OstseeZeitung
Dienstag, 15. August 2006 | Hansestadt Greifswald
Qualität in der Pflege sichern
Über eine Kammer soll die berufliche Selbstverwaltung der Pflegenden
gewährleistet werden. Dafür wurde ein Förderverein gegründet.
Greifswald Mit Friedrich Eydam vom Bildungsinstitut für Gesundheits- und
Sozialberufe in Stralsund an der Spitze will ein Förderverein dafür sorgen,
dass künftig eine Pflegekammer mit Zwangsmitgliedschaft berufs- und
standespolitische Interessen wahrnimmt und per Selbstkontrolle für ein hohes
Maß an Pflegequalität sorgt. Solche Kammern sind in vielen Ländern
Normalität.
Neben Friedrich Eydam bestimmte die Gründungsversammlung des Fördervereins
in Greifswald die Gützkowerin Ines Hannusch zur ersten Stellvertreterin. Die
etwa 30 Vertreter aus allen Teilen von Mecklenburg-Vorpommern wählten
insgesamt sieben Persönlichkeiten in den Vorstand, darunter mit Sylke
Turban, Sylvia Ryll und Sabine Dinse drei Greifswalderinnen, die am
Universitätsklinikum tätig sind. In Vorpommern steht die Idee der
Pflegekammern offenbar schon auf recht kräftigen Füßen. Der Dipolmpflegewirt
Friedrich Eydam war übrigens lange Jahre für die Odebrecht-Stiftung tätig.
"Wir wollen jetzt alle Kandidaten zur Landtagswahl nach ihrer Stellung zu
Pflegekammer befragen, erste Gespräche gab es schon", kündigte Eydam an. "
Der Landtag müsste per Gesetz so eine Kammer beschließen. Es wäre die erste
Kammer im Osten Deutschlands". Mitglied des Fördervereins kann jeder werden.
"Wir haben Ideen, wollen nicht nur Hilfskräfte sein", so Sylvia Ryll bei der
Vorstellung zu ihrer Kandidatur. Sabine Dinse kündigte an, sich für eine
selbst statt fremdbestimmte Pflege einzusetzen.
"Es geht um die Qualität, die Weiterentwicklung der Qualitätssicherung zum
Nutzen aller Pflegebedürftigen", so Friedrich Eydam. "Gegenwärtig gibt es
die Tendenz zu weniger qualifiziertem Personal nicht nur bei den Privaten",
so Eydam. Angesichts leerer Kassen fürchten er und seine Mitstreiter vom
Förderverein, dass sich diese Tendenz noch verstärkt, um Geld zu sparen.
"Schnellbesohlungen" wie sie beispielsweise für Migranten laufen, hätten
nichts mit der wirklich nötigen Qualifizierung für einen Pflegeberuf zu tun.
ECKHARD OBERDÖRFER
Dienstag, 15. August 2006 | Hansestadt Greifswald
Qualität in der Pflege sichern
Über eine Kammer soll die berufliche Selbstverwaltung der Pflegenden
gewährleistet werden. Dafür wurde ein Förderverein gegründet.
Greifswald Mit Friedrich Eydam vom Bildungsinstitut für Gesundheits- und
Sozialberufe in Stralsund an der Spitze will ein Förderverein dafür sorgen,
dass künftig eine Pflegekammer mit Zwangsmitgliedschaft berufs- und
standespolitische Interessen wahrnimmt und per Selbstkontrolle für ein hohes
Maß an Pflegequalität sorgt. Solche Kammern sind in vielen Ländern
Normalität.
Neben Friedrich Eydam bestimmte die Gründungsversammlung des Fördervereins
in Greifswald die Gützkowerin Ines Hannusch zur ersten Stellvertreterin. Die
etwa 30 Vertreter aus allen Teilen von Mecklenburg-Vorpommern wählten
insgesamt sieben Persönlichkeiten in den Vorstand, darunter mit Sylke
Turban, Sylvia Ryll und Sabine Dinse drei Greifswalderinnen, die am
Universitätsklinikum tätig sind. In Vorpommern steht die Idee der
Pflegekammern offenbar schon auf recht kräftigen Füßen. Der Dipolmpflegewirt
Friedrich Eydam war übrigens lange Jahre für die Odebrecht-Stiftung tätig.
"Wir wollen jetzt alle Kandidaten zur Landtagswahl nach ihrer Stellung zu
Pflegekammer befragen, erste Gespräche gab es schon", kündigte Eydam an. "
Der Landtag müsste per Gesetz so eine Kammer beschließen. Es wäre die erste
Kammer im Osten Deutschlands". Mitglied des Fördervereins kann jeder werden.
"Wir haben Ideen, wollen nicht nur Hilfskräfte sein", so Sylvia Ryll bei der
Vorstellung zu ihrer Kandidatur. Sabine Dinse kündigte an, sich für eine
selbst statt fremdbestimmte Pflege einzusetzen.
"Es geht um die Qualität, die Weiterentwicklung der Qualitätssicherung zum
Nutzen aller Pflegebedürftigen", so Friedrich Eydam. "Gegenwärtig gibt es
die Tendenz zu weniger qualifiziertem Personal nicht nur bei den Privaten",
so Eydam. Angesichts leerer Kassen fürchten er und seine Mitstreiter vom
Förderverein, dass sich diese Tendenz noch verstärkt, um Geld zu sparen.
"Schnellbesohlungen" wie sie beispielsweise für Migranten laufen, hätten
nichts mit der wirklich nötigen Qualifizierung für einen Pflegeberuf zu tun.
ECKHARD OBERDÖRFER