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- Krankenpfleger
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- Betriebsrat
- Funktion
- stellv. Betriebsratsvorsitzender, Sprecher der ver.di-Vertrauensleute
Quelle: Neuro-Online.de - Neurologie Psychiatrie Depressionen Schizophrenie
Auszug:
Hauptstadtkongress: 2008 droht scharfer Krankenhaus-Tarifstreit für Ärzte und Pflegekräfte
25.06.2007 BERLIN (MedCon/ru) – Die Tarifrunde 2008 droht eine neue Stufe der Eskalation in der Auseinandersetzung zwischen Klinikärzten und Krankenhausarbeitgebern, aber auch zwischen Pflegekräften und Arbeitgebern, zu bringen. Bei der Podiumsdiskussion „Teilerfolg der Ärzteschaft – Gewerkschaftsmodell der Zukunft?“ während des Hauptstadtkongresses war keine Überwindung der zersplitterten Gewerkschaftsstruktur im Krankenhausbereich zu erkennen. Vielmehr droht ein Doppel-Streik von Ärzten und Pflegekräften. „Ich habe die Kündigung der Tarifverträge für 2008 bereits diktiert“, warf der Vorsitzende des Marburger Bundes, Dr. Frank Ulrich Montgomery, halb scherzhaft in die Runde. Seine Äußerung richtete sich an den Geschäftsführer eines kommunalen Krankenhauses im Publikum, der zuvor den Marburger Bund im Zugzwang gesehen hatte: „Im Hinblick auf die Tarifrunde 2008 kommt der Marburger Bund unter Druck.“ Der MB habe die Arbeitszeit mit dem Verzicht auf mehr Geld erkauft.
Jetzt würden die Ärzte für 2008 mehr Geld fordern. Das werde sich auf die Tarifrunde 2008 auswirken.
Nach der einseitigen Tarif-Kampagne der Klinikärzte ist nun auch die Geduld der Pflegekräfte zu Ende. Ver.di-Vertreter Gerd Dielmann brachte es auf den Punkt: „Irgendwann explodiert es: Bald gehen auch die Pflegekräfte auf die Straße.“ Diese Einschätzung wurde ausdrücklich von Marie-Luise Müller, Deutscher Pflegerat, geteilt, die sich unzufrieden mit ver.di zeigte: „Die Pflegekräfte fühlen sich nicht durch ver.di vertreten. Es passiert einfach nichts.“
Müller attackierte auch Montgomery, dem sie einseitige materielle Interessenpolitik zu Lasten der Pflegekräfte vorhielt. Montgomery konterte: „Ich bitte Sie, sich nicht in den Arbeitsalltag der Ärzte einzumischen.“ Im Gegenzug konstatierte der MB-Vorsitzende, dass der Abbau von Pflegekräften im Krankenhaus angesichts starker Leistungsverdichtung und verkürzter Verweildauer logisch sei: „Wir brauchen mehr Ärzte und weniger Pflegekräftestunden.“ Natürlich wies Müller diese Sicht zurück.Birgit Fischer, ehemalige NRW-Gesundheitsministerin und heutiger Vorstand der Barmer-Ersatzkasse, hoffte auf die Überwindung der Gewerkschaftszersplitterung und empfahl neue „Tarifverhandlungen mit viel breiterem Spektrum und weiterem Blickwinkel“. Unter dem Leitbegriff der Behandlungsqualität müsse wieder mehr Einheit und Gemeinsamkeit in der Tarifpolitik herrschen.
Na das ist doch mal eine geniale Idee des verehrten Herrn Montgomery. Dann sollte er mal gucken, dass seine Ärztschaft teile der Arbeit der "Kulissenschieber" mit übernehmen. Denn die pflegerische Versorgung wäre dann nicht mehr gewährleistet. Aber das ist ja ohnehin wurst. Pflege zählt ja bei den heutigen Ärzten nicht mehr.