Ausbildung mit psychischer Erkrankung

Soulfairy

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Ort
Waiblingen
Beruf
Azubi Gesundheits- und Krankenpflege
hallo ihr...

ich hab mal ne frage an euch, und es fällt mir nicht so ganz leicht, da es um ein sehr persönliches thema von mir geht:
ich fange jetzt im oktober meine ausbildung zur gesundheits- und krankenpflegerin an und freue mich schon tierisch drauf...
nur gibt es etwas in meinem leben, das mir die ausbildung ziemlich schwer machen könnte...
ich leide seit meiner jugend (bin jetzt knapp 23) an depressionen und habe jetzt letztes jahr während eines stationären klinikaufenthaltes die diagnose "borderline" bekommen...
nun habe ich angst, dass mir die krankheit in meiner ausbildung irgendwie im weg stehen könnte...

nun wollte ich fragen, ob sich jemand damit auskennt oder ob hier vielleicht auch user sind, die auch an psychischen problemen leiden und in diesem beruf arbeiten...

würde mich über antworten sehr freuen...
 
Du musst weder dem Betriebsarzt noch deiner Ausbildungseinrichtung etwas von deiner Erkrankung mitteilen. Ich würde es an deiner Stelle auch nicht tun.
Bedenke aber, dass du nur eine begrenzte Anzahl an Tagen fehlen darfst in der Ausbildung. Du musst also selber einschätzen, wie stabil du bist. Es wird viel Stress geben in den drei Jahren der Ausbildung. Du brauchst also eine gute Stressverarbeitungsstrategie.

Wie stehen deine Theras zu deinem Berufswunsch?

Elisabeth
 
Hallo! :wavey:

Ich schließe mich an, du musst niemandem von der Erkrankung erzählen.

Ich frage mich nur, aus welchem Grund genau möchtest du diese soziale Ausbilung machen ? :weissnix:

Wenn es wirklich dein wahrer Wunsch ist usw gut, aber wenn du so einen sozialen Beruf ergreifen willst, um deine eigenen Probleme zu verarbeiten oder sogar zu unterdrücken, indem du anderen helfen möchtest ist das -meiner Meinung nach- der falsche Weg. :troesten:

Ich denke eine richtige Therapie kann dir da eher helfen! :bussis:

Außerdem gebe ich meiner Vorschreiberin Recht, du brauchst ein gutes Stressmanagement und allgemein ein gutes und stabiles Umfeld.
Du wirst auch in der Ausbildung mit negativen Ereignissen konfrontiert werden.
Auch Pat sind nicht immer alle die freundlichsten ... nicht das dich so etwas mitten im Dienst aus der Bahn wirft.
Außerdem wird man auch nicht alle Pat heilen können, einige werden versterben...das ist schon mit einer gesunden Psyche teilweise schwer zu verkraften und damit muss man erstmal umgehen! :wut:

Ich finde es klasse, wenn du den Beruf machen möchtest, aber mach dir auch über den Hintergrund Gedanken und ob du den ganzen Stress gut verarbeiten kannst!

Viele liebe Grüße Sonnenblume :flowerpower:
 
Ich sage nur: Du bist nicht ganz allein damit. Es wird sicherlich schwerer für Dich sein als für andere. Aber es geht. Und die Sensibilität, die mit der psychischen Krankheit einhergeht, kann zwar hinderlich, aber auch nützlich sein.

Ich weiß, wovon ich rede. Und ich bin mittlerweile schon ziemlich lange dabei. Und das mit Freude.
 
ich will die ausbildung machen, weil ich im laufe von mehreren pflegepraktikas gemerkt hab, wie erfüllend der beruf für mich ist...
egal wie schlecht es mir morgens gegangen ist, ich bin zu meiner praktikumsstelle gefahren und mittags gibs mir gut...
ich habe gemerkt, dass ich menschen helfen kann, dass ich, vielleich auch durch meine erkrankung, mich besser in menschn hineinversetzen kann als vielleicht andere...
und man bekommt von den patienten so viel zurück, obwohl man denkt, nur sehr wenig zu leisten...
ich will den beruf ganz sicher nicht deswegen mache, um meine eigenen probleme zu vergessen...
ganz sicher nicht...
ich will den beruf ergreifen, weil es einfach mein traumjob ist...

in drei wochen geht die ausbildung los...
bin schon sehr gespannt und auch nervös... :)
 
Hallöchen =)
Also das Thema ist ja schon ein bisschen eingestaubt, aber ich hoffe, dass mir trotzdem jemand ne Antwort geben kann!?

Gestern kam meine Einladung zum VSG für Waiblingen und anbei war auch ein Bogen, den der Arzt ausfüllen muss. Da wurde unter anderem nach einer psychischen Krankheit gefragt. Ich war eigentlich auch der Meinung (wie es in vorherigen posts auch öfter geschrieben wurde), dass das den Ausbilder/das Klinikum nichts angeht.

Wie ist es denn nun? Haben die das Recht, danach zu fragen?
Ich leide selbst seit einigen Jahren an einer Depression und das klingt für Außenstehende immer sehr dramatisch. Aber ich kann mich ja am besten einschätzen und weiß, was ich mir zutrauen kann usw.... Habe nur Angst, dass es meine Chancen verringert, wenn die Schule das weiß!?
Hat jemand Erfahrung damit gemacht?
 
Wenn der Bogen für den Betriebsarzt ist, als Vorbereitung zur Einstellungsuntersuchung, dann ist die Frage nach Vorerkrankungen, auch psychischen, rechtens. Der Betriebsarzt unterliegt wie alle anderen Ärzte auch der Schweigepflicht. Er bescheinigt lediglich die gesundheitliche Eignung oder Nicht-Eignung - den Grund für eine Nicht-Eignung erfährt der AG nicht, oder jedenfalls nicht vom Betriebsarzt.

Soll Dein Arzt genau Angaben zu Deinen Erkrankungen machen oder nur die gesundheitliche Eignung bescheinigen? Letzteres wäre in Ordnung.

Dass ein Erkrankten, ob physisch oder psychisch, selbst am besten weiß, was gut für ihn ist, ist meiner Ansicht nach nicht zutreffend. Die Menschheit verhält sich nicht ausschließlich gesundheitsfördernd (sonst hätten wir nicht so viele Übergewichtige oder Suchtkranke). Jedem chronisch Erkrankten würde ich raten, vor der Berufswahl den behandelnden Arzt oder Therapeuten zu Rate zu ziehen.
 
Unser Betriebsarzt fordert in einem solchen Fall eine Bescheinigung vom behandelnden Psychiater, ob der angehende Arbeitnehmer dazu in der Lage ist.
Sind zwar erstmal Tränen wenn der Psychiater dann nein sagt, erspart aber viel Stress in der Ausbildung.
 
Also der Bogen ist so aufgebaut...

liegt eine Erkrankung in dem und dem Bereich vor?
nein ja...welche?

.
.
.

und am Ende steht dann die Frage: Halten Sie Ihren Patienten aus gesundheitlicher Sicht dafür geeignet, den Beruf zu erlernen?

Das "Problem" bei mir ist nun noch, dass ich grade aus Weimar zurück zu meinen Eltern gezogen bin. Habe dort 3 Jahre gewohnt und die Ärzte hier kennen mich nun gar nicht mehr. Ich kann ja aber nicht, wegen so nem Bogen extra nochmal 300km fahren! -.-

Die Ärzte hier wissen auch gar nichts von meiner psychischen Erkrankung. Soll/muss ich denen das mitteilen??? Ist doch eigentlich meine Sache und meine Therapeutin hat immer gesagt, dass ich mir mehr zutraue, als die meisten anderen Patienten. Aber nicht übertrieben viel, sondern realistisch und so sehe ich das eigentlich auch. Is ja nicht so, dass ich meinen Alltag nicht mehr auf die Reihe bekomme. Die Tabletten wirken gut und von außen merkt eigentlich keiner, dass ich "krank" bin.
 
Also, die Schlussfrage ist legitim, bei den obigen Fragen bin ich mir nicht sicher (aber ich hatte solche Bögen auch vor der Ausbildung auszufüllen).

In jedem Fall wirst Du zu Beginn der Ausbildung nochmals eingehend vom Betriebsarzt untersucht und dem solltest Du Deine Erkrankung nicht verschweigen. Er wird auch fragen, welche Medikamente Du einnimmst.

Wende Dich doch einfach mal an den Hausarzt Deiner Eltern, der Dich ja vielleicht noch von früher kennt, und schildere ihm das Problem.
 
Du wirst doch an deinem neuen Wohnort auch einen Arzt haben der deine Depri behandelt, hoffe ich zumindest, der soll dir diese Bescheinigung ausfüllen.
 
nein habe ich nicht. Wohne hier ja nur übergangsweise (3 Monate) und da fange ich keine neue Therapie an, abgesehen davon, dass die meisten ziemlich lange Wartezeiten haben...
Und meine Therapeutin meinte auch, als ich den letzten Termin bei ihr hatte, dass sie es mir zutraut, auch allein damit zurecht zu kommen, dass ich aus ihrer Sicht nicht dringen einen neuen Therapeuten brauche.
Deswegen fände ich es bescheuert der Schule da groß was von zu erzählen, weils eh überbewertet wird. Mir gehts ja mittlerweile wieder relativ gut.
 
Und woher bekommst Du die nächsten drei Monate Deine Medikation?
 
Medikamente kann der Hausarzt weiter verordnen... wenn dies überhaupt nötig ist. Stichwort: N3 Packung.

Ich seh das Problem auch net. muss einfach nur ihren behandelnden Therapeuten/Psychiater anrufen und um eine entsprechende Bescheinigung nachsuchen. In Zeiten von Email, Fax und Post sollte das eigentlich kein Problem sein.

Ob man seine psychische Erkrankung bekannt geben sollte, habe ich her eine zurückhaltende Meinung. Im Gegensatz zu somatischen Erkrankungen gibt es hier viele Vorurteile. In dem Sinne kann ich JuliaWE verstehen, dass sie die Erkrankung eher net angeben möchte.

Elisabeth
 
huhu,

ich wollte mich auch mal kurz in den Fred einklinken.
Ich bin nun ende des 2. Aubsildungsjahres und habe selber Bulimie (aber erst im Laufe der Ausbildung), dazu SVV und dadurch auch Depressionen.
Meine Schule weiß zumindest von der Bulimie und den daraus resultierenden Depressionen. Als das Thema aufkam, wollte der Schulleiter unbedingt eine Bescheinigung haben, dass ich mich um einen Theraplatz bemühe. Er hat mir ausdrücklich deutlich gemacht, dass er am vorm Examen einschätzen muss, dass ich gesundheitlich in der Lage bin den Beruf auszuüben und das er das in meinem jetzigen Zustand kritisch sieht.
Allerdings kann ich mit meinen Problemen offen umgehen und diese objektiv einschätzen. Ich weiß, dass ich psychisch krank bin und mir helfen lasse. Mit Hilfe von Tabletten bin ich im moment sogar essenstechnisch sehr stabil.
Zudem möchte ich später selber mal in der Psychiatrie arbeiten und halte mich dafür durchaus in der Lage. Ich bin grad in der psych. Tagesklinik eingesetzt und kann meine Probleme dort sehr gut vergessen. Mir hilft die Krankheit oft mich in psych. Patienten hineinzuversetzen und sie zu verstehen, manchmal sogar einen guten Rat geben.
Kann mir mein Arbeitgeber die Berufserlaubnis verweigern, nur aufgrund der Tatsache, dass ich Bulimie habe ohne dabei die Pat. zu gefährden?

Liebe Grüße:)
 
Die Erlaubnis, die Berufsbezeichnung zu führen, erhältst Du erst nach bestandenem Examen. Allerdings wirst Du nicht zum Examen zugelassen, wenn die Schule Dich für ungeeignet befindet. In so einem Fall sollte meines Erachtens ein Facharzt das Urteil fällen. Die Schulleitung kann Deinen Zustand sicherlich grob einschätzen, aber Experten für psychisch Kranke sind sie nicht.

Auf Dein eigenes Urteil würde ich mich in dieser Sache aber auch nicht verlassen. Stell Dir mal vor, es ginge nicht um Dich, sondern um eine Deiner Patientinnen, die unter Bulimie, Depressionen und Selbstverletzendem Verhalten leidet. Kann die einschätzen, wann sie wieder gesund ist?
 
ich möchte ja gar nicht einschätzen, ob ich gesund bin oder nicht. Kann ich auch gar nicht, deswegen bin ich in ambulanter Thera.
Wie würde es denn kurz vor dem Examen ablaufen? Die Schule wird sicher ein Gutachten von diversen Ärzten (Hausarzt, Psychotherapeut, Psychiater??) haben wollen, oder? Ich weiß ja nicht, wie sowas abläuft und inwiefern die Schule Macht über meine Eignung als Krankenschwester hat.
 
Wenn dann von deinem Psychiater und oder Therapeuten.
 
Hallo Leute,ich schreibe euch weil bei mir demnächst eine Einstellungsutersuchung durch unsere Betriebsärztin stattfindet. Ich habe jetzt ein ganzens Jahr mit der Ausbildung zur GuKpfl. pausiert und war in einer psychosomatischen Klinik für Traumabehandlung (traurige Kindheit). Ich bin dort nach drei monaten entlassen worden. Ich selbst bin nicht chronich krank,mein Krankheitsbild ist weder schwer noch habei ich Medikamente gebraucht. Der Prof. der Abteilung sagte auch er hat überaupt keine Zweifel das ich die Ausbildung schaffe..Was er mir und meine behandelnde Ärztin auch attestiert haben. Nun meine Frage: Kann die Betriebsärztin meine Einstellung ablehnen trotz der Aussage der Klinik?

danke schon mal für die Antworten!

lg sumergirl
 
Hallo,
die Entscheidung der BÄ kann in jede Richtung gehen....von der Feststellung der gesundheitlichen Eignung über das Erteilen von Auflagen für die Ausbildung bis hin zur Ablehnung. Die BÄ wird sicherlich Atteste von Fachärzten heranziehen und aufgrund dieser entscheiden.
Wir können hier keine Prognosen stellen.
 

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