Angebot zur Fortbildung als Praxisanleiter - Soll ich es machen?

Sick Boy

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13.02.2007
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19
Beruf
Gesundheits- und Krankenpfleger
Akt. Einsatzbereich
Jugendpsychiatrie
Hallo Ihr!

Hab ein kleines Problem, mir wurde eine Fortbildung als Praxisanleiter angeboten, ich bin mir sehr unsicher ob ich es machen soll, denn ich sehe bisher nur die kommenden Nachteile.
Vielleicht kann mich jemand von euch davon überzeugen diese Ausbildung zu machen, ich muß dazu sagen das ich eigentlich sehr gerne mit Schülern zusammen arbeite und es mir wirklich Freude bereitet ihnen etwas beizubringen.

mfg
 
Vorteile:
- Du bleibst quasi automatisch auf dem aktuellsten Stand der Dinge.
- Du arbeitest enger mit Schülern zusammen, kannst Kritik in beide Richtungen ausüben und den Schüler gezielt unterstützen, voranbringen, lenken.
- Deine Stelle hast du etwas sicherer, weil Geld für dich ausgegeben wurde. In dem Zusammenhang auch ein Pluspunkt mehr für spätere Bewerbungen

Nachteile:
- unbezahlte Mehrarbeit
- ggf. Stress mit Kollegen weil "du die wertvolle Zeit mit dem Schüler verbringst anstatt zu arbeiten"
- und Punkt 1 der positiven Dinge als Nachteil - je nachdem wie man das sieht: Du musst dich nebenher noch etwas mehr weiterbilden bzw. Einlesen.
 
Hi,
ich musste etwas schmunzeln als ich Deinen Beitrag gelesen habe, mir ging das nämlich fast genauso.
Ich hab mich für die Weiterbildung entschieden und es bisher auch nicht bereut. Die Anleitesituation wird qualitativ einfach besser und macht einen selbst somit auch zufriedener.
Als einziges Manko während der Weiterbildung empfand ich das Schreiben der Hausarbeit, das war schon ganz schön Zeit-und Nervenaufreibend.
Allerdings weiss ich gar nicht genau, ob das bei jedem Praxisanleiter-Kurs verlangt wird, ich habe den "grossen" mit über 500 Stunden hinter mir.
Abgesehen davon stimme ich meinem Vorredner hinsichtlich der Stellensicherheit und dem Plus-Punkt im Bewerbungsschreiben auch zu !
Lg Alex
 
Danke euch, ich muß es mir einfach nochmal durch den Kopf gehen lassen:wut:
Immerhin einmal ein paar positive Seiten, die ich im übrigen bisher erfolgreich verdrängt habe. Das größt Problem ist für mich die genannte "unbezahlte Mehrarbeit", bei einer 100% Stelle... naja ihr wisst schon. aber vielleich kann man ja mit dem Arbeitgeber einen Deal machen.:deal:Sowas wie 20%ige Freistellung für den Mentorendienst, gibt es sowas?:weissnix:
 
Hi,
ja, sowas wie Freistellung gibt es. Der Arbeitgeber ist verpflichtet nachzuweisen, dass die Schüler eine praktische Anleitung erhalten, sonst gibts von den Krankenkassen kein Geld mehr für die Ausbildung der Schüler. Jetzt kommt es natürlich darauf an, wieviele Schüler ihr insgesamt im Haus habt. Die Anzahl der Schüler wird auf die einzelnen Stationen verteilt und so wird der Stellenschlüssel berechnet. Ich hab momentan leider nicht mehr genau die Zahl im Kopf wieviele Stunden praktische Anleitung jedem Schüler zustehen während seiner Ausbildung. Auf jeden Fall solltest Du mit Deiner PD verhandeln , 10-20 Prozent der Arbeitszeit für Anleitungen ist durchaus realistisch.
 
Oh Danke, das hört sich schonmal ganz gut an, der Arbeitgeber ist verpflichtet:gruebel:. Gefällt mir immer besser. Das mit den Schülern im Haus ist etwas schwierig da wir selbst "nur Pflegehelfer" (soll nicht abwertend klingen) ausbilden, aber ich bin in einer neurologischen Frühreha tätig und es ist wohl nach dem neuen Krankenpflegegesetz ein Reha-Einsatz Pflicht also ist noch abzuwarten wieviele Schüler uns besuchen.Hab ich dann auch noch Anspruch auf eine Entlohnung? :engel: In diesem Beruf wohl kaum.
 
Hallo Sick Boy,
Du bekommst Dein ganz normales Gehalt weiter als Pflegekraft......wenn Du weiterhin auch im Schichtdiesnt arbeitest sowie an den WE.
Solltest Du mit 100 % freigestellt werden als PA und somit geregelte Arbeitszeiten haben, fallen Zulagen weg und es kommt faktisch zu einer "Gehaltskürzung".



Lille
 
Ich weiss nicht, wie die Ausbildung für Pflegehelfer geregelt ist hinsichtlich des Nachweises der praktischen Anleitungen. Entscheidende Frage ist natürlich ausserdem, wie viele PA in Eurem Haus tätig sind, wärst Du der einzige oder teilst Du Dir die Aufgabe mit anderen ? In der Regel bekommst Du keine zusätzliche Entlohnung für diese Tätigkeit, bei gutem Verhandlungsgeschick mit der PD ist aber auch das (meist jedoch nur bei privatem Träger) möglich.
 
PA sind auch für die Einarbeitung neuer Ma, und auch für die Schulung altgedienter da. Ich hab´s nicht bereut. Bin aber auch zu 20% freigestellt und bekomme 3 Tage Zusatzurlaub pro JAhr dazu.:lol1:
 
Ich habe da vielleicht eine unbeliebte Meinung..... aber jemanden zu überzeugen, eine Weiterbildung zu machen, dann noch eine in einem so attraktiven Feld wie der Ausbildung von Krankenpflegeschülern..... ich würde das nicht machen wollen, Überzeugungsarbeit machen bei jemandem, der erst mal schaut, welche Vorteile sowas überhaupt für ihn zur folge hat...

Für mich als freigestellte Praxisanleitung war direkt von Beginn klar, dass ich gerne ausbildung amche, ich habe mich von je her mit Azubis viel und gerne beschäftigt. Die Weiterbildung hat mir nur noch den notwendigen Schliff und die Zulassung dazu verschafft, das nötige Know how eben.

Im Allgemeinen finde ich eh, dass jemand , der zu einer Weiterbildung überzeugt werden muss, schon mal gar nicht die richtige Person für sowas ist, erst Recht nicht für Ausbildung, der jammert womöglich später auch noch den Azubis sein Leid vor über Mehrarbeit, ärger im Team und über sein pech, diese aufgabe übernehmen zu müssen.
Nein danke, das ist meine Meinung (sicher nicht bei allen populär!)

Justine
 
Frech geantwortet: Lass die Finger davon, denn ich sehe es genauso wie Justine.

Frech gefragt: Gibt es bei Euch andere Kolleg/innen, die gerne diese Weiterbildung machen würden? Normalerweise werden Weiterbildungen etc. ausgeschrieben - zumindestens dann, wenn der Betriebsrat nicht aus Gründen der Jobsicherheit sein Amt ausübt. 'Also: Stehst Du nicht vielleicht anderen Kolleg/innen im Weg, die vielleicht motivierter und talentierter sind? Da Du ja scheinbar die Arbeit mit Schüler/innen magst, könntest Du ja auch einfach noch ein bisschen Deine Skepsis abwarten und den/die neue PA bei Ihrer Arbeit im Team unterstützen, denn dann kannst Du speziell die Vor- und Nachteile dieser "Sonderaufgabe" auf Deiner Station bzw. in Deinem Haus erfahren und zu einem späteren Zeitpunkt in dieser Sache auf die PDL zugehen...

Im Übrigen könnte auch ein Gespräch mit den bisherigen Mentoren/Praxisanleitern evt. sogar mit Deinen Schüler/innen hilfreich sein.

Meine Meinung!
 
Ich habe da vielleicht eine unbeliebte Meinung..... aber jemanden zu überzeugen, eine Weiterbildung zu machen, dann noch eine in einem so attraktiven Feld wie der Ausbildung von Krankenpflegeschülern..... ich würde das nicht machen wollen, Überzeugungsarbeit machen bei jemandem, der erst mal schaut, welche Vorteile sowas überhaupt für ihn zur folge hat...

Für mich als freigestellte Praxisanleitung war direkt von Beginn klar, dass ich gerne ausbildung amche, ich habe mich von je her mit Azubis viel und gerne beschäftigt. Die Weiterbildung hat mir nur noch den notwendigen Schliff und die Zulassung dazu verschafft, das nötige Know how eben.

Im Allgemeinen finde ich eh, dass jemand , der zu einer Weiterbildung überzeugt werden muss, schon mal gar nicht die richtige Person für sowas ist, erst Recht nicht für Ausbildung, der jammert womöglich später auch noch den Azubis sein Leid vor über Mehrarbeit, ärger im Team und über sein pech, diese aufgabe übernehmen zu müssen.
Nein danke, das ist meine Meinung (sicher nicht bei allen populär!)

Justine

Dem hab ich nichts hinzu zufügen :troesten:
ich seh das auch so das man diese Weiterbildung entweder macht weil man es WILL, also Spaß an dieser Tätigkeit hat oder man es eben aus desinteresse lässt. ÜBERREDUNGS arbeit zu leisten ist hier wohl ETWAS fehl am Platz
 
Hallöchen!
Eigentlich ging es nicht darum mich zu überreden, ich wollte lediglich wissen was auf mich zukommt und wie es anderen PA bei ihrer verantwortungsvollen Arbeit ergeht. Und natürlich ob ich mit diesem manchmal undankbaren Job auch vorteile habe. Ja Vorteile, sei es finanziell oder durch Freizeit, denn ich vertrete die Meinung, dass eine Leistung nicht nur anerkannt sonder auch honoriert werden sollte und endlich weg von der Pflege als "Liebesdienst".


MfG
 
Hallo Sick Boy,

also überreden würde ich dich sicher nicht wollen...

Gruß
Justine
 
Du hast zumindest ein Argument mehr, wenn es in einem Mitarbeitergespräch um die Leistungsbezogene Vergütung geht. Ob das allerdings ein Grund sein sollte PA zu werden?

Ulrich
 
Hallo,
also, ich habe letztes Jahr den PA-Kurs gemacht und es nicht bereut. Es hat sich für mich zwar finanziell nichts geändert (schon gar nicht verbessert!!) und ich habe auch keine feste Anleitzeit für meine Schüler aber erstens wird man wieder auf den neuesten Stand gebracht, was Ausbildungsgesetz und so weiter betrifft und ich hoffe doch dass, wenn es in 2 Jahren verpflichtend ist, dass jedes Haus PA hat, sich noch was ändert!

Lg
 
Hallo alle zusammen,

Mir hat man heute auch angeboten eine Ausbildung zum PA zu machen. Ich habe mich erlich gesagt etwas überrumpelt gefühlt. Und ich habe eine frage was würde denn da alles auf mich zu kommen und wielange geht diese Ausbildung?
Danke schon einmal im Vorraus für euere Antworten.

LG sie24:wink1:
 
Ja Vorteile, sei es finanziell oder durch Freizeit, denn ich vertrete die Meinung, dass eine Leistung nicht nur anerkannt sonder auch honoriert werden sollte und endlich weg von der Pflege als "Liebesdienst".

MfG

Dem ist eigentlich auch nichts mehr hinzuzufügen.....!
Natürlich sollte man eine Weiterbildung nicht aufgezwungen bekommen, aber so habe ich die anfrage an dich auch nicht verstanden. Nicht jeder hat einen fertigen Plan nach dem Examen, was sich für ihn hinsichtlich Weiterbildung eignet. Deshalb ist es doch gut und auch völlig richtig, dass PDL und Stationsleitung ihrer Aufgabe nachkommen und Mitarbeiter motivieren und fördern sich weiterzubilden.
Dass sie dich für geeignet halten ist doch schon mal ein Zeichen dafür, dass sie deine Arbeit schätzen und denken, dass du die Fähigkeiten besitzt diese Aufgabe zu meistern.
Aber überleg es dir gut, ob es das richtige für dich wäre, denn es ist leider noch so, dass zusätzliche Leistungen nicht unbedingt honoriert werden. Eine Weiterbildung ist aber in jedem Fall ein Gewinn für dich selbst, deshalb würde ich in Zeiten in denen AG mit solchen Angeboten eher zurückhaltend sind zugreifen...., denn es heisst ja nicht dass du dann die nächsten 30 Jahre Schüler anleiten musst.

@justine, Rüdi und Cewa
Es geht nicht ums überreden, sondern ums informieren was so auf ihn zukommt und sich dann zu entscheiden. Es geht darum sich das Für und Wider genau zu betrachten und dann eine reflektierte und überlegte Entscheidung zu treffen. Eine entscheidende Aufgabe einer PDL und Stationsleitung liegt, wie oben schon beschrieben, darin die Mitarbeiter entsprechend ihrer Fähigkeiten und den Bedürfnissen der Station zu fördern und ihnen entsprechende Weiterbildungen vorzuschlagen. Das ist doch super, wenn hier Sorge getragen wird, dass ein guter MA diese Möglichkeit erhält, die dann natürlich auch dem AG von Nutzen kann/soll!
Und selbst wenn der AG einen MA drängt diese Weiterbildung zu machen (die vielerorts mit Mehrarbeit ohne entsprechende Vergütung und häufig auch mit ignoranten Kollegen, die nicht gerade unterstützen einhergeht), ist das das Recht des AG, denn ersichert damit die Ausbildung der Schüler.

Gruß Behid
 
was würde denn da alles auf mich zu kommen und wielange geht diese Ausbildung?
Soweit ich weiß ist das vom Bundesland abhängig. Bei mir waren es 4 "Schulblöcke" + Praxisaufgaben. Insgesamt 230 Stunden glaub ich.

Entscheidender ist m. E. was nach der Weiterbildung auf Dich zu kommt. Das kann Dir wiederum nur Dein AG bzw. die Stationsleitung sagen.

Ulrich
 
Danke für die Antwort ich werd mich einfach überraschen lassen.
Lg sie24
 

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