Hallo,
da stellt sich mir allerdings die Frage, ob ich diesen Fokus denn kontinuierlich habe, oder?
Wenn der Einser-Kandidat nun auf Station anfängt, dann hängt am schwarzen Brett des Hauses mit Sicherheit keine Kopie des Zeugnisses aus...
Ich will damit sagen, dass - ausser den PDL und den "Personalern"- wohl keiner um die Examensnoten weiss.
Bei Einstellung können die Noten einen Hinweis geben auf Motivation und Leistung in puncto Lernen und als Kriterium bei einer späteren Entscheidung zu weiteren vom AG unterstützten Bildungsmaßnahmen sein.
Dieses "einmal 1- immer 1" kann man allerdings imho nicht so einfach übertragen auf die Bewertung der praktischen Arbeit auf Station, weil hier andere Kriterien herangezogen werden...
Die Examensnote stellt die Bewertung der geplanten Pflege einer definierten Patientengruppe unter schulischen Bedingungen dar. Besonderes Augenmerk wird auf den Aspekt der Beratung gelegt.
Eine PDL wird bei der Beurteilung eher interessieren, wie man sich ins Team integriert, ob man Entscheidungen des AG mitträgt, flexibel ist bezüglich seiner Tätigkeit und die Arbeit "irgendwie auch schafft"...
Rückschlüsse vom einen auf das andere zu ziehen würde ich mir nicht erlauben.
Ein Einser-Kanditat kann auch aus dem Blickwinkel des AG auf Station "sehr gut" sein, muss es aber nicht. Genauso verhält es sich mit dem von Dir gegenüber gestellten Dreier -Kandidaten.
Hier spielen einfach zu viele "Unwägbarkeiten" eine Rolle, die eben in eine Bewertung mit einfliessen:
- Liegt das Fachgebiet dem AN?
- Gruppendynamik im Team
- Motivation des AN
- Passt dem AG "die Nase"?
- etc.
Noch eine Anmerkung.
Noten sind eine numerische Darstellung einer definierten Leistung eines Beobachters.
Der Beobachter definiert jedoch, welche Punkte wie stark ins Gewicht fallen und legt seine ganz subjektive Messlatte an.
Diese Messlatte lässt sich auch situativ "anpassen"...
In Deiner Darstellung vermisse ich diesen Aspekt; es wirkt so, als ob Du den Beobahter als entscheidendes Kriterium ausblendest,