Frau Y. , ca. 40 Jahre alt, hat vor 10 Tagen eine Subarachnoidalblutung
Hunt & Hess IV erlitten und wurde zur Therapie auf die Neurochirurgische
Intensivstation aufgenommen. Das Aneurysma wurde noch am Tag des
Eintreffens im Krankenhaus gecoilt und eine externe Ventrilkeldrainage wird
angelegt. Die Patientin ist beatmet, analgosediert und
katecholamingestützt, um den Ziel MAD zu erreichen. Die größte Gefahr bei
SABs sind Vasospasmen nach dem Blutungsereignis, da es hierbei zu einer
Minderperfusion des Hirngewebes kommen kann. Es wird ein Medikament
gegeben, das Nimotop heißt. Es wirkt vor allem auf die Hirngefäße dilatativ.
Nach dem Kontroll CCT am Tag nach der Blutung sieht es so schlecht nicht
aus, jedoch entwickelt die Patientin in den nächsten Tagen massive
Vasospasmen. Am Tag 10 wird der zuständigen Pflegekraft vom Frühdienst
eine dezente Anisokorie übergeben. Im Laufe des Nachmittags wird die
Patientin mit massiv entgleisten Blutdruck auffällig. Ein Blick in die Augen
zeigt weite lichtstarre Pupillen beidseits, sowie komplett fehlende Reflexe.
Die Patientin bekommt Trapanal und Osmofundin, um den Hirndruck zu
senken. Ein Notfall CCT wird innerhalb der nächsten 15 Minuten organisiert.
Es zeigt sich eine massive Hirnschwellung und multiple Hirninfarkte. Jetzt
steht die ethische Entscheidung an: was tun? Knochendeckel entfernen für
eine winzige Überlebenschance? Der Oberarzt entscheidet: Die Patientin
wird nicht mehr therapiert, die Sedierung, Schmerzmittel etc. werden
ausgeschaltet, eine organerhaltende Therapie wird eingeleitet. Die
Angehörigen werden über die in fauste Prognose informiert, waren sowieso
gerade auf dem Weg in die Klinik.
Tag 11: Die Hirntoddiagnostik beginnt. Zunächst wird ein Labor
abgenommen und auf eventuell sedierende Substanzen geschaut, die dieses
Hirntodsyndrom vortäuschen können. Vor allem Trapanal, Benzodiazepine
und Opiate sind relevant. Die Grenzwerte sind unterschritten, also kann die
Symptomatik nicht medikamentös bedingt sein. Es beginnt die ärztliche
Untersuchung durch zwei unterschiedliche Ärzte. Die Hirnstammreflexe
werden überprüft, sind nicht mehr vorhanden und so wird es ins
Hirntodprotokoll eingetragen. Die Pupillen werden angeschaut und die
Lichtreaktion getestet. Es folgt ein Apnoe Test: Die Patientin wird zunächst
mit 100% beatmet und dann von der Beatmung getrennt. Geachtet wird hier
auf Atemexkursionen infolge des steigenden paCO2. Nach etwa 10 Minuten
wird die Beatmung wieder angeschlossen, der paCO2 ist über 70, das sollte
Atemanreiz genug sein. Für den Fall einer Organspende müsste auch noch
ein Nulllinien EEG geschrieben werden, das heißt, es gibt im EEG nur noch
minimale Kurventätigkeit bedingt durch Herzschlag und Beatmung sowie
elektrische Impulse wie das EKG. Vergleichbar ist das mit der Nullinie des
EKG. Die Diagnostik für diesen Tag ist abgeschlossen, ein weiteres
Hirntodprotokoll wird am Folgetag durchgeführt.
Tag 12: Das erneute Hirntodprotokoll wird diesmal durch den Assistenten
der vorherigen Untersuchung ausgefüllt, die Tests sind die gleichen wie am
Vortag, ebenso die Ergebnisse. Die Patientin ist tot. Nur aufgrund der
Beatmung und Unterstützung durch Katecholamine bleibt der Kreislauf stabil.
Die Angehörigen werden auf eine Organspende angesprochen. Eine junge
Patientin und bis auf das "ausgefallene" Gehirn völlig gesund. Nach reiflicher
Überlegung entscheiden sich die Angehörigen gegen eine Spende.
Alle Infusionen und die Beatmung werden gestoppt, die Patientin
stirbt und ist nun auch klinisch tot.
Hunt & Hess IV erlitten und wurde zur Therapie auf die Neurochirurgische
Intensivstation aufgenommen. Das Aneurysma wurde noch am Tag des
Eintreffens im Krankenhaus gecoilt und eine externe Ventrilkeldrainage wird
angelegt. Die Patientin ist beatmet, analgosediert und
katecholamingestützt, um den Ziel MAD zu erreichen. Die größte Gefahr bei
SABs sind Vasospasmen nach dem Blutungsereignis, da es hierbei zu einer
Minderperfusion des Hirngewebes kommen kann. Es wird ein Medikament
gegeben, das Nimotop heißt. Es wirkt vor allem auf die Hirngefäße dilatativ.
Nach dem Kontroll CCT am Tag nach der Blutung sieht es so schlecht nicht
aus, jedoch entwickelt die Patientin in den nächsten Tagen massive
Vasospasmen. Am Tag 10 wird der zuständigen Pflegekraft vom Frühdienst
eine dezente Anisokorie übergeben. Im Laufe des Nachmittags wird die
Patientin mit massiv entgleisten Blutdruck auffällig. Ein Blick in die Augen
zeigt weite lichtstarre Pupillen beidseits, sowie komplett fehlende Reflexe.
Die Patientin bekommt Trapanal und Osmofundin, um den Hirndruck zu
senken. Ein Notfall CCT wird innerhalb der nächsten 15 Minuten organisiert.
Es zeigt sich eine massive Hirnschwellung und multiple Hirninfarkte. Jetzt
steht die ethische Entscheidung an: was tun? Knochendeckel entfernen für
eine winzige Überlebenschance? Der Oberarzt entscheidet: Die Patientin
wird nicht mehr therapiert, die Sedierung, Schmerzmittel etc. werden
ausgeschaltet, eine organerhaltende Therapie wird eingeleitet. Die
Angehörigen werden über die in fauste Prognose informiert, waren sowieso
gerade auf dem Weg in die Klinik.
Tag 11: Die Hirntoddiagnostik beginnt. Zunächst wird ein Labor
abgenommen und auf eventuell sedierende Substanzen geschaut, die dieses
Hirntodsyndrom vortäuschen können. Vor allem Trapanal, Benzodiazepine
und Opiate sind relevant. Die Grenzwerte sind unterschritten, also kann die
Symptomatik nicht medikamentös bedingt sein. Es beginnt die ärztliche
Untersuchung durch zwei unterschiedliche Ärzte. Die Hirnstammreflexe
werden überprüft, sind nicht mehr vorhanden und so wird es ins
Hirntodprotokoll eingetragen. Die Pupillen werden angeschaut und die
Lichtreaktion getestet. Es folgt ein Apnoe Test: Die Patientin wird zunächst
mit 100% beatmet und dann von der Beatmung getrennt. Geachtet wird hier
auf Atemexkursionen infolge des steigenden paCO2. Nach etwa 10 Minuten
wird die Beatmung wieder angeschlossen, der paCO2 ist über 70, das sollte
Atemanreiz genug sein. Für den Fall einer Organspende müsste auch noch
ein Nulllinien EEG geschrieben werden, das heißt, es gibt im EEG nur noch
minimale Kurventätigkeit bedingt durch Herzschlag und Beatmung sowie
elektrische Impulse wie das EKG. Vergleichbar ist das mit der Nullinie des
EKG. Die Diagnostik für diesen Tag ist abgeschlossen, ein weiteres
Hirntodprotokoll wird am Folgetag durchgeführt.
Tag 12: Das erneute Hirntodprotokoll wird diesmal durch den Assistenten
der vorherigen Untersuchung ausgefüllt, die Tests sind die gleichen wie am
Vortag, ebenso die Ergebnisse. Die Patientin ist tot. Nur aufgrund der
Beatmung und Unterstützung durch Katecholamine bleibt der Kreislauf stabil.
Die Angehörigen werden auf eine Organspende angesprochen. Eine junge
Patientin und bis auf das "ausgefallene" Gehirn völlig gesund. Nach reiflicher
Überlegung entscheiden sich die Angehörigen gegen eine Spende.
Alle Infusionen und die Beatmung werden gestoppt, die Patientin
stirbt und ist nun auch klinisch tot.