverantwortung kann ich Dir sagen, dass nach 10 Jahren Ausstieg aus der Pflege eine intensive und längerfristige Einarbeitung unabdingbar ist! Es hat sich in den 10 Jahren soviel verändert, das kann man nicht mal eben so nebenbei wieder auffrischen!
Wenn Du dann vielleicht noch in eine spezielle Fachrichtung wiedereinsteigen willst, würde ich Dir zumindest ein mehrwöchiges Auffrischungspraktikum nahelegen! Oder Du vereinbarst mit Deinem potentiellen Arbeitgeber eine ausreichend große Einarbeitungszeit!
Bedenke - Du haftest für all Dein Tun, aber auch Unterlassen! Und auch hier gilt - Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!

LG Direktor
 
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Hallo
Ich war 3 Jahre im Erziehungsurlaub. Meine Einarbeitung bestand im rumführen im Haus, das ich bereits kannte da ich vor den Kids dort schon Tätig war.
2 Tage mitlaufen und zuschauen, dann eigener Bereich und aus den Fehlern lernen. Was wirklich gut war, ich bekam nach 6 Monaten Tagdienst 2 Nächte eine erfahrene Kollegin zur Seite die mich nach dem Nachtdienststandard einwachte den ich 3 Jahre vorher geschrieben hatte.
Grundsätzlich hängt die Einarbeitungszeit davon ab wie lange der Beruf nicht mehr ausgeübt wurde, ob in der Zwischenzeit Fortbildungen besucht wurden und vom Lernvermögen der Kollegin.
Alesig
 
Grundsätzlich hängt die Einarbeitungszeit davon ab wie lange der Beruf nicht mehr ausgeübt wurde, ob in der Zwischenzeit Fortbildungen besucht wurden und vom Lernvermögen der Kollegin.
Alesig


Hallo Alesig - so wie ich die Userin verstanden habe, war sie 10 Jahre, ohne jeglichen Kontakt zum Beruf, raus. Da ist es mit einem einfachen Mitlaufen und ein paar gemeinsamen Diensten meist nicht mehr getan! Habe da einen übergroßen Erfahrungsschatz mit meinen Mitarbeiter(inne)n!

LG Direktor
 
Hallo,
es kommt auch darauf an in welchen Fachbereich Du gehst.
Ich war auch sehr lange draußen und bin jetzt nach 10 1/2 Monaten soweit das ich sagen kann ich bin wieder "drin"
Muss aber auch dazu sagen das ich jegliche Fortbildungen für meinen Fachbereich mitgemacht habe und auch noch werde, sowie Fachbücher über diesen Bereich mir gekauft und auch durchgearbeitet habe. Sowie viele Gespräche mit dem Stammpersonal hatte und meine Grundlagen wieder in Heimarbeit aufgefrischt habe.
Wenn man den Willen hat schafft man es auch!
Ich sag nicht das es einfach wird -gerade im Hinblick auf bestimmte Fachbereiche- aber nicht unmöglich:daumen:
Meine offizielle "Einarbeitungszeit" betrug 6 Wochen die auch eingehalten wurde.
 
Also, nach der Ausbildung ist nie wieder als direkte Krankenschwester gearbeitet worden. Zwar im KH aber in einer Funktionsabteilung.
Jetzt würde der Einsatz nicht in der Peripherie sondern auf einer für meine Begriffe sehr anspruchsvollen Fachstation erfolgen.
Hinzu kommt, dass die Stelle dort nicht freiwillig ausgesucht sondern "von oben" dorthin abgeordnet wurde. :(

Es "fehlen" also jegliche pflegerische Kenntnisse (bzw. was davon übrig ist) und in dem neuen Fachbereich ist vor 12 Jahren 4 Wochen Ausbildungspraktikum absolviert worden. :fidee:

Die Frage zielt darauf ab, ob es überhaupt Sinn macht, quasi von vorn anzufangen. Die Überlegungen gehen dahin, vielleicht sogar nochmal etwas ganz Neues anzufangen. Was - völlig offen.

Ich befürchte, es wäre sowieso wie ein Neuanfang, und das bestätigt das, wohin ich innerlich vielleicht ohnehin schon tendiere...


Das Einfachste wäre, der Einsatz würde wieder dort erfolgen, wo er bisher war. Aber dagegen sperrt sich leider die Leitung bisher und ob da noch was kommt, steht in den Sternen. Auf eine spätere Versetzung dorthin gibt es definitiv keine Hoffnung. Selbst bei interner/externer Stellenausschreibung gibt es null Hoffnung. Warten hat also keinen Sinn.
 
Hallo:freakjoint:

In welchen Fachberich sollst Du denn?Was hat man Dir bezüglich der Einarbeitung versprochen??
Die Frage ist ja auch,welcher AG es sich leisten kann,jemanden einzustellen,den mann nicht schon nach kurzer Zeit "auf die Menschheit"loslassen kann..
ie Erfahrung zeigt,dass oft die Einarbeitungszeit nicht unbedingt eingehalten wird,wobei die Einarbeitungszeit eher nicht nach der "Pause"im Beruf festgelegt wird..leider...
Es kann gut klappen,wenn Du auf viel Verständnis stösst..
Ich hatte bei meinen letzten Ag eine Einarbeitung von genau 4 Tagen,dann "durfte"ich am WE allein zusehen,dass ich klar komme....und das auch in einem absolut speziellem Bereich (KMT)...
Ich will Dir keine Illusionen nehmen,aber es wird sicher kein Zuckerschlecken...eben gerade in der heutigen,personell sehr eng gestrickten Zeit.


Liebe Grüsse und viel Glück..
 
Genaueres möchte ich hier nicht preisgeben. -> Der Feind hört mit. :dudu:
 
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Hallo Dreifachmutti!

Einarbeitung? Was ist das?

Ne, im Ernst, ich will auch mal Mut machen. Ich war nach dem Examen grade mal 2 Jahre berufstätig und danach 14 Jahre zu Hause. Also wirklich lange komplett raus.
Seit 5 Monaten bin ich jetzt endlich wieder dabei und hatte es auch nicht wirklich leicht, weil aus unterschiedlichen Gründen eine Einarbeitung nicht erfolgte. Habe aber ausgesprochen nette und verständnissvolle Kollegen, so dass ich nicht gleich einen Fluchttrieb hatte und immer noch dort bin. Ich komme inzwischen auch gut zurecht und meine "Lücken" gefährden zumindest keinen Pat, weil sie sich eher auf Orgakram beziehen.
Ich habe bereits im Vorfeld Bücher gehortet und durchgeackert und mache das auch heute noch. Es hat sich in den letzten Jahren einiges verändert, aber es gibt nichts, was man sich nicht aneignen kann, wenn man wirklich will. Gut, ich muss jetzt vielleicht gestehen, dass ich mich nicht grade zu Beginn auf eine Intensivstation gewagt hätte, aber alles andere ist durchaus machbar. Die Grundpflege sollte doch jeder noch drauf haben und die lässt sich auch mit Büchern gut updaten. Der Rest ist eh fachbereichsbezogen und da tut sich eine chirurgische PP, die bspw. in die Urologie wechselt auch erst einmal schwer.
Also, ich sage, nur Mut! Im Zweifelsfall würde ich an Deiner Stelle mal ein Praktikum dort machen. Dann siehst Du ja, wie Du zurecht kommst.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall, dass Du für Dich die richtige Entscheidung triffst und damit glücklich wirst.

LG Laurentien
 
Hallo Dreifachmutti, hast du jetz im Kh wieder angefangen oder machst du mittlerweile was anderes. Würde mich sehr freuen wenn du antwortest. LG
 

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