News Mangelnde Hygiene kostet Tausende Leben

narde2003

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Noch immer sterben bis zu 20.000 Menschen in deutschen Krankenhäusern aufgrund mangelnder Hygiene. Vor allem "Superkeime" sind ein Problem.

Man möchte es nicht glauben: In deutschen Krankenhäusern sterben jedes Jahr noch immer bis zu 20.000 Menschen aufgrund mangelnder Hygiene. Dazu kommen 500.000 Infektionen, die sich durch Hygienemaßnahmen verhindern ließen

Zum Weiterlesen:
Deutsche Krankenhäuser - Mangelnde Hygiene kostet Tausende Leben - Wissen - sueddeutsche.de
 
Traurig aber wahr! Fangen wir an etwas zu ändern!!
LG Bucks
 
Gar nicht so einfach, wenn man manche Schwester und Ärzte im Ungang mit MRSA, ESL usw sieht und erleben darf.:(
Wenn ich daran denke, das viele Schwestern der Meinung sind:"Ach MRSA, da brauch ich kein Schutzkittel. Der Keim tut mir nix!"
Oder die lieben Ärzte, egal auf Haus- oder Klinikärzte, die bei jeder Erkältung gleich das gesamte Waffenlager von Antibiotika auffahren.

Man sollte sich ein Beispiel bei den Niederlanden nehmen. Die haben es geschafft im gesamt im Klinikbereich durch gewissenhafte Hygiene, die MRSA- Neuerkrankungen zusenken. Unter anderem durch konseqeute Isolierung der Patienten mit MRSA. Nicht wie bei uns, wo in manchen Häusern so üblich, einen MRSA-Patienten mit einen Patienten der den Norvovirus hat zusammen in ein Zimmer legen.

Ich weiß nicht, auf Aufklärung des Pflegepersonals und den Ärzten ausreicht, damit ein Umdenken stattfinden wird.
Ich persönlich, desinfiziere lieber einmal zuviel als zuwenig, auch wenn ich von manch einen meiner Kollegen deswegen schräg angeschaut werde.
 
Ich persönlich habe meine Probleme mit den Kolleginnen die nicht auf ihre Gelnägel und ihren Schmuck verzichten können. Frau muss ihrer Persönlichkeit ja Ausdruck geben, deshalb auch lieber noch ein langärmliges T-Shirt unter den Klamotten und die gute alte Strickjack drüber...

Damit wäre schon mal viel gewonnen, wenn ich dann hier im Forum noch die Aufschreie lese, wie böse das ist, dass man die nicht tragen darf, stehen mir nur noch die Haare zu Berge.
 
Das lässt sich fortsetzen:

Sprühen - wegwischen - stechen braucht 5-6 Sekunden....

oder gleich mit angesprühtem Tupfer wischen....

alles andere dauert zu lange und ist nass....:freakjoint:
 
schwestern, die weder kittel, handschuhe oder mundschutz anlegen erlebe ich immer wieder. :angryfire:
wie handhabt ihr das beispielsweise mit den essentabletts oder den steckbecken?
bei uns im haus wird das essentablett eines MRSA-pat ganz normal in den essenwagen gestellt ohne die küche darüber zu informieren oder ähnliches.
dasselbe mit den steckbecken.
geht ihr mit den MRSA verkeimten handschuhen in die spüle?
ich denke, dass wenn man jeden, der im krankenhaus arbeitet auf MRSA testet, die ergebnisse bei über der hälfte positiv wären.
 
Ob Isolationsmaßnahmen so sinnvoll sind wie behauptet ist noch reichlich umstritten und keineswegs belegt. Das A und O ist und bleibt die Händedesinfektion und dabei ist es irrelevant, ob der Pat. nun einen MRSA hat oder nicht, da der Großteil der MRSA Infektionen ohnehin unentdeckt bleibt. Der Hauptübertragungsweg sind die Hände des Pflegerpersonals und diese Kette lässt sich recht einfach unterbrechen.
 
In Europa besteht ein deutliches Nord-Süd-Gefälle: In Norwegen, Schweden, Dänemark und in den Niederlanden liegt die MRSA-Rate (Häufigkeit von MRSA bezogen auf alle S. (Staphylococcus) aureus-Isolate) im Bereich von 1 %, in Italien liegt sie bei 26 %, in Frankreich, Belgien, Portugal, Spanien und Griechenland über 30 %. Deutschland nimmt bislang einen Mittelplatz mit 15,2 % ein302. S.4
...
...Einführung eines strikten MRSA-Managements, ähnlich wie es in den Niederlanden praktiziert wird - 'search and destroy' mit Routinescreening und strikter Isolation... S.4/5
...
Eine aktuelle Übersichtsarbeit, welche die Korrelation zwischen Antibiotikagebrauch und MRSAPrävalenz in verschiedenen Ländern untersuchte, bestätigt diese Beobachtung111. So haben z.B. die Niederlande den geringsten Antibiotikaverbrauch und auch die niedrigste MRSAPrävalenz,
während Länder mit hohem Antibiotikaverbrauch wie Spanien, Frankreich oder
Belgien hohe Prävalenzen aufweisen. S.26
http://portal.dimdi.de/de/hta/hta_berichte/hta026_bericht_de.pdf

Diese Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Händedesinfektion das A und O ist- aber eine Barrierepflege durchaus als sinnvoll anzusehen ist, auch wenn es dazu noch keine evidenzbasierte Studien gibt.
Bis das Gegenteil bewiesen ist, sollte man sich wohl an den Ergebnissen der Niederlande orientieren: konsequent sreenen und isolieren. Denn ganz so falsch können sie mit ihren Maßnahmen nicht liegen, wie dei Ergebnisse beweisen.

Problem in D: Selbst die neuesten Bauten im Kranknehausbereich sidn nicht für diese Maßnahmen ausgelegt. Selbst Händedesinfektionsspende sind oft nur unter akrobatischen Leistungen erreichbar. Das macht ein desinfizieren nach/vor jedem Pat. zu einem besonderen sportlichen Akt. Und spätestens, wenn man dabei diverse Gegenstände auf dem Nachttisch des Pat. umgestoßen hat, überlegt man sich nicht slten, obs wirklich notwendig ist. *grmpf* Ein Verschieben der Nachttische ist nur möglich wenn das Bett an die Stelle des Nachttisches rückt.

Elisabeth
 
Ich seh hier aber auch ein ganz klares Versagen der AG. Würde konsequent die Hygiene der MA (und zwar aller...) überprüft und dann daraus auch entsprechende Konsequenzen erwachsen, dann wäre viel geholfen. Wenn der dritte seine Kündigung wegen mangelhafter Hygiene hat, dann hätte es der Rest kapiert.

Alle paar Monate mal ne Abklatsch machen und dann mit dem Zeigefinger wedeln bringt einfach nix. Und auch jeden MA auf die "Pflichtfortbildung Hygiene" schicken ist zwar nett und nützlich....wenn ich dann auch jemand nachschaut, ob davon was umgesetzt wird.

Zumindest bei uns kann egtl. jeder machen was er will. Besonders ärztliches Personal, aber auch die Pflege, KG, etc. zeichnen sich nicht gerade aus bei dem Thema.

DS
 
In anbetracht dessen das MRSA etc. ein wachsendes Problem und eine enorme Kostenbelastung darstellt, sollte es doch möglich sein das Ärzte,Pflegepersonal und andere Berufsgruppen an einem Strang ziehen. Aufklärung, Prävention und Beratung muss ein eingespieltes Team werden um wirksam etwas verändern zu können. Ansonsten stehen wir bald echt dumm dar...

Zum Thema Gelnägel und Schmuck gibt's nur 'n kopfschütteln, Unverständnis und :angryfire:...

Bei uns an der Schule sind Gelnägel, vertraglich festgelegt, nicht erlaubt, sobald wir im Einsatz sind... Ich persönlich find's gut :cheerlead:und komischerweise halten sich alle daran!!!!!


Ich mein, es liegt in unseren Händen etwas zu ändern->also :boxen:wir uns dadurch und ziehen die Nichtverstehenwollen einfach mit...


Grüße aus Berlin City
 
bei uns ist es auch verboten gelnägel zu tragen.
es hält sich jedoch kein mensch dran, was mich echt wütend macht.
selbst unsere praxislehrer tragen gelnägel :angryfire:
soviel dazu
 
Bei uns im Haus gibt es eine Dienstanweisung zum Schmuckverbot und nach den ersten Abmahnungen halten sich inzwischen alle dran.

Für mich ein oft beobachtetes Problem: Die Hände werden zwar desinfiziert, aber nicht richtig. Ich erlebe ständig, das die Händedesinfektion nur 10-15 Sekunden dauert und die Kollegen dann mit den Händen "wedeln:knockin:", bis sie trocken sind.
 
Hallöle!

Solange jeder 2. Arzt (und natürlich auch jede 3. Pflegekraft) meint, er/sie wäre von Natur aus immun gegen böse Keime, solange werden wir die MRSA- Problematik nicht los.
Es findet eine Verharmlosung statt ("wir haben den eh alle"), so dass man mit nicht allzu schlechtem Gewissen die Händedesinfektion verkürzen oder die Kittelpflege ein bißchen lockern kann.
Die Patienten selber sind nur unzureichend aufgeklärt und verstehen kaum, warum bestimmte Maßnahmen in KH eingehalten werden sollen, während sie "in der freien Natur" völlig unbehelligt ihr Leben führen können.
Ich finde, jeder muss erstmal sein eigenes Hygieneverhalten überprüfen und ggf. verbessern, damit sich die Lage verbessert!

Lieben Gruß
 
@ Silvana: DANKE!!!

Genau so sehe, ich das auch! Wenn jeder vor seiner eigenen Tür kehrt und sein persönliches Hygieneverhalten kritisch hinterfragt und anpaßt, dann ist uns im Kampf gegen "Killerkeim & Co." schon sehr viel weiter geholfen.

Gruß Muggel
 
Hallo
Hygiene ? Ich gebe es jetzt auf. Hatte letzthin wieder eine Unterhaltung mit einer Kollegin wegen Gelnägeln. Die sind bei uns im Haus verboten.
Kollegin wird sich auf keinen Fall von ihren Gelnägeln trennen, da ihr noch niemand genau begründen konnte warum die nicht getragen werden dürfen, außerdem hat ihre Nageldesignerin ihr versichert daß die Nägel hygienisch Einwandfrei sind und im Krankenhaus kein Problem darstellen. Sollte es doch tatsächlich mal jemand ernst nehmen und das Verbot durchsetzen, dann läßt sie sich ihre Nägel eben hautfarben gelen, dann sieht es keiner.
Ironie an" Und wenn ich bei einem Infektiösen Patienten die Augen geschlossen halte, kann ich mich nicht anstecken, denn wenn ich die bösen Bazillen nicht sehen kann, dann können die bösen Bazillen mich auch nicht sehen und nicht anstecken.
Alesig
 
wer hat's gesehen?
Arte gestern, 20.04.2010 20:15 - 21:15
MRSA - die verschwiegende Seuche,
kostenlos für 1 Woche auf -Arte +7 anzusehen
da iss man wieder froh NÍCHT im Land der katastrophalen Gesundheitsunmöglichkeiten zu leben.

Es gibt auch schon seit ein paar Jahren einen Test, der grad mal 90 Min. dauert.
Für unser Haus ist der warscheinlich zu teuer, was blöderes fällt mir grad nicht ein, jedenfalls dauert's bei uns 24h bis das Ergebnis vorliegt
 
Sehr interessant, wenn allen mal wieder einfällt, wo sie schon mal bei Kollegen gesehen haben wie Hygiene missachtet wird. Jeder findet das skandalös. Sieht jemand den echten Skandal?
Wieder wird Personal gefordert - natürlich nur ein Arzt!! Keine akademisch anderweitig ausgebildete Kraft - nur ein Arzt - das stört hier keinen.
Das das Geld dafür woher kommen muss das hinterfragt keiner.
Jeder kennt Kollegen die unter, subjektiv oder objektiv nach vollzieh-barem, Zeitdruck an Hygienemaßnahmen sparen.
Wenn Geld für einen Hygienearzt gebraucht wird - wo wird es wohl abgezogen? Der Zeitdruck wird größer. Das scheint keinem aufzufallen.
Dafür wird über die Kollegen hergezogen - bei manchen zu Recht bei manchen zu Unrecht.
Wenn es eine, aus meiner Sicht nur auf Ärzte ausgerichtet dann schwache, Begründung für akademisches Personal gibt dann ist es die Erforschung hygienischer Umstände. Doch die braucht mann nicht in jedem >400-Bettenkrankenhaus. Davon braucht man höchstens, ketzerisch gesagt, 5-10 in ganz Deutschland - der EU vielleicht. Die Erkenntnisse sind nämlich gleich. Dann braucht man den Umsetzungswillen - aber keinen Arzt. Dazu die Zeit sich an Hygiene zu halten, also mehr Personal.
Angesichts der Forderungen aus diesem Beitrag ist es wirklich wichtig in der Pflege über einander her zu ziehen, anstatt zusammen zu halten und auf den gravierenden Schwachsinn der Forderung sowie ihrer potentiellen Folgen hin zu weisen.
Liebe Grüße
Pinguin