Von Helgoland bis zur Zugspitze - Pflege bewegt Deutschland

Elisabeth Dinse

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Beruf
Krankenschwester, Fachkrankenschwester A/I, Praxisbegleiter Basale Stimulation
Akt. Einsatzbereich
Intensivüberwachung
Ein BETT (als Krankenbett erkennbares Kunstobjekt) wird von Pflegenden
durch Deutschland bewegt. Größere Entfernungen werden mit
den unterschiedlichsten Transportmitteln überbrückt (Schiff, Zug, Auto,
Hubschrauber, usw.). Pflegende vor Ort bewegen dann das BETT auf
einer selbst gewählten Strecke bis zum jeweiligen Aktionsplatz. Dort
findet eine Veranstaltung statt, die von der lokalen Gesundheits- und
Pflegewirtschaft durchgeführt wird. Sie bietet der Bevölkerung und
den Pflegenden die Möglichkeit zur Information über pflegerelevante
Themen. Die Stiftung Pflege e.V. stellt jede dieser Veranstaltungen
unter ein anderes Pflegemotto (s.u.), damit neben der lokalen Presse
auch ein stetiger Berichtsanreiz für die überregionale Presse besteht.
Pflege bewegt Deutschland
Mich würden Berichte zu dieser Aktion interessieren. Wer kann von dem Ereignis berichten? Wer ist vor Ort?

14.09.07 Helgoland Auftakt
16.09.07 Hamburg Kinder – gepflegte und pflegende Kinder
19.09.07 Braunschweig Intensiv – Angehörige auf der Intensivstation
20.09.07 Magdeburg Psychiatrie – was bedeutet das?
22.09.07 Berlin Reha – zurück zur Normalität?
25.09.07 Leipzig Kinder – gepflegte und pflegende Kinder
27.09.07 Erfurt Pflege braucht Gesellschaft!
29.09.07 Essen Altenpflege – neue Wohnformen
03.10.07 Wiesbaden Reha – zurück zur Normalität?
06.10.07 Stuttgart Altenpflege – neue Wohnformen
09.10.07 Augsburg Häusliche Pflege – wer soll das bezahlen?
11.10.07 München Intensiv – Angehörige auf der Intensivstation
14.10.07 Zugspitze Abschluss

Mir geht es in diesem Thread nicht um Diskussionen zum Wert dieser Aktion, sondern lediglich um Berichte, Beobachtungen. Vielleicht gibt es ja auch Berichte in der Lokalpresse, die man verlinken könnte. Berichte in den überregionalen Medien interessieren natürlich ebenfalls.

Vielen Dank im Voraus für eure Beiträge

Elisabeth
 
Danke Elisabeth, für diese Information!

Ich verschieb den Bericht mal in den "Pressebereich".

Dort werden wir dann nur Rückmeldungen nach deinem Wunsch zulassen!
 
Danke Flexi. Ich wohne ja leider nicht an der Route und erwarte deshalb umso gespannter auf die Berichte.

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth (und alle anderen auch),

ich gehöre zum Team der Organisatoren der Aktion "Pflege bewegt Deutschland". Es gibt ein Online-Tagebuch unter der Adresse Stiftung Pflege Tagebuch - hier kannst du/könnt ihr die Eindrücke von der Tour einsehen. Wir alle würden uns sehr freuen, wenn sich viele Pflegende einbringen, wir brauchen die Unterstützung. Ich stehe in diesem Forum gerne für Diskussionen zur Verfügung.

Gruß, Burkhardt
 
Danke Burkhard für deinen Tipp. Mir ging es aber um die allgemeine Medienwirksamkeit. Was stand wo in welcher Zeitung, welchem Internetportal? Wo werden wir von der Gesellschaft in welcher Form wahrgenommen?

Suche per GoogleNews ergab am 23.09.2007 ff. Ergebnis:

Pflege bewegt Deutschland“ – Die „stumme und stille Klage“ der Alterspatienten
Gesundheit & Medizin
Pressemitteilung von: IQB - Medizin-, Pflege- und Psychiatrierecht - Lutz Barth
openPR) - Vom „Aufbruch“ der Pflege und der Tabuisierung der Pflegemängel


Ein Pflegebett geht auf Tour von Helgoland bis zur Zugspitze und elf Veranstaltungen sollen mit Hilfe des überdimensionierten "Pflegebetts" auf die Situation in der Pflege hinweisen. Das erklärte Ziel hierbei ist, auf die Vielfältigkeit und Leistungsfähigkeit der professionellen Pflege aufmerksam zu machen. Hintergrund der Aktion sind die aktuellen und zukünftigen Probleme in Bezug auf die pflegerische Versorgung der Bevölkerung und inmitten in dieser Aktion „überrascht“ (?) uns der MDS mit seinem Zweiten Bericht zur "Qualität in der ambulanten und stationären Pflege“.
Die Leistungsfähigkeit der Pflege wird aktuell mit einem höchst unbefriedigenden Ergebnis des MDS nunmehr zum zweiten Male nach 2003 konfrontiert und die Verbände – von einigen Ausnahmen abgesehen, hüllen sich derzeit noch in beredtes Stillschweigen.
openPR.de - Pressemitteilung - IQB - Medizin-, Pflege- und Psychiatrierecht - Lutz Barth - Pflege bewegt Deutschland - Die stumme und stille Klage der Alterspatienten
Wer kann weitere Mitteilungen aus öffentlichen Berichterstattungen beisteuern?

Elisabeth

ACHTUNG: Es geht in diesem Thread nicht um die Wertung der Aussagen, lediglich um die Sammlung von öffentlichen Beiträgen.
 
Hallo Community,

hier noch zwei Beiträge.

Ärzte-Zeitung online Ärzte Zeitung Online - die einzige Tageszeitung zur Gesundheit
14.09.2007
"Pflege bewegt" - Tour durch Deutschland

Die Aktion soll das Bewusstsein der Bürger für Pflege schärfen, und durch neue Ideen den Pflegealltag verbessern

BERLIN (se). Auf eine Reise durch zwölf deutsche Städte geht heute das Pflegebett der Aktion "Pflege bewegt Deutschland".

Einen Monat lang bewegen Pflegende das Bett quer durch Deutschland. Jede Station steht unter einem anderen Motto. Es gibt Diskussionen, Vorträge und künstlerische Darbietungen. Zusätzlich steht an jedem Aktionstag für eine Stunde ein Kümmertelefon bereit, das von den Organisatoren - Stiftung Pflege, Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe und der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege - besetzt ist.
Professor Christel Bienstein von der Stiftung Pflege erläuterte, ein Ziel der Aktion sei es, mehr über die Wünsche der Bürger zu erfahren: Im "Goldenen Buch des Bettes" können Pflegende und Angehörige ihre Ideen und Beschwerden zum Pflegealltag notieren. Die Anregungen werden am Ende der Aktion an Politiker übergeben.
kma-online.de
21.09.2007
Aktion „Pflege bewegt Deutschland“
Ein Bett reist durch Deutschland

Selten wird in der Öffentlichkeit erwähnt, dass Deutschland heute über ein hoch professionelles Pflegewesen verfügt, das darauf ausgerichtet ist, den pflegebedürftigen Menschen und seinen Bezugspersonen die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.
Rund 1,2 Mio. professionell Pflegende stellen Tag für Tag eine fachgerechte und humane Pflege sicher. Die Dienstleistung Pflege ist zugleich zu einem Wachstumsmarkt par excellence geworden – nicht zuletzt wegen der deutlichen Zunahme pflegebedürftiger Menschen. Obwohl mit einer steigenden Anzahl von Pflegebedürftigen zu rechnen ist, beobachten Pflegeexperten derzeit mit großer Sorge, dass Arbeitsplätze in der Pflege abgebaut werden und zunehmend auf „billige“ Versorgungsmodelle à la „McPflege“ & Co. gesetzt wird. Mit der Aktion Pflege bewegt Deutschland wollen die Stiftung Pflege und verschiedene Berufsverbände der Pflege die Öffentlichkeit über das große Leistungsvermögen und -spektrum der professionellen Pflegeberufe in Deutschland informieren, aber auch Probleme und Gefahren für die pflegerische Versorgung ansprechen.

Seit dem 14. September wird ein als Krankenbett erkennbares Kunstobjekt von Helgoland aus medienwirksam quer durch Deutschland bewegt. Zielpunkt der Aktion ist die Zugspitze, Deutschlands höchster Berg. Mit der Aktion soll demonstriert werden, dass Pflege (zurzeit noch) überall statt findet: weit draußen auf dem Meer ebenso wie hoch oben auf dem Berg. Der Anbieterverband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG) beteiligt sich an der Aktion. Am Samstag, 22.09.2007, macht „Das Bett“ Station in Berlin. Das Krankenbett wird um 13.00 Uhr vom Salzufer 6 an der Spree entlang bis vor den neuen Hauptbahnhof geschoben. Die Ankunft ist für etwa 16.00 Uhr geplant. Vor Ort informieren die Stiftung Pflege, die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienste und Wohlfahrtspflege (BGW), der Kinästetic- Verein, der AVG sowie engagierte Krankenhäuser, stationäre sowie ambulante Pflegeeinrichtungen über die verschiedenen Pflegeberufe.

E.B./G.M.
Noch eine Anmerkung: ein Redakteur auf die Nachfrage, warum die Zeitung keinen Mitarbeiter zum Aktionsort gesendet hat: wir haben gerade so viel über Pflege berichtet.

Das dazu.

Gruß, Burkhardt
 
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Und hier auch noch was:
5. Thüringer Pflegetag in Jena 14:35 Uhr, 24.9.2007 Jena: Der 5. Thüringer Pflegetag wird am Freitag und Sonnabend in Jena veranstaltet. Unter dem Leitthema „Neue Wege in der Pflege“ treffen sich bis zum Sonnabend mehr als 500 Pflegende. Eröffnet wird der Pflegetag mit der Aktion „Pflege bewegt Deutschland“. Sie ist von der Stiftung Pflege e.V. initiiert worden und macht auf ihrer Reise von Helgoland zur Zugspitze in Jena Station. Symbol ist ein überdimensionales Pflegebett. Es wird am Freitag ab 14 Uhr über den Ernst-Abbe-Platz geschoben.
Initiator des Jenaer Pflegetages ist der Fachhochschul-Professor Stephan Dorschner. Nach seinen Worten muss öffentlich gemacht werden, was der Gesellschaft gute Pflege wert ist.
Erstmals ist an den Thüringer Pflegetag der Thüringer Palliativpflegekongress gekoppelt. Dort geht es um die Pflege unheilbar erkrankter Menschen. Cd
Jena TV - Nachrichten: 5. Thüringer Pflegetag in Jena
und diesen:
21.09.2007 - (idw) Fachhochschule Jena

Mit der Aktion "Pflege bewegt Deutschland" wird der diesjährige 5. Thüringer Pflegetag am 28. September 2007 in Jena eröffnet. Die von der Stiftung Pflege e.V. unter der Leitung von Prof. Christel Bienstein initiierte Aktion "Pflege bewegt Deutschland" wird auf ihrer Reise von "Helgoland bis zur Zugspitze" am Eröffnungstag des 5. Thüringer Pflegetages auch in Jena Station machen. Symbol der Aktion ist ein überdimensioniertes Pflegebett, das durch Deutschland reist und die Öffentlichkeit allerorts auf die Situation der Pflege und der Pflegenden aufmerksam machen soll. "Denn unsere Gesellschaft - also wir alle gemeinsam - muss darüber befinden, was uns zukünftig und vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklungen gute Pflege wert ist!", so Prof. Dr. Stephan Dorschner vom Georg-Streiter-Institut für Pflegewissenschaft der Fachhochschule Jena und Initiator des Thüringer Pflegetags.

Zum gemeinsamen Schieben des Pflegebetts laden die Veranstalter des Pflegetags am Freitag, den 28.September 2007 um 14.00 Uhr auf den Ernst-Abbe-Platz ein. Im Anschluss sprechen der Ministerpräsident des Freistaates Thüringen, Dieter Althaus, die Rektorin der Fachhochschule Jena, Prof. Dr. Gabriele Beibst und Prof. Dr. Stephan Dorschner im Hotel Steigenberger Esplanade die öffentlichen Grußworte. Darüber hinaus wird Stephan Juchems von der Stiftung Pflege die Hintergründe und Ziele der Aktion "Pflege bewegt Deutschland" vorstellen. Von 16-17 Uhr steht auf dem Ernst-Abbé-Platz ein Info-Mobil für die interessierte Öffentlichkeit bereit. Besucher sind herzlich eingeladen, sich über das "bewegende" Thema Pflege vor Ort zu informieren.

Unter dem Leitthema "Neue Wege in der Pflege" werden am 28. und 29. September 2007 mehr als 500 Pflegende zum 5. Thüringer Pflegetag und zum 1. Thüringer Palliativpflegekongress in Jena erwartet. Er wird in bewährter Weise vom Georg-Streiter-Institut für Pflegewissenschaft der Fachhochschule Jena, der Pflegedirektion des Universitätsklinikums Jena, dem Sophien- und Hufeland-Klinikum Weimar gGmbH und dem pflegeFERN e.V. (Verein zur Förderung der Pflegewissenschaft im Fernstudium e.V.) gemeinsam mit dem Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit, der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in Thüringen und dem Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) veranstaltet. Unter der Leitung von Prof. Dr. Stephan Dorschner will der Kongress traditionell zum Dialog von Pflegewissenschaft und Pflegepraxis einladen und auch in diesem Jahr Impulsgeber und Diskussionsforum für Pflegende aus allen Tätigkeitsfeldern sein.

Informationen und Kontakt:
Prof. Dr. Stephan Dorschner
stephan.dorschner@fh-jena.de
Pflege braucht Öffentlichkeit
und diesen:
Pflege braucht Öffentlichkeit

Jena. (tlz) Stationäre und ambulante Pflegedienste leisten zur Versorgung pflegebedürftiger Menschen einen wichtigen Beitrag. Die Pflege bedarf daher einer kontinuierlichen und fachlichen Weiterentwicklung. Der diesjährige Thüringer Pflegetag am Freitag, 28. September, mit dem Motto: "Neue Wege in der Pflege" hat sich zum Ziel gesetzt, das Thema Pflege auf sachlicher Ebene in die Öffentlichkeit zu bringen. "Wir wollen nicht nur Ängste schüren, sondern zeigen, dass sich jeder an der Verantwortung beteiligen muss", sagt der Tagungspräsident Professor Dr. Stephan Dorschner. Was vor fünf Jahren im kleinen Rahmen begann, hat sich inzwischen zu einer deutschlandweiten Austauschplattform entwickelt. 550 Pflegende werden im Hotel Steigenberger Esplanade zum gemeinsamen Dialog von Pflegewissenschaft und Pflegepraxis erwartet. Zur Motivation der Tagung sagt Dorschner: "Wir wollen zeigen, was wir an der Fachhochschule machen." Anliegen sei es auch, den Pflegern in der Praxis wissenschaftlichen Rat mit auf den Weg zu geben.
Als ein Ergebnis der Tagungen in den letzten Jahren nennt der Sozialwissenschaftler das Projekt zur Optimierung des Pflegeprozesses. "Ziel ist es, die Bürokratie in den Einrichtungen abzubauen", sagt Dorschner. 337 Thüringer Pflegeeinrichtungen und ambulante Pflegedienste, das sind 51 Prozent aller Thüringer Pflegeeinrichtungen, beteiligen sich inzwischen an dem Projekt. Außerdem bietet die Arbeitsgruppe um Dorschner ihren Sachverstand an, wenn es heißt, Pflegekonzepte umzusetzen, ein Qualitätsmanagement aufzubauen oder die Praxis bei schwierigen Pflegeproblemen, wie etwa bei der Demenz, zu unterstützen.
Die Gesellschaft aufrütteln, sie auf ihre Verantwortung aufmerksam machen - So auch das Anliegen der Aktion "Pflege bewegt Deutschland". Als Symbol der Aktion rollt am Freitag, 28. September, ein überdimensionales Pflegebett durch unsere Stadt. Hauptanliegen: Pflege geht uns alle etwas an. Für Stephan Dorschner ist klar: "Auch wenn wir das Thema Pflege gern wegschieben solange wir jung und gesund sind, müssen wir uns doch damit auseinandersetzen." Die Lebensversicherung sei nur eine Teilkasko, "die aber regelt längst nicht alles."

"Wir wollen Pfleger, Politiker und Wissenschaftler zusammenbringen. Anstehende Probleme lassen sich nur gemeinsam lösen." Foto: tlz/Anja Tautenhahn

24.09.2007 Von Anja Tautenhahn
TLZ Jena Volltext - Pflege braucht Öffentlichkeit
 
Und noch einer:

EXPOPHARM NEWS Ausgabe 18/2007

Pflegebett fährt durch DeutschlandRechtzeitig zur Diskussion um die Pflegereform macht die Stiftung Pflege e.V mit einer bundesweit angelegten Aktion auf die Interessen von Pflegebedürftigen und Pflegenden aufmerksam. Vom 14. September bis 12. Oktober touren die Initiatoren mit einem Pflegebett durch Deutschland.

"Das Bild der Pflege in der Öffentlichkeit ist gerade auf dem Sektor der Altenhilfe in weiten Teilen vorurteilsbehaftet und negativ besetzt", sagte Professor Dr. Stephan Brandenburg von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienste und Wohlfahrtspflege (BGW). Pflege werde heutzutage überwiegend nach ihrer Finanzierbarkeit beurteilt, kritisierten die Organisatoren der Aktion. Neben der BGW unterstützt der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe die Initiative.
Zum Abschluss der Aktion wird das Pflegebett auf der Zugspitze gastieren. Auf der Insel Helgoland und in zwölf deutschen Städten macht der Pflege-Tross Station. Der Kontakt zu den Menschen steht dabei im Mittelpunkt. Insbesondere will man sich für pflegende Angehörige und deren Unterstützung stark machen.
Gruß, Burkhardt
 
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Pflege braucht Öffentlichkeit

Pflege braucht Öffentlichkeit


Sigrid Neef, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fachhochschule Jena

21.09.2007

Mit der Aktion "Pflege bewegt Deutschland" wird der diesjährige 5. Thüringer Pflegetag am 28. September 2007 in Jena eröffnet. Die von der Stiftung Pflege e.V. unter der Leitung von Prof. Christel Bienstein initiierte Aktion "Pflege bewegt Deutschland" wird auf ihrer Reise von "Helgoland bis zur Zugspitze" am Eröffnungstag des 5. Thüringer Pflegetages auch in Jena Station machen. Symbol der Aktion ist ein überdimensioniertes Pflegebett, das durch Deutschland reist und die Öffentlichkeit allerorts auf die Situation der Pflege und der Pflegenden aufmerksam machen soll. "Denn unsere Gesellschaft - also wir alle gemeinsam - muss darüber befinden, was uns zukünftig und vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklungen gute Pflege wert ist!", so Prof. Dr. Stephan Dorschner vom Georg-Streiter-Institut für Pflegewissenschaft der Fachhochschule Jena und Initiator des Thüringer Pflegetags.

Zum gemeinsamen Schieben des Pflegebetts laden die Veranstalter des Pflegetags am Freitag, den 28.September 2007 um 14.00 Uhr auf den Ernst-Abbe-Platz ein. Im Anschluss sprechen der Ministerpräsident des Freistaates Thüringen, Dieter Althaus, die Rektorin der Fachhochschule Jena, Prof. Dr. Gabriele Beibst und Prof. Dr. Stephan Dorschner im Hotel Steigenberger Esplanade die öffentlichen Grußworte. Darüber hinaus wird Stephan Juchems von der Stiftung Pflege die Hintergründe und Ziele der Aktion "Pflege bewegt Deutschland" vorstellen. Von 16-17 Uhr steht auf dem Ernst-Abbé-Platz ein Info-Mobil für die interessierte Öffentlichkeit bereit. Besucher sind herzlich eingeladen, sich über das "bewegende" Thema Pflege vor Ort zu informieren.

Unter dem Leitthema "Neue Wege in der Pflege" werden am 28. und 29. September 2007 mehr als 500 Pflegende zum 5. Thüringer Pflegetag und zum 1. Thüringer Palliativpflegekongress in Jena erwartet. Er wird in bewährter Weise vom Georg-Streiter-Institut für Pflegewissenschaft der Fachhochschule Jena, der Pflegedirektion des Universitätsklinikums Jena, dem Sophien- und Hufeland-Klinikum Weimar gGmbH und dem pflegeFERN e.V. (Verein zur Förderung der Pflegewissenschaft im Fernstudium e.V.) gemeinsam mit dem Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit, der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in Thüringen und dem Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) veranstaltet. Unter der Leitung von Prof. Dr. Stephan Dorschner will der Kongress traditionell zum Dialog von Pflegewissenschaft und Pflegepraxis einladen und auch in diesem Jahr Impulsgeber und Diskussionsforum für Pflegende aus allen Tätigkeitsfeldern sein.

Informationen und Kontakt:
Prof. Dr. Stephan Dorschner
stephan.dorschner@fh-jena.de

Anmeldung unter:
pflegetag@conventus.de

Weitere Informationen:
Fachhochschule Jena
http://www.thueringer-pflegetag.de/

Quelle: idw - 27.09.2007 - Aktuelle Meldungen aus der Wissenschaft
 
Mit dem Pflegebett von Helgoland bis auf die Zugspitze

27.09.2007 - (idw) Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

Aktion "Pflege bewegt Deutschland" informiert über die gesellschaftliche Bedeutung und die Leistungsfähigkeit der Pflege in Deutschland Ein Pflegebett geht auf Deutschlandtour: Es rollt zurzeit von Helgoland in Richtung Süden und wird am 12. Oktober 2007 den Höhepunkt der Reise erreichen: den Gipfel der Zugspitze. Zu den Stationen auf dem Weg durch die Republik gehörten oder gehören Hamburg, Magdeburg, Berlin, Jena, Essen, Stuttgart und München. Die Aktion der Stiftung Pflege e.V. macht sich auf den Weg zu betroffenen und interessierten Menschen und bietet gleichsam Gelegenheit zu Gesprächen auf der Bettkante. Die Situation der Pflege in Deutschland ist das Thema, um das sich bei der Aktion "Pflege bewegt Deutschland" alles dreht.

"Die Pflege wird in Deutschland wie ein Stiefkind behandelt, aber das Klagen darüber bringt uns nicht weiter. Deshalb wollen wir zeigen, was Pflege leistet und leisten könnte", erklärt Prof. Christel Bienstein, Vorstand der Stiftung Pflege e.V. und Leiterin des Instituts für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke, den Sinn der Aktion. Die Stiftung Pflege e.V. hat es sich zum Ziel gesetzt, neues Wissen aus der Pflegewissenschaft in die Praxis zu übertragen. Mit der jetzigen Aktion will die Stiftung die Bedeutung und Kompetenz der Pflege für alle Menschen in Deutschland sichtbar machen.

Ein Beispiel: "Noch vor zehn Jahren war das Wundliegen, der so genannte Dekubitus, ein Dauerproblem in der Pflege. Heute gibt es eine Norm, den Nationalen Expertenstandard, die regelt, wie so ein Versagen in der Pflege verhindert wird und Einrichtungen, die diese Norm nicht einhalten, verklagt werden können. Diese müssen dann nachweisen, dass sie alle Vorschriften der Norm erfüllt haben. Das ist ein Ergebnis von erfolgreicher Forschung in der Pflege und deren Umsetzung in die Praxis", erläutert Stefan Juchems, Wittener Pflegewissenschaftler und Koordinator des Organisationsteams "Pflege bewegt Deutschland". Weiterhin ist inzwischen bekannt, wie einer Bettlägerigkeit vorgebeugt werden kann oder welche Möglichkeiten es zur Vermeidung von Stürzen im eigenen Haushalt gibt. Mit dem Zertifikat "Angehörige jederzeit willkommen" will die Stiftung Pflege e.V. Intensivstationen einen Anreiz geben, der nachgewiesen überlebenswichtigen Rolle des Angehörigen auch in der Praxis zu entsprechen.

An den Aktionstagen während der Städtebesuche ist in der Zeit zwischen 11 und 12 Uhr ein Expertentelefon geschaltet. Unter 0180 1500 500 beantworten Pflegewissenschaftler der Universität Witten/Herdecke Fragen zu ausgewählten Themengebieten. Abschluss der Aktion mit dem 300 Kilo schweren Spezialbau eines Pflegebettes, gefertigt von Siemens-Lehrlingen aus Mülheim/Ruhr, ist am 12. Oktober 2007, wenn das Bett die Zugspitze erklimmt.

Die nächsten Stationen und Termine:
28. September: Jena (5. Thüringer Pflegetag)
29. September: Essen (Viehofer Platz, vor der Gertrudiskirche)
30. September: Staffellauf von Essen (Viehoferplatz) nach Mülheim an der Ruhr (Wasserbahnhof)
3. Oktober: Wiesbaden (Schiersteiner Hafen)
6. Oktober: Stuttgart (Schlossplatz)
9. Oktober: Augsburg (Rathausplatz)
11. Oktober: München (Marienplatz)
12. Oktober: Oberau - Transfer des Bettes auf die Zugspitze - hier Verkünden der Zugspitzerklärung
Quelle: Uni-Protokolle.de Mit dem Pflegebett von Helgoland bis auf die Zugspitze
 
Der Informationsdienst der Wissenschaft (IDW) schreibt dazu hier:
Pressemitteilung

Mit dem Pflegebett von Helgoland bis auf die Zugspitze
Bernd Frye, Pressestelle
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH
27.09.2007

Aktion "Pflege bewegt Deutschland" informiert über die gesellschaftliche Bedeutung und die Leistungsfähigkeit der Pflege in Deutschland
Ein Pflegebett geht auf Deutschlandtour: Es rollt zurzeit von Helgoland in Richtung Süden und wird am 12. Oktober 2007 den Höhepunkt der Reise erreichen: den Gipfel der Zugspitze. Zu den Stationen auf dem Weg durch die Republik gehörten oder gehören Hamburg, Magdeburg, Berlin, Jena, Essen, Stuttgart und München. Die Aktion der Stiftung Pflege e.V. macht sich auf den Weg zu betroffenen und interessierten Menschen und bietet gleichsam Gelegenheit zu Gesprächen auf der Bettkante. Die Situation der Pflege in Deutschland ist das Thema, um das sich bei der Aktion "Pflege bewegt Deutschland" alles dreht.

"Die Pflege wird in Deutschland wie ein Stiefkind behandelt, aber das Klagen darüber bringt uns nicht weiter. Deshalb wollen wir zeigen, was Pflege leistet und leisten könnte", erklärt Prof. Christel Bienstein, Vorstand der Stiftung Pflege e.V. und Leiterin des Instituts für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke, den Sinn der Aktion. Die Stiftung Pflege e.V. hat es sich zum Ziel gesetzt, neues Wissen aus der Pflegewissenschaft in die Praxis zu übertragen. Mit der jetzigen Aktion will die Stiftung die Bedeutung und Kompetenz der Pflege für alle Menschen in Deutschland sichtbar machen.

Ein Beispiel: "Noch vor zehn Jahren war das Wundliegen, der so genannte Dekubitus, ein Dauerproblem in der Pflege. Heute gibt es eine Norm, den Nationalen Expertenstandard, die regelt, wie so ein Versagen in der Pflege verhindert wird und Einrichtungen, die diese Norm nicht einhalten, verklagt werden können. Diese müssen dann nachweisen, dass sie alle Vorschriften der Norm erfüllt haben. Das ist ein Ergebnis von erfolgreicher Forschung in der Pflege und deren Umsetzung in die Praxis", erläutert Stefan Juchems, Wittener Pflegewissenschaftler und Koordinator des Organisationsteams "Pflege bewegt Deutschland". Weiterhin ist inzwischen bekannt, wie einer Bettlägerigkeit vorgebeugt werden kann oder welche Möglichkeiten es zur Vermeidung von Stürzen im eigenen Haushalt gibt. Mit dem Zertifikat "Angehörige jederzeit willkommen" will die Stiftung Pflege e.V. Intensivstationen einen Anreiz geben, der nachgewiesen überlebenswichtigen Rolle des Angehörigen auch in der Praxis zu entsprechen.

An den Aktionstagen während der Städtebesuche ist in der Zeit zwischen 11 und 12 Uhr ein Expertentelefon geschaltet. Unter 0180 1500 500 beantworten Pflegewissenschaftler der Universität Witten/Herdecke Fragen zu ausgewählten Themengebieten. Abschluss der Aktion mit dem 300 Kilo schweren Spezialbau eines Pflegebettes, gefertigt von Siemens-Lehrlingen aus Mülheim/Ruhr, ist am 12. Oktober 2007, wenn das Bett die Zugspitze erklimmt.

Die nächsten Stationen und Termine:
28. September: Jena (5. Thüringer Pflegetag)
29. September: Essen (Viehofer Platz, vor der Gertrudiskirche)
30. September: Staffellauf von Essen (Viehoferplatz) nach Mülheim an der Ruhr (Wasserbahnhof)
3. Oktober: Wiesbaden (Schiersteiner Hafen)
6. Oktober: Stuttgart (Schlossplatz)
9. Oktober: Augsburg (Rathausplatz)
11. Oktober: München (Marienplatz)
12. Oktober: Oberau - Transfer des Bettes auf die Zugspitze - hier Verkünden der Zugspitzerklärung
 
Außer in den branchenüblichen Medien und ein regionaler Sender (Jena)scheint diese Aktion wenig Widerhall gefunden zu haben. Schade.

War eigentlich ein Mitglied des Forums vor Ort und könnte etwas berichten?

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth,

morgen ist es ja in München soweit, dass das Bett rollt, ich werde mich als "Reporterin" zur Verfügung stellen und die Aktion beobachten und dann natürlich auch berichten.

Sonnigste Grüsse
Narde
 
Augsburger Allgemeine vom 08.Oktober 2007

Pflege: Aktionstag mit Pfarrer Fliege

Am heutigen Dienstag macht die bundesweite Aktion der Stiftung Pflege e. V., "Pflege bewegt Deutschland", Station auf dem Rathausplatz. Zwischen 10 und 17 Uhr wollen regionale Pflegeanbieter und der Verein dort die Leistungsfähigkeit der beruflichen Pflege darstellen. Geboten ist ein Programm aus Unterhaltung, Information und Beratung. In Zelten geht es um Themen wie Fachpflege zu Hause oder Ausbildung. Auf der Bühne ist unter anderem mit den Klinik-Clowns, Kabarett und Trommelgruppen Unterhaltung angesagt. Um 11 und um 11.30 Uhr moderiert Fernsehpfarrer Jürgen Fliege Gesprächsrunden, bei denen Betroffene und Prominente zu Wort kommen. In der Zeit von 11 bis 12 Uhr beantworten außerdem Experten die Fragen der Bürger, unter anderem zur Palliativpflege, zum Schmerzmanagement in der Pflege und zur Pflegeversicherung. Sie sind in derselben Zeit auch unter der kostenfreien Rufnummer 0180/1 50 05 00 zu erreichen. (vewa)
Gruß, Burkhardt
 
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und noch einer, schon vom 04.Oktober...

Radio Klinikfunk unterstützt "Pflege bewegt Deutschland"

"Pflege bewegt Deutschland" - unter diesem Motto stand der 03. Oktober 2007 am Schiersteiner Hafen in Wiesbaden. Der gemeinsame Aktionstag der Stiftung Pflege und der Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken sollte auf die Vielseitigkeit des Themas "Pflege" hinweisen.
Dabei ging es besonders darum, die Leistungsfähigkeit der Pflegeberufe zu demonstrieren und auch die Berufschancen im Pflegebereich darzustellen.

Radio Klinikfunk hat die Veranstaltung technisch begleitet und auch moderativ durch den Tag geführt. Zu den Ehrengästen an dem Tag gehörten auch Wiesbadens Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller, Sozialdezernent Arno Goßmann und die Leiterin des Instituts für Pflegewissenschaften in Witten / Herdecke Prof. Christel Bienstein. Das Symbol des Tages war "das Bett", eine aus Turbinenstahl hergestellte Konstruktion der Firma Siemens. Das Kunstwerk tourt seit dem 15. September durch Deutschland und wird am 12. Oktober mit einem Hubschrauber auf die Zugspitze geflogen.


Auf dem Foto (von links): Helmut Müller (Oberbürgermeister Wiesbaden), Dr. Herbert Hockauf (Stiftung Pflege), Prof. Christel Bienstein (Leiterin des Instituts für Pflegewissenschaften in Witten/Herdecke), Arno Goßmann (Sozialdezernent Wiesbaden), Jutta Killgen (Pflegedirektorin HSK) und Micha Spannaus (Radio Klinikfunk Wiesbaden).
Gruß, Burkhardt
 
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Inhalt
Im Pflegebett mit der Landtagspräsidentin

25.09.2007
Schipanski: Altern in Würde muss Ziel sein


Für eine besondere Aktion geht Thüringens Landtagspräsidentin Prof. Dr. Dagmar Schipanski am kommenden Donnerstag bereits am Nachmittag ins Bett. Auf dem Erfurter Anger hat der Landesverband Thüringen der Arbeiterwohlfahrt ein Pflegebett aufgebaut, um auf die Situation der zunehmend alternden Gesellschaft und dem Umgang mit Alter und Pflege aufmerksam zu machen. Unter dem Motto „Pflege braucht Gesellschaft“ stehen den Veranstaltern zahlreiche Gäste für ein Gespräch an diesem ungewöhnlichen Ort zur Verfügung.

„Der demographische Wandel beschäftigt nicht nur die nachfolgenden, jungen Generationen, die Leistungen für eine immer älter werdende Gesellschaft erbringen und einen strukturellen Wandel verkraften müssen“ so die Landtagspräsidentin. „Wir dürfen bei all diesen Problemen nicht aus den Augen verlieren, dass ein Altern in Würde, mit der bestmöglichen medizinischen und psychosozialen Betreuung eine moralische Verpflichtung für jeden von uns ist.“ Es sei Aufgabe der Politik, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, so Schipanski. „Dennoch müssen wir uns alle mit der Frage auseinandersetzen, wie wir uns das Leben im Alter vorstellen und wie wir als Gesellschaft mit den Alten umgehen wollen. Hier ist noch viel öffentlicher Diskussionsbedarf und auch ein Bewusstseinswandel in der Gesellschaft notwendig“.

Das Gespräch mit der Landtagspräsidentin findet statt

am Donnerstag, dem 27. September 2007,
um 16.30 Uhr,
auf dem Erfurter Anger (vor dem Anger 1).


Urte Lemke
Pressesprecherin

... und dieser noch vom Thüringer Landtag.

Ich habe einige Standorte besucht. Die Aktionen waren alle ganz toll, weil sich eine Menge Leute viel Mühe gegeben haben. Nur die Presse hat sehr wenig Notiz von der gesamten Aktion genommen. Nun ist es nicht so, dass dort keiner über die Aktion informiert wurde. Es scheint nicht medientauglich, die positiven Aspekte eines Berufes darzustellen, der ansonsten nur durch negative Berichterstattung in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Am 12. Oktober ist Abschlussveranstaltung auf der Zugspitze - ich finde, dass die Aktion danach in irgend einer Form weitergehen muss.

Gruß, Burkhardt
 
hier aus dem Wiesbadener Tagblatt vom 05.10.2007: Main Rheiner · Bei den Leisesten wird zuerst gespart - Experten warnen mit einem großen Bett davor, den Mangel an Pflegekräften zu verschlafen

[FONT=Arial,Helvetica,sans-serif]
Bei den Leisesten wird zuerst gespart
[FONT=Arial,Helvetica,sans-serif]Experten warnen mit einem großen Bett davor, den Mangel an Pflegekräften zu verschlafen [/FONT]


[FONT=Arial,Helvetica,sans-serif]Vom 05.10.2007[/FONT]

[FONT=Arial,Helvetica,sans-serif]Ein schwebendes Krankenbett über dem Schiersteiner Hafen - kein alltäglicher Anblick. Das überdimensionierte, von Azubis der Firma Siemens eigens angefertigte Bett war Mittelpunkt einer Veranstaltung auf dem Schiersteiner Hans-Römer-Platz, die darauf aufmerksam machen sollte, wie vielfältig und an Anforderungen reich das Berufsspektrum "Pflege" ist. [/FONT]
[FONT=Arial,Helvetica,sans-serif]Von [/FONT]
[FONT=Arial,Helvetica,sans-serif]Anja Baumgart-Pietsch [/FONT]
[FONT=Arial,Helvetica,sans-serif]Die Idee zu dieser Pflegebett-Tournee, die einen Monat lang quer durch Deutschland von Helgoland bis auf die Zugspitze führt, hatte Dr. Herbert Hockauf, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Gesundheits- und Pflegewissenschaft. "Ich habe selbst als Krankenpfleger begonnen, dann Pflegewissenschaft studiert", erzählte er bei der Veranstaltung in Schierstein, als deren lokaler Partner die Horst-Schmidt-Kliniken fungierten. Sein Anliegen mit dieser plakativen Kampagne sei einfach: "Wir wollen einmal öffentlich darauf aufmerksam machen, was wir können. Zeigen, dass Kranken- und Altenpflege ein außerordentlich vielfältiger Beruf ist, der Freude mache, aber politische Rahmenbedingungen brauche, unter denen er weiter sinnvoll ausgeübt werden könne. [/FONT]
[FONT=Arial,Helvetica,sans-serif]"Einen Pflegenotstand haben wir bereits", sagte Dr. Hockauf. Denn auch durch negative Schlagzeilen in den Medien würden immer mehr junge Menschen davon abgebracht, diesen Berufsweg einzuschlagen. Dem müsse man dringend entgegenwirken, damit sich die Situation künftig nicht noch weiter verschärfe. "Einen konkreten Forderungskatalog an die Politik haben wir nicht, wir wollen mit dieser Tour einfach die Aufmerksamkeit auf die Pflege lenken." [/FONT]
[FONT=Arial,Helvetica,sans-serif]Das gelang in Schierstein am Feiertag, auch wenn der Nieselregen nicht unbedingt zum gemütlichen Verweilen bei Eintopf aus der HSK-Küche und Klängen einer Band aus ehemaligen Klinikmitarbeitern einlud. Doch an den zahlreichen Ständen, die hauptsächlich von verschiedenen Abteilungen der HSK aufgebaut waren, fanden auch Oberbürgermeister Helmut Müller und der neue Sozialdezernent Arno Goßmann bei ihrem Rundgang viel Informatives und zeigten sich beeindruckt von den Demonstrationen von Technik und menschlichem Können. [/FONT]
[FONT=Arial,Helvetica,sans-serif]"Ich habe heute dazugelernt", gab der Oberbürgermeister zu. Zum Beispiel, dass es viele sehr spezifische Weiterbildungsmöglichkeiten für Krankenpflegepersonal gibt. Von der Intensiv- über die Kinderpflege bis zur "Breast-Care-Nurse", die sich speziell um an Brustkrebs erkrankte Frauen und ihr Umfeld kümmert, und zur Palliativpflege können sich die Pfleger und Schwestern fortbilden. Auch Unterweisungen in "Kinästhetik", einer speziellen Bewegungstechnik, die Patienten und Personal gleichermaßen gut tut, werden an den HSK angeboten. Um die Gesundheit der Pfleger kümmert sich die Berufsgenossenschaft, die Tipps zur Entlastung des Rückens und zur Vermeidung der häufigsten Berufskrankheit, nämlich Hautekzemen, gab. Aber auch Sanitätshäuser, Altenpflegeeinrichtungen, Zeitarbeitsfirmen; Demenzbetreuer und Ergo- oder Aromatherapeutinnen waren vor Ort, um das Bild des Krankenpflegeberufs abzurunden. Wer wollte, konnte sich die beeindruckende Technik eines Intensivpflegebettes und des dazugehörigen "Maschinenparks" genau ansehen. Dies alles täusche, so Herbert Hockauf, aber nicht darüber hinweg, dass "uns ein eklatanter Mangel an Pflegekräften akut bevorsteht". Gespart würde leider immer "in den Bereichen, die am leisesten sind" - dieser Entwicklung gelte es entgegenzusteuern. "Wiesbaden bereitet sich intensiv auf die kommenden Herausforderungen vor", versprach indes der Oberbürgermeister. [/FONT]
 
Bericht vom Aktionstag in München am 11.10.2007

Wie die Pflege eben ist - Leise und Unscheinbar

so äusserte sich eine Teilnehmerin am Aktionstag von Pflege bewegt Deutschland in München, als ich gefragt habe welchen Eindruck sie vom heutigen Tag hat.

Um 12 Uhr wurde am Münchner Marienplatz im Schatten der Mariensäule, umgeben von zahlreichen Touristengruppen der Aktionstag eröffnet. Einige Stände an denen sich verschiedene Gruppen der Pflege (Kinästhetik, Basale Stimulation, Rehhabilitation und andere) darstellten. Bei der Eröffnung waren ca. 200 Interessierte auf dem Marienplatz.
Ich führte Gespräche mit Bürgern, Pflegekräften aus unterschiedlichen Bereichen und Pflegewissenschaftlern, aber auch mit dem Förderverein zur Gründung der Pflegekammer.

Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einer Rede der 2. Bürgermeisterin von München Christine Strobl, die Aufsichtratsvorsitzende der München Stift Altenheime ist.
Frau Strobl wies darauf hin, das 95% der Menschen in der letzten Lebensphase Pflegebedürftig werden. Männer sind dies ca. 20 Monate und Frauen 17 Monate, diese Pflege bezieht sich nicht nur auf das Krankenhaus, sondern auch auf Altenheime und die Pflege zu hause.

Eine Abgeordnete der Grünen stellte fest, dass die Abgeordneten ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben, da sich eine wirklich engagierte Pflege nicht lohnt, sondern zu Kürzungen im Budget der Pflegeleistungen führt, wenn ein Patient zum Beispiel durch Pflege von der Pflegestufe 2 in die Pflegestufe 1 eingestuft wird. Die Pflege nach dem Motto "Satt und Sauber" wird gefördert, aber nicht die aktivierende Pflege.

Ich hatte aber auch die Gelegenheit Frau Professor Christel Bienstein zu interviewen, die diese Aktion die ganzen vier Wochen begleitet hat, sie hat hierfür ihren Jahresurlaub genommen und macht dies genauso ehrenamtlich
wie die Anwesenden auch.
Frau Prof. Bienstein konnte während den vier Wochen auch mit Migranten sprechen, die ihre Ansicht von Pflege geäussert haben.
Dass die Medien der Aktion so wenig Beachtung schenkten, liegt Meinung von Frau Prof. Bienstein auch daran, dass keine grösseren Skandale vorliegen.
Sie wertet die Aktion dennoch als Erfolg, da sie im Verlauf der Tour mit vielen Menschen sprechen konnte, die Pflege auch teilweise verdrängt haben.
Aus dem Reisetagebuch in dem Passanten ihre Wünsche an die Pflege aufschreiben konnten, wird von der Universität Wittern/Herdecke ausgewertet, die Ergebnisse werden als Broschüre zur Verfügung gestellt, ausserdem diente das Tourbuch auch zur Verfassung der Zugspritzerklärung die morgen veröffentlicht wird.
Nachdem Flug auf die Zugspitze wird das Bett nicht verschrottet, sondern kann von Interessierten für eigene Aktionen angefordert werden, so dass die Aktion Pflege bewegt Deutschland weiterläuft.

Eine Pflegewissenschaftlerin der Universität Witten/Herdecke stellte ihr Projekt vor sie befasst sich mit Pflegenden Kindern. Das Projekt wurde vom Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit zunächst gefördert da es der Ansicht war, es gäbe keine Pflegenden Kinder. Dies wurde jedoch durch eigene Recherchen widerlegt. Die Suche nach den betroffenen Familien war schwierig, obwohl in NRW alle Kinderarztpraxen und neurologischen Arztpraxen angeschrieben wurden. Es wurden 16 Familien ausfindig gemacht, die bereit waren an dem Projekt mitzuwirken. Die Dunkelziffer der betroffenen Familien wird jedoch weit höher eingeschätzt, da grosse Angst herrscht, dass das Jugendamt eingreift und die Kinder anderweitig unterbringt.
Multiple Sklerose und Erkrankungen des Rheumatischen Formenkreises sind die häufigsten Erkrankungen von denen überwiegend jüngere Frauen betroffen sind.
Durch die Krankheit entsteht eine soziale Isolation. Häufig sind es alleinerziehende Mütter, da sich der Partner sowie der Freundeskreis im Verlauf der Krankheit häufig zurückzieht. Die Pflege der Kinder reicht vom Versorgen der Mutter während eines aktuten Krankheitschubs sowie die Sorge für jüngere Geschwister, dabei wird unter Umständen die Schule vollkommen vernachlässigt. Die jüngste Pflegende ist eine 5jährige die sich um ihre 2 jährige Schwester kümmert, in dem sie diese angekleidet hat und mit essen versorgt hat. Im Rahmen der Studie konnten auch einige mittlerweile Erwachsene ausfindig gemacht werden, die als Kind Angehörige gepflegt haben.
Ein Wunsch der Familien wäre eine zentrale Notrufstelle, bei der sie im Bedarfsfall schnell und unkompliziert Hilfe erhalten könnten.
Diese Studie wird demnächst in Buchform veröffentlicht werden.

Mein Gespräch mit dem Förderverein für eine Pflegekammer Bayern war auch nicht uninteressant. Der Förderverein wurde im Jahr 1990 gegründet. Heute zählt der Verein 140 Mitglieder und 7 Vorstandsmitglieder, die für die Organisation des heutigen Tages mit verantwortlich sind. Auf meine Frage, warum so wenig Pflegekräfte sich in dem Förderverein engagieren, antwortete mir Herr Brocks, dass in Deutschland eine Stammtischmentalität herrscht, Pflegekräfte nicht unbedingt den Mut hätten offen zu sprechen, weil die Angst vor Kritik sehr gross ist. Die Gesamtheit der Pflege stellt sich nicht sichtbar dar. Jedoch wird häufig auf hohem Niveau gejammert. Politiker sind gegen die Gründung der Pflegekammer.

Die Stimmen aus der Bevölkerung waren recht einheitlich, es wäre eine sehr unscheinbare Darstellung der Pflege. Eine Kollegin meinte, wäre dies heute eine Veranstaltung des Bauernverbandes, so wäre im Vorfeld eine grosse Ankündigung durch die Medien gegangen und der Marienplatz wäre voll. Es gäbe ein grosses Podest und ein breites Medieninteresse, so aber war alles leise und unscheinbar.

Schüler der Berufsfachschule für Altenpflege und Krankenpflege St. Korbinian in Baldham und Maria Regina in München präsentierten sich mit der integrativen Ausbildung, auch sie sind in ihrer Freizeit anwesend und müssen den Unterricht an einem Samstag nachholen der heute entfallen ist. Die begleitende Lehrkraft sprach ihren Schülern ihre Hochachtung aus. Was vor drei Jahren ein Modellversuch war, die Doppelausbildung für Alten- und Gesundheits- und Krankenpflege kann heute schon fast als Dauereinrichtung gesehen werden, da bereits der vierte Kurs begonnen hat.

Ich habe auch Passanten befragt, ob sie wissen warum dieser Aktionstag stattfindet, die meisten wussten es nicht, manche dachten es wäre eine interne Veranstaltung. Eine 87jährige Bürgerin meinte, sie findet diesen Tag gut, denn irgendwann wird auch sie Pflegebedürftig sein und nicht mehr ihren Stammtisch in der Innenstadt wahrnehmen können und sie hofft, dass sie dann von engagierten Pflegekräften versorgt wird. Ihrer Meinung nach ist alles davon abhängig ob man sich Pflege selbst finanzieren kann oder nicht. Man wird sich wohl in Zukunft die benötigte Zuwendung erkaufen müssen und sich nicht auf die Leistungen der Pflegekassen verlassen können - Gottseidank, bin ich nicht arm, meinte die Dame.

Manche Aktionen wurden eher als negativ empfunden, so zum Beispiel die Darstellung einer Lachschule, die vielen nur ein säuerliches Lächeln ins Gesicht zaubern konnte, eine Passantin bezeichnete dies als peinliche Aktion, es wäre typisch für die Pflege, sie würde sich für alles hergeben.

Der allgemeine Konsens war, Pflege muss sich endlich trauen und aus dem Schatten hervortreten und sich endlich als eigenständiger Beruf sehen.

Pflege ist nach wie vor ein bevorzugter Frauenberuf, der Schritt vom Dienen zur Dienstleistung ist noch nicht vollzogen, viele Pflegekräfte haben eine Doppelbelastung von Beruf und Haushalt und somit wenig Lust und Zeit sich auch noch ausserhalb des Dienstes sich für Berufspolitisches Geschehen zu engagieren.
Die Perspektive - ist Änderung in Sicht? Ändert sich durch Auswahlverfahren in den Schulen etwas?

Foto: Werner Rathgeber
Bericht: Marlene Sedlmayr

Beschreibung Bilder von links nach rechts:
Zeile 1:
Bild 1 Impressionen vom Marienplatz
Bld 2: Frau Prof. Christel Bienstein
Bild 3: Schüler der Altenpflegeschule St. Korbinian in Baldham bei München
Bild 4: Plakat
Bild 5: Impressionen vom Marienplatz
Zeile 2:
Bild 1: Mariensäule
Bild 2: Frau Strobl, 2. Bürgermeisterin von München bei der Eröffnung mit Mathilde
Bild 3: In diesem Anhänger reist das Bett
Bild 4: Mathilde in ihrem Bett
 

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Reaktionen: Lillebrit und Admin
Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich habe in den Bericht noch neue Bilder eingefügt.

Schönes Wochenende
Narde
 

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