Pflegeüberleitungsbogen

carmen

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Hallo,

gestern Abend bekamen wir eine ältere Patientin aus einem Altenheim zur stationären Aufnahme und haben uns mal wieder geärgert, was bzw. was nicht auf dem Pflegeüberleitungsbogen stand.

Darauf war vermerkt:
alle persönlichen Daten
Haut intakt

und das war es.

Dass die Patientin kein Wort spricht, an Armen und Beinen Kontrakturen aufweist, urin- und stuhlinkontinent ist, beide Arme mit Hämatomen und offenen, nässenden Stellen übersäht und der gesamte Genital-Analbereich verpilzt ist und die Patientin einen Deku bitus hat, wurde nicht erwähnt.
Ebenfalls nicht, wo ihre Probleme- und Ressourcen in Bezug der ATL'S liegen.

Also rief ich in dem Pflegeheim an und befragte mich.
Sehr entrüstet bekam ich erstmal die Frage gestellt, wieso ich anrufen würde, es sei schließlich ein ausführlicher Pflegeüberleitungsbogen mitgegeben worden. Der Gesprächspartnerin las ich die Angaben aus dem Pflegeüberleitungsbogen vor und sie meinte dann, dass dies ja wohl reichen täte, den Rest hätte ich ja selbst gesehen; und wegen der ATL'S, könne sie nix sagen, weil sie die Patientin erst 4x versorgt habe. (HÄ)?

Naja, war mal wieder ein nichts bringendes Telefonat der besonderen Art.

Wie haltet Ihr es mit Pflegeüberleitungsbögen?
Werden sie so ausgefüllt, dass sich ein fremder Pflegender anhand des Bogens ein Bild von dem Patienten machen kann oder steht da auch so ein lari-fahri-Zeug drin?

Viele Grüße

Carmen
 
bei uns wird immer ein voll ausgefüllter überleitungsbogen mitgegeben, dafür ist er ja auch da, damit eine andere schwester gute informationen bekommt. leider habe ich aber auch schon die erfahrung gemacht, dass nicht alle schwestern mitdenken, ob nun im pflegeheim oder krankenhaus. schönen gruß Manderly
 
Moin,
das ist ja eigentlich eine Sauerei. Ich kenne das auch aus dem Krankenhaus. Zur Zeit arbeite ich noch für 2 Tage in der ambulanten Pflege. Da haben wir eine Patientin (Bronchopneumonie, 3 Wochen Krankenhaus) sitzend in ihrem Sessel gefunden (ausgekühlt), völlig verwirrt, vorgefunden. Toll war der Pflegeüberleitungsbogen!! :eek1: : da stand, dass sie eine Brille trägt, wer der Arzt war und das wars. Die Patientin war ausgetrocknet, hatte mehrere Stellen die man so als beginnenden Dekubitus deuten kann! Keine Angabe über Trinkmenge, bei Kostform stand NK: als ich der Patientin was zu essen geben wollte, hat sie zum einen nix essen wollen, weil es im Hals brennt und dann hat sie sich bei jedem Schluck verschluckt. Daraus kann ich nur schließen, dass sie das schon länger hat. Aber am schlimmsten fand ich, dass ich auch aus dem Arztbrief nichts herauslesen konnte? Bestand die Pneumonie noch? So schlapp war die Patientin und hat immer noch gehustet mit Auswurf (grün) und ein Rasselgeräusch habe ich auch noch gehört. Arztinfo, seitdem war ich leider nicht mehr da. Scheint jetzt aber eine Pflege präfinal zu werden.
Blöde Situation wenn man da so unvorbereitet hinkommt und keine Informationen vorfindet. Hat mich gelehrt, beim Entlassungsmanagement besser aufzupassen, wenn ich demnächst wieder im Krankenhaus arbeite.
Lg Merle
 
Mmh, also eigtlich ist es doch einfach, so einen Pflegeüberleitungsbogen auszufüllen, immerhin sind da schon fast alle Punkte vorgegeben und man muss nur noch ankreuzen, bzw. ist zu jeder ATL, bzw. anderem Schwerpunkt Platz frei, wo man Besonderheiten eintragen kann. Ich persönlich finde es schon wichtig, dass man den Pflegeüberleitungsbogen so gewissenhaft wie möglich ausfüllt.

Aber ein bissl muss man, glaub ich noch unterscheiden, ob ein Bewohner a) geplant ins Krankenhaus kommt oder b) als Notfall. Weil im Notfall vielleicht nicht die Zeit ist, den Bogen so ausführlich auszufüllen. Aber da könnte man ja schon im Vorfeld bei jedem BW ein Exemplar teilweise vorbereiten und dann nur noch ergänzen.

Naja, und wegen der Probleme und Ressourcen: Wenn der Patient auf Station kommt, muss eh noch mal eine Pflegeanamnese mit ihm gemacht werden, worauf dann die Pflegeplanung aufbaut. Zumindest haben wir das so in der Ausbildung gelernt. :wink:

LG Loni
 
Hallo,
also vermutlich meint jeder mit dem Pflegeüberleitungsbogen 8O etwas anderes. Ich (komme aus der ambulanten Pflege) habe selbst 2x einen Patienten ins Krankenhaus begleitet. Auf diesem Bogen steht nicht viel zu den ATLs - es gibt immer mal Ausnahmen; lediglich persönliche Daten, behandelnde Ärzte, Diagnosen, Medi-plan und Angaben wie Sehhilfe, Gehhilfe, Schrittmacher etc. Ich habe den Krankenschwestern im Krankenhaus immer angeboten sie zu informieren bzw. kurz in unsere Patientenmappe zu sehen - es wurde nicht bzw. nur halbherzig angenommen. :cry: Jedoch ist es umgekehrt nicht anders. Vielleicht liegt es an der Vielfalt von Dokumentationssystemen - leider. Das ist natürlich für die Pflege und Versorgung unserer Patienten echt mies. :cry:
 
hi bettyblue,

kenne nur eine Form der Pflegeüberleitungsbögen und da braucht man eigentlich nur ankreuzen.

Hi Loni,

es stand für das Personal des Altenheimes 4h vor der stationären Aufnahme fest, dass sie ins Krankenhaus soll. Eigentlich genug Zeit, um den Bogen etwas genauer auszufüllen. Es muß ja nicht bis ins letzte Detail beschrieben sein, doch Relevantes schon.
Der Oberhammer war "Haut intakt", wobei die Pat. o.g. Hautschäden aufwies.
Die Pflegekräfte, egal ob Krankenhaus oder Altenheim, sollten doch intensiver die Möglichkeit der Patienten-Beschreibung über die Pflegeüberleitungsbögen nutzen.


Carmen
 
Moin,
in dem von mir beschriebenen Fall stimmte der Bogen nicht. NK bei einer Patientin mit Schluckstörungen?? Sie hat im Krankenhaus vom ersten Tag pürierte Kost bekommen. Da ich im selben Verbund arbeite,weiß ich sicher, dass das keine NK ist!! Und das mit der "Haut intakt" kenn ich auch nur zu gut. Die haben sich die arme Frau nicht mal angeguckt! Denn sonst wüßten sie, dass das nicht stimmt. Leichte Rötungen hat sie eigentlich schon vorher gehabt und nun ist es schon DK I. Sie ist im Krankenhaus zum Beispiel auch auf einer Wechseldruckmatratze gelagert worden. So was könnte man doch erwähnen!! Naja. Bleibt nur es selbst besser zu machen. Hab viel daraus gelernt - achselzuck...

Wunderschönes WE allen
Merle
 
Hallo,
wir schreiben immer einen Überleitungsbogen, teils nur ankreuzen und teils einige Worte, mehr ist nicht erforderlich, dabei werden alle pflegerelevanten Punkte angesprochen.
Von den Altenheimen bekommen wir oft nur wenige Informationen, teils liegt es an den Bögen selbst, dort werden nicht alle Punkte berücksichtigt,
Teils liegt es am Personal, da werden die vorhandenen Möglichkeiten nicht ausgeschöpft.
Wir im Krankenhaus wissen den Entlassungstermin meistens rechtzeitig, da bleibt fast immer genügend Zeit um den Bogen auszufüllen.
Bei einer Notfallverlegung ist nicht immer genügend Zeit um einen solchen Bogen auszufüllen, aber man kann ihn ja später nachreichen. Leider erleben wir oft das Gegenteil.
Bei einer Rückverlegung ins Heim oder in die häusliche Versorgung kennen die Pflegenden den Patienten oft schon und können ihn eher einschätzen. Im Krankenhaus stehen wir oft ohne eine Info über den Patienten da.
Anrufe im Heim sind auch nicht immer informativ, bei mir ist es schon vorgekommen, daß mein Gesprächspartner so schlecht deutsch konnte, daß ich danach genauso schlau war wie vorher.

Grüße von Pille
 
Also wir haben immer fertig vorbereitete Überleitungsbögen, wo nur noch Medikamente, letzte Injektionen oder was auch immer eingetragen werden.
Das Krankenhaus ist nämlich nur 2-3 Minuten entfent und da schafft man es nicht, noch großartig was auszufüllen.

Aber ich persönlich finde auch, dass unsere nicht ausreichend sind - mal davon abgesehen, dass wir doch schon so einiges naja, weniger qualifiziertes Personal haben, die auf Fragen einfach gar nicht präzise genug antworten (können?).

Das beste Beispiel war ja - wie ich schon einmal erzählte - das eine Bewohnerin für taub gehalten wurde, weil sie nicht reagiert hat auf Fragen, aber in Wirklichkeit einfach nur ganz wenig redet.

Da wird dann bei uns gelacht und das wars. :roll: Sehr sinnvoll und wir lernen daraus:
nichts....


Traurige Grüße,
Sterntaler
 
Hi,

also wir haben Pflegeüberleitungsbögen, wo man auch fast nur ankreuzen muss. Ich muss sagen, dass wir sie schon sehr gut ausfüllen, aber es gibt auch Personal, die können es einfach nicht ausfüllen. Bei uns gibt es einige die wollen sich der Verantwortung entziehen, sagen dann ich habe keine Ahnung usw. und das sind dann gerade die Leute, die solch ein Pflegeüberleitungsbogen ausfüllen, wie bei dir Carmen.... klasse, was?

Liebe Grüsse

Giana
 
Hi,

also wir haben Pflegeüberleitungsbögen, wo man auch fast nur ankreuzen muss. Ich muss sagen, dass wir sie schon sehr gut ausfüllen, aber es gibt auch Personal, die können es einfach nicht ausfüllen. Bei uns gibt es einige die wollen sich der Verantwortung entziehen, sagen dann ich habe keine Ahnung usw. und das sind dann gerade die Leute, die solch ein Pflegeüberleitungsbogen ausfüllen, wie bei dir Carmen.... klasse, was?

Liebe Grüsse

Giana

Hi...
Also ich kann die Leute nicht verstehen, diese diesen Bogen nicht ordnungsgemäß ausfüllen. Ich meine das ist doch auch unsere Absicherung der etwa nicht? Ich habe bei mir auch solche Spezialisten... Und ich könnt mich nur ärgern über solche Mitarbeiter...
 
Moin, moin.
mit den Überleitungsbögen ist das so eine Sache. Ich schreibe sie, aber im Krankenhaus werden sie kaum oder gar nicht gelesen. Nur einige wenige Stationen schenken diesen Bögen überhaupt Beachtung.:cry: Anderer Seits erhalte ich aus dem Krankenhaus meist sehr dürftige Infos zu einem neuen Patienten. Will ich mehr wissen, muß ich anrufen oder selbst auf der Station nachfragen.
Kommunikation ist eben schwierig.
 
Wir haben auch einen Pflegebogen der immer aktuell im PC gespeichert ist der ist zum Ankreuzen.
Dazu drücken wir dann immer noch die aktuelle Medi mit aus und schreiben auch extra noch die Nummer vom Nachtdienst mit drauf falls es Rückfragen gibt.

lg Nachtengel
 
Falls ein Trauma vorangegangen ist, das operativ versorgt werden muß, bekomme ich auch oft einen Überleitungsbogen mit Angaben über ATL´s, aber keine Medikation oder Anghörige, .....

Früher habe ich mich da furchtbar ärgern können, aber inzwischen rufe ich das entsprechende Heim an und fordere einen vollständigen ÜB mit Vorbefunden (falls vorhanden) an, die sie uns in einer genannten Frsit erst einmal faxen sollen.
Wenn ich das Glück habe, eine Pflegekraft zu erreichen, die der deutschen Sprache mächtig ist, klappt das eigentlich recht gut.

Muß aber auch mal erwähnen, daß es Heime gibt, die vorbildliche ÜB mitgeben, incl. Versichertenkarte, 10Euro oder PG-Befreiung in Kopie und einer Nummer für evtl Rückfragen hinzufügen.

Sonja
 
unser pflegeüberleitungsbogen umfasst:

- daten (name, geburtsdatum, KV, PS, Kontaktdaten Ang., HA)
- diagnosen, allergien
- Liste der mitgegebenen Sachen mit genauer Anzahl
- im ankreuzsystem der hilfebedarf, sprich z.b. körperpflege (selbst, mit
anleitung, hilfe, übernahme), essen, etc.
- wir machen bei jedem BW ein foto der druckpunkte (bes.
dekubitusgefährdete stellen) insofern es nicht ein besonderer notfall ist o.ä. zudem verweisen wir auf evtl. dekubitusgefährdung; zumindest aber wird
hautzustand beschrieben (intakt, o.ä.) wir machen das deshalb so, weil wir im letzten jahr gehäuft probleme hatten und BW mit schlimmen Dekubiti aus dem KH zurückbekommen haben, wo es dann hieß diese dekubiti wären vorher schon gewesen
- Kostform

der med.plan wird dann noch kopiert, zuzahlungsbefreiung bzw. 10€, bei fixierten BW noch Einverständniserklärung des betreuers bzw. Amtsgericht, betreuerausweis (kopie)
ja das wars im groben und ganzen.
 
Pflegeüberleitungsbögen müssen für jeden Bewohner vorbereitet in der Dokumentation abgeheftet werden ... Vorbereitung bedeutet in diesem Fall, dass alle persönlichen Daten die sich im Verlauf des Augenthaltes nicht verändern, eingetragen sind.
Bei einer Einweisung - ob Notfall oder auch geplant - trägt die Pflegefachkraft weitere relevante Daten ein (beatnik hat diese im vorhergehenden Eintrag genannt) und unterzeichnet diese gut leserlich mit ihrem Namen!!!!

Das dies in vielen Häusern nicht verantwortungsvoll gehandhabt wird treibt mich zum "Fremdschämen".

Aber: viele KollegInnen in den KH beachten die Überleitungsbögen nicht, interessieren sich nicht die Bohne für zusätzliche Informationen, wenn man den Bewohner im KH besucht ... 75% der Menschen die zurück verlegt werden kommen mit einem Dekubitus und zusätzlich dazu einem transurethralem Blasenkatheter. Häufig gehen die Zahnprothesen verloren, oder die Bewohner kommen mit Zähnen nach Hause die ihnen nicht gehören. Persönliche Wäsche ist plötzlich nicht mehr in der Menge vorhanden, wie sie mitgegeben wurde, bzw. verbleibt bei der Rückverlegung im KH. Gerne auch wird ohne Vorankündigung entlassen und dies in den späten Nachmittagsstunden vor einem Wochenende ... besonders liebe ich es, wenn dann die Medikation verändert wurde, ich diese Medikamente nicht vor Ort habe und der behandelnde Arzt nicht mehr zu erreichen ist ....

Es ist also nicht immer nur die eine Seite, die böse Fehler macht!

LG
Frau_L
 
Abgesehen von den (Dekubitus)Unterstellungen und SEHR mangelhaft ausgefüllten Überleitungsbögen, auf das ich aber nicht näher eingehen möchte, habe ich eine besondere Bitte, weil das hier zu 95% vergessen wird:

Bitte stempelt den Bogen ab oder schreibt drauf welches Heim ihr seid!!

Wir haben hier sooo viele Heime, aber ständig muss ich anrufen und fragen wo ich bin ^^